Hallo allerseits,
ich frage mich grade eben, während ich das schreibe immer noch, warum ich das eigentlich tue, bzw. was ich damit erreichen kann, vielleicht will ich mich nur ausheulen, vielleicht könnt ihr mir als Außenstehende tatsächlich eine neue Perspektive eröffnen, die mir weiterhilft.
Vielen Dank schonmal an alle, die sich das hier durchlesen und vielleicht auch etwas dazu schreiben. Das ganze wird wohl ein ziemlicher Roman, da es mir schwer fällt, diese komplexen Gefühle und Geschehnnisse kurz darzustellen. Danke nochmal für eure Mühe beim Lesen.
Mir geht es im Moment sehr schlecht, meine Beziehung ist vor 3 Monaten zerbrochen und obwohl die enorme Verzweiflung der ersten Wochen etwas nachgelassen hat, habe ich weder das Gefühl loslassen zu können, noch dass es grundlegend besser geworden ist.
Ich bin im Februar letzten Jahres mit einem wunderbaren Mädchen zusammegekommen und wir haben bis November, eine 8 monatige, größtenteils sehr schöne Beziehung geführt.
Sie war meine erste Freundin, da ich, obwohl ich bereits 26 bin, vorher noch nie besonderes Glück mit den Mädels hatte. Die Gründe dafür sind mir nur teilweise verständlich, vermutlich ist es aber ein Problem mit meinem Selbstbild und meinem Selbstbewußtsein, da ich weder fürchterlich aussehe, noch ein komplett unsicherer Typ bin. Im Gegenteil, oft, wenn ich guten Freunden oder Bekannten von meiner Unerfahrenheit erzähle, wollen sie es erst gar nicht glauben, da sie es nicht mit dem Bild, das sie von mir haben in Erfahrung bringen können.
Zusammengekommen sind wir hauptsächlich durch ihre Initiative, sie ist plötzlich bei mir aufgetaucht, hat Interesse gezeigt und danach hat sich alles eben entwickelt. Für mich war das nicht einfach, da sie am Anfang unseres Anbändelns noch mit einem sehr guten Freund von mir zusammen war. Die Beziehung mit ihm war ziemlich kurz, so etwa 1 Monat und sowohl er, als auch sie haben mir oft erzählt, dass es sich nicht richtig anfühlt, bzw. sie sich ihrer Gefühle nicht sicher sind. Trotzdem schätze ich ihren Exfreund sehr und habe ihr erstmal gesagt, dass ich sie zwar toll finde, so etwas für mich aber nicht geht.
Da ich mich dann aber in sie verliebt habe, und nach so langer Einsamkeit auch sehr froh über so eine Chance war, habe ich sie ihm dann letzendlich, wie man so schön sagt, ausgespannt.
Er und ich sind immer noch gute Freunde, und auch, wenn ich mich da natürlich nicht mit Ruhm bekleckert habe, hat unser Verhältnis darunter nicht gelitten, zu Mal ich es ihm auch am Anfang ehrlich gesagt habe.
Daraus entwickelte sich dann eine 8-monatige, sehr intensive Beziehung, in der wir fast jeden Tag miteinander verbracht haben. Ich hatte mir am Anfang vorgenommen, das ganze etwas ruhiger anzugehen, weil ich mir einfach eingestehen muss, dass ich ein Romantiker bin, und sie nicht gleich mit meinem aufgestauten Gefühlen, was Frauen und Liebe angeht, überfordern wollte. Schnell habe ich aber gemerkt, dass sie auch sehr viel für mich empfindet, sehr viel Kontakt will, so viel, dass es mir manchmal sogar ein bischen zu viel war ( War es ja auch sehr lange gewohnt, alleine zu sein). Ich war auch von Anfang an ehrlich zu ihr, was meine Unerfahrenheit angeht, für sie stellte das kein Problem dar.
