Hallo Zusammen,
ich hab vor einem knappen halben Jahr mal geschrieben, dass ich nach acht Jahren Beziehung sehr plötzlich und auf abartige Weise verlassen wurde.
Die ersten Wochen - ja bald schon Monate - nach der Trennung waren für mich wie ein Alptraum aus einer Hölle und wenn ich beschreiben müsste, wie kurz davor ich war, mir diesen unerträglichen Schmerz zu nehmen, dann läuft es mir selbst eiskalt den Rücken runter.
Anfänglich hatten wir noch einige organisatorische Dinge zu klären, die höflich per Mail kommuniziert wurden.
Anschliessend die Kontaktsperre für einige Wochen.
Trotzdem meldete er sich immer mal wieder, um zu hören wies mir geht - was grundsätzlich ja legitim ist.
Ich habe die Zeit derweil genutz, mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen, neue Wohnung, neue Möbel, alles anders und seither gehts auch merklich besser - wenn auch noch weit entfernt von gut.
An Weihnachten hatten wir längeren SMS Kontakt, ihm scheints nicht wirklich gut ergangen zu sein über die Tage, auf Nachfrage beantworteet er das jedenfalls mit nein.
Dann einen Tag vor Silvester eine SMS von ihm, ob ich an Silvester wohl zu Hause wäre, er könnte am Nachmittag nach dem Skifahren mal auf nen Kaffee vorbei kommen und mir irgendwas zu einer Software, die ich irgendwie zu der Zeit nutze erklären.
Natürlich hatte ich Zeit und war auch zu Hause, hab aber aus Vernunftsgründen vorgeschoben, dass ich eine Party vorbereite und so garkeine Zeit habe.
Offenbar hat er Silvester dann auch allein verbracht und ich fürchte, hätte ich gesagt, komm vorbei, klar hab ich Zeit, er hätte Silvester mit mir verbracht.
Oder täusche ich mich da?
Ich habe mich dann nicht mehr bei ihm gemeldet, dann folgte wieder eine Mail von ihm: er hätte mir ein Weihnachtsgeschenk gekauft, was aber nie versendet worden ist und er hätte es eben grad erst erfahren, dabei hätte er sich schon gewundert, dass ich so garnicht mehr reagiert habe.
Was soll das denn?
Meine Antwort: das mit dem Geschenk ist sicher sehr nett aber absolut nicht mehr nötig.
Seither hin und wieder sporadischer und oberflächlicher SMS Kontakt. Mal von mir und mal von ihm ausgehend.
Da er ja nun auch weiss, dass ich eine neue Wohnung habe, kam vor zwei Wochen erneut eine SMS: er will sich dann jetzt doch mal meine neue Wohnung ansehen.
Dazu schlägt er einen Termin vor an dem er wieder (allein) vom Skifahren zurück kommt.
Hab ihn erstmal ein paar Tage hingehalten mit der Antwort, ich hab eigentlich viel zu tun.
Dabei wollte ich auch grad ein wenig antesten, wie weit ich gehen könnte: also erwähnte ich, dass ich ihn ja glatt fragen würde, ob er mich mit zum Skifahren nimmt, bevor ich in dieser Saisson garnet mehr dazu komme...aber die liebe Zeit erlaubt es mir ja eh nicht.
Seine Reaktion: kein Problem, das kannst Du ja immer noch ganz spontan entscheiden.
Hätte er mich jetzt wirklich mitgenommen? Friede Freude, nach den übelsten Demütigungen, die er mir serviert hat?
Wenige Tage später habe ich dann zugesagt, dass er mich besuchen kann. Er stand auch pünktlich an meiner Tür und blieb vier Stunden.
Ich lieferte eine gute Show und erzählte fröhlich aus meinem neuen Leben, vom Umzug usw (nicht aber von irgendwelchen Männergeschichten hier) und er konnte mir kaum in die Augen sehen.
Warum das? Ist er selbst nach fast sechs Monaten noch so ein feiges Weichei, was nicht mal normalen Blickkontakt halten kann?
Anschliessend erklärte er mir einige Softwaredinge am PC, dann hab ich uns ein gemeinsames Abendessen gemacht (vorheriges Abklären und Zusage seinerseits waren fürs Abendessen vorhanden), dabei konnte er mir auch wieder mehr ins Gesicht oder in die Augen schauen.
Er erwähnte seine Skifahrpläne fürs nächste Wochenende und liess nebenbei diesen Kommentar fallen, dass er bewusst dort hinfährt, weils da recht günstige Einzelzimmer geben würde.
(Ihr müsst wissen, er verliess mich damals für eine jüngere Frau, die er zwar kaum kannte, für die er aber alles tun wollte und am Liebsten sofort Kinder und Heirat und Haus...)
Dann der Abschied: eine halbe Minute lang gabs eine kräftige Umarmung (oh mein Gott....das war garnicht gut, jedenfalls nicht für meine Seele!) und er gab mir einen Teil der Sachen wieder zurück, die er mir mal schenkte und die ich ihm im Akt grösster Verzweiflung kurz nach der Trennnung komplett wieder gegeben habe.
Dann ist er zur Tür raus, ich konnte meine schöne Showfassade endlich wieder ablegen und seither Funkstille.
Ich meine ich habe eigentlich nichts erwartet von diesem Treffen.
Mein Verstand sagt mir: er wollte mir meine Sachen bringen, wollte sehen das es mir gut geht und wie die neue Wohnung ist und PUNKT.
Mein Herz hätte sich wohl was anderes gewünscht und leider auch gehofft ....und fragt sich nun ständig, was sollte das? Was soll das alles insgesamt?
Hätte ihn schon gern selber gefragt aber die Angst vor seiner Antwort war einfach zu gross, ich habe damals mehr als genug, seiner Demütigungen ertragen müssen und habe nicht eine Sekunde Stress gemacht.
Wie soll ich mich jetzt verhalten?
(Vor allem mit dem Wissen, dass ich ihn eben doch immer noch liebe...)
LG K
03.03.2013 02:23 •
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