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Schlaflos wegen Trennung / wie den Tag bestreiten?

Anonym312
@Sofia52 Danke, das tut so gut, genau das zu hören!

03.08.2024 08:02 • x 2 #16


C
Meine VorgängerInnen haben eigentlich schon fast alles geschrieben. Hier sind ganz viele, die das kennen, die nach langer Ehe / Beziehung für eine andere verlassen wurden (hier waren es 23 Jahre und drei Kinder).

Nach zwei Monaten war ich immer noch in dem Modus, dass es schon eine Leistung war, den Tag überhaupt überstanden zu haben. Auf Arbeit habe ich das Allernötigste getan und ich habe versucht, für die Kinder (damals wohnten K2 und K3 noch zu Hause) einen halbwegs normalem Alltag zu leben - das war es eigentlich. Abends war ich dann froh, wenn ich endlich ins Bett gehen und in Ruhe heulen konnte.

Gegen die Schlafstörungen hat mir am besten wirklich anstrengender Sport geholfen (eine Stunde Joggen, vorher bin ich immer nur eine halbe Stunde gegangen). Da ist man irgendwann einfach so körperlich alle, dass der Körper sich dann den Schlaf nimmt und auch das Grübeln ein Ende hat.

Die Interaktion mit dem Ex hat mich auch unheimlich gestresst (und tut es auch heute noch ein bisschen). Hast Du Deinem Ex gesagt, dass Du die Kommunikation auf das Allernotwendigste zurückfahren möchtest? Zudem hat mir geholfen, die Kommunikation auf einen Weg (bei uns: E-Mail) zu beschränken, außer in absoluten Notfällen. Trotzdem stresst es mich auch heute noch, wenn ich seinen Namen im E-Mail-Postfach lese - aber es ist viel besser geworden.

Es wird wieder besser, ganz sicher! Aber es dauert einfach seine Zeit. Möchtest Du im Haus bleiben oder wäre es ggf. auch eine Möglichkeit, dass Du Dir was Neues suchst? Manchmal ist eine neue Umgebung, weit weg vom alten Familienmausoleum, sehr hilfreich. Wohnen von euren Kindern noch welche zu Hause?

03.08.2024 08:20 • x 4 #17


A


Schlaflos wegen Trennung / wie den Tag bestreiten?

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S
Zitat von Caecilia:
Die Interaktion mit dem Ex hat mich auch unheimlich gestresst (und tut es auch heute noch ein bisschen). Hast Du Deinem Ex gesagt, dass Du die Kommunikation auf das Allernotwendigste zurückfahren möchtest?

Das kann ich auch bestätigen. So wenig Kontakt wie möglich tut gut. Es stresst mich auch unglaublich. Wir kommunizieren nur über WhatsApp und ich habe seinen Kontakt archiviert, so dass ich den nicht andauernd sehe, aber wenn doch eine Nachricht von ihm kommt, kriege ich fast ein Herzinfarkt, es kommt ja nie was positives oder beruhigendes. Und doof, wenn man am Anfang trotzdem viel zu klären hat. Und ich muss andauernd Fotos von seiner Post zeigen, weil er das mit dem Nachsendeauftrag nicht hinbekommen hat...Irgendwann schläft ja der Kontakt ein, zumindest bei uns wird es mit Sicherheit so.

03.08.2024 09:25 • x 1 #18


Payne
Zitat von Anonym312:
und ich habe keine Ahnung wie ich das alles schaffen soll mit der Arbeit, dem Haus den Kindern usw..


Erstmal herzlich willkommen hier.
Diese Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es damals auch so. Ich hab oft genug da gesessen und geheult, weil ich nicht wusste wie es nur weiter gehen soll/ kann.
Die Gedanken das nicht zu schaffen waren fast übermächtig. Reine Existenzängste. Finanzielle Sorgen, ich war ja damals noch in Elternzeit. Kaum das Geld meiner Tochter ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, das etwa 7 Euro gekostet hat ...
Es war ne heftige Zeit für mich.
In der auch ich, oft schlecht geschlafen hab, bzw nicht einschlafen konnte, bis mich irgendwann die Erschöpfung übermannte.
Du hast ja schon ne Menge gute Sachen hier mitbekommen.
Ich möchte dir gern mitgeben, was mir geholfen hat, Vielleicht ist ja für dich was dabei.
Sport war eine persönliche Wunderwaffe in der Zeit. Das machst du ja schon.

Was mir auch sehr sehr gut getan hat, war das schreiben hier.
Es hat mir sehr geholfen die Gedanken zu klären und aufs virtuelle Papier zu bringen.
Danach ging es mir immer etwas besser. Es war wirklich wie ein Ventil.

Das es ein auf und ab ist, ist normal. Das du jetzt schon gute Phasen hast, nach so vielen Jahren Partnerschaft ist beachtlich. Du hast deine Prüfung bestanden, Herzlichen Glückwunsch dazu. Du kannst mächtig stolz auf dich sein.