Die Beziehung war wie gesagt, sehr intensiv (Habe aber ja auch kaum Vergleichsmöglichkeiten ). Wir haben super viel Zeit miteinander verbracht, über alles geredet und uns (Zumindest ich, wie ich später erfahren musste) total geöffnet.
Sie hat auch immer betont, dass sie so überrascht sei, welche Gefühle ich in ihr wecke, da sie wohl noch nie eine lange oder ernsthafte Beziehung geführt hat. Das erste Ich liebe dich kam dann auch von ihr, und ich war überglücklich, so nach dem Motto Was lange währt, wird endlich gut, habe ich meinen bisherigen Frust was Frauen und Liebe angeht beiseite geschoben und mich auf sie eingelassen.
Das ganze wurde auch schnell ernster, sie hat mich oft mit zu ihren Eltern genommen, betont, wie toll sie es findet, dass wir uns so gut verstehen, wir sind dann im September auch zusammen an die Nordsee in Urlaub gefahren, und alles war sehr schön und harmonisch. In den letzten Monaten gab es öfter kleine Kabbeleien zwischen uns, aber nie ernsten Streit und ich dachte, das sei eine normale Phase in unserer Beziehung, weil es eben etwas alltäglicher wird (Zu stark ist das sicher nicht gut für eine Beziehung, aber bei längerem intensiven Kontakt wohl kaum zu vermeiden). Dann hat sie mir, eines Abends einen total schönen Liebesbrief gegeben, in dem sie mir gestand, dass sie noch nie etwas so intensives für einen Mann empfunden habe, das Gefühl habe, bei mir sie selbst sein zu können, ohne sich verstellen zu müssen, mit mir alt werden zu wollen usw...
Da waren alle meine leisen Zweifel beiseite gewischt, und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich über mich selbst gelacht habe und dachte, dass sei wieder nur mein typischer Pessimismus gewesen, der sich zu Wort meldete.
Im Endeffekt muss ich sagen, dass ich aber ein ganz zentrales Problem in unserer Beziehung mehr oder weniger verdrängt habe --- Wir haben in 8 Monaten nicht einmal miteinander geschlafen. Ich muss offen zugeben, dass ich was das Thema S., als 26 jährige Jungfrau, ziemlich unsicher bin. Ich habe das ganze natürlich auch als Problem wahrgenommen, aber mich entschieden, mich da einfach nicht so unter Druck zu setzen, weil es das nicht einfacher machen würde. Da wir ansonsten sehr zärtlich zueinander waren und auch eine starke körperliche Ebene hatten, dachte ich, das käme einfach mit der Zeit.
Ich habe immer gedacht, das läge alles nur an mir, und sie wäre einfach verständnisvoll und wolle mich nicht unter Druck setzen. Ich habe das Thema auch mal angesprochen, ihr erklärt, warum das für mich ein bischem komplizierter ist und sie hat sehr liebevoll darauf reagiert, mir gesagt, das sei nicht so wichtig und dass sie mich liebe usw. Wirklich darüber gesprochen haben wir aber nicht, was ich damals schon ein wenig seltsam fand, da sie ansonsten nicht auf den Mund gefallen ist.
Da sie sehr attraktiv, um einiges jünger ist als ich und vor mir auch schon einige (meist sehr kurze) Beziehungen hatte, war ich einfach unglaublich froh, endlich an eine Frau geraten zu sein, die so liebe- und verständnisvoll zu mir ist. Ich muss gestehen, dass ich das auch ein wenig glorifiziert habe, so von wegen Wenn die Gefühle so stark sind, kommt es nicht unbedingt aufs *beep* an, auch wenn mir schon bewusst war, dass das ein Problem ist und es mich auch ein wenig frustriert hat.
S. kam sie mir eh oft sehr passiv vor, was gar nicht zu ihrem Charakter gepasst hat, aber da ich keine Vergleichsmöglichkeiten hatte, dachte ich halt ich bin eben der mann, und es muss von mir ausgehen.
