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Schlimme Ehekrise

S
Hallo,

ich stecke in einer riesigen Ehekrisefest und weiß nicht mehr weiter.

Das gesamte Jahr 2017 war mein Mann (40 Jahre), mit dem ich (37 Jahre) seit 2006 zusammen und seit 2010 verheiratet bin (wir haben auch zwei gemeinsame Kinder), eigentlich fast ständig in der Arbeit. Ziemlich oft auch am Wochenende bzw kam er unter der Woche 1-2 std heim um die Kinder zu sehen und ist dann nochmal ins Büro gefahren oder musste von daheim aus Arbeiten - Eheleben kam also sehr kurz. Wir haben immer mehr gestritten und das ging teilweise auch unter die Gürtellinie (von beiden Seiten). Mein Fehler in der ganzen Situation war, dass ich ihn vielleicht die letzten Jahre zuwenig zu schätzen wusste bzw zu wenig gezeigt habe, dass ich ihn liebe. Es gab leider auch einige SChicksalsschläge die alles nicht gerade leichter gemacht haben die letzten zwei Jahre (mein Bruder und mein Vater sind gestorben, die Wohnung meiner Oma ist abgebrannt, ein Prozess gegen einen Bauträger).

Im Oktober letztes Jahr wusste ich nicht mehr was ich fühle (ich war halt eigentlich mind 80% der Zeit allein mit den Kindern und wollte so nicht weiter machen), das hat er null verstanden, weil ihm seine Arbeit über alles geht. Im November gab es dann einen riesigen Streit und da haben wir das erste Mal (im Streit) über Trennung/Scheidung gesprochen. Wir haben dann eine Paartherapie begonnen und von Weihnachten bis Anfang März lief es eigentlich ziemlich gut. Dann habe ich plötzlich gemerkt, dass er mir gegenüber immer kälter wurde und wegen jeder Kleinigkeit nur noch rumgemeckert hat. Das habe ich bei der nächsten Therapie angeredet und eben gemeint so schwindet bei mir auch langsam die Motivation länger an unserer Ehe zu arbeiten.

Eine Woche später hab ich ihn dann nochmal darauf angeredet und er meinte er hat momentan keine Gefühle mehr für mich. Daraufhin ist er erstmal eine Woche ausgezogen um Abstand zu bekommen (Kinder dachten er ist auf Dienstreise).

Nach einem Gespräch haben wir uns entschlossen nochmal zu versuchen eine Basis zu finden und darauf wieder aufzubauen (immerhin haben wir uns ja sehr geliebt und auch zwei tolle Kinder zusammen). Das ist jetzt fast 4 Wochen her und ich komme mit der Situation gar nicht zurecht. Er ist nicht mal dazu bereit mir ein normales Bussi zur Begrüßung oder beim Verabschieden zu geben (Er ist dazu noch nicht bereit), er fühlt sich eingeengt und will nur noch Sachen für sich machen, er ist oft gemein zu mir und kritisiert mich. Also im Großen und Ganzuen wirkt es auf mich nicht so als ob er es ernst meint damit, dass er wieder was aufbauen will.

Ich weiß nicht mehr wielange ich so noch weitermachen kann. Ich bin richtig verzweifelt.

Sandra

03.05.2018 08:04 • x 1 #1


Kummerkasten007
Seid ihr noch bei der Paartherapie?

03.05.2018 08:08 • x 1 #2


A


Schlimme Ehekrise

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S
Wir waren jetzt ein Monat nicht, weil wir der Reihe nach krank wurden. Nächsten Termin haben wir am 14.5.

03.05.2018 08:12 • #3


Kummerkasten007
Sprich das an, was Dich stört. Und zwar ruhig und in der Ich-Form (ich sehe....ich fühle...ich wünsche....)

Und dann fange an, Dein Leben zu leben. Wenn er sieht, dass Du nicht das heulende Elend bist, was zuhause auf ihn wartet, könntest Du wieder interessanter werden.

Eine Paartherapie kann aber auch dazu benutzt werden, um eine Trennung vorzubereiten / durchführen. Bist Du Dir darüber im klaren, dass eine Endgültigkeit eintreten kann?

