Hallo zusammen,
ich bin Jörg mitte 30, meine Frau Anfang 30 hat sich vor 5 Wochen von mir getrennt. Wir sind seit 14 Jahren ein Paar und haben eine fast 4 jährige jährige Tochter. Seit 6 Jahren sind wir verheiratet und wir haben letztes Jahr ein Haus gekauft.
Wie aus dem Nichts, hat sie mich verlassen. Es traf wie ein Schlag. Ich hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Sie hat dank einer Magen OP 50 kilo abgenommen und die Männerwelt, liegt ihr sozusagen zu Füssen. Seitdem hat sie sich sehr verändert.
Nun der Reihe nach.
Kennengelernt haben wir uns da war sie 17 und ich 21. Wir haben das ganze Erwachsenwerden zusammenerlebt . Trennungspausen gab es nie.
Als wir zusammenkamen , war sie ein hübsches schlankes Mädel von 60 kilo.
Im laufe der Jahre hat sie bedingt durch Depressionen und soziale Phobien , sowie familiäre Probleme ( beide Eltern depressiv und manisch depressiv, Bruder schizophren) , sich 55 Kilo angefressen.
Ich habe die ganzen Jahre immer Verständis gezeigt und gehabt und sie immer wieder versucht zu motivieren und eine Therapie zu machen.
Sie hat nie eine Therapie gemacht . Nur mal hier und da eine Sitzung und dann abgebrochen.
Durch ihre Gewichtszunahme wurde ich natürlich auch unzufrieden. Ich war immer nett zu ihr und habe stets versucht sie zu motivieren. Habe alles mögliche versucht.
Nachdem unsere Tochter geboren wurde, war ich derjenige der sich um die Kleine mehr gekümmert hat, da sie nicht in der Lage dazu war. Sie ist zwar immer arbeiten gegangen , war aber mit der Kleinen überfordert.
Alles finanziellen Dinge, Hauskauf, Auto usw ; Mit der Tochter zum Arzt , KiGa habe weitestgehend ich gemacht. Ich habe soviel es für mich ging ihr abgenommen, da sie einfach stets überlastet war. Auch mit dem Haushalt. Hier habe ich auch viel gemacht und gesaugt und noch die Wäsche gemacht. Einkaufen natürlich auch.
Vor ca. 1,5 Jahren war dann der Punkt erreicht, wo wir gesagt haben, das es mit ihrem Gewicht nicht so weitergehen kann. Letzter Ausweg : Magen Op. Heisst der Magen wird so verkleinert , das sie einfach nur eine sehr kleine Menge essen kann.
Vor der OP hat sie mich noch weinend in den Arm genommen und gesagt das ich der beste und liebeste Ehemann sei, den man sich nur vorstellen kann. Ich habe die OP aus eigener Tasche bezahlt, indem ich mein Auto verkauft habe und nun mit einer Möhre rumfahre.
Innerhalb eines Jahres hat sie ihr ganzes Übergewicht verloren !
Um Weihnachten rum war sie ungefähr am ihrem Ziel. Im Februar habe ich durch Zufall entdeckt , das sie sich mit einem Typen aus dem Internet treffen wollte um mit ihm S. zu haben.
Ich konnte es nicht fassen. Ich habe sie zur Reden gestellt und sie meinte das sie sich nicht getraut habe mit mir über ihre Gedanken und Wünsche zu reden , da sie Angst hätte mich zu verlieren. Es ging um S. der härteren Gangart . Sie wollte dies hinter meinem Rücken ausleben und weiter die Famile haben.
Nun gut , ich verzieh ihr und wollte das ganze rational sehen und lösen. Ich beschäftigte mich mit dem Thema und fand einige Sachen auch ganz prickelnd. Vieles nicht , einiges schon.
Wie dem auch sei , es war auf jeden Fall eine große Bereicherung für unser S. , aber auch nur eine Facette. Den normalen S., hat es zudem auch noch bereichert.
Wir hatten dann in den folgenden Wochen sehr häufig S., soviel wie in all den Jahren zuvor nicht.
