Der Kasten mit dem
dunklen Hirnkonfekt war einfach zu verführerisch und nun habe ich doch wieder genascht.
Alter, da geht ja doch noch richtig was! Du sprichst von Emanzipation und sagst, dass du mich unter anderem deshalb nicht mehr liebst, weil du keinen Respekt vor einem Mann haben kannst, der so viel im Haushalt macht. Ich korrigiere: Nicht weil ich so viel mache, sondern weil ich es zudem auch noch gerne mache. Abgesehen davon, dass du diesen albernen und unreifen Stellvertreterkrieg der Emanzipierung lediglich mit Worthülsen führst, sei dir noch mal gesagt, dass ich das alles nur machen konnte, gerade weil ich es gerne gemacht habe.
Ich habe mich quasi dafür entschieden, es zu tun. Musste ich ja auch, denn derlei Arbeiten waren weitestgehend unter deiner Würde. Sicher ist das jetzt nicht das klassische Bild, aber genau da graben sich deine Argumente auch selber das Wasser ab. Zum Glück müssen wir nicht auch noch das Thema Feminismus erörtern.
Wenn ich dann aber deine Karre geschraubt, die Bäder gebaut, geklempnert und die Wände verputzt habe, war ich doch wieder se*y. Nun frage ich mich, ob du mich se*y fandest, weil ich es alleine durchgezogen habe, ohne dich um Hilfe zu fragen, mich eventuell bei den Arbeiten in unserem Haus etwas zu unterstützen oder weil du mich doch nur selektiv geliebt hast. Stimmt, ich vergaß ja dein selbsterklärtes Recht auf Leistungsentnahme qua Geburt.
Du hast mir mal brüllend verklickert, dass es mit dir keine Beziehung auf Augenhöhe geben wird. Ich habe es dir auf subtile Art verwehrt, dich aus der Verantwortung zu stehlen und habe immer wieder die Augenhöhe gepredigt. Das hat dir nicht gefallen, ich weiß.
Und jetzt kommst du mir auch noch mit Libidoverlust und mangelnder Leidenschaft um die Ecke. Wenn du dich jahrelang in der Kleinkind-Ecke aufgehalten und wohlgefühlt hast, darfst du dich nicht wundern, dass ich dich nicht mehr bei jeder Gelegenheit bespringen möchte. Cool war auch deine Aussage, dass wir ja eigentlich nie so richtig körperlich waren. Leider habe ich dann einen deiner tausend Liebeszettelchen an mich gezückt, auf dem Du S. stand. Der sei nicht von dir, hast du pariert. Die Verdrängungskraft muss man erstmal besitzen, Chapeau!
In meiner Welt fusionieren Denk- und Liebesfähigkeit zu Verlässlichkeit als Teil einer Verabredung, als Teil einer
Komplizenschaft an der Basis einer Beziehung. Ein tragendes Fundament sozusagen. Ich habe mich damals für dich und uns entschieden. Und entscheiden heißt nunmal auch verzichten. Aber du wolltest nicht verzichten, wolltest alles und die Flatrate auf noch mehr als alles.
Bei einem unserer ersten Dates habe ich dir (vielleicht in Vorahnung dessen, was kommen wird) das Märchen vom Fischer und seiner Frau sehr unterhaltsam dargeboten. Nicht zuletzt auch deshalb, um dir meinen Charakter etwas zu beschreiben. Du hast gut gelacht. Ich auch, aber deine Lache stand 180° zur Botschaft der Geschichte.
Ich bleibe dabei, mein kleiner Hater-Hase:
Kein Liebesglück ohne Disziplin.Ansonsten gilt: Starts great ends shitty!
Ich bin so wütend und traurig, das geht schon gar nicht mehr. FU*K!