Also reden wir von der Shizoiden Persönlichkeitsstörung F60.1 (ICD10). Diese Erkrankung ist auch für Laien einigermaßen von außen zu erkennen, bzw. wie diese Menschen sich anderen gegenüber verhalten.
Natürlich können wir darüber diskutieren, aber besser wäre es, wenn sich die TE mit dieser betreffenden Person auseinandersetzen würde.
Die Person, die ich mit diesem Krankheitsbild kenne ist meine Nachbarin. Ich schreibe mal was mir so an ihr auffällt, ohne, dass jeder gleich weiß, wie sie heißt und wo sie wohnt.
- Sie ist ca 80 Jahre alt, war mal verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist inzwischen von ihrem Mann getrennt und zu ihren Kindern hat sie keinen Kontakt. Sie hat einen Neffen, der ca.alle 3 Monate nach ihr gesehen hat, aber der kann das inzwischen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr.
-Sie hatte mal eine Kollegin aus dem Betrieb wo sie gearbeitet hat, die hat ihr manchmal geholfen, wenn was war, leider ist die Frau inzwischen auch nicht mehr da. Andere Leute mochte sie nicht fragen.
-Als ihr Hausarzt vor einigen Jahren seine Praxis aufgab gab es keinen Nachfolger. diese Frau war nicht in der Lage, sich selbst einen zu suchen. also lebte sie so vor sich hin, nahm ihre Medikamente bis sie keine mehr hatte...
...sie ging nicht mehr vor die Tür. als ich aus dem Weihachtsfrei kam, meldeten sich alle Nachbarn und der Briefträger bei mir und baten mich, mal nachzugucken, Frau L. war seit Tagen nicht mehr vor der Tür und hatte auch die Treppe geputzt, was ihr sehr wichtig ist. Ich klingelte, klopfte, rief den Sohn an, die Polizei ließ die Wohnung öffnen. Der Notarzt leitete was in die Wege, die Frau hatte einen neuen Hausarzt, alles war soweit ok. Fürs Erste bekam sie eine Hilfe vom Amt bis sie wieder sicher war.
Nach zwei Jahren hörte auch dieser Arzt auf, aber statt sich einen neuen zu suchen, oder diese Helferin anzurufen machte sie wieder nichts. Irgendwann hatte sie wieder keine Medikamente und hat Menschen gesehen die nicht da waren (weil sie eine diabetische Entgleisung hatte) sie wandte sich an mich. Ich war vorher im Urlaub, vielleicht hätte sie schon eher was gesagt, wer weiß.
Sie kam ins Krankenhaus, weil ihr Zucker entgleist war, der Blutdruck zu hoch und sie Herzrhythmusstörungen hatte. Inzwischen hat sie eine neue Hausärztin und die wurde durch den Sozialdienst auf diese Frau vorbereitet (sie war natürlich einverstanden).
Sollte was sein, würde sie mich kontaktieren, aber weiteren Kontakt will sie nicht zu mir. Wir wohnen 20 Jahre nebeneinander. Sie hat zu keinem der Nachbarn näheren Kontakt.
Auf ihren Wunsch war ich bei einem Gespräch dabei als sie entlassen werden sollte, deshalb weiß ich eben, dass sie diese Störung hat und ich würde sagen freiwillig sucht sie sich keine Freunde, sie geht aus die Leute zu, die sie lange kennt, denen sie vertraut und die sie weitestgehend in Ruhe lassen.
22.02.2018 15:29 •
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