Ich schreibe dies sehr bewusst, nicht um Dich zur Umkehr zu bewegen, sondern um es aus meiner Seele zu lassen nach den durchgrübelten Nächten und als Zeichen meines Wunsches einer offenen Kommunikation in Zukunft. Nun bin ich dran einen Brief zu schreiben, der letzte kam von Dir.Ich glaube, es war ein Fehler in den letzten sechs Monaten nicht an mir und meinen Bedürfnissen zu arbeiten- an meinen Gefühlen und an meinen Wünschen wie es anders laufen könnte und darüber zu sprechen. Ich konnte Dir nicht viel über mein Innenleben sagen und nach Deinem Fragen. Ich hatte immer Angst vor den Antworten- paradoxerweise geht es jetzt. Da ich Dich verloren habe, kann ich auch nicht mehr viel verlieren wenn ich etwas sage. Ich habe zwar an mir gearbeitet, aber hauptsächlich an dem Fokus, was ICH tun kann damit es DIR gut geht durch Zärtlichkeit und Rücksichtnahme. Und nicht auch daran, was Du/ Wir tun können, damit ICH mich gut fühle und das dass nicht der Punkt ist, dass es mir nur gut gehen kann wenn du bleibst. Nein, es kann mir auch gut gehen, wenn Du gehst.Wir sind Partner auf Augenhöhe oder sollten es sein. Man sieht es ja jetzt wie Du aufblühst und alles wunderbar alleine regelst. Vielleicht hätte ich das mehr einfordern sollen oder Dich einfach machen lassen. Aber eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft. Ich glaube, dass war ein Fehler für wirkliche Weiterentwicklung unserer Beziehung, denn ich bin zwar ein mütterlicher Mensch, aber ich bin nicht Deine Mutter sondern Deine Partnerin und habe auch Bedürfnisse, und es tut mir leid um das was wir hatten und was wir daraus hätten machen können.Denn ich denke tatsächlich, dass wir etwas hatten was andere Beziehungen nicht haben. Ein Fokus auf eine Veränderung in Gesprächen was mir gut tut und ich mir wünsche hätte uns vielleicht mehr geholfen nicht Stillzustehen und ein wenig weniger Mütterlichkeit in meinem Verhalten, sondern Dich mehr in die Verantwortung zu ziehen und auch mich zu stärken als Partner, indem wir vielleicht doch eine Paartherapie gemacht hätten - einfach um an der Kommunikation zu arbeiten und vielleicht mal jemanden von außen auf uns schauen zu lassen, der auch Erfahrungen mit langjährigen Beziehungen hat, denn ich glaube auch dass Liebe sich verändert in langjährigen Beziehungen und habe darüber viel gelesen um unsere Beziehung zu verstehen/ analysieren. "Möglicherweise glaubst du, dass du ihn nicht mehr liebst in Wahrheit ist die Verliebtheit der wahren Liebe gewichen. Spürst du keine Schmetterlinge mehr im Bauch und bist nicht mehr aufgeregt, wenn er vor dir steht? Das ist in einer langjährigen Partnerschaft ganz normal. Du entwickelst Vertrauen und dein Partner wird für dich zu einem sicheren Zuhause.
Er ist der Mann/ die Frau , der/die für dich da ist, wenn du Unterstützung brauchst. Und sie/er ist derjenige, der dich kennt, wie du bist". Aber natürlich empfindet das jeder anders und jeder Weg ist der richtige.
Ich möchte dies unbedingt gesagt haben, bevor Du aus meinem Leben trittst. Denn ich bin dankbar für das was wir hatten und werde dies mit Respekt behandeln. Aber ich fühle wahre Liebe für Dich, ich sehe DICH in Deinem Kern. deswegen bin ich so lange an deiner Seite in Guten wie in schlechten Zeiten und deswegen lasse ich Dich frei und Dich ohne Groll Deinen Weg gehen. Ich vertraue auf deinen Prozess und das du ihn benötigst um frei Leben zu können und ich vertraue auch darauf, dass wir Seelenpartner sind und wieder zueinander finden werden, wenn wir beide gestärkt aus diesem Prozess ( den wir beide durchlaufen müssen) gekommen sind. Auf welche Weise dies auch sein wird - mit neuen Partnern als Patchworkfamily, nur als Eltern oder vielleicht ein klein wenig befreundet, dass werden wir sehen in einigen Jahren. Nachdem ich auf zwei, drei Leinwänden rumgehüpft bin vielleicht . Das Leben hat uns sicher nicht ohne Grund zusammengeführt und uns gemeinsam so viel durchstehen lassen, aber nun ist es eben Zeit für neue Wege. Ich wünsche Dir aus tiefstem Herzen alles Gute für Deinen Weg und hoffe, dass Du dort deine Antworten findest- vielleicht auch in der Bearbeitung einiger innerer Prozesse, die Dich und Dein Leben bisher geprägt haben. Ich glaube auch, dass Deine Arbeit viel ausmacht. Man ist immer mit dem Tod konfrontiert und dem Gedanken, ob dass was wir haben alles im Leben gewesen sein soll und was da noch spannendes kommt? Wir stecken in einer Zwischenphase von der Neu- Aufregung des Kinder bekommenes und der Zeit wo sie wieder ausziehen in die Welt und man sich wieder um neue aufregende Dinge und sich selbst kümmern kann. Das ist streckenweise langweilig, aber dafür auch sicher / verlässlich / vertraut und man kann sein wie man ist. Jamie Oliver sagt über seine langjährige Liebe zu Jools, dass die Zeit von 40-45 Jahren die schwerste war. Vorher waren die Kids und alles noch aufregend, und ab 50 wird es besser, wenn man sich wieder auf sich konzentrieren kann. Ich glaube, da ist was wahres dran.Liebe in einer anderen Form der Schmetterlinge ~ aber ich bin auch kein Experte, sondern habe nur Ratgeber und Blogs gelesen und kann nicht für Dein Leben und Deine Wahrnehmung sprechen. Das musst Du selbst übernehmen. Auf diesen Weg machst Du Dich nun alleine weiter.
An meinem Prozess werde ich weiter arbeiten und somit meinen eigenen Weg nun gehen- ich schreibe Dir diesen Brief auch zum Abschied. Die letzten Wochen waren hart und ich muss mich nun um mich kümmern und mit der Situation auseinander setzen um wieder nach vorne zu sehen. Sei also nicht böse, wenn ich mich eine Zeitlang nicht melde- ich muss das verarbeiten, dass Du mich verlassen hast. Sollte ich nun schreiben, die tollste, warmherzigste, gut kochende, liebevolle Ehefrau , na gut- wollen wir mal nicht melodramatisch werden.
Mach es gut und ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und wenn Dir mal nach Gedanken an mich sein sollte, dann höre Dir mal Max Herres "das wenigste"auf YouTube an. Durch die Kinder werden wir immer verbunden bleiben und die Erinnerungen bleiben. Viel Glück in Deinem neuen Lebensabschnitt.
26.09.2021 07:28 •
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