Ich habe dann auch ein paar Versuche gestartet, auf die sie meist recht seltsam reagiert hat. Z.b habe ich einmal beim Rumknutschen ein Kond. hervorgeholt und ihr gesagt, dass ich sehr gerne mit ihr schlafen würde. Kann mich noch erinnern, dass ich sehr nervös war und dann deswegen lachen musste. Ihre Reaktion darauf, war, das Kondon zu nehmen, wegzulegen, mir zu sagen, wie sehr sie mich liebe und dann ging es eben ohne S. weiter.
Bevor ich mich jetzt zu sehr in Details verliere, will ich mal zur eigentlichen Trennung kommen. Ende Oktober habe ich bei ihr geschlafen, sie ging dann in die Uni und meinte, ich könne ja noch bei ihr bleiben. Ich war gerade aufgestanden und setze mich an ihren Schreibtisch, als mir, relativ verschlafen, ein kleines Notizbuch auffällt, in dem eine Glückwunschkarte steckte. Ich hab dann, ohne Nachzudenken das Buch in die Hand genommen, weil ich mir die Karte ansehen wollte. Da es mitten auf ihrem Schreibtisch lag, habe ich gar nicht nachgedacht, dann aber mit Schrecken bemerkt, dass das Notizbuch eine Art Tagebuch ist, und ich grade hineinsehe. Ich wusste, dass sie Tagebuch schreibt, sie hat mir ihres einmal gezeigt und ich habe ihr versprechen müssen, da niemals hineinzusehen. Das Buch auf dem Tisch war jedoch ein ganz anderes, und ich ahnte nicht, dass meine Ex wohl mehrere Tagebücher führt. Ich hätte es in diesem Moment zumachen müssen, zumal ich weder besonders eifersüchtig bin, noch meiner Freundin je hinterher spioniert habe. Außerdem macht man so etwas ja eigentlich nicht. Die ersten Sätze, die ich flüchtig überlas, haben mir dann aber sehr große Sorgen gemacht:
Da standen Sachen, dass sie sich selbst im Spiegel nicht ansehen konnte, eine Enttäuschung für alle Menschen sei, sich selbst hasse und am schlimmsten für mich, dass sie mich zwar liebe, mich aber betrogen habe. Der Absatz endete mit Ich verdiene es doch eigentlich nicht, glücklich zu sein.
Dann klingelten bei mir natürlich alle Alarmglocken, zu mal sie das ganze Wochenende vorher weg war, einen alten Bekannten in der Nachbarstadt besuchen. Ich hatte da eigentlich keine Hinergedanken, war sogar ganz froh, dass sie mal was mit ihren Freunden macht, weil wir ansonsten sehr viel mit meinem Bekanntenkreis unternommen haben, und ich nicht wollte, dass sie ihre Freunde wegen der Beziehung vernachlässigt.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, nicht weiter zu lesen und sie stattdessen offen darauf anzusprechen. Am Abend habe ich ihr dann davon erzählt und mich erstmal sehr ausführlich dafür entschuldigt, dass ich überhaupt in das Buch gesehen habe. Dann habe ich ihr gesagt, dass ich mir natürlich Sorgen mache und sie mir bitte einfach sagen soll, was mit ihr und unserer Beziehung los ist.
Sie hat das ganze dann zu verharmlosen versucht, meinte, es ginge in dem Text gar nicht um mich, sondern um einen Exfreund von ihr, und war auch gar nicht so sauer wegen dem Tagebuch. Ich habe mich dann quasi bequatschen lassen, dass alles in Ordnung ist und wir haben das ganze einfach ignoriert.
Die nächste Woche über lief alles einfach weiter, im Nachhinein häte ich merken sollen, dass sie ein wenig abweisend zu mir war in dieser Zeit, aber ich hatte grade einen sehr hektischen Umzug zu bewerkstelligen, und habe mich damit wohl auch ein wenig abgelenkt.