Was ich jetzt, einige Jahre nach der für mich schlimmen zeit sagen kann, es geht immer irgendwie weiter.
Immer.
Irgendwie ...
Auch wenn man gerade nicht weiß wie. Aber es geht weiter.

Ich hab da einen schönen Spruch mal gelesen.

Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander fällt, bleib ganz ruhig.

Es sortiert sich einfach nur neu.

Ich finde, du bist auf einem guten Weg.

03.08.2024 09:56 • x 5 #19


C
Zitat von Sofia52:
Das kann ich auch bestätigen. So wenig Kontakt wie möglich tut gut. Es stresst mich auch unglaublich. Wir kommunizieren nur über WhatsApp und ich habe seinen Kontakt archiviert, so dass ich den nicht andauernd sehe, aber wenn doch eine Nachricht von ihm kommt, kriege ich fast ein Herzinfarkt, es kommt ja nie was ...

Witzig - das mit dem Archivieren mache ich auch so, also ich schiebe seine Nachrichten, wenn ich sie beantwortet habe, ins Archiv, dann muss ich seinen Namen nicht mehr lesen.
Der Kontakt ist bei uns, seitdem der Familienhaushalt aufgelöst wurde, auch viel weniger geworden - das ist herrlich. Die Interaktion beschränkt sich jetzt im Wesentlichen nur noch auf das Thema K3 (minderjährig, wohnt bei mir).

03.08.2024 10:59 • #20


S
@Caecilia Ha, ha. Und ich sehe nicht einmal seinen Namen, ich ändere seinen Namen zu ziemlich schlimmen Schimpfwörter, je nachdem wie ich mich fühle. Das tut auch gut, dann sehen die Kontakte nicht aus wie früher. Und dann hat er ja auch ein Diensthandy, so ich habe zwei Kontakte, die ich pflegen muss...

03.08.2024 11:07 • x 2 #21


Anonym312
@Caecilia Danke für deine Antwort. Ja, zwei von den Kindern wohnen hier und gehen zur Schule. Der älteste sucht gerade eine Wohnung für sein Studium das im Herbst beginnt.
Das mit dem ausziehen habe ich auch schon überlegt. Aber wir wohnen wirklich sehr sehr schön und es ist auch das Zuhause der Kinder das ich gerne halten würde und es gibt mir auch Sicherheit. Um für die Prüfungen zu lernen habe ich mal für vier Tage die Wohnung mit meiner Mutter getauscht, das hat schon gut getan. Aber ich glaube es wäre auch nicht so geblieben. Oh man, es tut so gut zu hören, das ich nicht als einzige so leide, obwohl ich das echt keinem wünsche! Und auch das es irgendwann besser wird….. kann es kaum erwarten…

03.08.2024 13:14 • x 2 #22


Tara1705
@Anonym312

Willkommen hier im Forum! Ich fühle sehr mit dir meine Liebe.... Fühl dich virtuell umarmt...

Mein Mann ist vor zweieinhalb Monaten verstorben und bis heute träume ich oft von ihm. Unsere Ehe war ein ganz extremes Auf und Ab. Sehr Kräfte zerrend. Er war schwer erkrankt und nicht unschuldig an seiner eigenen Situation....

Mir hat es geholfen Briefe an ihn zu schreiben und Tagebuch zu führen oder mich in der Acrylmalerei zu probieren. Bin auch in Therapie.... Höre auch oft bestimmte Musik beim Zeichen oder Malen... Manchmal hat man trotzdem seine Tiefpunkte.... Wir sind alles keine Roboter. Tausche mich auch mit gleichgesinnten Bekannten aus....

03.08.2024 18:58 • x 4 #23


C
Zitat von Anonym312:
@Caecilia Danke für deine Antwort. Ja, zwei von den Kindern wohnen hier und gehen zur Schule. Der älteste sucht gerade eine Wohnung für sein ...

Ja, kann ich gut verstehen. Ich habe auch noch etwa ein Jahr im Haus gewohnt (war allerdings nur gemietet), zum einen, weil ich, wie Du, den Kindern auch nicht noch direkt ihr Zuhause nehmen wollte, zum anderen, weil ich in der ersten Zeit solche Dinge wie Wohnungssuche und Umzug einfach nicht gepackt hätte.
Wir sind dann ein paar Monate, nachdem K2 auch ausgezogen war, umgezogen. K3 war bei der Trennung 14 - da war klar, dass er noch eine Weile zu Hause leben würde.

Lass es auf dich zukommen, wenn es keinen unmittelbaren finanziellen Druck gibt. Bei mir war irgendwann auf einmal ganz klar, dass ich jetzt da raus möchte und auch die Kraft für Wohnungssuche und Umzug haben würde.

03.08.2024 19:13 • x 4 #24


Heffalump
Zitat von Sofia52:
Und ich muss andauernd Fotos von seiner Post zeigen, weil er das mit dem Nachsendeauftrag nicht hinbekommen hat..