Ich dachte nun sei alles in Butter. Super hübsche Frau, tolles Kind, Haus.
Was mir aber auch auffiel war, das sie sehr häufig shoppen ging. Sie flüchtete förmlich vor dem Zuhause. Ich merkte das sie sich von mir entfernte, habe es aber nicht richtig deuten können.
Dann sprach ich sie darauf an, warum sie denn immer flüchte, ob es immer noch wegen unserer Tochter sei. Sie meinte dann nein, sie flüchte vor dem zu Hause und eventuell vor mir.
Rumms.
Sie sagte es sei ihr alles zu langweilig zu Hause , alles so grauer Alltag und durch die Blume , ich sei ein Langweiler. Und sie ärgere sich , das ich die Schranktüren nicht immer zu mache
Nunja, nachdem ich 2 Tage Besserung versprach, merkte ich das das Machtverhältiniss zu ihren Gunste kippte und ich mich , wenn ich so weitermachen würde, mich zu Affen mache. DAS wollte ich auf KEINEN Fall.
Dann bin ich auf die EX zurück Strategie gestoßen und habe diese, so denke ich auch ziemlich souverän angewendet. Schon bald merkte ich das ihr mein Verhalten nicht passte.
Aber anstatt zurückzukommen, habe ich es ihr nur noch leichter gemacht sich von mir zu lösen. Das hat sie dann später auch nochmal bestätigt.
Ich habe wenn wir uns zu Hause gesehen haben,den coolen gespielt, der wieder Spaß am Leben hat. Shoppen geht, alte und neue Freunde trifft, hier und da nicht zu erreichen ist usw.
Doch innerlich war ich ein Wrack. Ich habe im Schnitt nur 3 bis 4 Stunden geschlafen.
Habe wieder angefangen zu rauchen.
Und genau zu diesem Zeitpunkt. 2 Tage bevor sie es mir gesagt hat, habe ich mir in der Wade mehrere Muskelfaserisse zugezogen und musste knapp 4 Wochen auf 2 Krücken laufen.
Da ich sonst jeden Tag joggen oder laufen bin, eine Horrorvorstellung. So gefangen in den übelsten Verlassensängsten und sich dann nicht bewegen können. Ich habe mich dann jeden Tag ins Schwimmbad geschleppt und bin schwimmen gegangen . Das hat geholfen. Einmal bis 2 mal in der Woche habe mit Wolfgang telefoniert.
Eine Woche nachdem sie mit mir Schluss gemacht hat, ist mein Vater gestorben.
Bis zu seiner Beerdigung war das die schlimmste Woche meines Lebens. Ich konnte nicht trauern. Das immer präsente Dauergefühl war unsere Ehe. Verzweiflung , Angst, Wut tiefe Trauer. Ich bekam Panikattacken und Angstzustände. Ich bin zum Hausartzt. Der verschrieb mir ein Beruhigungsmittel und eine Überweisung zum Psychater / Psychologen. Das Beruhingsmittel habe ich nie genommen, da es wohl besser ist die Gefühle zuzulassen und nicht zu verdrängen.
2 Tage nachdem die Trauerfeier war , forcierte meine Frau ein Gespräch. Ich sagte ihr das ich nicht reden möchte . Da ich mir erstmal über mich im klaren werden müsse und mein Vater gerade erst gestorben sei.
Aber sie machte immer weiter. Es kam zum richtigem Trennungsgespräch und sie schien traurig und erleichtert.
Nach all den Jahren die wir durchgemacht haben . Nach all dem was ich für sie getan habe, hält sie es nicht mal für nötig dem ganzen durch eine Paar / Trennungstherapie eine Chance zu geben . Nicht mal unserer Tochter willen.
Darüber bin ich ,aber wohl auch einige aus meinem Bekanntenkreis sehr enttäuscht.
Wir haben nie Streit gehabt und eine harmonische Beziehung geführt. Wir waren für alle, das absolute Traumpaar und Traumfamilie. Die Leute sind aus alles Wolken gefallen, als sie von unserer Trennung hörten.