03.05.2018 08:16 • x 2 #4


T
Kann es sein, dass ihr beide eure Prioritäten anders setzt? Du hast offensichtlich keine anderen als Kids, Haushalt und ihn, er hat seine Arbeit als Priorität. Klar, dass die Ehe auf der Strecke bleibt. Du forderst mehr Ehe, er flüchtet in seine Selbstverwirklichung. So haltet ihr euch gegenseitig davon ab, das zu bekommen was ihr braucht. Ergebnis: Streit und weitere Verhärtung der Fronten.
Was hast du denn sonst im Leben? Was macht die Spass? Was möchtest du ausprobieren? Denk mal bei diesen Fragen nur an dich, nicht an deine Verantwortungen bzgl. Kids oder sonstigem. Oft ist es so, dass wir Dinge zurückstellen, weil wir dazu neigen die Probleme und Unwägbarkeiten zu sehen, statt das Ziel an sich.

03.05.2018 08:21 • x 2 #5


S
Zitat von Kummerkasten007:
Sprich das an, was Dich stört. Und zwar ruhig und in der Ich-Form (ich sehe....ich fühle...ich wünsche....)

Und dann fange an, Dein Leben zu leben. Wenn er sieht, dass Du nicht das heulende Elend bist, was zuhause auf ihn wartet, könntest Du wieder interessanter werden.

Eine Paartherapie kann aber auch dazu benutzt werden, um eine Trennung vorzubereiten / durchführen. Bist Du Dir darüber im klaren, dass eine Endgültigkeit eintreten kann?


Ja das hatte ich eh vor. Das in der Therapie anzusprechen. und ja leider ist mir durchaus bewusst, dass es auch in einer Trennung enden kann.

Da es mir in der Situation aber momentan wirklich gar nicht gut geht und ich irgendwie das Gefühl habe allein gegen Windräder zu kämpfen, sehe ich die Option Trennung auch irgendwie immer deutlicher.

03.05.2018 08:56 • #6


S
Zitat von TinTin1980:
Kann es sein, dass ihr beide eure Prioritäten anders setzt? Du hast offensichtlich keine anderen als Kids, Haushalt und ihn, er hat seine Arbeit als Priorität. Klar, dass die Ehe auf der Strecke bleibt. Du forderst mehr Ehe, er flüchtet in seine Selbstverwirklichung. So haltet ihr euch gegenseitig davon ab, das zu bekommen was ihr braucht. Ergebnis: Streit und weitere Verhärtung der Fronten.
Was hast du denn sonst im Leben? Was macht die Spass? Was möchtest du ausprobieren? Denk mal bei diesen Fragen nur an dich, nicht an deine Verantwortungen bzgl. Kids oder sonstigem. Oft ist es so, dass wir Dinge zurückstellen, weil wir dazu neigen die Probleme und Unwägbarkeiten zu sehen, statt das Ziel an sich.


Ganz so schlimm ist es zum Glück nicht, aber es stimmt schon ich war lange Zeit nur auf Familie, Beruf und Haushalt fokusiert.

Mittlerweile nehme ich mir aber auch mehr Zeit für mich, gehe zweimal die Woche laufen, unternehme mehr mit Freundinnen usw. aber ja könnte wahrscheinlich noch etwas mehr sein, nur bin ich mit meinem 35 Stundenjob, der Kinderbetreuung und dem Haushalt teilweise so ausgelastet, dass ich am abend dann nichts anderes mehr auf die Reihe bekomme weil ich zu müde bin. Und da mein Mann immer erst gegen 19 Uhr daheim ist, bleibt das mehr oder weniger alles an mir hängen. Da könnte man aber vielleicht wirklich auch mal ansetzen, dass er mir da mehr hilft. Und ich so auch etwas mehr Zeit für mich habe und er dafür zb am WE paar Stunden alleine Radfahren geht oder so.

03.05.2018 09:01 • #7


Kummerkasten007
Kann Deine Mann seine Arbeitszeiten nicht flexibel einsetzen? Und hilft er generell mit, oder bleibt das alles an Dir hängen?

