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Schlimmer als der Tod ?

B
Zitat von Eternity24:
Ich freu mich auch schon sehr darauf

Ich finde es unglaublich spannend, was ich über mich erfahren habe und immernoch erfahre, was alles so in meinem Unterbewusstsein abgespeichert ist, was mich beeinflusst und ich mir dessen nie bewusst war.

16.06.2020 20:12 • x 2 #16


nimmermehr
Zitat von Eternity24:
Mein ganz herzliches Beileid an Dich. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser
schweren Zeit.
Es tut mir sehr leid, wenn Dich meine Sätze verletzt haben. Das wollte ich auf gar keinen Fall.

Ich bin nicht zu jung, habe Lebenserfahrung und mußte diese ganz schlimme Erfahrung
noch nicht machen. Durch meinen Beruf habe ich öfters damit zu tun, und finde das schon
sehr traurig.



Danke Dir, es ist bei mir inzwischen schon länger her und verarbeitet. Ich wollte dir deinen Schmerz auch nicht absprechen, nur gibts eben wirklich diesen elementaren Unterschied, dass der Tote nicht freiwillig sich von dir getrennt hat, also fällt jede Wut, der Stolz, die Logik, alles weg, womit man sich Krücken bauen kann normalerweise.

Trotzdem, auch normaler Liebeskummer tut weh, sehr doll, fast genauso, nur mit dem Unterschied eben, dass du wirklich null komma null null null Hoffnung noch hast auf irgendwas, das Endgültige, dass eine Rückkehr nicht nur unwahrscheinlich sondern UNMÖGLICH ist, das ist das Schlimmste, und damit musst du vom ersten Tag an klarkommen. Fand ich das Härteste daran.

Wünsche Dir ganz viel Kraft!

16.06.2020 20:15 • x 5 #17


A


Schlimmer als der Tod ?

x 3


nimmermehr
Zitat von Ben67:
Dito - meine Mutter ist 1 Monat nach der Trennung plötzlich verstorben - die Trennung hat mich mehr mitgenommen und nimmt mich mit als der Tod.



Trennung kann man nur mit Tod eines geliebten Partners vergleichen. Dass Mütter vor uns sterben, ist in der Natur so vorgesehen, klingt hart, aber daher kann das weniger schmerzen dann tatsächlich. Zumal man sich als Erwachsener ja auch von den Eltern gelöst hat normalerweise und einem der Partner nähersteht im Leben. Vollkommen normal. Schlimmer als der Verlust des geliebten(!) Partners ist nur der Verlust eines Kindes, denke ich.

16.06.2020 20:18 • x 2 #18


Minumpel
Ich finde dieses Thema total spannend und sehe darin auch ganz viele Parallelen... der Tod ist natürlich das Ende von Existenz und das ist ganz schlimm, aber es kommt dabei sicherlich auf die Umstände an. Der junge Mensch, der ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wird, wird eine andere Trauer hervor rufen als der Mensch, der schon lange an einer schweren und unheilbaren Erkrankung gelitten hat und sich die Angehörigen auf das Verlassen vorbereiten konnten.

Bitte entschuldigt meine Offenheit zu dem Thema und ich möchte auch niemandem seine Meinung absprechen, aber irgendwie beschäftigt mich das gerade

16.06.2020 20:22 • x 5 #19


S
Zitat von Eternity24:
Genau so fühlt es sich bei mir gerade an. Wie ein Trauma....und es für mich mehr als einen
geliebten Menschen verloren zu haben, für immer, denke ich. Ein Teil von mir ist mit ihm gegangen....
Im Moment denke ich auch, ich werde nie drüber wegkommen, ihn loslassen können/wollen.


Liebe Eternity,

ich als Witwe darf Dir versichern, dass der Tod doch noch einmal etwas anderes ist.
Schau mal, oben habe ich von Dir zitiert, dass Du nie drüber wegkommen, ihn loslassen kannst/willst
- bitte entschuldige die Frage, aber wie sollte das gehen, wenn dieser Mensch tot wäre?

Die User, die die wie auch immer geartete Hoffnung hegen, den/die Ex wiederzukriegen oder sich an Ihr/ihm zu rächen, ect., müssten beim Tod alle Hoffnungen vollständig aufgeben.

Der Tod schlägt quasi aus der Hinterhand zu, ohne Ankündigung, mitten hinein in eine Liebe.
Und es gibt kein Ausschleichen, er ist da und schmeisst Dich ohne Vorwarnung in ein rabenschwarzes Loch.

Es ist die Plötzlichkeit und die Kompromisslosigkeit des Todes, die ihn - zumindest anfangs - unerträglich erscheinen lässt.

16.06.2020 20:24 • x 2 #20


nimmermehr
Zitat von Minumpel:
Ich finde dieses Thema total spannend und sehe darin auch ganz viele Parallelen... der Tod ist natürlich das Ende von Existenz und das ist ganz schlimm, aber es kommt dabei sicherlich auf die Umstände an. Der junge Mensch, der ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wird, wird eine andere Trauer hervor rufen als der Mensch, der schon lange an einer schweren und unheilbaren Erkrankung gelitten hat und sich die Angehörigen auf das Verlassen vorbereiten konnten.

