Ich danke dir @großesnichts ! Es hat seinen Grund, weshalb es heißt, dass es ein Jahr dauert bis sich alles verjährt. Ich habe lange sehr tief gelitten, denn es gibt Schläge und Veränderungen, die man nicht kommen sieht. Mir hat es damals den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte das Vertrauen in die Welt verloren. Ich war dabei meinen Job zu verlieren (auslaufender Vertrag), Mann weg, Haus weg, Haustiere weg (holte ich mir ja dann zurück). Noch viel schlimmer Partner, Geliebter, bester Freund weg. Die Vergangenheit war weg (weil er mich angeblich nie richtig geliebt hat), die Gegenwart war weg, und das was mir am längsten weh tat, die Zukunft mit all den Träumen und Plänen war weg. Wie es vielen hier geht, bin ich gefallen und wartete auf den Aufprall. Der Schmerz war so tief, dass mein Urvertrauen erschüttert war und ich mir externe Hilfe suchte. Ich schämte mich so sehr dafür kurz vor der Hochzeit verlassen worden zu sein. Ich schämte mich so sehr über die Art und Weise. Er hat mich u.a. aus Anziehung zu seiner Stiefschwester verlassen. Ich suchte im Internet nach Geschichten, die meiner ähnelten, doch ich fand keine. Liegt es an der Individualität oder daran, dass sie so verrückt ist, dass mir eh keiner glauben würde. Ich habe sie bis heute hier nicht geschrieben. Ich bin noch mit mir am hadern, ob ich es für Menschen, wie mich mache, dass sie die Chance haben zu sehen, dass man nicht alleine ist und da wieder rauskommt. Egal was passiert ist, die Erde dreht sich weiter. Für mich stand die Zeit still. Ich grübelte und war nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich zwang mich dazu zu trinken und dreimal täglich was zu essen. Ich analysierte mich tot. Erst ihn..dann merkte ich, dass ich so nicht weiter komme. Dann Beziehungsdynamiken. Danach kam ich. Mein Selbstwert war im Minusbereich. Mit der Akzeptanz der Situation wurde es besser. Zuerst fing ich an mir gute Dinge zu tun. Ich schrieb täglich auf wofür ich dankbar war. Ich tat Dinge, die mir früher gut taten und probierte Neues aus. Anfangs dachte ich mir, dass sich trotz der Kleinigkeiten nichts ändert. Rückblickend war das mein neuer Anfang. Ich hinterfragte die Dinge, die er mir zuschrieb und ich merkte, dass vieles davon positive Dinge waren mit denen ich mich identifiziert habe. Ich war zu kreativ und hatte zu viele handwerkliche Projektideen. Ich holte meine Selbstverwirklichung zurück, indem ich wieder malte und baute.
Mir sagte jemand, dass leiden eine Entscheidung wäre. Ganz so hart würde ich es nicht beschreiben. Der Weg da raus waren viele Entscheidungen für mich. Das erste Mal schlief ich nachts durch nach 7-8 Monaten. Nun ist bald ein komplettes Jahr vorbei. Es kommt ganz darauf an von wo an man es rechnet. Ich schlafe wieder durch und lebe voll meine Selbstverwirklichung. Ich gehe sogar so weit, dass ich mich selbst liebe. Ich schätze mich. Ich bin jedoch vorsichtiger geworden. Den Gegenüber beobachte ich. Es fällt mir schwer Vertrauen aufzubauen. Ein paar Männer habe ich auf meinem Weg kennengelernt und es war interessant, wen ich zu welchem Zeitpunkt angezogen habe. Ich suchte niemanden und wollte keine Beziehung bis ich selbst mit mir voll ins Reine gekommen bin. Ich würde sagen, dass ich mit meiner Reise in meine Mitte angekommen bin. Noch bin ich nicht ganz Trittfest aber das macht nichts. Ich setze Grenzen und teste mich.
Also an alle, die das Lesen, es gibt einen Ausweg aus dem Kummer. Die Zeit hilft, aber ihr könnt euch auch helfen. Es ist ein Prozess 3 Schritte vor und wieder 2 Zurück - doch die Richtung sagt: Vorwärts!
01.06.2021 15:30 •
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