Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und hätte wirklich nicht im Traum daran gedacht, dass ich mal hier landen würde und das aus mehreren Gründen, die ich euch gleich erläutern werde. Ich komme aktuell keinen Schritt voran, eher im Gegenteil und weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich hoffe hier bei euch eine kleine Stütze zu finden.
Nun zu meiner Geschichte:
Mein Exfreund (fühlt sich so komisch an das zu schreiben) und ich waren 9 Jahre zusammen. Nun hat er sich vor 2 Monaten von mir getrennt.
Wir sind mit Anfang 20 im Studium zusammengekommen, waren ein super Team, haben uns blind verstanden und sind durch dick und dünn gegangen. Wir haben alle ersten ersthaften Situationen und Probleme des Erwachsenwerdens und des echten Lebens zusammen gemeinstert. Dazu gehören Studienabschlüsse, erste Jobs, Praktika, Enttäuschungen im Job, Probleme, gemeinsames wohnen im Haus, erstes Geld verdienen, gemeinsame Investitionen und und und. Alles haben wir immer super gemeinsam gemeistert. Unsere Urlaube waren immer ein Traum, Roadtrips durch die USA usw. alles war perfekt, wir eine Einheit schlechthin.
Nun zu dem was nicht so gut gelaufen ist. Ich habe mich im Laufe der Beziehung verändert, den tatsächlichen Grund dafür kann ich selbst nicht ganz greifen, jedenfalls bekam ich psychische Probleme, litt unter Hypochondrie und Angstzuständen. Nahm Antidepressiva und ging zeitweise zum Psychologen. Ich war in der Zeit zu einem Menschen mutiert, ohne Lebenswillen, keine Motivation, keine Ziele, sehr negative Einstellung und in mich gekehrt, wahrscheinlich leicht depressiv. Jeder der das auch mal durchgemacht hat, wird das kennen, was da mir einem passiert. Mein Freund war immer an meiner Seite und hat mich immer versucht aufzubauen und mich da rauszuholen. Wollte mit mir Sport machen, mich ablenken. Ich konnte da oft nicht mithalten und war manchmal lieber in meinem Loch. Darunter litt natürlich auch die Leidenschaft in unsere Beziehung. Ich war unzufrieden mit mir selbst und konnte mich nicht für Zärtlichkeiten öffnen. Das hat mein Freund sehr lange ausgehalten, aber mein Zustand besserte sich oft nur kurzfristig und dann fiel ich wieder in dieses Loch ohne Antrieb.
Vor 2 Jahren hatten wir das erste Gespräch in dem mein Freund sich trennen wollte, da er keine Hoffnung mehr hatte, dass ich mich noch mal ändern kann. Ich zog ihn immer mit runter anstatt er mich aus dem Loch raus. Damals schrieb er mit erst ein Brief, in dem er mir seine Sorgen schilderte und seinen Wunsch, dass wir es gemeinsam noch packen. Ich sei seine absolute Traumfrau und er liebe mich aus ganzem Herzen. Den Brief legte er in meine Koffer als ich mit meiner Mutter in den Urlaub flog. So las ich ihn auch erst im Urlaub. Ich, in meiner negativen, unausstehlichen Phase, habe in dem Brief nur Vorwürfe gelesen und war sogar noch sauer, dass er mir damit meinen Urlaub durchtrieben hat. (Schreckliches erhalten, ich weiß!)
Als ich den Brief jetzt nochmal gelesen habe, fühlte es sich an, als wenn jemand mir mein Herz aus der Brust reißt. Jetzt erst habe ich diesen Hilfeschrei von ihm verstanden und wievie Gefühl in diesem Brief steckten. Ein Liebesbeweis, den ich damals absolut nicht verstanden hatte. Ich war ein Monater damals.
Jedenfalls hatten wir danach noch ein Gespräch, er wollte sich trennen, da er keine Hoffnung mehr hatte, dass ich mich noch ändern werde, dass er mich aber noch über alles liebt. Ich konnte ihn überreden zu bleiben, es nochmal zu versuchen. Es wurde besser, aber meine psychischen Probleme zogen mich immer wieder runter.