Bitte entschuldigt meine Offenheit zu dem Thema und ich möchte auch niemandem seine Meinung absprechen, aber irgendwie beschäftigt mich das gerade



Ja, so ist das auch, habe beides erlebt, das eine versetzt dich auch völlig unter Schock und reißt dir den Boden unter den Füßen weg, während du dich auf das Andere vorbereiten konntest, damit rechnest, dich verabschieden konntest (sooo wichtig und so schrecklich wenn das nicht ging), und manchmal es sogar als Erlösung empfindest, wenn das Sterben qualvoll war. Da ist man dann nach dem Tod fast erleichtert und merkt, dass man sich die ganze Zeit vorher schon verabschiedet und getrauert hatte.

16.06.2020 20:28 • x 3 #21


nimmermehr
Zitat von Sonnenblume53:

Liebe Eternity,

ich als Witwe darf Dir versichern, dass der Tod doch noch einmal etwas anderes ist.
Schau mal, oben habe ich von Dir zitiert, dass Du nie drüber wegkommen, ihn loslassen kannst/willst
- bitte entschuldige die Frage, aber wie sollte das gehen, wenn dieser Mensch tot wäre?

Die User, die die wie auch immer geartete Hoffnung hegen, den/die Ex wiederzukriegen oder sich an Ihr/ihm zu rächen, ect., müssten beim Tod alle Hoffnungen vollständig aufgeben.

Der Tod schlägt quasi aus der Hinterhand zu, ohne Ankündigung, mitten hinein in eine Liebe.
Und es gibt kein Ausschleichen, er ist da und schmeisst Dich ohne Vorwarnung in ein rabenschwarzes Loch.

Es ist die Plötzlichkeit und die Kompromisslosigkeit des Todes, die ihn - zumindest anfangs - unerträglich erscheinen lässt.



Stimmt, das kommt noch dazu, der Tod kommt ohne Vorwarnung, die Trennung zeichnet sich meist schon vorher ab (auch da gibts natürlich Ausnahmen).

16.06.2020 20:30 • x 1 #22


S
Zitat von nimmermehr:
Stimmt, das kommt noch dazu, der Tod kommt ohne Vorwarnung, die Trennung zeichnet sich meist schon vorher ab (auch da gibt's natürlich Ausnahmen)


Ja, und diese Ausnahmen haben in meinen Augen das gleiche Leid zu tragen wie beim plötzlichen Tod!

Eternity, ich habe in meinem Posting des Tod des geliebten Partners gemeint - nicht den Tod der vielleicht kranken und/oder sehr alten Eltern, die nach jahrelangem, qualvollen Leiden endlich erlöst werden.

Ich bitte herzlich darum, das jetzt nicht falsch zu verstehen!

16.06.2020 20:46 • x 1 #23


Minumpel
Wisst ihr, ich glaube das Offenheit in diesen Bereichen ganz wichtig ist, um Extremsituationen zu bewältigen. Ich selbst hatte vor einiger Zeit ein wahnsinnig einschneidendes Erlebnis und das alles gepaart mit der Trauer, die ich auf Grund meiner Trennung irgendwie täglich mit mir rumtrage. So auch an diesem Tag, an dem wir Eltern mitteilen mussten, dass ihr nur wenige Wochen altes Kind nicht mehr aufwachen wird. Es ist am Abend eingeschlafen und wird nicht mehr zurückkommen. An dem selben Tag war ich am Abend bei einem jungen Mann, der keinen Sinn mehr darin gesehen hat, nach der Trennung durch seine Freundin, weiter zu leben.
In beiden Fällen war es das Überbringen von sehr belastenden Nachrichten.
Ich habe in meinem Beruf noch nie so gelitten, wie an diesem Tag und ich habe mich noch nie so sehr mit mir und der Trauer an sich auseinandergesetzt. Es zeigt aber, wie unterschiedlich Reaktionen auf gewisse Trennungsereignisse sein können und diese werden oft gesellschaftlich nicht angesprochen, weil es schwer ist, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen.

16.06.2020 20:50 • x 5 #24


A
Hallo Ihr Lieben, ich lese hier schon lange mit, habe aber noch nie geschrieben.
Ich habe meinen ersten Mann nach schwerer Krankheit verloren und war unglaublich traurig aber auch dankbar für die Zeit, die wir hatten. Mein zweiter Mann hat mich nach Strich und Faden betrogen und ich habe lange gebraucht mich von ihm zu trennen. Diese Trennung hat mich weitaus mehr getroffen. Nicht weil ich ihn mehr geliebt habe, aber es sind immer noch zu viele Fragen offen. Also, ich hab beides erlebt aber ich weiß nicht was schmerzhafter war. Jetzt bin ich allein aber es geht mir endlich wieder gut.

16.06.2020 21:25 • x 6 #25


S
Super Antwort- danke..konnte nämlich beide Seiten eben beim Lesen total gut verstehen.

