Ich hoffe ich finde hier jemanden, der schonmal sowas erlebt hat und mir einen Rat geben kann.
Mein Freund hat mich nach 8 superschönen und glücklichen Monaten von einem Tag auf den anderen und ohne einen wirklichen Grund nennen zu können, verlassen. Der Schlußmach-Aufhänger war, er habe sich in eine andere verliebt und hätte nichts dagegen tun können. Seine Gefühle seien seit zwei Monaten immer schwächer geworden und es sei ihm aber nicht leicht gefallen, die schöne Zeit mit uns einfach wegzuschmeißen. Deshalb hat er es sich gründlich überlegt und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt.
In diesen letzten zwei Monaten hat er sich von seinen Grübeleien nicht das geringste anmerken lassen. Noch an Weihnachten bekam ich die bisher schönste Liebeserklärung von ihm.
Er sagte nach dem ersten halben Jahr, daß er noch nie so glücklich war und noch nie so sehr verliebt. Ich sei genau die Frau, die er sich erträumt hätte. Ich hatte in den ersten Monaten nicht so einen Gefühlsüberschwang, weil noch kein Jahr zuvor meine erste richtige und 9 1/2 jährige Beziehung auseinander gegangen war, fiel es mir schwerer, alles nur rosarot zu sehen. Außerdem wußte ich von seiner Einstellung, daß er nie mit einer Frau zusammenleben möchte, weil er glaubt, daß man sich dann nur aneinander gewöhnt und irgendwann auf die Nerven geht oder man sich egal wird. So wie er es in seinem Elternhaus erlebt hat... Er meint auch, daß er keine einzige wirklich glückliche Ehe kennt.
Das hat mir immer etwas Angst gemacht, weil es für mich eigentlich keine Zukunftsperspektive darstellt.
Im September hat er mich dann einmal zu einem Haus mitgenommen, das seiner Familie gehört und das er übernehmen möchte. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm dort hinziehen möchte, nächstes oder übernächstes Jahr. Der Haken: das Haus hat zwei getrennte Wohnungen und so hat er es sich vorgestellt: er in der einen und ich in der anderen Wohnung.
Da ich mit meinem vorherigen Partner sechs Jahre zusammengelebt habe und die Beziehung sich immer mehr im Alltag verloren hat, habe ich auch nicht das Bedürfnis gehabt, direkt wieder eine Lebensgemeinschaft zu gründen.
Er hat nach der in wenigen Worten gefassten Trennung nichts mehr von sich hören lassen. Ich habe ihm noch einige mails geschrieben, worauf er dann doch nochmal geantwortet hat.
Er schreibt, er will mir nicht noch mehr weh tun, weil ich ihm noch sehr am Herzen liege. Er könnte mir für sein Verhalten leider keine Erklärung abgeben, aber das warum und wieso zu klären, sei doch sowieso sinnlos, wenn die gemeinsame Basis fehlt.
Ich sehe das anders. Ich kann nicht einfach hinnehmen, dass er jemanden, der ihm am Herzen liegt, so ins offene Messer rennen läßt. Heute Liebeserklärungen, morgen Schluß. Wie soll ich jemals wieder jemandem Vertrauen schenken?
Ich bin so tief verletzt worden, wie noch nie in meinem Leben. Und weiß jetzt nicht, wie ich damit umgehen soll.
Am Dienstag haben wir uns nochmal zu einem Gespräch verabredet, aber er weiß nicht, ob er mir viel sagen kann.
Was soll ich tun?
Ich hoffe auf Hilfe! Katty
19.01.2003 17:42 •
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