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Scheidungskrieg mit einem Narzissten

Summer_rain
Ja, ich denke auch, dass ein Narzisst, der Schaden angerichtet hat, die Verantwortung dafür trägt. Selbst wenn er aufgrund seiner Hirnstrukturen vielleicht nicht hätte anders handeln können.
Aber ich denke, dass das auch auf die Partner von Narzissten zutrifft. Natürlich sind sie nicht dafür verantwortlich, was der Narziss tat, aber auch sie haben aufgrund ihrer Prägungen solch eine Beziehung mit aufrecht erhalten.
Das heißt aber gewiss nicht, dass man jetzt alles so verkopft lösen sollte: aha, es geschah nur weil auch ich meine Defizite habe. Verstanden und gut. Ich glaube nicht, dass man allein auf diese Weise verarbeiten,- und sich entwickeln kann. Der Ausdruck der Gefühle gehört dazu.[/quote]

Dem stimme ich vorbehaltlos zu! Und die Prägung spielt eine wahnsinnig große Rolle! Mir wurde mitgegeben mir Liebe verdienen zu müssen, mich zurück zu halten... Grenzen setzen dürfen - Fehlanzeige! Ich bin meinen Eltern da auch nicht böse, sie haben halt das weitergegeben was sie selbst als richtig gelernt haben. Ich lerne jetzt erst wo meine eigenen Grenzen sind und wie ich Grenzen setzen kann. Das ist zwar spät, aber besser als nie! Und ich glaube sobald wir Verantwortung für uns selbst übernehmen, holen wir uns unsere Kraft zurück. Wir übernehmen wieder das Ruder sozusagen. Letztenendes gibt es eh nur eines was wir in der Hand haben und worüber wir entscheiden können, uns selbst. Danke dir für deinen Beitrag (:

29.07.2018 11:09 • x 3 #31


Y
Zitat:
Dem stimme ich vorbehaltlos zu! Und die Prägung spielt eine wahnsinnig große Rolle! Mir wurde mitgegeben mir Liebe verdienen zu müssen, mich zurück zu halten... Grenzen setzen dürfen - Fehlanzeige! Ich bin meinen Eltern da auch nicht böse, sie haben halt das weitergegeben was sie selbst als richtig gelernt haben. Ich lerne jetzt erst wo meine eigenen Grenzen sind und wie ich Grenzen setzen kann. Das ist zwar spät, aber besser als nie! Und ich glaube sobald wir Verantwortung für uns selbst übernehmen, holen wir uns unsere Kraft zurück. Wir übernehmen wieder das Ruder sozusagen. Letztenendes gibt es eh nur eines was wir in der Hand haben und worüber wir entscheiden können, uns selbst. Danke dir für deinen Beitrag (:


das klingt doch richtig gut! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht, die ich als Optimistin für gerechtfertigt halte! Auch spät lässt sich das eigene Lebensgefühl, die Lebensqualität noch sehr verbessern. Wobei mir verbessern schon zu trostlos klingt! Ich danke auch Dir!

29.07.2018 11:33 • x 3 #32


A


Scheidungskrieg mit einem Narzissten

x 3


V
Zitat:
Mir wurde mitgegeben mir Liebe verdienen zu müssen, mich zurück zu halten... Grenzen setzen dürfen - Fehlanzeige!


Punkt für Alice Miller.

Zitat:
Ich bin meinen Eltern da auch nicht böse, sie haben halt das weitergegeben was sie selbst als richtig gelernt haben.


Warum auch noch die Täter in Schutz nehmen? Auch Eltern hätten theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes (narzisstisches) Handeln zu erkennen und ihr Verhalten zu ändern, statt ihre Kinder nachhaltig zu traumatisieren. Aber damit sind wir wieder beim Thema. Man darf in dieser Gesellschaft keine heiligen Kühe schlachten. Kinder sind das Eigentum ihrer Eltern, mit dem sie machen können, was sie wollen.

Daher mein Plädoyer: Alice Millers 12 Postulate aus dem Schlussabschnitt im Drama des begabten Kindes gehören in jedes Familienbuch bzw. auf die Rückseite jeder Geburtsurkunde.

31.07.2018 08:25 • x 2 #33


Summer_rain
Zitat von victim_reloaded:

Punkt für Alice Miller.

Ich sehe du magst Alice Miller, ich hab ihr Buch gelesen, ist allerdings Jahre her und ich müsste es nochmal lesen um darüber ein Gespräch führen zu können. Die Kernaussagen sind mir bekannt.