16.06.2020 21:34 • #26


Lilli70
Das ist ja alles sehr schmerzlich und wahr, aber ich glaube, darum geht es der TE nicht. Liebe Eternity, sei gedrückt und willkommen. Liebeskummer ist hart und nach 2 1/2 Monaten noch vollkommen normal. Was ist gewesen? Warum habt ihr euch getrennt? Wart ihr lange zusammen? Immer noch in Tränen auszubrechen, wenn einen etwas triggert, ist furchtbar. Dann fühlt man sich wie kurz vorm Sterben. Erzähl, was ist bei euch gewesen?

16.06.2020 22:47 • #27


nimmermehr
Zitat von Minumpel:
Wisst ihr, ich glaube das Offenheit in diesen Bereichen ganz wichtig ist, um Extremsituationen zu bewältigen. Ich selbst hatte vor einiger Zeit ein wahnsinnig einschneidendes Erlebnis und das alles gepaart mit der Trauer, die ich auf Grund meiner Trennung irgendwie täglich mit mir rumtrage. So auch an diesem Tag, an dem wir Eltern mitteilen mussten, dass ihr nur wenige Wochen altes Kind nicht mehr aufwachen wird. Es ist am Abend eingeschlafen und wird nicht mehr zurückkommen. An dem selben Tag war ich am Abend bei einem jungen Mann, der keinen Sinn mehr darin gesehen hat, nach der Trennung durch seine Freundin, weiter zu leben.
In beiden Fällen war es das Überbringen von sehr belastenden Nachrichten.
Ich habe in meinem Beruf noch nie so gelitten, wie an diesem Tag und ich habe mich noch nie so sehr mit mir und der Trauer an sich auseinandergesetzt. Es zeigt aber, wie unterschiedlich Reaktionen auf gewisse Trennungsereignisse sein können und diese werden oft gesellschaftlich nicht angesprochen, weil es schwer ist, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen.



Das stimmt. Und ergänzend dazu: Nach der Nachricht und den Kondulationen zieht sich das Umfeld zurück und die Betroffenen bleiben erst mal allein (gelassen) mit der Trauerarbeit. Ein Punkt, an dem viele Menschen erst erkennen, was wahre Freunde sind. Die Trauer wird vom Umfeld aber wenigstens respektiert.

Die Trauer nach Trennung kann sich ganz ähnlich anfühlen vom Schmerz her (Schmerz ist Schmerz, Verlust ist Verlust), aber Liebeskummer wird eher versteckt, manchmal auch aus Stolz, gerade vor gemeinsamen Freunden/Bekannten will man sich nicht oft die Blöße geben, seinen Schmerz zu zeigen, da kommt der Stolz durch und die Angst, der Andere könnte es so erfahren, dass man immer noch nicht fertig ist mit ihm. Natürlich gibt es auch Menschen, die das durch emotionale Erpressung auch im Gegenteil ganz bewusst einsetzen im Umfeld, aber das ist was anderes. Die meisten sind daher mit Liebeskummer aus Scham, dass sie noch trauern während der Andere schon fertig ist mit ihnen, noch isolierter und vertrauen sich meist nur einer engen Vertrauensperson an. Und selbst die ist nicht ewig verständnisvoll und belastbar. Was deutlich macht, wie wichtig solch ein Forum ist, aber auch, wie wichtig jeder einzelne Kommentar hier sein kann für einen Betroffenen.

17.06.2020 05:06 • x 2 #28


S
Es tut irgendwie gut das alles zu lesen .
Auch mein Partner hat mich Anfang März nach 16 Jahren verlassen. Ich habe niemals damit gerechnet.
Die ersten Wochen waren die Hölle !
Ich habe nur geweint , konnte gar nicht richtig Atmen.
Habe mich krankgeschreiben lasse .

Das Schlimmste habe ich zwar überstanden, fühle aber immer noch einen tief sitzenden Schmerz - so einen Druck im Körper.

Es ist als wäre mein Ex gestorben nur schlimmer. ( natürlich möchte ich nicht seinen Tot )
Ich werde mir psychologisch Hilfe holen und solange Eure Beiträge lesen .
Vielen Dank dafür!

17.06.2020 05:31 • x 3 #29


chrisbo
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass meine Ansicht zu diesem Thema, meine Meinung ist und ich natürlich alle anderen Meinungen völlig respektiere.
Als mich die Trennung mit vollem Liebeskummer traf, hatte ich mir vorgestellt, wenn Derjenige gestorben wäre, hätte ich besser damit abschließen können. Man hätte die Hoffnung auf eine erneute Beziehung aufgeben müssen. Es gibt dann kein Zurück und ich muss mich endgültig mit der Endlichkeit abfinden. Ich weiß, es ist sehr egoistisch. Aber ich denke, in der Verwirrung eines ungewollten Liebesendes , gehen die Gedanken und Wünsche schon mal mit Einem durch.
Im Nachhinein schäme ich mich schon dafür.
Und nach einigem Abstand bin ich froh, das meine Gedanken nicht wahr geworden sind.

17.06.2020 05:35 • x 3 #30


A


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