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Schreckliche Schuldgefüle als Verlassener!

B
Hallo Community,
ich brauche eure Hilfe.

Mich plagen riesige Schuldgefühle, obwohl ich derjenige bin, der verlassen wurde. Mich bringen diese Schuldgefühle um den Verstand, dass ich fast glaube nicht mehr weiterleben zu können.

Meine Frau hat sich nach 12 Jahren von mir getrennt. Wir waren verheiratet. Wir sind zusammen gekommen, da waren wir beide 18. Es war meine erste Beziehung und anfangs war alles perfekt.

Sie kam aus einem kaputten Elternhaus und hatte schwer damit zu kämpfen, daher profitierte sie sehr stark davon immer zu mir kommen zu können und bei mir zu übernachten. Ich war immer ihre starke Schulter. Mit der Zeit ließ der S. zwischen uns nach, es fehlte immer mehr an Anziehung.

Trotzdem zogen wir 2015 in eine eigene Wohnung. Ab da ging es zunehmend bergab mit uns. Sie fing ständig Streit wegen dem Haushalt an. Ich versuchte es ihr recht zu machen, aber sie fand immer wieder neue Punkte in Sachen Ordnung und Sauberkeit, die störten. Sie machte uns damit so viele Abende zur Hölle. Dies wirkte sich zunehmend negativ auf unser S. aus, da sie endgültig die Lust verlor aufgrund ihres Unzufrieden seins mit meinem Verhalten im Haushalt. Hinzu kam, dass sie immer wieder Probleme mit ihrer Mutter, Freundinnen und ihrer Chefin hatte, worüber wir immer wieder ausgiebig am Küchentisch diskutierten. Ich versuchte ihr immer zu helfen. Schrieb ihre Texte vor, wenn sie mit ihrer Mutter chattete, hörte mir immer alle ihrer Probleme an. Auch mit Ihrer Figur war sie immer unzufrieden. Ich bin sehr sportlich und athletisch, deshalb vergleich sie sich sehr mit mir und versuchte mitzuhalten, worunter sie, wie ich mittlerweile weiß sehr litt. Ich verbrachte definitiv viel Zeit mit Sport, diätete hart, was sie als krank abstempelte und Kommentare abgab wie Ich kann dich gar nicht mehr anschauen, so dürr bist du. Dabei war ich einfach definiert. Sie war in der Vergangenheit stark magersüchtig gewesen inkl. Klinikaufenthalt, weshalb das sowieso ein schwieriges Thema für sie war.

Der S. wurde immer weniger. Sie kam auch nie auf mich zu. Sie küsste mich nie. Umarmte mich nie. Kuschelte sich auch nicht an mich. Sie sagte, sie könne das nicht. Sie sei so nicht. Auf der Arbeit erzählte sie, wie kalt ich sei und wie wenig Aufmerksamkeit ich ihr geben würde. Keine Blumen oder Kleinigkeiten. Sie schrieb zu der Zeit auch bereits mit anderen Männern wie sie mir später beichtete.

Ich muss zu mir sagen, dass ich im S. Kontext unterwürfig bin. Das bedeutet, dass ich es gerne habe, dass eine Frau auf mich zugeht. Ich bat ihr immer wieder an, sie so oft wie sie es wollte mit der Zunge zu verwöhnen, wenn sie danach wünschte. Konventionellen S. brauchte ich gar nicht. Sie sagte mir, dass das es ihr ohne hin nicht gefiel, da sie dabei Schmerzen habe bzw. auch nicht zum Höhepunkt käme. Sie konnte sich trotzdem nie überwinden mich wissen zu lassen, wenn sie Lust hatte. So plätscherte unser S.leben weiterhin dahin. Ich verzichtete komplett auf das Ausleben meiner S.. Sie selbst war sich nie sicher, ob sie überhaupt eine habe. Es gab nun immer wieder Situationen in denen wir kurz davor waren Schluss zu machen.

Die einzige Freude, so kam es mir vor hatte sie, wenn wir Urlaub machten. Dieser musste dann auch zunehmend ausschweifender werden. Erst Europa, dann USA und Asien. Sie sagte immer zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf.

