Hallo, ich bin neu hier und bin sehr traurig. Ich möchte euch schildern, was passiert ist und mit was ich zur Zeit nicht zurecht komme. Ich war mit meinen Partner 13 Jahre zusammen, wir wollten uns damals so sehr, dass wir uns von unseren damaligen Ehen abgewendet haben. Seine Ehe war nicht gut, meine schon, aber ich hatte noch nie diese Liebe gefühlt, es fühlte sich seelenverwandt an. Es gab Höhen und Tiefen. Sein Problem war, dass er sich nicht immer verstanden gefühlt hat und sehr eifersüchtig auf meinen Sohn war. Obwohl ich ihm immer sagte, dass die Liebe zu einem Kind ganz anders ist als zu ihm, meinem geliebten Partner, baute er die Eifersucht weiter auf. Es war schon damals für mich nicht zu verstehen. Vor 2 Jahren änderte er sein Verhalten von einem Tag auf dem anderen. Er begann sich immer weiter zurück zu ziehen, trank immer mehr B. (bis zu 10 Flaschen am Tag, manchmal mehr), setzte sich allein in einem Raum und kam selten raus. Er hörte auf, sich mit mir zu unterhalten und interessierte sich für nichts mehr, alles war für ihn nur noch traurig und negativ. Ich habe ihn gebeten zum Arzt zu gehen, da er depressiv war, er Schmerzen am ganzen Körper fühlte, die jedoch keine Diagnose hatten. Er lehnte ab, kam aber mit sich und seiner Umwelt nicht mehr zurecht. Im Mai 2022 eröffnete er mir dann, dass er Kontakt mit einer Bekannten aus seiner Jugend aufgenommen hätte und er zu ihr zieht. Ich war am Boden zerstört, da ich nichts geahnt hatte. Wir waren ca. 4 Wochen getrennt, da nahm er wieder Kontakt auf, betreute alles und wollte zurück. Er wäre dort nicht zu Hause und vermisse unser Leben. Da ich mir nicht sicher war, ob das funktioniert, half ich ihm beim renovieren einer kleinen Wohnung gleich im Nebenhaus, damit er eine Weile dort unter kommt und wir langsam einen Neuanfang starten können. Er kam nicht allein in der Wohnung klar, obwohl wir uns jeden Tag sahen und viel Zeit verbrachten. Nach einer Woche war seine Wohnung leer. Ich fand ihm wieder bei der Frau. Sie war natürlich mehr als froh, dass er zu ihr zurück gekehrt war. Bei ihr bekam er ein eigenes Zimmer, in das er sich so oft er wollte zurück ziehen konnte und er durfte trinken soviel er wollte. Am Ende war er bei 15 Flaschen am Tag, war aber trotzdem unglücklich. Ich hatte mich distanziert, um mit der Situation klar zu kommen. Das war Anfang August 2022. Einen Monat später kam er, um mir einem Vorschlag zu unterbreiten. So würde es nicht weiter gehen, dass wüsste er, er würde gern eine Entgiftung mit Langzeittherapie machen damit er die Möglichkeit bekäme, wieder mit mir zu leben, denn ich konnte so nicht weiter machen. Er brachte mir die Papiere der Einweisung mit Einweisungsdatum. Er hatte sich selbst um alles gekümmert. Da ich das Gefühl hatte, dass er es selbst auch dringend will, war ich bereit, ihn auf diesem Weg zu begleiten und beizustehen. Er zog 1 Woche vor der Einweisung wieder bei mir ein. Er brachte die Entgiftung und 8 Wochen Reha hinter sich und ich unterstützte, wo es nur geht. Er wurde entlassen mit der Auflage, eine Psychotherapie zu beginnen, da er viele Dinge schon seit seiner Kindheit herum schleppt, nicht verarbeitet hat und depressiv war. Auch hätte er bipolare Störungen, so dass er Gefühle nicht richtig steuern kann. Jetzt erkannte ich auch Parallelen zu seinem Verhalten in dem vergangenen Jahren. Leider fing er nach 3 Wochen wieder an zu trinken, so dass sich seine Depression noch mehr verstärkt, oder trank er, weil es ihm schlechter ging. Ich weiß es nicht Bei seiner ersten Sitzung bei einem Psychologen ist er völlig zusammen gebrochen und nicht mehr hin gegangen. Er war zu keiner Therapie mehr bereit. Er war nur noch in sich gekehrt, antriebslos und alles viel ihm schwer. Es war schlimmer als vorher. Er brach den Kontakt zu seiner Mutter ab, machte sie für Dinge verantwortlich, wir empfingen keine Freunde mehr und wenn jemand kam, verließ er den Raum und zog sich zurück. Wir hatten zusammen Urlaub gebucht und da er nur Krankengeld bekam, hatte ich ihn bezahlt. An einem Abend sagte er, dass er nicht mit käme, hier keine Luft mehr bekäme, wieder ausziehen und zu der anderen zurück kehren würde. Wir redeten den Rest des Abend, weinten beide. Er meinte nicht mehr zu wissen, was eigentlich richtig ist. Ich habe ihm versichert immer für ihn da zu sein und ihn bei einer Therapie zu helfen, denn wir hatten endlich eine Psychologin, zu der er kommen konnte und dort auch eine Behandlung bekäme. Er meinte, er würde es nicht schaffen und es könnte keiner helfen. Er umarmte mich ganz fest und weinte dabei. Am nächsten Tag kam ich von der Arbeit nach Hause und seine Sachen und er waren weg. Auf dem Tisch lag ein Abschiedsbrief und die Wohnungsschlüssel. Er müsste alles hinter sich lassen und neu anfangen um so vielleicht seinen Kopf frei zu bekommen. Er hat keinen Kontakt mehr zu mir, denn ich zur Zeit auch nicht ertragen konnte, auch nicht zu seiner Mutter, die auch an nichts anderes mehr denken kann. Ich gebe mir jeden Tag Mühe, beschäftige mich, suche mir Arbeit und ich bin unendlich traurig, denn ich wollte so gern mit ihm mein Leben verbringen. Ich habe ihn wirklich geliebt, sonst hätte ich die letzten 2 Jahre nicht ertragen. Aber ich wollte für uns stark sein, leider umsonst. Ich habe den Termin bei der Psychologin auf mich umschreiben lassen, um zu verstehen, warum alles so kommen musste, denn ich kann das alles nicht verstehen. Der Termin ist morgen und ich habe Angst davor, dass alles ganz schlimm wieder hoch kommt. Ich habe aber auch das Gefühl, dass es nötig ist, das zu verarbeiten und vielleicht zu verstehen. Bitte entschuldigt den langen Text, aber es ist so viel passiert. Ich fühle mich unendlich einsam, obwohl die letzte Zeit auch kein Leben war. Ich hatte aber gehofft, dass wir es schaffen würden und habe ihm auch nicht zugetraut, dass er mich zum 3.Mal belügt, obwohl ich immer für ihn da war. Vielleicht könnt ihr mir eure Meinung mitteilen, damit ich wieder zu mir zurück finde. Ich weiß nicht mehr, was ich davon halten soll, ist er wirklich krank oder ein Lügner um eine neue Beziehung zu beginnen.
Vielen Dank fürs lesen.
Peggy
31.05.2023 23:45 •
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