Und schon wieder kriege ich dich nicht aus dem Kopf. Du hast mich verlassen, aus deinem Leben geschossen und doch bin ich anscheinend der, der vermisst. Wie konnte es so weit kommen? Wie konnten wir uns derart aus den Augen verlieren, dass du glaubst, mich mit falscher Coolness provozieren zu müssen, mich verletzen musst, um zu zeigen, wie gut du mit der Trennung abgeschlossen hast? Ich verstehe dich nicht mehr, dabei waren wir beide mehr als zwei Jahre ein offenes Buch füreinander. Freunde stehen mir zur Seite, meine Familie steht mir bei, dafür muss ich dir danken. Durch Corona war der Kontakt fast eingeschlafen, teilweise nicht nur fast, aber dank dir stehen wir alle wieder gemeinsam, wenn auch nur online. Mit jedem Tag, den du dich nicht meldest, vergesse ich ein wenig mehr, orientiere mich um - Ich hoffe, um deinetwillen, dass du nie bereust, mich weggeschickt zu haben. Freunde könnten wir bleiben, sagst du, aber vorher brauchst du den Abstand, um dich selbst zu sortieren. Ist da vielleicht doch so Einiges noch nicht abgeschlossen? Wirst du, sobald der Stress weniger wird, vermissen? Bin ich dann doch plötzlich gut genug für ein Leben mit dir? Fragen über Fragen, die ich dir gerne stellen würde, aber das willst du ja nicht mehr. Deshalb schreibe ich meine SMS hier, damit du auch ja nicht von meinem Gedankenkarrussel belästigt wirst.
Weißt du, dass ich dich immer noch liebe? Aber mit jedem Tag gönne ich es dir ein wenig mehr, mit neuen Beziehungen, mit neuem Stress auf die Nase zu fallen. Komisch, nicht wahr? Aber so ist Liebe wohl, wenn sie nicht (mehr) erwidert wird. Unwohl willst du dich bei mir gefühlt haben? Dann geh und schau, ob du dich bei anderen wohler fühlst oder schlicht nicht mit dir selbst umgehen kannst. Dich selbst finden möchtest du, dann geh tief in dich und frage dich, ob nicht in dem Menschen, den du findest, ein Gutteil meiner Unterstützung steckt. Ob nicht in den vergangenen Katastrophen, ihrer Aufarbeitung und dem Wachstum, dass du daraus hast ziehen können, auch der Anteil des liebenden, stützenden Ex steht, den du anscheinend gerne vergessen möchtest. Ein Teil des anderen wird immer in uns weiterleben, aber die Frage ist: Isolieren wir ihn, sperren wir ihn ein und vergessen ihn im tiefen Verließ oder lernen wir ihn lieben, lassen wir ihn in unsere Entwicklung einfließen und nehmen ihn nicht als Ballast, sondern als Chance mit in unser weiteres Leben? Ich habe meine Entscheidung darüber getroffen, und ich hoffe, dass du deine nicht noch bereust.
26.04.2021 18:16 •
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