2018 einigten wir uns darauf, dass ich meine S. Fantasien mit einer Spielpartnerin ausleben würde. Sie sagte, dass ich so viel mit ihr mitgemacht habe, dass ich mir das verdient habe. Dabei ging es nicht um S., sondern eher um SM-Spiele. Dies war ein Jahr vor unserer Heirat. Ein halbes Jahr nach unserer Heirat fand ich eine Spielpartnerin mit der ich mich einmal die Woche traf. Diese Frau hatte selbst einen festen Partner, weshalb es ein reiner Kontakt war, bei dem es darum ging, BDSM zu praktizieren. Diese Frau gab mir emotionale Wärme. Sie gab mir mal wieder das Gefühl ein attraktiver Mann zu sein, sie streichelte mich und gab mir allgemein ein gutes Gefühl.

Meiner Frau gegenüber war ich immer vollkommen transparent, ich fragte während dieser Zeit oft, ob es ihr gut damit geht, worauf sie antwortete, dass ich gerne machen könnte wie ich denke und dass es ihr eigentlich egal sei.

Im Oktober 2019 trennte sie sich von mir (sie liebe mich nicht mehr). Einen Tag später konnte ich sie mir romantischen whatsap Nachrichten wieder zu mir bewegen. Sie sprach die Spielbeziehung nicht als Grund der Trennung an.

Im Januar 2020 stelle sie mich schließlich vor die Wahl, sie oder die Spielbeziehung. Ich entschied mich schwere Herzens für meine Frau. Trotzdem war sie sich wieder unsicher, ob sie mich liebte, wollte am nächsten Tag die Beziehung jedoch fortführen, änderte ihre Meinung jedoch noch am selben Tag nach dem Besuch bei ihrer Mutter.

Nach einer Woche Beziehungspause in der ich zu meinen Eltern zog, wollte sie mich wieder. Wir wohnen 3 Wochen wieder zusammen, in denen ich mir sehr unsicher war, was ich nun wollte, BDSM ausleben oder weiterhin ein Leben mit meiner Frau, ohne nennenswerte S.. Mich machte das sehr fertig, was sie merkte.

Schließlich trennte sie sich nach den drei Wochen von mir. Am nächsten Abend wollte sie mich zurück unter Tränen und dem Vorwurf, dass sie doch so langsam Kinder wollte. Ich hatte die Trennung aktzeptiert und fiel in mich zusammen. Ich schlug ihr nun vor, dass wenn sie mich doch wieder haben wollte, sie bitte aktzeptieren solle, dass ich meine Neigung einmal die Woche leben will.

Wir nahmen uns 3 Wochen Auszeit in denen ich Auszug. Nach den drei Wochen, verkündete sie mir, dass es keinen Sinn mehr mit uns mache. Ich hatte so ermaßen gehofft, dass sie mir die Spielbeziehung wieder erlaubt und wir weiterhin zusammen bleiben können, dass ich wieder in mich zusammenfiel. 2 Wochen hatten wir dann noch ein hin und her und sie trennte sich endgültig.

Ich wollte lediglich einen Weg finden, wie ich meine S. leben kann und wir trotzdem ein Paar bleiben können. Ich bot ihr ebenfalls an, S. Erfahrungen mit einem anderen Mann zu sammeln, wenn das alles fair abgesprochen wird. Sie sagte mir nämlich nach 12 Jahren!, dass sie davon träume einmal etwas mit einem Mann zu haben, zu dem sie keine emotionale Verbindung hat. Das wollte sie auch annehmen, tat es jedoch nicht.

Nun stehe ich nach 3 Monaten da und leide schrecklich darunter, sie verloren zu haben. Ich habe das Gefühl, sie schrecklich enttäuscht zu haben und als Mann versagt zu haben. Meine Gewissensbisse sind so ermaßen groß, dass ich es kaum aushalte. Ich werde nun von Erinnerungen unserer Urlaube und Ausflüge geplagt. Sie gibt mir nun die Schuld an allem. Ich weiß im Momentan nicht wie ich damit weiterleben soll, dass ich am Ende so an unserer Beziehung gezweifelt habe.

Meine Eltern, Freunde, Geschwister sagen mir alle, dass ich ihr jahrelang alles gegeben hätte was ich konnte und es gerechtfertigt sei, dass ich mal etwas Glück für mich haben wollte.

Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr dazu etwas schreibt.