Warum auch noch die Täter in Schutz nehmen? Auch Eltern hätten theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes (narzisstisches) Handeln zu erkennen und ihr Verhalten zu ändern, statt ihre Kinder nachhaltig zu traumatisieren. Aber damit sind wir wieder beim Thema. Man darf in dieser Gesellschaft keine heiligen Kühe schlachten. Kinder sind das Eigentum ihrer Eltern, mit dem sie machen können, was sie wollen.

Hätten sie, aber das entscheiden sie und nicht ich. Ich kann lediglich entscheiden wie ich damit umgehe und habe für mich einen wie ich finde guten Umgang damit gefunden, der mir Frieden gibt.

Daher mein Plädoyer: Alice Millers 12 Postulate aus dem Schlussabschnitt im Drama des begabten Kindes gehören in jedes Familienbuch bzw. auf die Rückseite jeder Geburtsurkunde.


Schlag es dem Vorstand deiner Stadtverwaltung vor, wer weiss, vielleicht regt es sie zum nachdenken an?

31.07.2018 09:44 • x 1 #34


G
Zitat von Summer_rain:
Nochmal, es ist neurologisch bewiesen, dass Narzissten in dem Teil des Hirns welches für Emotionen (wo Reue und Mitgefühl) sitzen verkümmert ist.

In anderen Worten: es würde Jahre und stete Therapie brauchen um diese neuronalen Verbindungen nachträglich auszubilden.

Es ist kein Fall bekannt in dem es funktioniert hätte wenn eine NPS vorliegt.


Theoretisch wäre ein umlernen über einen langen Zeitraum möglich. Praktisch kein Fall bekannt ?
Ist tatsächlich kein Fall bekannt ? Kognitive Fähigkeiten und neurologisch in der Praxis bisher ausgeschlossen (Gehirnforschung) ?

Dann dürfte in logischer Schlußfolgerung bei den Menschen, die dann doch irgendwann beginnen zu reflektieren und umzulernen, auch wenn es viel Zeit erfordert zumindest keine N/PS im Sinne der Einstufung ICD-10 vorliegen.

Fehldiagnose ?

Oder habe ich da gerade einen gedanklichen Aussetzer ?

Das würde sowohl für den männlichen als auch den weiblichen Counterpart gelten.


Zitat:

Warum auch noch die Täter in Schutz nehmen? Auch Eltern hätten theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes (narzisstisches) Handeln zu erkennen und ihr Verhalten zu ändern, statt ihre Kinder nachhaltig zu traumatisieren. Aber damit sind wir wieder beim Thema. Man darf in dieser Gesellschaft keine heiligen Kühe schlachten. Kinder sind das Eigentum ihrer Eltern, mit dem sie machen können, was sie wollen.

Daher mein Plädoyer: Alice Millers 12 Postulate aus dem Schlussabschnitt im Drama des begabten Kindes gehören in jedes Familienbuch bzw. auf die Rückseite jeder Geburtsurkunde.


@victim_reloaded

Vielleicht magst Du ja doch noch zu Thematik schreiben, wenn ich auch durchaus nachvollziehen könnte, wenn nicht.

Auch wenn mir unlautere Motive im Zusammenhang unterstellt wurden und ich ganz sicher mich nicht immer angemessen verhalte und frei von Mustern und Mechanismen bin, möchte ich weiterhin tiefer in die Thematik einsteigen.

Die Eltern hätten theoretisch und praktisch die Möglichkeit, wenn keine Persönlichkeitsstörung im Sinne des ICD-10 vorliegt. In dem Fall existiert mE keine tragfähige Entschuldigung und Veranlassung den/die Täter in Schutz zu nehmen, wenn Verantwortung nicht übernommen wird im Sinne : Denn Sie wissen nicht, was Sie tun und können nix dafür.

Falls eine N/PS im Sinne des ICD-10 vorliegt ( diagnostiziert oder nicht), wäre es theoretisch möglich, scheint jedoch praktisch ausgeschlossen zu sein, wenn kein praktischer Fall bekannt ist und man sich auf die bisherigen Forschungen diesbezüglich stützt und glauben schenkt/schenken darf.
Weiß nicht, ob es nur mir so ergeht und ich nur unzureichend und/oder bisher noch falsch informiert bin, aber für mich ist da etwas so in Summe etwas, wo ich für mich weiteren Klärungsbedarf sehe.

Wenn ein Mensch aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr verantwortlich ist und gemacht werden kann für seine Worte und Handlungen ( Übernahme von Verantwortung), in diesem Fall N/PS im Sinne des ICD-10, käme das einem Freifahrtschein gleich und würde von jeglichen Pflichten und auch Schuldfähigkeit entbinden.

