Traurig.
Nun wohnst du allein in diesem Haus, von dem ich eigentlich nur deshalb meinen Anteil so vehement eingefordert habe, damit sich nicht „familienfremde“ daran bedienen.
Wie hast du mich dafür herabgesetzt…
Mir richtig verletzende Worte entgegengeschleudert.
Weshalb ich so misstrauisch sei, wieso ich überhaupt nie an „das Gute“ glauben könnte, weshalb ich ÜBERHAUPT so negativ denken würde, dass ich IMMER davon ausginge, dass sowieso ALLE Beziehungen scheitern könnten.
So, als wäre das MEIN Fehler, ein Knacks in meinem persönlichen Denken und nicht einfach die Realität.
Keine zwei Jahre später fragst du, ob ich nicht bei dir schlafen will, weil sie so unerwartet ausgezogen ist, nachdem sie sich getrennt haben.
Du kannst dir sicher sein, dass ich sowieso auf dich aufpassen werde.
Immer.
Aber das Misstrauen ging von dir aus.
Ich selbst habe niemals gegen die Interessen unserer Familie gedacht.
Gegen SEINE, ja, durchaus.
Weil er angeheiratet war.
Aber nie gegen deine oder seine oder ihre.
Bis heute nicht.
Ich frage mich ernsthaft, ob das in allen Familien so anstrengend ist, die (eigentlich aus einem netten Denken heraus) Kinder adoptiert haben.
Ist das überall so, dass die Eltern dann ihren eigenen Kindern unterstellen, grundsätzlich bösartig zu sein?
Oder eifersüchtig?
Ich habe das nicht verstanden, jeder von uns hat versucht, so gut zu sein, wie er kann.
Aber es kamen völlig unterschiedliche Ergebnisse heraus.
Ich glaube, das man solche Versuche einfach lassen sollte.
Jeder in dieser Konstellation ist am Ende unglücklich.