09.06.2020 08:48 • x 1 #1


DieSeherin
zuerst einmal, lass dich drücken... liebeskummer ist echt grässlich

Zitat von BastiansZ:
Sie gibt mir nun die Schuld an allem.


es ist ganz wichtig, dass du diese schuld nicht auf dich nimmst. am zerbrechen einer beziehung ist nie nur einer schuld, sondern es sind immer beide dafür verantwortlich!

weißt du, bei euch beiden habe ich das gefühl, dass ihr dadurch, dass ihr euch so früh kennen gelernt habt und so lange schon ein paar seid, gar nicht zu eigenen persönlichkeiten entwickeln konntet, keiner von euch sich selber für sich finden konnte und sich auch nicht in seiner eigenen passenden sechsualität finden konnte.

für mich klingt es richtig, dass ihr diese trennung jetzt wirklich mal konsequent durchzieht, euch total in ruhe lasst und jeder zeit und raum für sich selber bekommt.

ihr seid beide noch so jung und habt noch so viel (liebes)leben vor euch das könnt ihr aber wohl erst wirklich finden, wenn sich jeder von euch selber gefunden hat!

09.06.2020 09:31 • #2


A


Schreckliche Schuldgefüle als Verlassener!

x 3


B
Zitat von DieSeherin:
zuerst einmal, lass dich drücken... liebeskummer ist echt grässlich



es ist ganz wichtig, dass du diese schuld nicht auf dich nimmst. am zerbrechen einer beziehung ist nie nur einer schuld, sondern es sind immer beide dafür verantwortlich!

weißt du, bei euch beiden habe ich das gefühl, dass ihr dadurch, dass ihr euch so früh kennen gelernt habt und so lange schon ein paar seid, gar nicht zu eigenen persönlichkeiten entwickeln konntet, keiner von euch sich selber für sich finden konnte und sich auch nicht in seiner eigenen passenden sechsualität finden konnte.

für mich klingt es richtig, dass ihr diese trennung jetzt wirklich mal konsequent durchzieht, euch total in ruhe lasst und jeder zeit und raum für sich selber bekommt.

ihr seid beide noch so jung und habt noch so viel (liebes)leben vor euch das könnt ihr aber wohl erst wirklich finden, wenn sich jeder von euch selber gefunden hat!


Es tut so ermaßen weh. Ich bin allgemein ein emotionaler Mann und seid dem Tag unserer Trennung täglich am Weinen. Ich habe nun immer wieder sie als 18 Jährige vor mir und das Gefühl dabei sie enttäuscht zu haben. Natürlich kommen nun ständig Erinnerungen unserer guten Zeiten in mir hoch, unserer Urlaube, Ausflüge und die Anfänge. Das macht mich wahnsinnig.

Ich schäme mich so sehr, dass ich mich am Ende nicht mehr entscheiden konnte, was ich eigentlich will. Ich fühle mich wie ein abgrundtief schlechter Mensch...ich denke teilweise daran, mir etwas anzutun, weil ich das Gefühl habe nicht mehr mit mir leben zu können...

09.06.2020 09:35 • #3


DieSeherin
komm mal wieder runter! natürlich bist du kein abgrundtief schlechter mensch, nur weil du innerlich zerrissen warst! und dein leben wirst du gefälligst leben, weil da noch so viel tolles auf dich wartet

du bindest viel zu viel energie mit diesen schlechten gedanken, die du besser dafür nutzen könntest, mal eine art standort-analyse zu machen. wo stehst du gerade, was hast du alles schon hinter dir (und ich meine die positiven dinge!), wo siehst du für dich veränderungspotential, wo willst du hin... und mach das mal bitte ganz unabhängig von ihr.

weißt du denn überhaupt, wer du bist? so ganz für dich selber?

09.06.2020 09:42 • #4


B
Zitat von DieSeherin:
komm mal wieder runter! natürlich bist du kein abgrundtief schlechter mensch, nur weil du innerlich zerrissen warst! und dein leben wirst du gefälligst leben, weil da noch so viel tolles auf dich wartet

du bindest viel zu viel energie mit diesen schlechten gedanken, die du besser dafür nutzen könntest, mal eine art standort-analyse zu machen. wo stehst du gerade, was hast du alles schon hinter dir (und ich meine die positiven dinge!), wo siehst du für dich veränderungspotential, wo willst du hin... und mach das mal bitte ganz unabhängig von ihr.

weißt du denn überhaupt, wer du bist? so ganz für dich selber?


