Zitat von könig:Sie war manchmal von heut auf morgen ein anderer Mensch und ich vermute sie hat eine art leichte Bipolare Störung oder sowas. Sie wollte das aber nicht einsehen, außer wenn sie plötzlich ihre Depressionen hatten, dann hat sie mir immer gesagt sie weiß nicht was sie hätte und ich einfach warten sollte.
Lieber @könig ,
ich habe nochmal deinen Eingangspost gelesen und mir ist dabei aufgefallen, dass du o.g. schreibst......
ich vermute, sie hat eine leichte bipolare Störung oder sowasDu hast auch angedeutet, warum du das vermutest. Nur sind Vermutungen bei psychischen Störungen , oder evtl. Persönlichkeitsstörungen unbedingt von Ärzten abzuklären.
Viele Störungen ähneln sich und man kann sich leicht vertun in seiner Vermutung. Ist jetzt nicht negativ gemeint.
Bist du in einem medizinischen Beruf tätig, dass du darauf gekommen bist?
Z:B: ist ein pathologischer Narzisst nie NUR ein Narzisst, sondern es spielen dabei immer auch Symptome anderer PS eine Rolle.
Borderliner haben eine ähnliche Verhaltensstruktur, Soziopathen oder auch die dependente Persönlichkeitsstörung. Kannst du ja mal googeln.
Irgendwie ist es auch egal, was sie hat, wenn sie dir nicht gut tut, dann sollte dir dein eigenes Leben wichtiger sein.
Ich will dir hier nichts aufdrängen, aber ich habe einen Beitrag (ziemlich umfangreich) über bipolare PS kopiert und füge den mal ein.
Liebe Grüße
Atmani
Was ist eine Bipolare Erkrankung?Bipolare Störungen sind schwere chronisch verlaufende psychische Erkrankungen, die durch manische und depressive Stimmungsschwankungen charakterisiert sind. Die Manie stellt sich als übersteigertes Hochgefühl dar und die Betroffenen sind gleichzeitig meist überaktiv, euphorisch oder gereizt. Auf diese Phase folgen mehr oder weniger ausgeprägte Depressionen, mit gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit und Traurigkeit. Die Stimmungsschwankungen treten episodisch und unabhängig von der augenblicklichen Lebenssituation auf.
Handelt es sich bei den Stimmungsschwankungen um Persönlichkeitseigenschaften ohne schwerwiegende Folgen für den Betroffenen und die Umgebung, spricht man von Zyklothymie. Sind diese Phasen jedoch schwerer ausgeprägt, d.h. es wechseln längere Phasen von Depression mit manischen Phasen mit Hochstimmung, deutlich gesteigertem Tatendrang und Gereiztheit, die negative Folgen für den oder die Betreffenden haben, spricht man von manisch-depressiver Erkrankung.
Manie und Depression bezeichnen die Tendenz der Stimmungsveränderungen
Man schätzt, dass etwa 1 bis 3 % der Bevölkerung betroffen sind. Frauen und Männer erkranken jeweils gleich häufig. Viele Patienten erleben ihre erste Krankheitsepisode um das 18. Lebensjahr herum, doch meist wird die Störung erst später erkannt.
Die Ursachen der Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. Erbliche Veranlagung und äußere Einflüsse wie belastende Ereignisse scheinen eine gewisse Rolle zu spielen. Überdurchschnittlich viele kreative Menschen leiden an einer bipolaren Erkrankung.
Bipolare Erkrankungen - UrsachenBei Bipolaren Erkrankungen funktionieren die Hirn-Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und GABA abnormal
Viele Untersuchungen weisen darauf hin, dass bipolare Störungen Hirnerkrankungen sind. Es konnte nachgewiesen werden, dass der Hirnmetabolismus und die Hirn-Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und GABA abnormal funktionieren.
Auch wenn eine bipolare Störung selbst offenbar nicht vererbt werden kann, so wird zumindest die Anfälligkeit für solch eine Erkrankung von Generation zu Generation weitergegeben. Belastende Lebensereignisse können dann zum Ausbruch der Krankheit führen. Forschungen haben gezeigt, dass ein Kind mit einem erkrankten Elternteil ein Risiko von 10 bis 20% trägt. Sind beide Eltern betroffen, so steigt das Risiko für das Kind sogar auf 50 bis 60%.
Durch bildgebende Verfahren wurde bei Betroffenen während einer Krankheitsepisode eine veränderte Aktivität des so genannten limbischen Systems im Gehirn festgestellt. Das limbische System ist für das Empfinden und Verarbeiten von Gefühlen mit verantwortlich. Die veränderte Aktivität bei der Verarbeitung von Gefühlen erklärt, warum oft belastende Ereignisse einer bipolaren Erkrankung vorausgehen.
