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Schlaflos wegen Trennung / wie den Tag bestreiten?

meerweh
Zitat von Anonym312:
Wie ist das mit dem sein lassen gemeint?

Damit ist gemeint, die Dinge sein zu lassen, wie sie sind und Frieden damit zu schließen. (Ein großes Ziel.)

01.09.2024 21:13 • x 1 #106


Anonym312
Zitat von meerweh:
Damit ist gemeint, die Dinge sein zu lassen, wie sie sind und Frieden damit zu schließen. (Ein großes Ziel.)

Oh ja, ein großes Ziel und die spannende Frage ist wie das geht….

01.09.2024 21:23 • #107


A


Schlaflos wegen Trennung / wie den Tag bestreiten?

x 3


Anonym312
Ich wollte mal ein Update geben: die ersten drei Schulwochen liefen erstaunlich gut. Arbeiten lenkt mich ab und macht Spaß und gibt mir Bestätigung. Zum schlafen nehme ich jeden Abend was, so das ich wenigstens auf 5- 6 Stunden Schlaf komme und das geht dann schon deutlich besser als zuvor. Ich muss trotzdem noch viel weinen, aber oft denke ich, es kommt bestimmt wieder schönes in mein Leben. Gleichzeitig fühle ich mich immer noch so leer und einsam. Leider habe ich nicht viele en Freunde auf die ich zurückgreifen kann und bin ich gar nicht mutig etwas anzupacken und weiß auch nicht wie. Außerdem sehne ich mich auch nach vertrautem und bräuchte auch Freunde , die mich in meiner Lage unterstützen und begleiten, aber neues ist weder vertraut noch hat jemand Lust mich kennenzulernen um mich zu trösten.
Mein zweites Thema sind meine Kinder, sie bekommen leider viel zu viel mit wie ich leide und ich kann mich total schwer abgrenzen, sie sind ja die einzigen vertrauten die ich noch habe. Ihr Vater versucht sich auch ihnen anzunähern und das ist ja auch richtig, weiß mein Verstand, aber mein Herz hält es gar nicht aus, das sie ihm so schnell verzeihen und ich ertappe mich immer wieder dabei, das ich ihnen Sachen erzähle (wie wir Finanzen klären usw.) und ihnen das ein schlechtes Gefühl mit ihrem Vater gibt. Wie komme ich da raus? Ich habe total Angst sie auch zu verlieren und möchte auch das sie Glücklich sind, aber ich verhalte mich gerade anders. Freue mich über Austausch

28.09.2024 09:27 • #108


Heffalump
Zitat von Anonym312:
Wie komme ich da raus?

Ich hab damals auch zu meinem Sohn gesagt, was mir auf dem Herzen lag - aber auch klar gemacht, das dies nur deswegen so ist, weil ich niemanden habe, mit dem ich reden kann.
Aber mein Sohn war älter.

Vielleicht könnte es dir helfen, mit der Telefonseelsorge zu telefonieren. Die haben nicht nur ein Ohr frei, sondern können auch Tipps geben, was unsere Kinder nicht können

29.09.2024 06:16 • x 3 #109


C
Liebe Anonym
Fühl Dich erst einmal gedrückt. Ich glaube, vieles von dem, was Du schreibst, kennen hier de meisten aus der ersten Zeit nach der Trennung.
Zitat von Anonym312:
Ich muss trotzdem noch viel weinen, aber oft denke ich, es kommt bestimmt wieder schönes in mein Leben. Gleichzeitig fühle ich mich immer noch so leer und einsam. Leider habe ich nicht viele en Freunde auf die ich zurückgreifen kann und bin ich gar nicht mutig etwas anzupacken und weiß auch nicht wie. Außerdem sehne ich mich auch nach vertrautem und bräuchte auch Freunde , die mich in meiner Lage unterstützen und begleiten, aber neues ist weder vertraut noch hat jemand Lust mich kennenzulernen um mich zu trösten.

Ich glaube, ich würde mir tatsächlich professionelle Hilfe suchen, wenn nicht schon erfolgt. Familienberatungsstelle (Caritas, Diakonie, AWO ...) oder so - ganz niedrigschwellig und kostenlos. Die sind dafür da, Dir zuzuhören und Dich zu trösten und Du musst kein schlechtes Gewissen haben, sie zu sehr zu belasten. Freunde, vor allem auch neu kennengelernte, sind damit überlastet - und auch alten Freunden kann es schnell zu viel werden, wenn man sich immer bei ihnen ausheult. Profis schaffen es, wenn die Chemie einigermaßen stimmt, schnell, eine vertrauensvolle Atmosphäre herzustellen. Ich hatte diese Termine am Anfang ganz engmaschig - gar nicht wegen des tollen Inputs, der von dort kam, sondern einfach, um mich hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen ausheulen zu können, über den Ex schimpfen zu können, verstanden und getröstet zu werden.

Die Suche nach neuen Kontakten ist dann der nächste Schritt - das würde ich tatsächlich erst angehen, wenn es Dir wieder etwas besser geht. Und ja - solche Kontakte müssen wachsen und es dauert, bis Vertrauen und Vertrautheit entstehen.
Zitat von Anonym312:
Mein zweites Thema sind meine Kinder, sie bekommen leider viel zu viel mit wie ich leide und ich kann mich total schwer abgrenzen, sie sind ja die einzigen vertrauten die ich noch habe. Ihr Vater versucht sich auch ihnen anzunähern und das ist ja auch richtig, weiß mein Verstand, aber mein Herz hält es gar nicht aus, das sie ihm so schnell verzeihen und ich ertappe mich immer wieder dabei, das ich ihnen Sachen erzähle (wie wir Finanzen klären usw.) und ihnen das ein schlechtes Gefühl mit ihrem Vater gibt. Wie komme ich da raus? Ich habe total Angst sie auch zu verlieren und möchte auch das sie Glücklich sind, aber ich verhalte mich gerade anders. Freue mich über Austausch