Vielen Dank!
Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre meine komplette Welt zerbrochen. Die ganze Sicherheit, Georgenheit und Stabilität, die ich in unserer Beziehung hatte ist weg und das zukünftige Leben erscheint mir nun trostlos und schwarz. Ich habe Angst nun immer wieder verlassen zu werden.

Ich weiß nicht wer ich als eigenstänige Person bin. Ich bin mit ihr zusammen erwachsen geworden. Habe mich mit ihr zusammen entwickelt. Ohne sie fühle ich mich tatsächlich sehr leer, einsam und ohne Heimat.

Vor allem mache ich mir nun Druck, da ich glaube jemand neues kennenlernen zu müssen. Aber so weit bin ich noch garnicht. Jetzt kommen ständig Kommentare meines Vaters Und, gehst du heute weg?. Ich weiß garnicht, wohin ich jetzt jedes Wochenende gehen soll. Feiern? In Bars trinken? Das bin garnicht mehr ich...Vor allem bin ich niemand, der unter der Woche irgedwo hingeht. Ich war unter der Woche immer daheim mit meiner Frau und nun muss ich in sbra sgehen? Ich bin keine 20 mehr. Aber wie soll ich nun sonst Jemand kennenlernen...ich bin so verwzeifelt...ich will einfach nu daheim sein und filme schauen wie ich es mit meiner frau immer tat

Mein Vater sagt, ich soll froh sein, dass es vorbei ist, da ich mich ein Jahrzent nur unterdrücken lies...Meine Eltern sind richtig fertig nachdem sie gehört haben, wie es zwischen uns die letzten jahre lief.

09.06.2020 09:49 • #5


B
Will vielleicht noch Jemand etwas schreiben...

09.06.2020 10:54 • #6


DieSeherin
Zitat von BastiansZ:
Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre meine komplette Welt zerbrochen. Die ganze Sicherheit, Georgenheit und Stabilität, die ich in unserer Beziehung hatte ist weg


ääähhmmm... da erinnerst du dich jetzt aber wirklich nur an dei guten zeiten, was?

was machst du denn beruflich? kannst du dich da weiterbilden? was hast du an hobbys? was machen deine freunde? du sollst ja nicht losstürzen und neue frauen abchecken, aber rausgehen, neue leute kennen lernen, ins kino gehen, die stadt neu entdecken, den allerwertesten vom sofa hochkriegen, wäre ein anfang

09.06.2020 10:56 • #7


L
Hallo und willkommen,

Zitat von BastiansZ:
ie ganze Sicherheit, Georgenheit und Stabilität, die ich in unserer Beziehung hatte ist weg


Weißt Du, wenn ich Deinen Text so lese glaube ich, Du idealisierst da noch etwas.
Lies nochmal:
Zitat von BastiansZ:
es fehlte immer mehr an Anziehung.

Zitat von BastiansZ:
ie fing ständig Streit wegen dem Haushalt an.

Zitat von BastiansZ:
sie fand immer wieder neue Punkte in Sachen Ordnung und Sauberkeit, die störten.

Zitat von BastiansZ:
Sie machte uns damit so viele Abende zur Hölle

Zitat von BastiansZ:
Dies wirkte sich zunehmend negativ auf unser S. aus, da sie endgültig die Lust

Zitat von BastiansZ:
dass sie immer wieder Probleme mit ihrer Mutter, Freundinnen und ihrer Chefin hatte, worüber wir immer wieder ausgiebig am Küchentisch diskutierten.

Zitat von BastiansZ:
. Auch mit Ihrer Figur war sie immer unzufrieden.

Zitat von BastiansZ:
Sie küsste mich nie. Umarmte mich nie. Kuschelte sich auch nicht an mich.

Zitat von BastiansZ:
dass ich gerne machen könnte wie ich denke und dass es ihr eigentlich egal sei.


Ich lese sehr viel davon, was Du in die Beziehung investiert hast. Wo war sie denn Dir eine Stütze?
Ein Geben und Nehmen sollte doch halbwegs ausgeglichen sein. Wo hat sie für Dich zurück gesteckt?