Offenbar spielt bei bipolaren Erkrankungen auch die Jahreszeit eine gewisse Rolle. Statistisch gesehen treten im Sommer häufiger manische Episoden auf, während es im Herbst vermehrt zu depressiven Episoden kommt. Gründe für diese jahreszeitlichen Schwankungen sind bisher nicht bekannt, der Einfluss des Lichtes und des Serotonin-Stoffwechsels scheinen dabei eine Rolle zu spielen.
Bipolare Erkrankungen - AnzeichenIm Vordergrund der bipolaren Erkrankung kann einerseits die Manie, andererseits auch die Depression stehen. Die Diagnose lässt sich meist erst im Verlauf stellen, wenn beide Stimmungsextreme beobachtet wurden. In der Manie bedeutet das: Der Betroffene fühlt sich voller Energie, die Stimmung ist gehoben, oft bei vielen jedoch auch sehr gereizt, er schläft meist nur noch 4 5 Stunden, fühlt sich aber trotzdem voller Energie. Er redet wie ein Wasserfall, ist sprunghaft und unkonzentriert, überschätzt sich selbst bis hin zum Größenwahn. Alles ist übersteigert: Gesprächigkeit, Geselligkeit, Geldausgaben. Auf die manische Phase kann die Depression entweder direkt als depressive Nachschwankung oder auch später als einzelne Episode folgen. Die Betroffenen sind dann energie- und antriebslos, fühlen sich unfähig und wertlos. Sie verlieren ihr Interesse und können sich zu nichts mehr aufraffen. Häufig sind sie nicht mal mehr traurig, sie empfinden einfach gar nichts.
Auch das umgekehrte Erscheinen kann vorkommen: Beginn mit einer Depression mit manischer Nachschwankung oder isoliert davon auftretend eine manische Phase. Sehr selten gibt es das reine Auftreten ausschließlich manischer Phasen.
Bipolare Erkrankungen - Verlaufsformen
Je nach Art und Schwere der bipolaren Erkrankung werden verschiedene Formen unterschieden. Sowohl die Behandlungsstrategie, als auch die Wahl eines geeigneten Medikamentes hängen davon ab, unter welcher Form der bipolaren Störung ein Mensch leidet.
1. Bipolar-I-StörungBei der Bipolar-I-Störung treten sowohl manische als auch depressive Episoden auf. Die depressive Phase dauert mindestens 14 Tage und die manische Episode hält mindestens 7 Tage an und ist häufig stark ausgeprägt und führt zu negativen Folgen (Schulden, Eheprobleme, etc). Von dieser Form der bipolaren Erkrankung sind Frauen und Männer gleich häufig betroffen. Sie kommt schätzungsweise bei 1 bis 2% der Bevölkerung vor.
2. Bipolar-II-StörungDie Bipolar-II-Störung ist gekennzeichnet durch depressive Episoden und mindestens eine hypomanische Phase, die mindestens 4 Tage dauert. Mit einem Vorkommen von 2-4% in der Bevölkerung tritt die Bipolar-II-Störung recht häufig auf.
3. Rapid CyclingVon Rapid Cycling spricht man, wenn innerhalb von zwölf Monaten mindestens vier oder mehr Episoden der Manie, der Hypomanie oder der Depression auftreten. Es kann auch zu gemischten Episoden kommen. Nur 20% der Patienten zeigen von Beginn an ein Rapid Cycling, die hohe Frequenz entwickelt sich oft erst im späteren Verlauf. Rapid Cycling ist oft eine komplizierte Form der Erkrankung, einige Patienten neigen auch in den episodenfreien Intervallen zu Stimmungslabilität und Anpassungsproblemen. Insgesamt weisen 15 bis 20% der Patienten mit bipolarer Erkrankung ein Rapid Cycling auf. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.
Bipolare Erkrankungen - AuswirkungenEine Bipolare Erkrankung bedeutet nicht nur, dass die Stimmung des Patienten beeinträchtigt ist. Das Fühlen, Denken und Handeln sind ebenso betroffen wie die Fähigkeit zur täglichen Lebensbewältigung je nach Verlaufsform teilweise selbst in den episodenfreien Intervallen. Menschen mit bipolaren Erkrankungen sind krank sie haben weder etwas falsch gemacht, noch eine schwache Persönlichkeit. Dennoch ist die Akzeptanz des sozialen Umfeldes nicht immer gegeben. Rückzug des Freundeskreises, Partnerschaftskonflikte bis hin zur Trennung sowie Probleme im Job bis hin zum Arbeitsplatzverlust können die Folge sein. Hinzu kommen die Schamgefühle der Betroffenen, der oder die oft immer weiter in die soziale Isolation gerät.
Bipolare Erkrankungen verringern die Lebensqualität der Betroffenen. Hinzu kommen eine erhöhte Selbstmordgefährdung (die Suizidhäufigkeit liegt auf das ganze Leben bezogen - bei 15 bis 30%) und ein verstärktes Suchtrisiko (speziell Alk., Medikamente, Dro.).
