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Schnelllebige Zeit und Beziehungen?

C
Zitat von thegirlnextdoor:
Gibt es denn dafür überhaupt einen studientechnisch erwiesenen Zusammenhang oder war das nur eine Vermutung einzelner..?

Das war die Vermutung einzelner Personen (primär Männern) hier.

23.10.2024 17:54 • x 1 #31


T
Zitat von carlos7:
Das war die Vermutung einzelner Personen (primär Männern) hier.

Ach so. Vielen Dank.

23.10.2024 17:58 • #32


A


Schnelllebige Zeit und Beziehungen?

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Z
Zitat von carlos7:
Dazu kommt, dass die Scheidungsrate seit den 80ern kontinuierlich fällt.

Vielleicht sind die auch nur auf den Geschmack offener Beziehungen gekommen

23.10.2024 18:05 • x 1 #33


S
Zitat von alleswirdbesser:
Der demographische Wandel muss dabei aber auch berücksichtigt werden.

Definitiv richtig!

Und die Zahlen geben natürlich so oder so nur bedingt etwas her.

Aber man kann andersherum auch argumentieren, dass der seit ca. 10 Jahren noch einmal massive Anstieg an Einwohnern mit Religionszugehörigkeiten die oft keine Scheidung vorsehen oder ermöglichen, von sehr moderaten Auslegungen mal abgesehen, sich ebenso vermeintlich positiv auswirken auf lange Ehen ohne Scheidung beispielsweise.

Umgekehrt halte ich es für eine positive Entwicklung, dass seit den 60-70ern die Tendenz sinkt, dass Menschen in für sie unerwünschten Ehekonstrukten gefangen sind durch gesellschaftlichen, sozialen und auch juristischen Druck.

Ist ja auch gehüpft wie gesprungen - ich finde es nur etwas seltsam, dass ausgerechnet diejenigen die ständig für freie Liebe in allen Formen argumentieren, dann gleichzeitig leugnen müssen, dass sich diese Freiheit und Unverbindlichkeit auch in Beziehungen und Ehen wiederfindet - was ja eigentlich mit dieser freiheitlichen Einstellung sogar durchaus eine wünschenswerte und nachvollziehbare Entwicklung sein sollte.

Vielleicht bin ich etwas Gaga, aber ich verstehe es nicht.

Und dann werden irgendwelche Extrem-Hippie-Beispiele angeführt die auch damals eher Ausnahmen waren (siehe dazu die Zahlen u. Fakten zur Ehe, die diesem von damals gezeichneten Bild widersprechen).

Ich glaube da ehrlich gesagt dann schon eher meinen ansonsten immer sehr kompetenten früheren Geschichts- und Politiklehrern, die sich übrigens selbst auch teilweise sehr als Alt-68er aufspielten und bezeichneten, ebenso wie Geschichtsbüchern, Zeitzeugenberichten und Erfahrungsberichten aus Familie, Freundeskreis und Bekanntenkreis der inzwischen älteren Generation.

Und die Erzählungen lauteten alle durchgehend konsistent, dass in den 50-70er Jahren für die meisten (!) normalen Bürger bereits das Treffen in der Milchbar und dann irgendwann sogar ein traditioneller Tanz das höchste der Gefühle waren und die Zeit sehr Prüde war im Vergleich zu heute.

Ja da gab es Ausnahmen, aber ganz heftige 68er die in Kommunen lebten und S*x genauso wie auch Dru*s and Rock'n'Roll aufs extremste Lebten sind eben auch eher Ausnahmen.

Und auch da gähnt ja heutzutage jede 15 Jährige und jeder 15 Jährige nur müde drüber - ja auch längst nicht jede/r - aber sehr wohl im Mainstream.

23.10.2024 18:10 • x 1 #34


T
Zitat von sadMonkey:
Und die Erzählungen lauteten alle durchgehend konsistent, dass in den 50-70er Jahren für die meisten (!) normalen Bürger bereits das Treffen in der Milchbar und dann irgendwann sogar ein traditioneller Tanz das höchste der Gefühle waren und die Zeit sehr Prüde war im Vergleich zu heute.

In den 70er Jahren nicht mehr.
Da war meine Mutter jung (sie ist Jahrgang '55) und da ging die Post ab.... allerdings nicht in jedem Milleu!
Meine Eltern waren im Studentenmillieu verortet... und dort ging es wild zur Sache.
Meine Schwiegereltern kamen aus einem sehr kleinbürgerlichen Millieu, und da durften deren Eltern nicht wissen, dass sie unverheiratet miteinander übernachteten. (Sie heirateten auch dementsprechend jung.)
Meine Eltern - in derselben Stadt - lebten hingegen in der Studentenstadt das freie Leben... geheiratet wurde da auch deutlich später.
Es war halt je nach Schicht und Lebensweise einfach sehr unterschiedlich.