Du warst transparent:
Zitat von BastiansZ:
Meiner Frau gegenüber war ich immer vollkommen transparent, ich fragte während dieser Zeit oft, ob es ihr gut damit geht,


Zitat von BastiansZ:
Im Oktober 2019

Zitat von BastiansZ:
Sie sprach die Spielbeziehung nicht als Grund der Trennung an.

Zitat von BastiansZ:
Im Januar 2020 stelle sie mich schließlich vor die Wahl, sie oder die Spielbeziehung

Das versteh ich nicht - sie sagte doch, sie hat kein Problem damit. Dann die Pistole auf die Brust setzen?
Gab es etwas, warum sie ihre Meinung geändert hat?


Zitat von BastiansZ:
dass ich gerne machen könnte wie ich denke und dass es ihr eigentlich egal sei

Das ist im Übrigen meiner Meinung nach eine echt heftige Aussage.

Und dann folgt ein mächtiges hin und her, was vermutlich Deinem Selbstwert auch nicht gut getan hat:
Zitat von BastiansZ:
Im Oktober 2019 trennte sie sich von mir (sie liebe mich nicht mehr).


Zitat von BastiansZ:
rotzdem war sie sich wieder unsicher, ob sie mich liebte,


Zitat von BastiansZ:
ie konnte sich trotzdem nie überwinden mich wissen zu lassen, wenn sie Lust hatte.


Zitat von BastiansZ:
Es gab nun immer wieder Situationen in denen wir kurz davor waren Schluss zu machen.


Zitat von BastiansZ:
Schließlich trennte sie sich nach den drei Wochen von mir. Am nächsten Abend wollte sie mich zurück unter Tränen und dem Vorwurf, dass sie doch so langsam Kinder wollte.


Ich glaube fast, in dem Thema Kinder liegt des Pudels Kern. Mein Tipp wäre, sie hört ihre biologische Uhr ticken. Du spurst, setzt ihre Interessen an erste Stelle, bist ein sicherer Versorger. Sie würde ein Kind mit Dir haben, und dann bald wieder diese Unruhe spüren, und dann geht das Theater von vorn los.
Kinder nutzen nicht, um eine angeschlagene Beziehung zu kitten, ganz im Gegenteil. Kinder sind schon für eine glückliche Beziehung eine Probe.


Zitat von BastiansZ:
Vor allem mache ich mir nun Druck, da ich glaube jemand neues kennenlernen zu müssen

Für Dich solltest jetzt erstmal Du selbst die erste Geige spielen.
Natürlich macht die Situation einem Angst, wenn man so lange über so wichtige Entwicklungsschritte mit einem Partner zusammen war. Jetzt ist der Moment, wo Du Dich selbst finden und neu erfinden kannst. Wer bist Du eigentlich? Du ganz allein? Weißt Du das? Falls nicht, dann ist jetzt Deine Chance, Antworten auf diese Frage zu finden.

09.06.2020 11:13 • #8


B
Zitat von LostGirl1:
Weißt Du, wenn ich Deinen Text so lese glaube ich, Du idealisierst da noch etwas.


Vielen, vielen Dank für diese ausführliche Reflektion! Natürlich auch an DieSeherin.

Ich denke tatsächlich an unsere schönen Momente zurück und an die Situationen in denen ich Fehler gemacht habe. Ich lebe momentan sehr in der vergangenheit. Wenn wir unterwegs waren, Urlaub, Auslüge war es ja auch immer schön. Ich sagte ihr immer wieder, dass das so schön sei, aber es aufhöt, sobald wir wieder daheim sind, was ich so schade fand. Sie sah das immer ein und wollte versuchen zumindest im Haushalt etwas nachsichtiger zu sein, aber kurz darauf fielen ihr wieder Dinge auf, die ich nicht einmal wahrnehmen konnte...

Ich habe tatsächlich schreckliche Angst vor dem Allein sein. Ich ziehe im Juli in eine eigene Wohnung und bekomme Sorgen, wenn ich daran denke, dort abends alleine zu sein. Immerhin ist die Wohnung in der Nähe meiner Eltern. Das war zwar nicht die Prämisse, jedoch hatte ich für diese eben eine Zusage.