Ich glaube, Deine Kinder sind etwa so alt wie meine. Ich finde es nicht schlimm, wenn sie bis zu einem gewissen Grad mitbekommen, dass es Dir schlecht geht und dass Du traurig bist, so lange nicht der ganze Alltag davon dominiert ist. Wichtig ist halt, dass Du nicht schlecht über ihren Vater redest (auch nicht indirekt, wie bei der Sache mit den Finanzen).
Gerade das fett Markierte war bei mir genauso. Da hilft es tatsächlich nur, sich immer wieder klarzumachen, dass das Verhalten Deines Ex Dir gegenüber nichts mit seiner Beziehung zu Euren Kindern zu tun hat, d.h. sie dürfen (und sollen) ihn lieben, auch wenn es manchmal schwer auszuhalten ist, dass ihr Blick auf die Situation ein völlig anderer ist als Deiner.
Mir hilft es auch, mir vorzustellen, wie die Alternative wäre - also im Extremfall ein Kontaktabbruch der Kinder zu ihrem Vater. Das würde ich auch nicht wollen, weil ich weiß, dass das ihrem Wohl entgegenstünde.

Ich frage mich tatsächlich oft, warum meine Kinder das alles so völlig kritiklos angenommen haben, nie auch nur ein böses Wort über ihren Vater verlieren, ihm nichts nachtragen etc.. Da liest man hier im Forum, gerade bei Teenagerkindern, ja oft auch andere Geschichten. Keine Ahnung, ob ich den Grund irgendwann erfahren werde.

29.09.2024 10:18 • x 1 #110


Anonym312
Zitat von Caecilia:
Liebe Anonym Fühl Dich erst einmal gedrückt. Ich glaube, vieles von dem, was Du schreibst, kennen hier de meisten aus der ersten Zeit nach der ...

Ja, ich frage mich das auch. Ich merke schon auch, dass sie damit hadern, aber irgendwie nehmen sie es so hin.
Ich bin tatsächlich bei der Familienberatungsstelle, das ist auch echt gut. Aber es gibt Tage da bräuchte ich eine rund um Versorgung. Ich frage mich wirklich ob das noch normal ist. Klar, hier schreiben ja viele dass es ihnen auch so ging, ich denke trotzdem oft das ich die einzige bin die solange so schlimm leidet…. Irgendwie kommt es mir auch so vor wie wenn jedesmal wenn ich denke ich könnte ein Licht am Horizont sehen ein neuer Stolperstein kommt und es mich wieder zurück schmeißt.

29.09.2024 16:00 • #111


Anonym312
Zitat von Caecilia:
Liebe Anonym Fühl Dich erst einmal gedrückt. Ich glaube, vieles von dem, was Du schreibst, kennen hier de meisten aus der ersten Zeit nach der ...

Wie lange ist deine Trennung schon her?

29.09.2024 18:25 • #112


C
Zitat von Anonym312:
Wie lange ist deine Trennung schon her?

Mitte November sind es zwei Jahre. In der ersten Zeit ging es mir aber genauso, wie Du das beschreibst. Die Trennung war nach mehr als 23 Jahren und wie bei Euch drei gemeinsamen Kindern, weil mein Ex sich verliebt hatte. Für mich kam das Ganze gefühlt auch aus heiterem Himmel und es war emotional der absolute Horror.

Erstmals etwas besser ging es mir Anfang März, also nach drei oder vier Monaten. Danach gab es auch noch viele Tiefs, aber die schwarzen Löcher waren nicht mehr so rabenschwarz wie am Anfang. Auch Dir wird es wieder bessergehen - versprochen! Nimm wirklich alles an Hilfe an, was Du bekommen kannst. Ich hatte am Anfang sogar Termine bei zwei verschiedenen Beratungsstellen im Wechsel (am Wohn- und am Arbeitsort), so dass da nie sehr viel Zeit dazwischen war. Vielleicht kannst Du Deine Termine auch noch mehr verdichten. Mir hat das in den ersten Monaten wirklich sehr geholfen - ich hätte sonst einfach nicht gewusst, wohin ich mit meiner Verzweiflung soll. Irgendwann ging es dann besser und nach einem halben Jahr habe ich gemerkt, dass ich jetzt wieder gut alleine klarkomme.

30.09.2024 00:26 • x 1 #113


Anonym312
Zitat von Caecilia:
Mitte November sind es zwei Jahre. In der ersten Zeit ging es mir aber genauso, wie Du das beschreibst. Die Trennung war nach mehr als 23 Jahren und ...

Vielen Dank für deine Geschichte! Ich glaube du hattest auch mal geschrieben, das dir jemand sagte es geht nicht ums los lassen, sondern sein lassen. Gerade verstehe ich so langsam was das bedeutet. Es ist schon heftig, wenn man so plötzlich alle seine Träume, Pläne, Wünsche, die Familie, die Liebe zum Partner, die gemeinsame Zeit loslassen muss und dabei nicht noch an sich selbst zu zweifeln. Ich tue mich auch sehr schwer was neues zu entwickeln und habe richtig Angst davor. Das ist das nächste Thema…. Soviele Stolpersteine…. Es ist gut zu hören, dass es Menschen hier aus dem Forum geschafft haben sich ein eigenes Leben aufzubauen und die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen! Ich hoffe ich gehöre auch irgendwann dazu!

09.10.2024 10:08 • x 1 #114


Heffalump
Zitat von Anonym312:
Ich hoffe ich gehöre auch irgendwann dazu!

100 pro

09.10.2024 10:10 • x 2 #115


A


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