23.10.2024 18:18 • x 1 #35


C
Zitat von sadMonkey:
ich finde es nur etwas seltsam, dass ausgerechnet diejenigen die ständig für freie Liebe in allen Formen argumentieren, dann gleichzeitig leugnen müssen, dass sich diese Freiheit und Unverbindlichkeit auch in Beziehungen und Ehen wiederfindet - was ja eigentlich mit dieser freiheitlichen Einstellung sogar durchaus eine wünschenswerte und nachvollziehbare Entwicklung sein sollte.

naja, das eine sind halt die individuellen persönlichen Vorlieben, das andere die reinen Zahlen. Das schöne ist: Heutzutage kann jeder die Art von Beziehung leben, die sie oder er möchte. Die Vielfalt macht's. Das hat aber nichts mit dem angeblichen Hang zum Lügen und Betrügen, so wie es im Eingangs-Post thematisiert wurde, zu tun:
Zitat von chris1083:
Stattdessen wird direkt weitergezogen zum Nächsten, belogen, betrogen oder sonst was wie die Weltmeister.

Ich sehe auch kein Problem und schon gar nicht Social Media.
Zitat von chris1083:
Wo seht ihr die Probleme ? Social Media vielleicht? Immer wieder die Chance, jemand neues zu sehen und weiterzuhüpfen ?


Für mich stellt es sich gegenteilig dar. Wir haben kein Problem, sondern wir haben Möglichkeiten in aller Fairness und Offenheit, die für uns richtigen Beziehungsformen zu finden und zu leben. Nur haben offensichtlich eine ganze Reihe von Männern hier ein Problem mit dieser Vielfältigkeit. Daraus werden dann abstruse Schlussfolgerungen, vor allem über von Natur aus untreue Frauen, abgeleitet.

23.10.2024 18:27 • x 1 #36


S
Zitat von chris1083:
Hallo ins Forum. Aus aktuellem Anlass (bei mir selbst und mehrere Fälle in Bekannten -und Freundeskreis) hab ich mal eine Frage zu einen allgemeinen ...

Meiner Meinung nach ist der Anteil der Beziehungen, die ein Leben lang halten und bei denen BEIDE Partner durchweg glücklich miteinander sind, seit jeher eher gering.

Der Unterschied ist nur, dass die anderen Paare früher eben trotzdem zusammenblieben, wegen Kirche, Haus und Hof, wirtschaftlicher Abhängigkeit und gesellschaftlicher Wertvorstellungen. Sie lebten dann eben nebeneinander her und fanden sich mit der Situation ab.

Heute ist das anders. Jeder kann und darf machen, was er will und verhungern tut alleine auch keiner mehr. Logischerweise nehmen dann auch die Trennungen zu, heute muss keiner mehr in einer unglücklichen Beziehung bleiben, weil es nicht anders geht. Dass es früher mehr glückliche Langzeitbeziehungen gab, halte ich für ein Gerücht.

23.10.2024 18:43 • x 4 #37


ElGatoRojo
Zitat von carlos7:
Manche Psychologen sprechen bereits von einer Renaissance der Prüderie.

Nicht nur die. Begann nach meinem Gefühl so in den 1990er Jahren. Signifikant eine Zeitschrift wie Brigitte, die plötzlich merkte, dass Frauen keine S. seien. Auch die ganze Werbeempfindlichkeit inzwischen - plötzlich wittert der Zeitgeist überall S., während die 1960-er bis 80er da noch viel lockerer waren.
Zitat von sadMonkey:
dass in den 50-70er Jahren für die meisten (!) normalen Bürger bereits das Treffen in der Milchbar und dann irgendwann sogar ein traditioneller Tanz das höchste der Gefühle waren und die Zeit sehr Prüde war im Vergleich zu heute.

Je länger die Zeit zurück liegt, je mehr Mythen werden über sie verbreitet. Milchbar musste nicht harmlos sein, in zweien von ihnen habe ich entscheidende Verhadlungen geführt. Ansonsten waren die Frauen meines Milieus in einer lutherisch geprägten Großstadt Norddeutschlands eher unprüde und locker layzy. Sie wollten nur Zuneigung, Beachtung und Action. Allerdings musste man beim S. alles noch selber machen und ausdenken - P. waren in Deutschland illegal und bis in die 1970er fuhr man dann eben nach Dänemark wo in Krusaa nördlich Flensburg ein Shop am anderen war.
Zitat von thegirlnextdoor:
Meine Eltern waren im Studentenmillieu verortet... und dort ging es wild zur Sache.
Meine Schwiegereltern kamen aus einem sehr kleinbürgerlichen Millieu, und da durften deren Eltern nicht wissen, dass sie unverheiratet miteinander übernachteten. (Sie heirateten auch dementsprechend jung.)

Eben das - in den 1960ern und 70ern waren die Milieus deutlich unterschiedlich in ihrer S. Freizügigkeit, während in den 1980ern auch auf dem Dorf schon Flower Power angekommen war.

Allerdings haben in den 1960ern in der Tat viele schlicht geheiratet um von zu Hause weg zu kommen. Denn unverheiratet bekan man kaum einen Wohnraum vermietet (Kuppeleiparagraph). Sogar in Hamburg. Auch der GatoRojo hat das so gemacht und dafür 8 DM extra bezahlt weil seine Frau erst 19 war und damals noch miderjährig. Dafür war legal, dass Frauen mit 16 heiraten durften.