Ich rede momentan viel mit meinen Eltern, besuche meinen Onkel, meine Großeltern und auch Freunde. Auf weggehen habe ich momentan nicht so viel Lust.

Am Samstag sah ich sie das erste mal nach Wochen wieder. Sie hat 8 KG abgenommen. Ihr scheint es auch nicht gut zu gehen, sie zieht nun zu ihrem Vater in ihr kleines Kinderzimmer mit ihren 2 Katzen, die ich geschenkt habe. Sie befürchtet keine bezahlbare Wohnung zu finden, vorallem, da sie Haustiere hat. Das tut mir sehr weh. Sie war doch immer mein Mädchen und steht jetzt vor solchen Herausforderungen. Das macht mich so kaputt und steigert meine Schuldgefühle. Ich würde so viel dafür tun, wenn sie wieder zu mir kommt. Ich würde sie sofort in meine Wohnung aufnehmen und alles für sie tun! Wirklich. Meine Eltern schütteln nur verzweifelt den Kopf, dass ich nach dieser Vergangenheit nicht von ihr loskomme. Sie sagen, wie auch Freunde und meine Schwester, andere Männer hätten das nicht so lange mitgemacht, aber ich hätte sie niemals verlassen!

09.06.2020 12:07 • #9


L
Zitat von BastiansZ:
Auf weggehen habe ich momentan nicht so viel Lust.

Du machst jetzt bitte in erster Linie, was Dir gut tut. Und keine Panik, das allein sein ist erstmal ungewohnt, aber nach einiger Zeit kann das auch befreiend sein. Du hast keine Lust, abzuwaschen? Na und, dann läßt es halt bis Morgen stehen. Niemand, der Dir den Abend deswegen zur Hölle macht.

Zitat von BastiansZ:
vorallem, da sie Haustiere hat.

Katzen sind meist weniger ein Problem als Hunde, zumindest bei mir in der Ecke. Außerdem hat sie sich getrennt. Das ist nicht mehr Dein Zirkus, nicht Deine Affen.

Zitat von BastiansZ:
Ich würde so viel dafür tun, wenn sie wieder zu mir kommt

Sie WILL aber nicht. Sie will lieber die derzeitigen Herausforderungen. Ich weiß, das klingt hat. Du scheinst auch ein gutes Stück Selbstdefinition daraus zu ziehen, dass Du immer ihr Helfer warst, oder?

Zitat von BastiansZ:
Ich würde so viel dafür tun, wenn sie wieder zu mir kommt

Das wird besser mit der Zeit.
Du solltest für keinen Menschen alles tun. Vor allem nicht tun müssen, um sie zurück zu bekommen. Du bist so wertvoll, dass Du eine Partnerin verdienst, die gerne bei Dir ist. Die zu schätzen weiß, was Du tust.
Vor der Du Dich nicht in den Dreck werfen musst und betteln aber ich tue alles für Dich, wenn Du mich nicht verlässt
Ich hoffe, Du hast ihr nie gesagt, dass Du alles tun würdest, damit sie bleibt?

Zitat von BastiansZ:
Meine Eltern schütteln nur verzweifelt den Kopf

Aus Gründen.
Du bist ihnen wichtig. Sie sehen das Ungleichgewicht, was herrschte.
Wie seid Ihr denn aktuell verblieben? Habt Ihr noch Kontakt?

09.06.2020 12:14 • #10


B
Zitat von LostGirl1:
Du machst jetzt bitte in erster Linie, was Dir gut tut. Und keine Panik, das allein sein ist erstmal ungewohnt, aber nach einiger Zeit kann das auch befreiend sein. Du hast keine Lust, abzuwaschen? Na und, dann läßt es halt bis Morgen stehen. Niemand, der Dir den Abend deswegen zur Hölle macht.


Katzen sind meist weniger ein Problem als Hunde, zumindest bei mir in der Ecke. Außerdem hat sie sich getrennt. Das ist nicht mehr Dein Zirkus, nicht Deine Affen.


Sie WILL aber nicht. Sie will lieber die derzeitigen Herausforderungen. Ich weiß, das klingt hat. Du scheinst auch ein gutes Stück Selbstdefinition daraus zu ziehen, dass Du immer ihr Helfer warst, oder?