Körperliche Gewalt und/oder emotionale Gewalt rein rechtlich betrachtet würde Schuldunfähigkeit, also Unzurechnungsfähigkeit (Zurechnungsfähigkeit) oder auch verminderte Zurechnungsfähigkeit bedeuten und könnte ggfs. im Strafrecht zur Unterbringung Maßregelvollzug führen.
Finde ich im Kontext dieser Grundsatzdiskussion mal einer Erwähnung am Rande wert.

Zur Thematik Aufarbeitung Trauma :

Um den inneren Frieden zu finden und eine vollständige Aussöhnung, ist es dennoch wichtig es so wie es war anzunehmen, zu akzeptieren, zu vergeben und komplett loszulassen.
Nicht automatisch auch im Sinne einer Absolution, sondern um sich selber zu befreien.
( kein Altruismus, Uneigennützigkeit )

Um die Schuldthematik zu kreisen, bindet an die Menschen, Gesamtsituation und Vergangenheit.

Daran arbeite ich aktuell noch.

06.08.2018 10:48 • x 3 #35


Summer_rain
Hallo @giulliettav

Prinzipiell ist Narzissmus ja nichts schlechtes, wir alle sind 'narzisstisch'. Es dient dem Selbsterhalt und der Durchsetzungskraft.

Diese ich sage mal Bibeln der Persönlichkeitsstörungen beschreiben einzelne Charakteristika an denen man das Vorliegen einer Störung festmachen können soll. da wären wir gleichzeitig schon bei der Frage was ist eigentlich normal? Wenn man sich diese ganzen Kategorien mal ansieht, erkennt man sich selbst teilweise auch darin. Zudem liegt selten 1 Störungsbild vor, tatsächlich sind die Übergänge fließend und es handelt sich mehr um Mischformen. Depression z.b. beschreibt einerseits ein einzelnes Krankheitsbild, andererseits ist es Bestandteil vieler anderer Krankheitsbilder.

Recht anschaulich finde ich hier die Beschreibung bzw Unterscheidung zwischen Psychose und Neurose, welche ich von einer Therapeutin an der Uni gelernt habe. Diese malte damals einen ganz langen Strich auf die Tafel, an einem Ende schrieb sie Psychose am gegenüberliegende Neurose hin. In der Mitte war ein Strich und das Wort 'normal' darunter. Als Beispiel wählte sie die Verhaltensweise Waschzwang.

Normal und dies richtet sich immer an der jeweiligen Gesellschaft und an den jeweiligen Regeln aus ist es, seine Hände beispielsweise vor dem Essen zu waschen und meinetwegen danach oder wenn sie dreckig sind (=so wie es die Allgemeinheit macht und Mann/Frau es gelernt hat).

Nun kommen wir zu Neurose und Psychose:

Psychose: alle 3min werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dieses Verhalten sei vollkommen normal und das Gegenüber sollte es besser auch so tun weil alle anderen es falsch machen.

Neurose: alle 3 Minuten werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dass ihn/sie das Verhalten selbst quält und er/sie es einfach nicht lassen kann.

Unterschiede existieren in der Einsicht über das krankhafte Verhalten. Gemeinsamkeiten darin, dass es nicht kontrolliert werden kann UND vermutlich (schwere) Traumata die Begründung für solche Verhalten liefern.

Psychotische Schübe sind übrigens ebenfalls Bestandteil vieler Persönlichkeitsstörungen und Erkrankungen. Während dieser dissoziert der/die Betroffenen= spaltet ab.

Einen ähnlichen Strich kannst du für viele Erkrankungen zeichnen, auch für Narzissmus. Sämtliche Quellen die ich gehört, gelesen und mit denen ich mich beschäftigt habe, aber auch persönliche Erfahrungen, sind ALLE zu demselben Schluss gekommen. Wenn sich jemand ganz am anderen Ende des narzisstischen Spektrums befindet, sprich höchst narzisstisch ist und eine Persönlichkeitsstörung vorliegt, gibt es keine Umkehr. Warum es keine Umkehr gibt, wird unterschiedlich begründet, was jedoch immer wieder als Begründungen aufgeführt wird:

* Neuronale Strukturen (verkümmert)
* fehlende bzw. keine Krankheitseinsicht
* Gesell. Förderung von Narzissmus
einhergehend mit steten Erfolg von NarzisstInnen neue willige Opfer zu finden.