Bipolare Erkrankungen - DiagnostikDie richtige Diagnose kann nur durch eine umfangreiche Befragung der Betroffenen und im Idealfall der nächsten Angehörigen gestellt werden. Der Erkrankte muss jedoch dazu bereit sein. Wichtig für den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist es, neben den aktuellen Beschwerden auch die Stimmungsschwankungen zu kennen, die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Schließlich muss geklärt werden, ob eine familiäre Belastung vorliegt.
Tritt im Krankheitsverlauf zuerst eine Depression auf, kann zunächst nicht entschieden werden, ob es sich um eine unipolare (einseitige) oder bipolare Depression handelt. Hinzu kommt, dass die Anzeichen einer Hypomanie vom Patienten teilweise nicht wahrgenommen werden.
Einige Merkmale weisen aber auf eine bipolare Störung hin: Bei bipolaren Depressionen leiden die Erkrankten häufiger unter Energieverlust, vermehrtem Schlafbedürfnis und gesteigertem Appetit als bei einer unipolaren Depression. Außerdem sind die Betroffenen einer bipolaren Erkrankung im Durchschnitt jünger (ca. 16 bis 18 Jahre), wenn die erste Depression auftritt. Etwa ein Fünftel der Patienten mit der Diagnose unipolare Depression durchlaufen innerhalb der folgenden Jahre eine Manie und erfüllen dann die Diagnose einer bipolaren Störung.
Für eine sichere Diagnose Bipolare Erkrankung muss der Betroffene auch körperlich untersucht werdenFür eine sichere Diagnose muss der Betroffene auch körperlich untersucht werden, um so andere Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik ausschließen zu können. Zu den Ausschlussdiagnosen gehören u.a. psychische Erkrankungen wie Schizophrenie und auch - bei entsprechendem Verdacht organische Ursachen wie Epilepsie, Hirntumore, Schilddrüsenerkrankungen, die Hormonstörung Cushing-Syndrom, HIV, Dro. oder Medikamentensucht, Migräne, Demenz, Parkinson sowie die Nebennieren-Erkrankung Morbus Addison.
Die frühe Diagnose ist für einen positiven Verlauf der bipolaren Erkrankung sehr wichtig. Je weniger Krankheitsepisoden bis zum Beginn einer entsprechenden Therapie stattgefunden haben, desto besser spricht der Betroffene in der Regel auf die Behandlung an. Außerdem kann durch einen frühen Behandlungsbeginn vermieden werden, dass es zu einem chronischen Verlauf mit schweren gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen kommt.
Bipolare Erkrankungen - Prognose und VerlaufWie unterschiedlich eine bipolare Störung von Patient zu Patient auch sein mag, sie verläuft immer in Phasen oder Episoden, in denen eine bestimmte Stimmungslage vorherrscht (manisch oder depressiv). Die einzelnen Phasen kommen und gehen oft in unregelmäßigen Abständen. Im Durchschnitt halten die depressiven Phasen ohne Behandlung etwa vier bis zwölf Monate an, die mansichen Phasen sind deutlich kürzer. Gelegentlich gehen manische oder depressive Episoden ineinander über oder treten sogar gleichzeitig auf (gemischte Phase). Zwischen den akuten Krankheitsepisoden gibt es je nach Verlaufsform mehr oder weniger lange Zeitabschnitte, in denen die Betroffenen keinerlei Beschwerden haben. Suizidversuche und Suizide ereignen sich fast immer in oder unmittelbar nach depressiven oder gemischten Phasen.
Psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen weisen auf einen ungünstigen Verlauf der bipolaren Erkrankung hin: Die Betroffenen erleiden zwei- bis dreimal häufiger Rückfälle als bipolar Erkrankte ohne psychotische Symptome und entwickeln zu etwa zwei Dritteln bei der nächsten Manie wieder psychotische Anzeichen. Bei einem Rapid Cycling-Verlauf ist die Langzeitprognose häufig schlecht, da die instabile Stimmungslage oft auch zwischen den Phasen erhalten bleibt. Die Betroffenen haben daher starke Probleme mit der Alltagsbewältigung. Mit einer individuell angepassten Therapie gewinnen die meisten Patienten mit bipolarer Erkrankung an Lebensqualität zurück.
Bipolare Erkrankungen - Informationen für AngehörigeDie Rolle der Angehörigen bei der bipolaren Erkrankung ist sehr groß. Der Betroffene braucht eine Vertrauensperson, die den Verlauf seiner Krankheit überwacht und ihn ermutigt, sich in Behandlung zu begeben und sich aktiv und konsequent an der Therapie zu beteiligen. Angehörige sollten sich daher umfassend über das Krankheitsbild informieren und sich entsprechend beraten lassen. Betroffene brauchen vor allem aufrichtiges Verständnis, Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags sowie soziale Integration mit Mitleid ist ihnen wenig geholfen.
Der Nutzen von Selbsthilfe ist allgemein akzeptiert. Betroffene, deren Angehörige und andere Bezugspersonen profitieren direkt und indirekt von Selbsthilfeangeboten vor Ort und auch gemeinsamen Aktivitäten.