Das Wochenende nach meinem Umzug wollten wir eigentlich zusammen Freunde von mir in Stuttgart besuchen, kurz vorher hat sie dann gesagt, sie wolle doch lieber daheim bleiben. Sie war wohl, wie ich von ihren Mitbewohnern erfuhr, das ganze Wochenende weg, wir haben auch mal telefoniert, und da schien alles relativ in Ordnung, wir freuten uns, uns am Sonntag Abend wieder zu sehen.
Als ich am Sonntag Abend heimkam und sie besuchte, merkte ich direkt, dass etwas nicht in Ordnung war, sie war recht kalt und ausweichend zu mir, wollte nur fernsehen und hat kaum gesprochen. Ich wollte mir dann eine Zig. von ihr schnorren, bin in ihr Zimmer, und in dem Moment bekam sie eine Sms. Ich hab das Handy in die Hand genommen, weil ich es ihr eigentlich bringen wollte uns sehe, dass die SMS von dem Kerl kommt, den sie am Wochenende voher besucht hat. Ich konnte dann nachts nicht richtig schlafen, bin immer wieder aufgewacht und habe dann morgens um 5 ihre Sms gelesen. Einerseits schäme ich mich dafür sehr, andererseits frage ich mich, ob ich je überhaupt etwas erfahren hätte, denn die SMS, die er ihr schrieb waren, sagen wir es mal so, relativ eindeutig.
Am nächsten Tag hatten wir beide wieder zu tun, wesewegen ich bis Abends gewartet habe, sie darauf anzusprechen.
Dann begann das Drama. Sie hat erstmal sehr böse darauf reagiert, dass ich in ihr Handy geguckt habe ( Kann ich ja auch verstehen, war wirklich keine Sternstunde des Vertrauens und der Gelassenheit) und alles abgestritten. Ich habe dann aber nicht locker gelassen, mich natürlich dafür entschuldigt, dass ich so mißtrauisch bin und ihr versucht zu erklären warum. Das ganze ging stundenlang und durchlief alle möglichen Phasen, ihre Erklärungen waren sehr inkonsistent, das ging von da ist gar nichts, das bildest du dir ein bis zu ich glaube, der will halt was von mir, aber da ist nichts. Ich war dann irgendwann sehr verzweifelt und habe, da ich eh viel über mich selbst nachdenke, Angst gehabt, dass ich einfach nur übertrieben eifersüchtig bin und grade alles kaputtmache. Das habe ich ihr dann auch gesagt und sie hat meine Unsicherheit regelrecht ausgenutzt, mir eingeredet ich würde mich völlig in etwas hineinsteigern und solle mich erstmal beruhigen.
Später am Abend habe ich dann nochmal nachgehakt und sie hat mir unter Tränen gestanden, dass da doch etwas gelaufen sei, aber angeblich hätten sie sich nur geküsst. Meine erste Reaktion hat mich selber überrascht, ich war sehr erleichtert und habe ihr dann gesagt, dass ich zwar enttäuscht sei, sie aber sehr liebe und so ein Ausrutscher mal passieren könne. Wichtig für mich sei, ob sie weiter mit mir zusammen sein wolle, wenn sie Gefühle für jemanden anderen habe, sei das irgendwo ihr gutes Recht, sie solle es mir aber bitte einfach sagen.
Sie betonte dann immer wieder, dass sie auf keinen Fall Gefühle für ihn habe, aber dass es da eine Sache gäbe, die sie beide sehr verbinde, und dass der Grund sei, warum sie mich betrogen habe. Ich wollte dann natürlich wissen, was, und sie sagte, ihr sei vor 4 jahren etwas sehr schlimmes passiert, wobei er ihr damals viel geholfen habe. Sagen, was ihr passiert sei, wollte sie aber nicht, obwohl sie immer wieder betonte, dass ich wenn ich es wüsste, alles verstehen würde.