Das wird besser mit der Zeit.
Du solltest für keinen Menschen alles tun. Vor allem nicht tun müssen, um sie zurück zu bekommen. Du bist so wertvoll, dass Du eine Partnerin verdienst, die gerne bei Dir ist. Die zu schätzen weiß, was Du tust.
Vor der Du Dich nicht in den Dreck werfen musst und betteln aber ich tue alles für Dich, wenn Du mich nicht verlässt
Ich hoffe, Du hast ihr nie gesagt, dass Du alles tun würdest, damit sie bleibt?


Aus Gründen.
Du bist ihnen wichtig. Sie sehen das Ungleichgewicht, was herrschte.
Wie seid Ihr denn aktuell verblieben? Habt Ihr noch Kontakt?


Ich habe den Fehler gemacht, mich vollkommen vor ihr zu erniedrigen, in dem ich gefleht und gebettelt habe. Ich habe meinen Selbstwert für sie vollkommen untergraben und sie damit belastet. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich alles tun würde und damit sicher viel Respekt mir gegenüber ihrerseits verspielt.

Ja, ich habe viel Identität daraus gezogen ihr starker Mann zu sein. Das verlieh mir Stärke. Möglicherweise hat die Tatsache, dass ich mich immer um ihre Probleme gekümmert habe, dazu gefüht, dass ich mich nie richtig mit mir selbst beschäftigen konnte. Nun steh ich da, ohne Jemand um den ich mich kümmern kann. Ich muss mich nun um mich selbst kümmern und dagegen ankämpfen nicht in Selbstmitleid zu versinken.

09.06.2020 12:21 • #11


L
Diese lieblose Frau sollte ihre eigenen Probleme aufarbeiten und Du solltest Dich selber finden.

Sie hat DICH enttäuscht, aber da Du noch gar kein eigenes starkes Ich aufbauen konntest, und abhängig bist (Abhängigkeit ist KEINE Liebe) kannst Du das nicht fühlen. Sie hat Dich ganz gut manipuliert. -
Guck nach vorne und nicht zurück - Dein Leben wird schön!

09.06.2020 12:28 • x 1 #12


B
Zitat von Lilalinda:
Diese lieblose Frau sollte ihre eigenen Probleme aufarbeiten und Du solltest Dich selber finden.

Sie hat DICH enttäuscht, aber da Du noch gar kein eigenes starkes Ich aufbauen konntest, und abhängig bist (Abhängigkeit ist KEINE Liebe) kannst Du das nicht fühlen. Sie hat Dich ganz gut manipuliert. -
Guck nach vorne und nicht zurück - Dein Leben wird schön!


Ich weiß auch nicht wie es in einer anderen Beziehung sein kann. Für mich ist sie das Maß aller Dinge. Ich habe sie in den letzten Wochen auf ein Podest und zu einer Göttin erhoben, an die ich ständig denken muss.

Du hast recht. Es besteht eine sehr große Abhängigkeit ihr gegenüber. Momentan sehe ich sie als mein Heilbringer, der mir all meine Probleme wieder nehmen und mich aus diesem Loch holen kann.

Das ist falsch und destruktiv. Und einem erwachsenem Mann nicht würdig.

Momentan leidet auch mein Selbstwert, da ich wieder bei meinen Eltern wohne und dort wieder die Rolle des Kindes einnimmt, dass aufgrund seines labile Zustands die Dauerbetreuung der Eltern baucht.

Ich freue mich auf meine Wohnung, die ich im Juli beziehe.

Findest du nicht, dass ich sie enttäuscht habe? Meine Spielpartnerin war jedenfalls sehr erschüttert, dass mir meine Frau alles wieder entziehen wollte, was sie mich hatte über ein halbes Jahr lang aufbauen lassen.

09.06.2020 12:33 • #13


L
Zitat von BastiansZ:
damit sicher viel Respekt mir gegenüber ihrerseits verspielt.

Nicht nur Respekt. Auch Anziehung.
So menschlich verständlich, wie Deine Reaktion war, Du hast sie damit nur weiter von Dir weg getrieben.

