Servus zusammen,
ich bin leider neu hier und muss mir mal meine Sorgen und Leid von der Seele schreiben.
Vor ca. 7 Wochen hat sich meine Exfreundin (25) von mir (32) nach ca. 5.5 Jahren getrennt. Wir haben uns 2017 kennengelernt und waren eigentlich sofort auf einer Wellenlänge. Nach einer mehrmonatigen Kennelernphase haben wir uns für eine Beziehung entschieden und alles war im Großen und Ganzen sehr harmonisch. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, Hobbys, haben viele schöne Urlaube zusammen gemacht und viel von der Welt gesehen. Ich habe mich in ihre eigentlich liebevolle, fürsorgliche und unkomplizierte Art verliebt. Wie es so ist habe ich nach ein paar Monaten dann natürlich auch ihre Macken entdeckt. Sie war in bestimmten Situationen ein sehr launischer Mensch mit unglaublichen Stimmungsschwankungen. Da ich ein eher ruhiger und umgänglicher Mensch bin dachte ich, dass ich das mit meiner Art irgendwie ausgleichen kann bzw. das es vielleicht auch nur eine Phase ist. Wir haben offiziell nie zusammen gewohnt, ich war aber zu 95% bei ihr und zusammenziehen war auch immer wieder Thema. Ihre Launen, das sie mit einem Nein nicht umgehen konnte und das die ganze Familie (Mutter, Bruder, Exfreundin) unter einem Dach leben hat mich aber immer vom zusammenziehen weggetrieben.
Ich hatte bis zu dieser Beziehung noch keine Erfahrung damit wenn die ganze Familie unter einem Dach lebt aber jetzt weiß ich warum es bei den wenigsten funktioniert. Die Mutter hatte ihre Wohnung im Dachgeschoss, meine Exfreundin im 1. Stock und ihr Bruder im Erdgeschoss. Ich habe mich eigentlich mit allen immer gut verstanden. Ein riesen Problem war einfach, das die drei miteinander überhaupt nicht klar gekommen sind und regelmäßig oder teilweise mehrmals die Woche gestritten, diskutiert oder wegen irgendwas total sinnlosem gemeckert haben. Mich hat es fast nie betroffen, aber wenn man als außenstehender daneben steht ist das einfach nur extrem unangenehm und meine Exfreundin ist leider ein Mensch der dann seine Launen (vielleicht auch ungewollt) an anderen bzw. an mich auslässt. Sobald ich meine Meinung gesagt habe oder mal ein Gespräch gesucht habe um unsere Probleme zu lösen ist in Rekordzeit aus diesem Gespräch eine Diskussion und dann ein Streit entstanden. Ich musste also irgendwann alles in mich reinfressen weil es jedes Mal eskaliert ist, wenn ich etwas angesprochen habe. Ich war dann auch zu mindestens 90% derjenige der das Ganze wieder gerade gebogen hat. Im Garten durfte man nichts machen weil das alles ihr Bruder gemacht hat und man ja alles nur falsch macht bzw. er es anders machen würde. So wie ihr Bruder im Garten war war sie dann irgendwann in der Wohnung. Alles hat man falsch gemacht, man wurde verbessert oder es gab irgendeinen Kommentar. Die drei haben sich immer wieder gegenseitig alles ausgeredet, schlecht geredet oder sie würden es anders machen. Irgendwann war meine Exfreundin dann so zu mir und ich wusste nicht mehr wann ich was richtig oder falsch mache. Ich bin der Meinung das bei ihr das Umfeld sehr viel Einfluss hatte und wir vielleicht einige Probleme gelöst hätten wenn wir in eine neutrale Wohnung gezogen wären, das wollte sie aber nie. Wir waren sogar Anfang diesen Jahres noch 3 Wochen im Urlaub und hatten eine wirklich schöne Zeit. Kurz drauf habe ich eine Weiterbildung angefangen die natürlich sehr zeitintensiv ist und habe meine Exfreundin dadurch vielleicht vernachlässigt. Vor ca. 7 Wochen haben wir dann noch ganz normal den ganzen Tag über Whatsapp geschrieben und haben uns nach der Arbeit ganz normal begrüßt. Sie war gerade auf dem Sprung mit einer Freundin Inliner zu fahren und hat noch gesagt, sie geht am Wochenende mit einem Kollegen wandern. Ich war davon nicht begeistert aber habe es ihr natürlich nicht verboten. Ich selbst würde aber nicht auf die Idee kommen mit einer Kollegin alleine zum wandern zu gehen. Am Ende war sie aber mit einer Freundin wandern. Als sie vom Inliner fahren zurück gekommen ist meinte sie sie muss mit mir reden. Long Story short. Sie meinte sie hat keine Gefühle mehr und hat innerhalb paar Sekunden fast 6 Jahre beendet, ohne davor auch nur anseitzweise mal mit mir zu reden und nach einer Lösung zu suchen. Ich habe mir in den Wochen vor der Trennung natürlich auch Gedanken gemacht ob das so noch ewig weitergehen kann, aber ich war der Meinung das man vieles mit einem Gespräch hätte lösen können. Aber ohne reden funktioniert eine Beziehung einfach nicht.
Ich habe natürlich auch meine Ecken und Kanten und habe genauso meinen Teil dazu beigetragen, das ist mir bewusst. Aber das eine Beziehung scheitert, weil man mit dem Gegenpart einfach nicht über Probleme reden kann, habe ich so auch noch nicht erlebt.
Ich habe ihr vor kurzem einen Brief geschrieben (ich weiß viele raten davon ab) wo ich ihr das geschrieben habe was ich eigentlich immer mit ihr besprechen wollte. Keine Vorwürfe, keine Beschuldigungen usw. Sie hat sich für meine ehrlichen Worte bedankt und schätzt das sehr aber es ändert nichts an ihrer Entscheidung.
Das Ganze hat mich echt komplett aus der Bahn geworfen. Es kommt auch noch dazu das wir drei Laufenten und einen Pflegehund der mehrmals die Woche bei uns war hatten und ich die alle unglaublich ins Herz geschlossen habe und die mir jetzt extrem fehlen. Eigentlich habe ich mit Arbeit, Sport, Weiterbildung, Freunde und Umzug mehr als genug um die Ohren, dass ich mich gut ablenken könnte. Aber egal was ich mache ich habe keinen Kopf für irgendwas.
11.08.2023 09:04 •
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