Das fand ich alles schon sehr seltsam. Ich habe dann natürlich das Thema S. angesprochen, weil ich einfach Angst hatte, dass sie vielleicht s.uell enttäuscht war und es deswegen zu dem Betrug kam. Sie sagte dann, dass das wirklich nicht das Problem sei, sie ja auch nicht viel dafür getan habe, dass wir miteinander schlafen und sie sowieso seit 4 Jahren mit keinem Mann mehr geschlafen habe. Da ging das Kopfkino bei mir natürlich los, Vergewaltigung, Mißbrauch und ähnliches kamen mir in den Kopf. Zumal sie auch sehr verzweifelt gewirkt hat, stellenweise hat sie sich nur noch weinend aufs Bett gelegt und gar nicht mehr mit mir geredet.
Ich wollte dann unbedingt wissen, was ihr passiert sei, habe versucht ihr zu erklären, warum ich es für wichtig halte, dass man seine Probleme nicht verdrängt, ihr Hilfe angeboten usw. Sie hat dann immer wieder gesagt, sie könne es mir nicht sagen, niemand könne ihr helfen, auch kein Psychologe usw. Da habe ich dann auch erfahren, dass sie deswegen wohl mal bei einem Psychologen war, das bringe aber ihrer Meinung nach nichts. Das ganze war sehr schwer für mich und sie tat mir unheimlich leid, weil ich gemerkt habe, dass das nicht nur Gelaber ist, auf der anderen Seite war ich aber auch sehr verletzt wegen dem Betrug und unsicher, was das für uns bedeutet. Sie hat dann auch immer nur wieder Dinge wie ich weiß nicht wie soll es denn jetzt werden wie vorher und ähnliches gesagt, was mich noch mehr verunsicherte.
Wir sind dann nebeneinander eingeschlafen, am nächsten Tag bin ich nach dem Aufstehen erstmal einen Kaffee bei einem Kumpel trinken gegangen, weil ich einfach mal raus musste. Sie rief mich dann eine Stunde später an, wollte wissen, wo ich sei. Ich sagte ihr, wo ich bin und dass ich später gerne mit ihr reden würde. Als ich dann zu ihr kam, war sie weg, laut ihren Mitbewohnern zu ihren Eltern gefahren. Ich rief sie dann an, sie war ziemlich kalt zu mir am Telefon, sagte, sie brauche Zeit zum Nachdenken, wollte mir aber nicht sagen worüber.
Ich hab dann eine kleine Eifersuchtattacke bekommen und ihr gesagt, dass ich Angst habe, dass sie bei dem Kerl sei, mit dem sie mich betrogen hatte. Sie hat mich dann regelrecht abgewürgt, mir gesagt, ich müsse das jetzt akzeptieren, aber sie würde heute Abend zurück kommen und dann könnten wir über alles sprechen. Ich hab sie den ganzen Tag in Ruhe gelassen, weil ich zwar sauer war, dass sie mich einfach so ignoriert, aber schon nachvollziehen konnte, dass sie vielleicht mal in Ruhe nachdenken wollte.
Abends rief sie mich dann an und sagte Tja, ich komme heute nicht mehr nach haus. Ich wurde dann sehr emotional und habe ihr immer wieder gesagt, dass ich sie treffen möchte und gerne auch bereit wäre zu ihr zu kommen, falls sie grade kein Auto fahren möchte. Das Gespräch endete damit, dass sie anfing zu weinen Halt die Klappe sagte, und mich wegdrückte.
Am nächsten Tag war sie wieder da, rief mich an, ich besuchte sie. Wir führten dann wieder ein sehr verkrampftes Gespräch, d.h ich redete und sie schwieg hauptsächlich. Ich muss offen gestehen, dass ich sehr sauer und verletzt war, und bestimmt war es für sie auch sehr schwierig mit der Situation umzuegehen, aber ich war weder gemein zu ihr, noch sonst etwas. Ich habe ihr dann ganz offen gesagt, dass ich sie sehr liebe und weiter mit ihr zusammen sein will, sie aber auch mal ein wenig auf ich zukommen müsste. Sie antwortete auf alles nur mit ich weiß nicht, ich weiß nicht und als sie nach etwa 2 Stunden mit recht ärgerlichem Tonfall fragte Was willst du jetzt eigentlich von mir hören?, bin ich dann gegangen. Ich habe gesagt, dass ich das eigentlich nicht wolle, aber sie auch nicht von mir erwarten kann, dass ich mich so behandeln lasse, und gesagt, es sei schluss, bis sie mir erklären kann, was passiert ist und Stellung zu uns bezogen habe.