Krank oder nicht krank, meine persönliche Meinung ist, dass dies nicht entschuldigt welches Leid verursacht wird. Inwiefern dafür überhaupt Verantwortung übernommen werden kann, vor allem wenn wir von einem höchst kranken Menschen sprechen, finde ich selbst immer wieder fraglich. Ein Freisprechen von Schuld empfinde ich persönlich allerdings auch nicht als den richtigen Weg.

Vergebung halte ich für sehr wichtig, allerdings sollte dies nicht aus einer Arroganz heraus geschehen im Sinne von ich bin ja so viel besser als du sondern es sollte Vergebung an einem selbst sein, dass man sich selbst auch versteht in diesen Strukturen, sich gleichzeitig vergibt es versucht zu haben, aber auch dem anderen vergibt, dass er/sie aus welchen Gründen auch immer so gehandelt hat wie er/sie nun einmal gehandelt hat.

Im übrigen habe ich sehr tolle Eltern, nicht perfekte aber sie haben ihr bestes gegeben.

Alles Liebe

06.08.2018 11:50 • x 2 #36


Summer_rain
Edit: nicht dass jetzt die Vermutung aufkommt, ich wäre in einem absolut schrecklichen Elternhaus aufgewachsen.

(;

06.08.2018 12:09 • x 2 #37


G
Zitat von Summer_rain:
Vergebung halte ich für sehr wichtig, allerdings sollte dies nicht aus einer Arroganz heraus geschehen im Sinne von ich bin ja so viel besser als du sondern es sollte Vergebung an einem selbst sein, dass man sich selbst auch versteht in diesen Strukturen, sich gleichzeitig vergibt es versucht zu haben, aber auch dem anderen vergibt, dass er/sie aus welchen Gründen auch immer so gehandelt hat wie er/sie nun einmal gehandelt hat.


Ja, das halte ich auch für den richtigen Ansatz und kann ich so unterschreiben, auch wenn es mit zugegeben nicht immer zügig gelingt. Da brauche ich je nach Situation und Ausmaß Zeit für die Verarbeitung. Frühren Partnern, Freunden, Bekannten, Bekanntschaften, Kollegen, Vorgesetzten habe ich bisher immer irgendwann vergeben, egal was Alles vorgefallen ist. Mir selber anschließend auch ( hat länger gedauert als den Anderen zu vergeben).

Bei meinen Eltern habe ich mich mit Vielem schon aussöhnen und auch vollständig vergeben können, es gibt aber immer noch ein paar Aspekte, an denen ich noch arbeite Das waren sehr tiefgreifende Thematiken, von denen ich dachte ich hätte Sie ausreichend bearbeitet, die aber doch wieder hoch kamen und mir somit bewußt wurde, daß ich da noch etwa zu bearbeiten habe. Wohin ich möchte weiß ich, mit der Umsetzung hakelt es aktuell noch.

06.08.2018 13:54 • x 2 #38


Summer_rain
Zitat von GiuliettaV:

Ja, das halte ich auch für den richtigen Ansatz und kann ich so unterschreiben, auch wenn es mit zugegeben nicht immer zügig gelingt. Da brauche ich je nach Situation und Ausmaß Zeit für die Verarbeitung. Frühren Partnern, Freunden, Bekannten, Bekanntschaften, Kollegen, Vorgesetzten habe ich bisher immer irgendwann vergeben, egal was Alles vorgefallen ist. Mir selber anschließend auch ( hat länger gedauert als den Anderen zu vergeben).

Bei meinen Eltern habe ich mich mit Vielem schon aussöhnen und auch vollständig vergeben können, es gibt aber immer noch ein paar Aspekte, an denen ich noch arbeite Das waren sehr tiefgreifende Thematiken, von denen ich dachte ich hätte Sie ausreichend bearbeitet, die aber doch wieder hoch kamen und mir somit bewußt wurde, daß ich da noch etwa zu bearbeiten habe. Wohin ich möchte weiß ich, mit der Umsetzung hakelt es aktuell noch.


Das finde ich absolut nachvollziehbar! Wenn man dem Modell Glauben schenkt, dass einem das Gegenüber immer eigene Anteile spiegelt, wird für mich auch deutlich warum Vergebung schmerzhaft bis unbehaglich werden kann.

