Hallo ihr Betroffenen,
ich kann mich seit Anfang Dezember auch zu dieser Runde zählen. Mitten während des Abendessens in einem Lokal durfte ich erfahren, dass meine Ex keine Beziehung mehr mit mir führen möchte. Ich hatte sie gerade darum gebeten, mir zu helfen, ihre Bedürfnisse besser zu erkennen, falls ich mal nicht wie gewünscht auf sie reagiere, was ja nie auszuschliessen ist. Ohne es näher zu begründen, machte sie kurzerhand Schluß. Das war echt heavy, mir fiel fast das Besteck aus der Hand! Dabei war ich so sehr bemüht, alles richtig zu machen...
Sie litt am emotionalen Mißbrauch ihrer narzistischen Mutter, und fiel teilweise in die Rolle des bedürftigen Kindes oder der narzistischen Mutter. Mit beidem war ich überfordert, die Erwartungshaltung war einfach zu groß. Das Mädel war selbst Therapeutin, und hat sich dann auf einen Schlag konsequent abgegrenzt. Jeder Versuch, sich ihr erneut anzunähern, löste Wut bei ihr aus, da sie sich nicht respektiert fühlte. Mit dem Erfolg, dass sie an der vergangenen Beziehung kein gutes Haar mehr ließ, mich noch mehr vor den Kopf stieß.
Ich war voller liebevoller Absichten, und es tat weh wie Sau, immer wieder abgewiesen und verletzt zu werden. Es hilft wirklich nichts, außer den Schmerz aus sich rauszulassen, sich abzulenken, mit verständnisvollen Leuten darüber zu reden, und die Dinge zu akzeptieren und zu lassen, wie sie sind. Ich habe seitdem auch 10kg verloren, bekomme zu wenig Schlaf, und habe meinen Tag-/Nacht-Rhythmus total verschoben. Den innerlichen Strich zieht man am besten, indem man alles entfernt oder löscht, was an die Ex erinnert, dazu eine absolute Kontaktsperre. Das Gehirn mit etwas Neuem beschäftigen, das Konzentration erfordert.
Mir persönlich hat es viel geholfen, Briefe an mich selbst und auch meine Ex zu schreiben (welche ich dann nicht abgesendet habe). Beim Schreiben fokussieren sich die Gedanken auf das Thema, mit welchem sich das Gehirn ansonsten unkontrolliert beschäftigt, und man erkennt bzw. versteht dabei Vieles besser. Abgesehen davon ergibt sich dabei mehr Objektivität und Abstand, es reduziert die Emotionen. Mir hat es dann auch geholfen, die o.s. Hintergründe zu erkennen, und damit fiel eine große Last von mir ab.
Ich kann nicht sagen, ob Schreiben bzw. die objektive Betrachtung jedem hilft, aber einen Versuch ist es allemal wert!
Das Gefühl der Hilflosigkeit und der Verzweiflung findet nur im Kopf statt. Es ist die Veränderung, gegen die man sich wehrt.
Auch eine Negativliste hilft weiter - alles, was man an ihr bzw. der Beziehung nicht gut fand.
Damit weiß man dann jederzeit schnell auf einen Blick, warum es nun so besser ist, so wie es ist!
Ein positives Tagebuch, in dem man notiert, was einem jeden Tag Gutes widerfährt, bzw. was man so geschafft hat,
verhilft auch wieder zu neuem Mut und positivem Denken.
Ich drücke euch die Daumen, dass der Schmerz bald nachläßt.
08.01.2014 12:58 •
#73