Ich habe sie nicht angebettelt . Ich stelle ihr nicht nach. Ich lasse sie gehen. Mir bleibt keine andere Wahl, wenn ich meine Würde behalten will.
Parallel treffe ich mich einmal in der Wochen mit einer Therapeutin. Diese habe ich kontaktiert um eine eventuelle Paartherapie zu machnen. Jetzt gehe ich alleine dorthin und muss sagen sie ist gold wert.
Kurz gesagt, erklärte sie , das es sich bei unserer Beziehungsstruktur um ein Co Abhängigkeitsverhältnis ging, wo klar war ,das es irgendwann zusammenbricht. Und zwar indem Fall, das meine Frau nicht mehr abhängig von mir ist.
Sie braucht mich nicht mehr. Weder emotional, noch als Retter , noch finanziell.
Das ist schon alles sehr hart für micht. Wenn mir das vor 6 Wochen einer erzählt hätte, ich hätte alles dagegen gewettet.
Wir haben keinen Streit zur Zeit. Wir verstehen uns sehr gut. Vor ein paar Tagen , nachdem wir einige Tage kaum gesprochen haben, hatte wir ein längeres Gespräch. Es ging um ihre Ängste und um meine Ängste . Wir haben wie 2 gute Freunde gesprochen. Es war sehr harmonisch . Sie hat ein paar mal geweint und gesagt das es ihr leid tue, da ich das Haus wohl nicht halten kann und es verkaufen muss.
Am nächsten Tag war ich tief traurig , da ich erkennen musste das ich sie über alles liebe. Ich aber genauso erkennen musste das es der richtige schritt für sie ist, damit sie glücklich ist. Und genau das wollte ich ja eigentlich immer. Das sie glücklich ist. Nur bitte nicht ohne mich.
Ich weiß nicht was die Zukunft bringt, aber an ein come back ist erstmal nicht zu denken.
Diese Frau , die nie lebensfähig war, legt eine imposante Energie für ihr eigenständiges Leben an den Tag, welches ich nie gedacht hätte.
Sie war bei der Bank und hat Sparverträge gekündigt um sich die Wohnung einzurichten. Sie hat sich mehrere Wohnungen angesehen und unterschreibt morgen den Mietvertrag. Sie macht sich Gedanken um Geld usw.
Wie dem auch sei. Ich habe mir ein Buch von Doris Wolf durchgelesen und mir noch 2 weitere bestellt . Ich will an mir arbeiten und mich weiterentwickeln. Ich will keinen Stillstand mehr. Das hilft mir im Moment ungemein. Es gibt wieder positive Gedanken und ich erkenne das unsere oberflächliche Harmonie nicht der richtige Weg war.
Um mich herum im ganzen Bekanntenkreis wird nur geheiratet und ich bin der einzige der wohl bald geschieden ist.
Das aller aller wichtigste ist und bleibt meine Tochter. Wir wollen uns die Kleine Wechselseitig teilen. Geld will meine Frau , stand jetzt, nicht von mir.
Ich schlafe seitdem im Büro. Viele meiner Freunde und Bekannten , aber auch meine Frau sagt: Hättest du mich damals verlassen, wäre ich heute nicht mehr hier. Sie sagt sie wäre in Klappse gelandet oder hätte sich das Leben genommen. Wovor ich sie einmal vor ein paar Jahren bewahrt habe.
Deshalb kann ich nicht so ganz verstehen alles so wegwerfen will und nur an ihr wohl denkt.
In 2 Wochen zieht sie aus. Ich weiß nicht wie ich mich ihr Gegenüber verhalten soll. Auf der einen Seite würde ich gerne nen A.....tritt verpassen und hätte ihre Koffer schon längst vor die Tür gestellt;
Auf der anderen Seite haben wir eine Tochter. Einen Rosenkrieg kann ich auch nicht gebrauchen.
Streit gab es in unserer Beziehung kaum bis gar nicht. Wir sind immer sehr harmonisch miteinander umgegangen.
Gruß
Jörg
17.06.2013 08:48 •
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