Hallo LTIG,
Fernbeziehungen brauchen ganz viel Vertrauen.
Fernbeziehungen bedeuten, dass man sich nicht dauernd sehen kann.
In Fernbeziehungen kennt man temporäre Einsamkeitsgefühle und nach 3 Jahren weiß man, dass diese vorkommen und auch, dass sie wieder vergehen. Nach 3 Jahren weiß man das auf beiden Seiten.
Eure Fernbeziehung war trotzdem gut (Zitat).
So weit so gut.
Dann jedoch passiere etwas.
Ein neuer Lebensabschnitt begann bei Dir (vom Studium zum Arbeitsplatz).
Neuer Tagesablauf, neue Leute und demzufolge neue Bekanntschaften.
Ich erwähne den neuen Tagesablauf, weil dieser nun abends den Feierabend beinhaltet. Man hat abends frei, man muss nichts mehr für die Uni machen, womit Du sicherlich so manchen Abend vorher verbringen konntest, wenn die Einsamkeit aufkam.
Du hast angefangen, ihr
oft zu sagen, dass Du Dich einsam fühlst.
Womit Du sie bereits in eine etwas hilflose Lage gebracht hast.
Sie konnte es doch nicht ändern! Dein Leben verlief nun auf einmal anders als ihres.
Diese Änderung war vorherzusehen und unvermeidbar. Aber anstatt dieses neue Leben neu mit ihr zu arrangieren, hast Du Dich beklagt (Einsamkeit).
Durch die neuen Arbeitsbekanntschaften kamen auch neue Frauen in Dein Leben.
Du warst anfällig für Zerstreuung. Anfällig für jemanden, der Dir Aufmerksamkeit schenkt auch an Wochentagen. Jemand, der ortsnah war, jemand der Dich öfter sah als Deine Freundin vermutlich.
Und jemand, der schlicht neu und anders war als Deine Freundin.
Spaß beim Weggehen, offene Gespräche und schon kommen Gefühle.
Unerwidert in diesem Fall und nach 2 Wochen weiterer Bemühungen Deinerseits lief es dann aus.
(Was wäre gewesen, hätte die Arbeitskollegin Deine Gefühle erwidert?)
Der Verstand setzte wieder ein, Du bekamst Deine Einsamkeit wieder in den Griff und hast Dich wieder für Deine Beziehung engagiert und den wirklich weisen Entschluss gefasst, ihr nichts von dieser Aktion zu erzählen. Es war nichts passiert und zudem vorbei.
Nur,
warum hast Du diesen dämlichen Chatverlauf nicht auch gelöscht?
Deine Freundin hat ihn somit gelesen. Versetz Dich in ihre Lage.
Sie kennt die Frau nicht, sie wusste nicht mal, dass sie existiert, sondern sieht nur einen Chat ihres Freundes, in dem er über 2 Wochen einer anderen Frau nachstellt.
Aus dem Chat ging wahrscheinlich nicht zweifelsfrei hervor, dass es nur so war, nichts passiert ist und Du sowieso nie was wolltest, wie Du hier schreibst.
Zitat: An dem Tag dachte ich es ist vorbei.
An dem Tag
war es vorbei. So etwas tut weh. Und noch viel mehr, wenn man in einer Fernbeziehung ist, in der man das Umfeld des Partners nicht so kennen kann wie als wäre man vor Ort und dies auch nicht so einfach ändern kann.
Es ist 2 Monate her. Es nagte an ihr die ganze Zeit. Deine Freundin hat auch bestimmt versucht, es zu verarbeiten und damit zurecht zu kommen. Sie hat Pläne mit Dir gemacht (Zusammenziehen). Das halte ich für Versuche ihrerseits, Euch doch eine Zukunft zu geben. Sie hat dann aber wohl nach 1 Monat gemerkt, dass der Stachel sitzt und eitert und sie das nicht vergessen kann.
Zitat:ich bin sehr verletzt
Und sie erst! Es geht jetzt nicht um Deine Befindlichkeiten.
Es ist nicht so, dass man nur oft genug sagen muss, dass man etwas bereut. Es kommt dann auch auf den Charakter der Gegenseite an. Und sie hat nun ein Vertrauensproblem (Sie glaubt mir auch nichts mehr).
Und das noch ausgerechnet in der stressigsten Zeit ihres Studiums, in der sie Unterstützung gebraucht hätte und nicht einen Nun-Ex, der vor lauter Einsamkeitsgefühlen der erstbesten Frau hinterherhechelte.
Das war und ist alles eine große Enttäuschung.
Und ja, ich glaube, dass sie ziemlich wütend ist, weil es a) überhaupt passiert ist und b) ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt.
Sie kann es sich studientechnisch im Moment gar nicht leisten, ihre Zeit damit zu verbringen, Dich zu vermissen. Sie wird an ihrer Abschlussarbeit arbeiten und wenn sie an Dich denkt, spürt sie den Stachel und ist einfach nur sauer. So kurz bevor sich eure gesamte Fernbeziehungssituation geändert hätte, passiert so ein Vertrauensbruch. Hinzu kommt, dass diese andere Frau ja noch immer Deine Arbeitskollegin ist. Eine ziemlich unsichere Gesamtsituation für Deine Freundin. Da kannst Du bereuen und erzählen, soviel Du willst.
Dein Freundin kommt aber auch bald in einen neuen Lebensabschnitt, wenn das Studium zuende ist. Sie wird sich einen Arbeitsplatz suchen müssen irgendwo.
Daher wäre mein Tipp, dass Du ihr vorschlagen könntest, selbst einen erneuten Schnitt zu machen und gemeinsam mit ihr an einem völlig anderen Ort neu anzufangen ohne diese Altlasten in Form von Einsamkeitsgefühlen und den daraus entstandenen Begehrlichkeiten und der Nähe zu Deinem damaligen Schwarm.
Falls Dir das jobtechnisch möglich ist, Du dieses Opfer bringen könntest, halte ich es nicht für verkehrt, mit ihr zumindest über diese Alternative zu reden. Ich glaube nicht, dass sie es rigoros von vornherein ablehnen würde.
Jetzt zählen Taten.
Viel Glück,
Meg