Ich habe es in der Sekunde danach bereut und seitdem sind wir auseinander, es gab in den letzten 3 Monaten noch einige Treffen, teils von mir, teils von ihr initiiert, die sehr seltsam waren. Am Anfang hate ich immer das Gefühl, sie freut sich , mich zu sehen, es war teilweise sehr lustig und schön, aber irgendwann hat sie komplett dichtgemacht und mir richtig den Eindruck gegeben, dass ich störe, worauf hin ich meistens gegangen bin. Ich habe dann auch nochmal mit ihr versucht über ihr problem zu reden, sie direkt auf vergewaltigung und änhliches angesprochen, was sie abstritt. Der Höhepunkt war wohl, als sie mir anbot, mir das ganze aufzuschreiben, da sie es einfacht nicht aussprechen könne. Ich ging dann darauf ein, weil ich den Eindruck hatte, dass sie wirklich ein Trauma hat, und dachte es sei so vielleicht leichter für sie. Sie schrieb dann sehr lange etwas auf einen Zettel, faltete ihn klein zusammen und gab ihn mir mit den Worten Du kannst das jetzt lesen, aber dann musst du sofort gehen und wir dürfen niemals darüber sprechen. Ich war total hin- und hergerissen, habe mich dann aber entschlossen, den Zettel nicht zu lesen und ihr gesagt, dass es mir nicht nur um mich ginge, sondern dass ich ihr vor allem helfen wolle.
Ihr merkt vielleicht, ich schweife in Details ab, aber es tut grade unheimlich gut, das alles mal aufzuschreiben. Ich will versuchen, zum Ende zu kommen.
Das letzte Mal gesehen haben wir uns kurz vor Weihnachten, als ich ihr ein kleines Geschenk bringen wollte. Eigentlich hatte ich ihr 2 wochen vorher geschrieben, dass es wohl besser sei, wenn wir erstmal nichts miteinander zu tun hätten, bis wir uns beide beruhig haben. Sie find dann aber wieder an, mir SMS zu schreiben, dass es ihr leid täte, wie sie mich behandelt habe, sich Sorgen um mich mache etc. Also dachte ich, ich probiere es nochmal, das ganze endete dann im Streit: Sie liebe mich nicht mehr, ich solle mir keine Hoffnungen machen, sie wolle mein Geschenk nicht. Bizarr zu hören, dass eine Frau einen nicht mehr liebt, aber am Schrank hängt 2 Monate nach der Trennung immer noch das Lebkuchenherz, das ich ihr geschenkt habe. Vielleicht lese ich da zu viel in Details hinein, jeder Mensch geht wohl unterschiedlich mit so was um.
Aber ich bin einfach so verwirrt von der ganzen Sache, durch ihr problem hat das ganze so eine schlimme und tiefe Ebene bekommen, ich würde ihr so gerne helfen und wissen was los ist, bin aber auch so verletzt, dass sie nie etwas dazu gesagt hat. Gefühle für den anderen hat sie angeblich nicht, mit mir will sie aber auch nicht mehr zusammen sein. Ich habe sie dann mal direkt drauf angesprochen, ob es vielleicht sein könne, dass sie denke, wenn sie mit mir zusammebliebe, müsste/könnte sie ihr Problem angehen, Antwort Kann schon sein.
Gleichzeitig hat sie aber immer wieder betont, dass die Beziehung schön war und ich nichts falsch gemacht hätte, dass nur sie selbst schuld sei an allem.