Dann September 2016 kauften wir uns einen Hund. Unser Traum.
Unsere Beziehung plätscherte so vor uns her.
Er ist wirklich ein sehr guter Mensch, klar auch mit Macken, aber diese sind in dem
Zusammenhang fast nicht der Rede wert.
Ich immer noch unzufrieden mit Job, mit mir selbst usw. er immer positiv, unternehmslustig usw. Ich war sicher echt ein Klotz am Bein!
Tja, nun scheint das Fass übergelaufen zu sein. Ende April sagte er mir, dass wenn er sich jetzt den nächsten Schritt mit heiraten und Kindern vorstellt, kann er das aktuell nicht mit mir. Es fehlen jetzt die Gefühle, die es dazu braucht. Er befürchte, dass ich mich nicht mehr ändern kann. Ich sagte nur: du hast recht, es würde sich wahrscheinlich nichts ändern, ich schaffe es nicht den Schalter umzulegen.
Wir haben beide bitterlich geweint und konnten nicht loslassen. Dann ist er gegangen, zu seine Eltern. Er sagte, er hofft, dass er dann merkt, dass er mich doch vermisst.
Wir hatte dann eine Woche nur sporadisch Kontakt, er frage mich zwar fast täglich wie es mir geht und wer wann den Hund nimmt. Nach einer Woche dann die Nachricht, dass wir uns mal über alles weitere unterhalten müssten. Wie trafen uns zum spazieren gehen. Das war das emotionalste, inensivste und ehrlichste Gespräch seit langem. Es sind in dieser einen Woche leider nicht die Gefühle eingetreten, die er sich erhofft hat. Er brauche jetzt Zeit, zieht in eine eigene Wohnung. Er schließt zukünftig nichts aus, kann aber auch nichts garantieren, dass es mit uns irgendwann nochmal was wird. Ich muss erstmal wieder für mich glücklich werden, sagt er. Ich muss mich wieder finden und langfristige ändern, er will sein Leben neu sortieren.
Wir sehen uns regelmäßig, besonders wegen unseres Hundes. Die Umarmungen sind immer sehr herzlich, lang und innig, die Gespräche offen und man spürt unser Verbundenheit, Bindung, blindes Vertrauen. Aber er kann sich aktuell keine Beziehung mit mir vorstellen. Er empfindet viel für mich, ich bin ihm mit der wichtigste Mensch, aber es sind keine partnerschaftliche Gefühle aktuell da. Klar, nachdem die Leidenschaft bei uns schon lange nicht mehr da war, wie auch.
Es zerreißt mir das Herz zu wissen, dass ich primär dazu beigetragen habe, dass es nun so ist. Jetzt hat es Klick gemacht und ich erkenne so vieles, was ich vorher nie so erkannt und realisiert habe, obwohl ich es eigentlich gesehen habe.
LEIDER war er immer so gut zu mir, dass er leider schon bisschen selbstverständlich für ich war. Ich wusste, dass das nicht ewig so gehen könnte, gleichzeitig dachte ich aber, er würde nie gehen, dafür liebt er mich zu sehr.
Ich zerbreche nun fast 1. an dem Wissen, was ich da getan habe und 2. dass es nun wirklich vorbei sein soll.
Zu spät habe ich den Schalter umgelegt. Ich habe alles kaputt gemacht.
Ich habe das Gefühl dass man eigentlich zusammengehört.
Ich war seine absolute Traumfrau, seine große Liebe. Ist das wirklich alles weg? Sind die Gefühle nicht vielleicht doch nur verschüttet mit all dem negativen, dass er durch mich ertragen musste? Kann man wirklich seine große Liebe aufhören zu lieben?
Wie verstehen uns super, er ist gerne mit Mir zusammen und erzählt mir alles. was ist da wirklich los?
Habt ihr eine Rat/Tip für mich? Ich komme Nicht klar mit der Situation obwohl ich weiß, was zu tun wäre.
Sorry, es ist sehr lang geworden, aber mir ist es wichtig, dass ihr unsere Hintergründe versteht. Ich hoffe, ihr lest es trotzdem!
Danke schon mal im Voraus!
28.06.2018 17:09 •
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