Hinzu kommt glaube ich auch immer eine gewisse Erwartungshaltung, ich hatte das bei mir lange bei meinem Vater. Er hat das typische Männerbild erfüllt - für das materielle Wohl der Familie sorgen, überschwängliche Gefühle hatten da keinen Platz. Ich sah die Unterschiede bei Vätern meiner FreundInnen und war lange traurig darüber, dass mein Vater sein Wohlwollen nicht so gezeigt hat. Mittlerweile ist dem Verständnis gewichen, was einerseits daran liegt, dass es angesichts seiner Biografie nicht verwunderlich ist andererseits aber auch an seinem echten Bemühen in den letzten Jahren. Klar, er wird nie mit buntem Schild am Flughafen sitzen oder seinen WhatsApp Status mit Familienbildern zupflastern, ist er nicht, dafür hab ich gesehen mit welcher Hingabe er meine Mama pflegte als sie krank war, sich Infos geholt hat worauf er achten muss und ohne zu meckern Frauenaufgaben im Haushalt übernommen hat. Da fällt mir auch ein, dass ein Ich liebe dich auch mal in Form von Meld dich wenn du angekommen bist kommen kann.

Ich denke die Bereitschaft etwas zu ändern muss aus einem selbst kommen und gleichzeitig sollte man nicht immer eine Schablone drüber legen und urteilen inwiefern diese Bemühungen den Erwartungen entsprechen.

Das Gefühl etwas aufgearbeitet zu haben und dann zurück geworfen zu werden kenn ich nur allzu gut... Ist beinahe wie wenn die da oben/das Universum wie auch immer sagt: So, du denkst also du hast es durch, na schau ner mal, hier der Test zum Exempel... (;

06.08.2018 17:32 • x 1 #39


G
Zitat von Summer_rain:

Das finde ich absolut nachvollziehbar! Wenn man dem Modell Glauben schenkt, dass einem das Gegenüber immer eigene Anteile spiegelt, wird für mich auch deutlich warum Vergebung schmerzhaft bis unbehaglich werden kann.


Ja, sehe ich auch so. Da ist noch mehr, was mir dazu einfällt. Bin heute so in Summe zu erschöpft müde, Kopf zu voll und bekomme morgen spontan Besuch und hab nun Planänderung.
Daher vertage ich das auf die nahe Zukunft.

Zitat:
Hinzu kommt glaube ich auch immer eine gewisse Erwartungshaltung, ich hatte das bei mir lange bei meinem Vater. Er hat das typische Männerbild erfüllt - für das materielle Wohl der Familie sorgen, überschwängliche Gefühle hatten da keinen Platz. Ich sah die Unterschiede bei Vätern meiner FreundInnen und war lange traurig darüber, dass mein Vater sein Wohlwollen nicht so gezeigt hat.


Thematik kennen ich von früher mit meinem Stiefvater, sehr umfassendes Thema. Da ist bei uns Vieles falsch gelaufen und auch Dinge über die ich nicht im Detail öffentlich schreiben werde.
Vieles davon habe ich schon vor langer Zeit verziehen, im Laufe der Zeit immer mehr.

Ich kenne seine Persönlichkeit und auch weshalb und Er zu dem Menschen wurde der Er ist sehr genau. Was ich Ihm noch nicht vollständig verziehen habe, ist daß Er mich mit allen meinen Eigenschaften, meiner Abstammung und sogar meinen Namen abgelehnt hat. Nicht eingebildet, sondern das laufend wieder innerhalb der Familie angesprochen hat. Meine Mutter beschimpft, wie Sie mir nur einen solchen Namen geben konnte uvm. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.

Er war für mich nie ein Vorbild. War eine schmerzhafte Erkenntnis.

Erwartet hab ich von Ihm schon seit frühester Kindheit nur noch sehr wenig. Letztlich wurde mir klar, daß es nix bringt überhaupt irgendetwas von Ihm etwas zu erwarten.


Zitat:
Mittlerweile ist dem Verständnis gewichen, was einerseits daran liegt, dass es angesichts seiner Biografie nicht verwunderlich ist andererseits aber auch an seinem echten Bemühen in den letzten Jahren. Klar, er wird nie mit buntem Schild am Flughafen sitzen oder seinen WhatsApp Status mit Familienbildern zupflastern, ist er nicht, dafür hab ich gesehen mit welcher Hingabe er meine Mama pflegte als sie krank war, sich Infos geholt hat worauf er achten muss und ohne zu meckern Frauenaufgaben im Haushalt übernommen hat. Da fällt mir auch ein, dass ein Ich liebe dich auch mal in Form von Meld dich wenn du angekommen bist kommen kann.


Sei froh, daß Dein Vater solche Fürsorge und Hingabe gezeigt hat !