Zitat von BastiansZ:
ich habe viel Identität daraus gezogen ihr starker Mann zu sein

Du kannst ein starker Mann sein. Auch wenn jetzt erstmal nur für Dich selbst.
Wenn Du ohne sie dauerhaft zum Häufchen Elend wirst, dann war dieses Stück Identität nur geschauspielert.
(Was nicht bedeutet, dass Du nicht trauern darfst, bitte nicht falsch verstehen. Sie hat Dich lange Zeit begleitet, es ist völlig normal traurig zu sein, orientierungslos, fassungslos, usw. Du wirst auf Dich selbst zurückgeworfen. Und wenn Du jetzt Dir Zeit nimmst und genauer hinschaust, dann wirst Du diese Stärke auch wiederfinden, die ist nicht mit der Frau weg)

Zitat von BastiansZ:
dass ich mich immer um ihre Probleme gekümmert habe, dazu gefüht, dass ich mich nie richtig mit mir selbst beschäftigen konnte

Gut erkannt, Du hast Deine eigenen Baustellen hinten angestellt, bestimmt auch mal ignoriert.
Ziemlich ignorant Dir selbst gegenüber, oder?

Zitat von BastiansZ:
Nun steh ich da, ohne Jemand um den ich mich kümmern kann

Du kümmerst Dich jetzt erstmal um DICH. Du wirst Dein ganzes restliches Leben mit Dir verbringen. Da solltest Du Dir schon Zeit und Raum einräumen. Und vor allem Möglichkeiten, Dich zu entfalten und Du selbst zu werden. Wer auch immer das ist.
Wenn Du befürchtest, Dich nutzlos zu fühlen, oder in Selbstmitleid zu versinken, dann frag zB im örtlichen Tierheim, ob Du ab und zu mithelfen kannst - das ist eine wundervolle Aufgabe, bei der Du Dich kümmern kannst.

Zitat von Lilalinda:
Diese lieblose Frau

Ja, klingt auch so für mich.

Zitat von BastiansZ:
Ich habe sie in den letzten Wochen auf ein Podest und zu einer Göttin erhoben, an die ich ständig denken muss.

Schließ doch mal die Augen, und erinnere Dich an die Abende, die sie Dir zur Hölle gemacht hat. So, als ob Du Dir einen Film anschauen würdest. Vielleicht hilft Dir das.

Zitat von BastiansZ:
Momentan leidet auch mein Selbstwert, da ich wieder bei meinen Eltern wohne und dort wieder die Rolle des Kindes einnimmt,

Eltern können sich vermutlich auch nicht anders machen, als sie sind.
Ziehe Grenzen für Dich, zB Dein Zimmer ist Dein Zimmer, kein ständiges rein kommen ohne klopfen.
Sag ihnen ruhig auch, wenn Du mal einen Abend für Dich haben möchtest. Das wird für sie ungewohnt sein. Sie wollen Dich gerne stützen. Ein bissel betüteln lassen ist übrigens auch mal völlig in Ordnung, ab Juli stehst Du ja wieder auf eigenen Beinen. Sieh es als Durchatmen, als Anlauf nehmen, als Übergangszeit.

Zitat von BastiansZ:
Ich freue mich auf meine Wohnung, die ich im Juli beziehe.

DEIN Reich. Schon Pläne, was unbedingt in die Männerbude muss?

09.06.2020 12:41 • #14


B
Vielen Dank, LostGirl1.

Meine Baustellen hinten anzustellen war ignorant. Ich war mi allerdings nie so recht bewusst, dass ich welche habe. Ich habe mich in ihrer Nähe einfach immer sehr vollkommen gefühlt.

Ich überlege bei mir im Ort eine Selbsthilfegruppe zu organisieren, in den sich getrennte Menschen austauschen können. Jetzt da ich weiß, wie schmerzhaft Trennungsschmerzen sind, halte ich so etwas für eine gute Idee.

Ich denke, dass eine schöne Coach, die ich bereits habe und ein ordentlicher Fernseher wichtig sind. Balkon ist da. Dort muss ein Grill hin. Ich werde meinen PC ins Wohnzimmer stellen.

Ach mann, wenn ich daran denke bekomme ich wieder richtig Angst vor der Einsamkeit!

Besonders wenn ich Angst habe, vermisse ich meine Frau sehrund bin kurz davor ihr zu schreiben!

09.06.2020 12:47 • x 1 #15


A


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