03.05.2018 09:07 • x 1 #8


E
Ich würde da auch ganz praktisch vorgehen und über die Einstellungen einer Reinigungskraft nachdenken.
Alleine wenn sie nur 6 Stunden die Woche kommt, ist das eine unheimliche Entlastung für dich, nimmt etwas den Sprengstoff aus euren Diskussionen und du hast etwas mehr Zeit für dich und ihr als Paar.

03.05.2018 09:33 • x 1 #9


S
Zitat von Kummerkasten007:
Kann Deine Mann seine Arbeitszeiten nicht flexibel einsetzen? Und hilft er generell mit, oder bleibt das alles an Dir hängen?


Laut ihm ist das nicht möglich. Er bringt zwar jeden Tag die Kinder um 7 Uhr in der früh in Schule und KIGa aber kommt halt immer erst um 19 Uhr heim. Ich selbst Arbeite dann von 7 bis 14 Uhr, hole die Kinder, koche, putze, mache die Aufgabe mit der Großen und mache die Kinder bettfertig und lege sie hin.

03.05.2018 13:56 • #10


S
Zitat von Tanie:
Ich würde da auch ganz praktisch vorgehen und über die Einstellungen einer Reinigungskraft nachdenken.
Alleine wenn sie nur 6 Stunden die Woche kommt, ist das eine unheimliche Entlastung für dich, nimmt etwas den Sprengstoff aus euren Diskussionen und du hast etwas mehr Zeit für dich und ihr als Paar.


Das kommt uns dann glaub ich zu teuer. Aber vielleicht 2 Stunden pro Woche für das Gröbste. Das wäre eventuell eine Option. Danke für den Tipp.

03.05.2018 13:57 • #11


Kummerkasten007
Sind die Großeltern in der Nähe? Falls nein, wäre vielleicht eine Leihoma eine Überlegung wert.

Sorry, dass er gar nichts macht, geht mal gar nicht. Wie weit ist sein Arbeitsweg denn weg von Kiga/Schule?

03.05.2018 13:59 • #12


unbel-Leberwurst
Zitat von Sandy1106:
Er bringt zwar jeden Tag die Kinder um 7 Uhr in der früh in Schule und KIGa aber kommt halt immer erst um 19 Uhr heim.


Und wieviele Stunden arbeitet er dann pro Woche?
Ist er einer von denen die gleuben, dass sich die Welt nicht weiterdreht, wenn sie nicht arbeiten?

03.05.2018 14:05 • x 1 #13


S
Zitat von unbel Leberwurst:

Und wieviele Stunden arbeitet er dann pro Woche?
Ist er einer von denen die gleuben, dass sich die Welt nicht weiterdreht, wenn sie nicht arbeiten?


Theoretisch 40 Stunden die Woche. Allerdings bleibt er meistens mind 1 Stunde länger. Da er in der früh (er meint es staut immer) erst gegen 8:30 im Büro ist und es am Heimweg auch fast immer staut. Ist er mit dem Kinder bringen quasi immer von 7 Uhr früh bis ca 19 Uhr abends weg.

03.05.2018 14:11 • #14


S
Zitat von Kummerkasten007:
Sind die Großeltern in der Nähe? Falls nein, wäre vielleicht eine Leihoma eine Überlegung wert.

Sorry, dass er gar nichts macht, geht mal gar nicht. Wie weit ist sein Arbeitsweg denn weg von Kiga/Schule?


Ja du hast eigentlich Recht, das hat sich so schleichend entwickelt. Als ich daheim war mit dem Kleinen habe ich den Haushalt alleine gemacht. Als ich dann arbeiten ging hat das irgendwie nicht aufgehört. Bin ich sicher auch mit Schuld und hätte schon früher was sagen sollen. Aber seine Begründung war dann immer: entweder Putz ich jetzt oder mach was mit den Kindern. Naja und ich dachte dann immer dann lieber mit den Kindern.

ch glaub aber das würde mich gar nicht so sehr stören. Schlimmer für mich ist, dass er an allen was ich tue herum nörgelt. Selbst wie ich den Geschirrspüler einräume passt ihm nicht.

03.05.2018 14:14 • #15


A


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