Meiner war das krasse Gegenteil. Krankheiten und Hilfebedürftigkeit, konnte Er gar nicht mit umgehen. Fürsorge oder Hingabe dazu ist Er nicht fähig. Statt dessen tickt Er häufig komplett aus oder verdünnisiert sich und frönt munter seinen Affären, Hobbys und Ablenkung. Da waren wir oftmals schon froh und dankbar, wenn Er weggefahren ist, weil sonst unerträglich war.
Fürsorge und Hingabe war Aufgabe meiner Mutter und uns Kindern für die Eltern.

Zitat:
Ich denke die Bereitschaft etwas zu ändern muss aus einem selbst kommen und gleichzeitig sollte man nicht immer eine Schablone drüber legen und urteilen inwiefern diese Bemühungen den Erwartungen entsprechen.


Ja, das stimmt. Aktuell bin ich einfach nur froh und dankbar, wenn es mal eine zeitlang keine Überfälle, Vorwürfe und emotionalen Erpressungen hagelt, weil ich dafür momentan keine Kraft über habe.

Zitat:
Das Gefühl etwas aufgearbeitet zu haben und dann zurück geworfen zu werden kenn ich nur allzu gut... Ist beinahe wie wenn die da oben/das Universum wie auch immer sagt: So, du denkst also du hast es durch, na schau ner mal, hier der Test zum Exempel... (;


kommt mir auch mehrfach sehr bekannt vor.

Ganz besonders bezüglich meiner Mutter die Thematik, daß ich weder gewünscht war, noch wirklich je willkommen geheißen wurde auf dieser Welt und die Geschichte rund um meinen leiblichen Vater.
Hatte Akzeptanz und Vergebung versucht und kam doch unerwartet wieder hoch.

Super und wieder Baustelle. Schön wärs gewesen.

06.08.2018 18:16 • x 2 #40


Summer_rain
Hallo GiuliettaV,

Zitat von GiuliettaV:
Ja, das stimmt. Aktuell bin ich einfach nur froh und dankbar, wenn es mal eine zeitlang keine Überfälle, Vorwürfe und emotionalen Erpressungen hagelt, weil ich dafür momentan keine Kraft über habe.


Ja das kenne ich gut, man fühlt sich schnell durch all die Verdrehungen, Anschuldigungen, obskuren Vorwürfe, die Piesackerei...leer - so richtig abgekämpft. Da ist dann immer immer die Frage, ob der Kampf lohnt. Leicht gesagt, nicht einfach umgelernt...

Zitat von GiuliettaV:
Ganz besonders bezüglich meiner Mutter die Thematik, daß ich weder gewünscht war, noch wirklich je willkommen geheißen wurde auf dieser Welt und die Geschichte rund um meinen leiblichen Vater.
Hatte Akzeptanz und Vergebung versucht und kam doch unerwartet wieder hoch.
Super und wieder Baustelle. Schön wärs gewesen.


Das ist ganz schlimm, dieses Gefühl nicht willkommen zu sein, quasi keinen Platz auf Erden haben zu dürfen. Andererseits, du musst ihr schon etwas bedeuten wenn du sie so beschäftigst und vermutlich hilft auch hier nur an seinem eigenen Selbstwert zu arbeiten, sich freizuschwimmen und unabhängig von dieser Meinung zu wissen man darf sein. Gerade in Bezug auf die Mutter ist das ein schmerzhaftes Thema, weil damit ja auch die ewige Frage zusammenhängt wo ist sie und wo beginne ich (da erste und wichtigste Bezugsperson). Fühl dich virtuell umarmt

07.08.2018 14:19 • x 3 #41


G
Zitat von Summer_rain:
Hallo GiuliettaV,



Ja das kenne ich gut, man fühlt sich schnell durch all die Verdrehungen, Anschuldigungen, obskuren Vorwürfe, die Piesackerei...leer - so richtig abgekämpft. Da ist dann immer immer die Frage, ob der Kampf lohnt. Leicht gesagt, nicht einfach umgelernt...


Abkämpfen lohnt sich nicht und löst die Ursachen nicht. Im Laufe der Jahre hat sich bereits Vieles im Umgang verändert und ich habe versucht andere Wege zu finden und ausprobiert. So langsam zeichnet sich für mich immer deutlicher ein Weg und ein Ziel, der noch einiges an Arbeit erfordert. Sowohl tiefgreifend weitere Aufarbeitung als auch umlernen in Bezug auf Verhaltenstraining.

Werde mich künftig auch noch mit der Kommunikation noch intensiver befassen, ua. auch gewaltfreier Kommunikation.