Ich habe dann von ihrem Mitbewohner auch noch erfahren, dass sie zu ihm gesagt habe, sie wünsche sich eigentlich wieder mit mir zusammen zu sein, aber sie wisse nicht, ob das dann funktionieren würde und sie wolle mir so etwas nicht antun.
Wie ihr merkt, bin ich einfach nur verletzt und verwirrt und ehrlich gesagt auch etwas überfordert von dem Ganzen. Bestimmt haben gewisse Probleme in unserer Beziehung einen Einfluss auf das Ganze gehabt, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas unsere Beziehung kaputt gemacht hat, die mit unseren Gefühlen füreinander wenig zu tun hat, nämlich ihr Problem bei dem ich nicht glaube, dass sie mich angelogen hat, und das wohl etwas sehr schlimmes sein muss.
Ich kann das einfach nicht akzeptieren, ich habe sehr lange auf eine Frau wie sie gewartet und auch wenn mir die Beziehung enormes Selbstbewusstsein gegeben hat und ich mir sicher bin, dass ich wieder jemand anderes finden werde, ist sie einfach unheimlich kostbar für mich. Vielleicht steigere ich mich ja auch zu sehr hinein, aber gewisse Dinge, die sie zu mir gesagt hat, wie dass sie das erste Mal das Gefühl habe einen Mann wirklich zu lieben, lassen mich einfach nicht los. Ich kann mir nicht vorstellen, das das alles nur Gelaber war, dafür hat es sich zu echt angefühlt.
Natürlich bedaure ich es auch sehr , nicht mit ihr geschlafen zu haben, vielleicht hat sie das enttäuscht, ich werde jedoch das Gefühl nicht los, das unsere Beziehung nur deswegen so lange gehalten hat ( Es war die längste, die sie je hatte), weil ich nicht unbedingt mit ihr schlafen wolle.
Ich stelle mir so viele Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich habe mich schon gefragt ob das eine Art Selbstfolter von mir ist, eine Methode nicht loszulassen, aber meine Situation an sich ist schwierig, ich habe sowieso gewisse persönliche Probleme mit meinem Leben, meiner Familie, meinem Studium und meiner S. und jetzt auch noch so etwas. Ich kann natürlich Liebe weder herbeireden noch erzwingen und ich möchte ihr auch nicht ewig hinterhertrauern, aber ich kenne meine Persönlichkeit und ich weiß, dass mich die Frage nach dem Warum? niemals loslassen wird, genau wie die Frage nach ihrem Problem, zu mal ich mich frage: Wenn sie es mir 8 Monate vorenthalten konnte, und es dann anspricht, aber nicht konkret äußert, hört sich das alles ein bischen wie ein Hilferuf für mich an
Einen Menschen, der mir so viel gegeben hat, mti so etwas Schlimmen allein zu lassen, auch wenn sie es anscheinend möchte, ist einfach unvorstellbar für mich. Außerdem hätte ich gerne ein wenig Feedback von ihr, was ich vielleicht falsch gemacht habe, denn niemand kann behaupten, er sei perfekt und selbst wenn es nichts mehr mit uns wird, würde ich gerne wenigstens an meinen Fehlern arbeiten können. Jede unbequeme Wahrheit ist besser als dieses ständige unsichere Chaos in meinem Kopf.
Das ganze ist natürlich sehr kompliziert und da ihr niemanden von uns beiden kennt, ich ihre Perspektive nicht kenne und daher nicht vermitteln kann, vielleicht auch sehr subjektiv gefärbt.
Ich bitte euch daher einfach um eure Gedanken, euer Feedback, ob ihr etwas ähnliches schonmal erlebt habt. Manchmal denke ich auch, dass ich mich einfach in etwas reinsteigere, weil ich die Trennung nicht akzeptieren will, aber dieses Problem macht es einem auch sehr schwer, das ganze als normale Trennung anzuerkennen.
Vielen, vielen Dank fürs Lesen, Denken und beantworten
hanswurst
05.02.2012 16:26 •
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