23.10.2024 19:00 • x 2 #38


D
Zitat von Sternenguckerin:
Meiner Meinung nach ist der Anteil der Beziehungen, die ein Leben lang halten und bei denen BEIDE Partner durchweg glücklich miteinander sind, seit jeher eher gering. Der Unterschied ist nur, dass die anderen Paare früher eben trotzdem zusammenblieben, wegen Kirche, Haus und Hof, wirtschaftlicher Abhängigkeit und ...

Unbedingte Zustimmung.
Dauerhafte Beziehung ja, aber glücklich?
Wobei jeder sein persönliches Glück auch damals schon selbst definierte.
Gut versorgt war (und ist) immer schon immer ein entscheidender Faktor.

Es hat Gründe, warum die Optik dem Geld (als gleichwertiges Tauschgut) annähernd gleichgezogen hat.
Tiktok, Youtube und Instagram ist voll mit Frauen, die gutverdienende Männer suchen, weil sie keine Lust auf Erwerbstätigkeit haben.
Der Wert sinkt aber mit dem Angebot:
Zu viele Beauties auf zu wenige Männer:
Männer, die geerbt haben, Männer, die fleißig sind, oder Männer, die verzweifelt sind.
Leichte Beute für Sweethearts mit etwas Grips.

Für mich entpuppt sich die aktuelle Online-Partnersuche als eine schräge Art der Prost., sry.
Je hübscher das Arm-Candy, umso schnelllebiger.

23.10.2024 19:20 • x 1 #39


C
Zitat von Dracarys:
Tiktok, Youtube und Instagram ist voll mit Frauen, die gutverdienende Männer suchen, weil sie keine Lust auf Erwerbstätigkeit haben.
Der Wert sinkt aber mit dem Angebot:
Zu viele Beauties auf zu wenige Männer:
Männer, die geerbt haben, Männer, die fleißig sind, oder Männer, die verzweifelt sind.
Leichte Beute für Sweethearts mit etwas Grips.

Naja, Wohlstand und soziale Stellung war früher noch viel stärker anziehend für Frauen, die seltener zum Lebensunterhalt beigetragen haben als heute. Heute kann Frau auch mal nach Optik oder Werten aussuchen, weil sie selbst ihren Lebensunterhalt verdient. Ergo: Alles bestens... auch Männer mit niedriger sozialer Stellung können heute punkten.

23.10.2024 19:25 • x 1 #40


paul258
Zitat von carlos7:
Heute kann Frau auch mal nach Optik oder Werten aussuchen, weil sie selbst ihren Lebensunterhalt verdient.

Nicht nur das!
Durch die heutige Gesellschaft und verschiedenen Beziehungsformen müssen Menschen gar nicht unterscheiden. Sie können eine Partner für den Wohlstand haben und einen für andere Dinge.

23.10.2024 19:32 • #41


Ema
Zitat von Sternenguckerin:
Dass es früher mehr glückliche Langzeitbeziehungen gab, halte ich für ein Gerücht.

Ich auch. Es gab auch damals gute und schlechte Beziehungen und meiner Ansicht nach mehr schlechte als gute.
Der Unterschied war halt, dass du wegen der herrschenden gesellschaftlichen und kirchlichen Zwänge (die Kirche hat ja die Gesellschaftsstrukturen entscheidend mitgeprägt) kaum eine Chance hattest, einer schlechten Ehe wieder zu entkommen.
Hatte ein Mann also das Pech, eine Frau geheiratet zu haben, die sich als Hausdrachen entpuppte, oder eine Frau das Pech, einen prügelnden Choleriker erwischt zu haben, dann war das halt so und man musste sich damit arrangieren. Nolens volens.

Fremdgegangen wurde übrigens auch nicht weniger als heute. Die Fremdgeherei ist so alt wie die Ehe selbst.
Allerdings hatten hierbei die Frauen die deutlich schlechteren Karten. Wenn sie sich dabei erwischen ließen, waren sie sozial ruiniert.
Bei Männern ging das tendenziell als Gentlemandelikt durch.

Ob es wirklich besser war, bezweifle ich. Es war halt anders.

23.10.2024 19:38 • x 1 #42


L
Zitat von Dracarys:
die gutverdienende Männer suchen,

Ich habe auch den Eindruck, dass diese Voraussetzung bei der Partnerwahl immer verstärkter auftritt, auch bei Frauen, die berufstätig sind.
Geld/Wohlstand scheint eine Prämisse zu sein. Verrückt finde ich, dass Golddigger auch kein Hehl daraus machen, sondern das sehr offen gelebt/gezeigt wird.

23.10.2024 19:38 • x 1 #43


ElGatoRojo
Zitat von paul258:
Sie können eine Partner für den Wohlstand haben und einen für andere Dinge.

Ja - liest man hier ja hin und wieder. Wobei das offenbar nicht immer so ganz problemlos abgeht.

23.10.2024 19:39 • #44


paul258
Zitat von ElGatoRojo:
Ja - liest man hier ja hin und wieder. Wobei das offenbar nicht immer so ganz problemlos abgeht.


Och.

Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.

23.10.2024 19:41 • #45


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