Warte mal.
Ich komme nicht mehr mit.
Vier von sechs Wochenenden hängen wir zusammen in dem Haus am See herum, du nimmst dir einen Leihwagen, wegen dem Motorschaden.
Zwei Wochen, 800 Euro.
Machste.
Weil du das ja soooo unbedingt wolltest und darauf bestanden hast, mich abzuholen.
Erzählst mir ständig, wie toll ich sei, wie verliebt du wärst, machst ALLES, kochst, freust dich, bist präsent, WIRKST auch völlig verknallt.
Du WEISST, ich bin befördert worden.
Anstrengend, soll das alles neu aufbauen.
Hab daneben noch weitere berufliche Verpflichtungen.
Ich hab auch noch Familie.
Und Freunde.
Die verstehen das mal für ein paar Wochen, die blende ich bis auf ein paar Nachrichten fast aus wird schon wieder demnächst
Die kommen schon zur Arbeit, um mich mal zu sehen.
Ich fahre zu dir, du zu mir, alles gut, alles chillig, alles schön und witzig.
Sechs Wochen lang.
Ich hab mich ehrlich verknallt.
So mit Gedanken an die Zukunft.
Und hab dich mitgenommen zu dem Treffen mit den Jungs von früher
Die ich so selten sehe, aber von denen du weißt, was sie für mich gemacht haben..
Und wir quatschen und er sagt noch: "Bekloppt, du bist einfach völlig bekloppt, aber du bist einer der hilfsbereitesten Menschen, die ich kenne, das ist immer so geblieben.
Und einer der witzigsten."
Hat er immer schon behauptet und KLAR, weil ich so konditioniert bin, dass ich überhaupt gar keine Daseinsberechtigung habe, wenn ich nicht irgendwie nützlich bin.
Wenn ich jemandem zur Last falle, schon mal gar nicht
Und so benehme ich mich ja auch.
So BIN ich.
Mir fehlt diese Maske.
Wie Jung das nennt.
Eine Membran zwischen Kopf und Mund. So nennen das andere.
Angeblich (ich hab dir das geglaubt, ich hab dir das ehrlich abgenommen) haben deine Eltern sich total gefreut, ständig gesagt, wann sie mich kennenlernen und weil wir beide ja ganz ok kochen können und ich ein Restaurant irgendwie komisch finde und zu steif für ein kennenlernen, hab ich halt vorgeschlagen, dass wir die doch zu dir einladen und was kochen könnten.
War das der Fehler?
Aber du hattest mich angestrahlt und gesagt, dass du das super finden würdest.
Und das hat ehrlich ausgesehen.
Ich sage dann nach sechs Wochen einmal zu dir, dass ich die nächsten zwei Tage aber echt (und es ist ECHT, ich hab das schleifen lassen, DEINETWEGEN, das SAGE ich nicht mal, ich DENKE das nicht mal, das war MEINE verdammte Verantwortung, aber du hattest ja nunmal damit zu tun!) mal meine Sachen machen muss.
Ohne zu wissen, wie ich das überhaupt schaffen soll
Und da ghostest du mich.
Einfach so, überall blockiert.
Tschüss.
Ich bin maximal verletzt.
Enttäuscht.
Traurig.
Unsicher über mich selbst.
Warum hast du das gemacht?
Ich kenne das am Anfang, manchmal wissen die Leute nicht, wie sie mich einschätzen sollen, weil ich Sachen einfach so raushaue
Aber ich hab dir, ohne jemals ein schlechtes Gefühl dabei zu haben, alle meine Schwächen und Fehler gesagt.
Und du blockierst mich auf allen Kanälen, weil ich zwei Tage beschäftigt bin.
Heftig.
Das tut einfach weh.
Weißt du, es geht nicht um die Gewissheit, dass ich damit nicht umgehen kann.
Kann ich.
Muss ich ja können.
Aber warum?
Wir hängen wochenlang zusammen, ständig und alles erscheint gut und dann machst du sowas?
Ich kann damit leben, aber ich frage mich halt, warum?
Und ich frage mich auch, warum es dir egal ist, dass ich mich das immer fragen werde.
Ich war doch nicht mies zu dir.
Warum bist du das?
Warum sagst du mir nicht einfach, was Sache ist?
29.07.2021 23:33 •
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