Echt?
Ich hab die alle zurück an Absender, dem Postboten mitgegeben oder in die Posteinwurfkästen geworfen. Ich bin kein Erfüllungsgehilfe mehr

04.08.2024 02:29 • x 3 #25


CanisaWuff
Zitat von Heffalump:
Echt? Ich hab die alle zurück an Absender, dem Postboten mitgegeben oder in die Posteinwurfkästen geworfen. Ich bin kein Erfüllungsgehilfe mehr ...

Man bleibt dann leider auch immer noch freundlich und hilfsbereit, dabei sollte man eher nach dem Motto...NETT WAR GESTERN handeln.

04.08.2024 08:16 • x 2 #26


Anonym312
Zitat von CanisaWuff:
Man bleibt dann leider auch immer noch freundlich und hilfsbereit, dabei sollte man eher nach dem Motto...NETT WAR GESTERN handeln.

Ich sehe auch nicht mich in der Verantwortung für die Post von meinem Ex. Aktuell laufe ich ihm ja wegen Hund und Kimder immer wieder über den Weg, da gebe ich ihm die Post. Ich kann auch nett war gestern total nachvollziehen, aber aus purer Seöbstfürsorge würde ich gerne an den Punkt kommen ihn genau wie jeden anderen Menschen freundlich und respektvoll zu behandeln. Aber für mich ist das noch ein weiter Weg….

04.08.2024 08:36 • x 1 #27


UlkigerVogel
Liebe Anonym 321, sei mal herzlich umarmt. Nicht nur Dir geht es so! Das ganze Chaos ist leider normal nach so einem Schock. Da kann das Leben gar nicht normal weitergehen! Ich konnte damals auch nicht schlafen und bi dann erst gar nicht ins Bett gegangen, sondern bis tief in die Nacht in der Küche gesessen. Essen ging auch nicht. Ich konnte einfach weder einkaufen noch kochen. Schon mit 1 Bein in der Depression. Habe von rohen Möhren gelebt, die waren irgendwie immer im Haus. Was in der Tat hilft, ist Entrümpeln. 7,5 t Sperrmüllmulde bestellt und rein mit dem ganzen Murks. Puh, das befreit. Wände streichen und einen Anwalt beauftragen. Thermalbad und mit der Katze kuscheln. Es braucht einfach, bis das Leben wieder halbwegs auf der Spur ist. Ihc hatte auch ganz schlimme Ängste, weil ich das Haus alleine finanzieren wollte. Obwohl es rein rechnerisch alles hinhaut, hab ich riesen Angst vor dieser Verantwortung gehabt. Und was ist? Ich habe alles geschafft! YES, we can! Alles Liebe!

04.08.2024 15:55 • x 3 #28


meerweh
@Anonym312 Mir geht es genauso, ich schlafe sehr schlecht, ohne Medikamente geht es eigentlich nicht. Mit (verschreibungspflichtigem) Schlafmittel sind die Nächte besser und damit auch die Tage zum Teil erträglicher, auch was die Stimmung betrifft. Aber Schlafmittel möchte ich eigentlich nicht nehmen und versuche es daher immer wieder ohne. Und alles andere (Magnesium, Lavendel, Baldrian, Hoggar Night Co.) habe ich schon versucht.
Wenn ich wenig geschlafen habe, geht mir die Trennung (bei mir 3 Monate her) viel näher und ich bin arg dünnhäutig, weinerlich, verletzlich, niedergeschlagen, noch dazu körperlich einfach extrem ausgelaugt. Mit der Hausärztin habe ich mich schon beratschlagt, sie hatte zuletzt keinen neuen Ansatz, aber ich sehe sie in der kommenden Woche und möchte es nochmal besprechen.
Zum Ablenken höre ich auch manchmal Podcasts, meist versuche ich es mit geführten Meditationen. Die lenken mich zwar ab, aber in den ersehnten und benötigten Schlaf finde ich damit nicht immer.
Ich hoffe, dass die Zeit helfen wird, dieser Schlafmangel macht mich einfach kaputt.

04.08.2024 18:06 • x 2 #29


meerweh
Zitat von UlkigerVogel:
Essen ging auch nicht. Ich konnte einfach weder einkaufen noch kochen. Schon mit 1 Bein in der Depression. Habe von rohen Möhren gelebt, die waren irgendwie immer im Haus.

Danke, dass Du das so offen schreibst. Ich habe manchmal das Gefühl, ich schaffe zu wenig. Eigentlich versuche ich mir jeden Abend etwas zu kochen, aber ich hatte nach einigen schlaflosen Nächten und damit sehr kraftlosen Tagen schon Abende, an denen es nur ne Stulle gab oder ich mir etwas zu essen bestellt habe, denn auch wenn ich kaum Appetit habe, muss ich ja zu Kräften kommen und meinen Körper nähren, aber ich habe so oft das Gefühl, es nicht richtig zu machen, zu langsam zu sein auf dem Weg der Heilung.

04.08.2024 18:09 • x 2 #30


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