Zitat:

Das ist ganz schlimm, dieses Gefühl nicht willkommen zu sein, quasi keinen Platz auf Erden haben zu dürfen. Andererseits, du musst ihr schon etwas bedeuten wenn du sie so beschäftigst und vermutlich hilft auch hier nur an seinem eigenen Selbstwert zu arbeiten, sich freizuschwimmen und unabhängig von dieser Meinung zu wissen man darf sein. Gerade in Bezug auf die Mutter ist das ein schmerzhaftes Thema, weil damit ja auch die ewige Frage zusammenhängt wo ist sie und wo beginne ich (da erste und wichtigste Bezugsperson). Fühl dich virtuell umarmt


Ja, es war schlimm. Inzwischen gehe ich damit schon deutlich anders um. Im Grunde ist für mich auch schon Vieles geklärt, sowohl meine Mutter als auch Stiefvater haben genauso Ihre Themen und Ursachen und stecken in Ihrer Haut. Was die Thematik angeht, daß ich so sein darf wie ich bin, wurde mir das vor vielen Jahren bewußt. Und in dem Zusammenhang wurde mir auch klar wie wichtig es ist den Selbstwert nicht mehr vom Außen abhängig zu machen. Je weiter ich mich weiter entwickelt habe, desto größer wurde die Kluft zwischen mir und meinen Eltern. Da eine Brücke zu bauen, funktioniert nur Beidseitig. Bereit dazu bin ich, akzeptiere es aber auch, wenn Sie es nicht können und/oder wollen.

Meine wichtigste Bezugsperson war meine Großmutter und ich bin unendlich dankbar dafür. Sie hat mir viel mit auf den Weg gegeben.

Denke ich bin auf dem richtigen Weg und werde es schaffen in eine vollständige Aussöhnung zu gehen, nicht nur im Ego, sondern auch liebevoll im Herzen. Das ist meine Intention und mein Ziel.

Wird sich zeigen, wie sich künftig der innerfamiliäre Umgang miteinander weiter geht, ob sich da etwas ändert oder auch nicht.

Vielen lieben Dank für die virtuelle Umarmung. Fühle Dich bitte auch von mir virtuell umarmt.

08.08.2018 11:58 • x 1 #42


V
Zitat:
Nun kommen wir zu Neurose und Psychose:

Psychose: alle 3min werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dieses Verhalten sei vollkommen normal und das Gegenüber sollte es besser auch so tun weil alle anderen es falsch machen.

Neurose: alle 3 Minuten werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dass ihn/sie das Verhalten selbst quält und er/sie es einfach nicht lassen kann.

Unterschiede existieren in der Einsicht über das krankhafte Verhalten. Gemeinsamkeiten darin, dass es nicht kontrolliert werden kann UND vermutlich (schwere) Traumata die Begründung für solche Verhalten liefern.


Psychopathologie für Dummies.
Ein Kontinuum zwischen Neurose und Psychose ist DSM II bzw. III - also quasi Steinzeit.
Außerdem liegen zwischen einen (neurotischen) Waschzwang und einem (psychotischen) paranoiden Wahn, der sich bei dem Betroffenen durch das Waschen äußert, Welten.

Zitat:
Unterschiede existieren in der Einsicht über das krankhafte Verhalten. Gemeinsamkeiten darin, dass es nicht kontrolliert werden kann UND vermutlich (schwere) Traumata die Begründung für solche Verhalten liefern.


So ein Käse!
Nicht jede neurotische oder psychotische Störung muss ihre Ursache in Traumata haben.

Zitat:
Psychotische Schübe sind übrigens ebenfalls Bestandteil vieler Persönlichkeitsstörungen und Erkrankungen. Während dieser dissoziert der/die Betroffenen= spaltet ab.


Und noch mehr Käse!
Psychotische Symptomatiken sind in der Art manchmal auch im Rahmen von PS zu sehen - z.B. bei Borderlinern.
Aber Dissoziation ist was vollkommen anderes - nämlich ein Schutzmechanismus (das dritte der 3 Fs: Fight, Flight, Freeze).

Alles in allem schon wieder allerlei gefährliches Halbwissen.

08.08.2018 13:02 • #43


Summer_rain
Zitat von GiuliettaV:
Abkämpfen lohnt sich nicht und löst die Ursachen nicht. Im Laufe der Jahre hat sich bereits Vieles im Umgang verändert und ich habe versucht andere Wege zu finden und ausprobiert. So langsam zeichnet sich für mich immer deutlicher ein Weg und ein Ziel, der noch einiges an Arbeit erfordert. Sowohl tiefgreifend weitere Aufarbeitung als auch umlernen in Bezug auf Verhaltenstraining.

Hallöchen,

Zitat von GiuliettaV:
Werde mich künftig auch noch mit der Kommunikation noch intensiver befassen, ua. auch gewaltfreier Kommunikation.


Rosenberg...finde ich einen tollen Ansatz und versuche ich auch immer. Merke aber oft auch, dass es nicht immer gelingt, gerade wenn man sich angegriffen fühlt oder einen etwas doch sehr berührt/trifft. Man ist halt doch immer Mensch, und so sehr man sich bemüht, es gelingt nicht immer so wie man es sich (bei sich) wünschen würde. Aber vielleicht ist das auch gut so, oder zumindest besser als es garnicht zu versuchen.

Zitat von GiuliettaV:
Ja, es war schlimm. Inzwischen gehe ich damit schon deutlich anders um. Im Grunde ist für mich auch schon Vieles geklärt, sowohl meine Mutter als auch Stiefvater haben genauso Ihre Themen und Ursachen und stecken in Ihrer Haut. Was die Thematik angeht, daß ich so sein darf wie ich bin, wurde mir das vor vielen Jahren bewußt. Und in dem Zusammenhang wurde mir auch klar wie wichtig es ist den Selbstwert nicht mehr vom Außen abhängig zu machen. Je weiter ich mich weiter entwickelt habe, desto größer wurde die Kluft zwischen mir und meinen Eltern. Da eine Brücke zu bauen, funktioniert nur Beidseitig. Bereit dazu bin ich, akzeptiere es aber auch, wenn Sie es nicht können und/oder wollen.


Das ist doch echt ein guter Ansatz!

Zitat von GiuliettaV:
Denke ich bin auf dem richtigen Weg und werde es schaffen in eine vollständige Aussöhnung zu gehen, nicht nur im Ego, sondern auch liebevoll im Herzen. Das ist meine Intention und mein Ziel.


Das habe ich gerade aktuell bei meinem Ex, allerdins merke ich auch gerade (was mich schon ein wenig beruhigt), dass die Wut zumindest langsam weicht und ich zumindest im Ansatz Dinge schon verzeihen konnte. Hätte ich nie für möglich gehalten, dass dies geht obwohl weder jeh eine Entschuldigung, noch Einsicht kam...

Zitat von GiuliettaV:
Vielen lieben Dank für die virtuelle Umarmung. Fühle Dich bitte auch von mir virtuell umarmt.


Gerne

08.08.2018 13:30 • x 1 #44


Summer_rain
Hallo Victim,

Zitat von victim_reloaded:
Außerdem liegen zwischen einen (neurotischen) Waschzwang und einem (psychotischen) paranoiden Wahn, der sich bei dem Betroffenen durch das Waschen äußert, Welten


Richtig, sie liegen weit auseinander.

Zitat von victim_reloaded:
So ein Käse!
Nicht jede neurotische oder psychotische Störung muss ihre Ursache in Traumata haben.


Daher auch vermutlich, es sind Modelle mit denen man versucht Erklärungen und Ursachen zu finden/festmachen zu können. Wie jedes Modell ist es jetzt gültig bis es widerlegt oder ergänzt wird.

Zitat von victim_reloaded:
Und noch mehr Käse!
Psychotische Symptomatiken sind in der Art manchmal auch im Rahmen von PS zu sehen - z.B. bei Borderlinern.
Aber Dissoziation ist was vollkommen anderes - nämlich ein Schutzmechanismus (das dritte der 3 Fs: Fight, Flight, Freeze).

Eben, die Übergänge sind fließend wie ich bereits schrieb. Jein, eigentlich gehört dissozieren sogar zur normalen menschlichen Palette an Verhaltensformen, bspw. fährst du zu ner Fete, kommst dort an aber kannst dich garnicht mehr so recht erinnern welche Strecke du jetzt genau gefahren bist. Im Rahmen von Traumata (Fight, Flight, Freeze) ist es ein Bestandteil, aber auch bei Psychosen kann dissoziert werden, ich erinner mich da immer an eine Klientin, die bei einem Schub wieder 14 Jahre alt war und niemanden von uns erkannte.

Alles in allem schon wieder allerlei gefährliches Halbwissen


Du bist hier in einem Forum in dem sich allerlei Menschen miteinander austauschen, es ist für mich okay wenn du Dinge anders gelernt, erfahren wie auch immer hast. Und du hast ein Recht auf deine Meinung, warum du mich jedoch seit deinem ersten Beitrag hier versuchst zu provozieren ist mir ein Rätsel. Was willst du bitte?

08.08.2018 13:42 • x 1 #45


A


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