Summer_rain
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ysabell
Zitat:Dem stimme ich vorbehaltlos zu! Und die Prägung spielt eine wahnsinnig große Rolle! Mir wurde mitgegeben mir Liebe verdienen zu müssen, mich zurück zu halten... Grenzen setzen dürfen - Fehlanzeige! Ich bin meinen Eltern da auch nicht böse, sie haben halt das weitergegeben was sie selbst als richtig gelernt haben. Ich lerne jetzt erst wo meine eigenen Grenzen sind und wie ich Grenzen setzen kann. Das ist zwar spät, aber besser als nie! Und ich glaube sobald wir Verantwortung für uns selbst übernehmen, holen wir uns unsere Kraft zurück. Wir übernehmen wieder das Ruder sozusagen. Letztenendes gibt es eh nur eines was wir in der Hand haben und worüber wir entscheiden können, uns selbst. Danke dir für deinen Beitrag (:
victim_reloaded
Zitat:Mir wurde mitgegeben mir Liebe verdienen zu müssen, mich zurück zu halten... Grenzen setzen dürfen - Fehlanzeige!
Zitat:Ich bin meinen Eltern da auch nicht böse, sie haben halt das weitergegeben was sie selbst als richtig gelernt haben.
Zitat von victim_reloaded:
Punkt für Alice Miller.
Ich sehe du magst Alice Miller, ich hab ihr Buch gelesen, ist allerdings Jahre her und ich müsste es nochmal lesen um darüber ein Gespräch führen zu können. Die Kernaussagen sind mir bekannt.
Warum auch noch die Täter in Schutz nehmen? Auch Eltern hätten theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes (narzisstisches) Handeln zu erkennen und ihr Verhalten zu ändern, statt ihre Kinder nachhaltig zu traumatisieren. Aber damit sind wir wieder beim Thema. Man darf in dieser Gesellschaft keine heiligen Kühe schlachten. Kinder sind das Eigentum ihrer Eltern, mit dem sie machen können, was sie wollen.
Hätten sie, aber das entscheiden sie und nicht ich. Ich kann lediglich entscheiden wie ich damit umgehe und habe für mich einen wie ich finde guten Umgang damit gefunden, der mir Frieden gibt.
Daher mein Plädoyer: Alice Millers 12 Postulate aus dem Schlussabschnitt im Drama des begabten Kindes gehören in jedes Familienbuch bzw. auf die Rückseite jeder Geburtsurkunde.
GiuliettaV
Zitat von Summer_rain:Nochmal, es ist neurologisch bewiesen, dass Narzissten in dem Teil des Hirns welches für Emotionen (wo Reue und Mitgefühl) sitzen verkümmert ist.
In anderen Worten: es würde Jahre und stete Therapie brauchen um diese neuronalen Verbindungen nachträglich auszubilden.
Es ist kein Fall bekannt in dem es funktioniert hätte wenn eine NPS vorliegt.
Zitat:
Warum auch noch die Täter in Schutz nehmen? Auch Eltern hätten theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes (narzisstisches) Handeln zu erkennen und ihr Verhalten zu ändern, statt ihre Kinder nachhaltig zu traumatisieren. Aber damit sind wir wieder beim Thema. Man darf in dieser Gesellschaft keine heiligen Kühe schlachten. Kinder sind das Eigentum ihrer Eltern, mit dem sie machen können, was sie wollen.
Daher mein Plädoyer: Alice Millers 12 Postulate aus dem Schlussabschnitt im Drama des begabten Kindes gehören in jedes Familienbuch bzw. auf die Rückseite jeder Geburtsurkunde.
GiuliettaV
Zitat von Summer_rain:Vergebung halte ich für sehr wichtig, allerdings sollte dies nicht aus einer Arroganz heraus geschehen im Sinne von ich bin ja so viel besser als du sondern es sollte Vergebung an einem selbst sein, dass man sich selbst auch versteht in diesen Strukturen, sich gleichzeitig vergibt es versucht zu haben, aber auch dem anderen vergibt, dass er/sie aus welchen Gründen auch immer so gehandelt hat wie er/sie nun einmal gehandelt hat.
Zitat von GiuliettaV:
Ja, das halte ich auch für den richtigen Ansatz und kann ich so unterschreiben, auch wenn es mit zugegeben nicht immer zügig gelingt. Da brauche ich je nach Situation und Ausmaß Zeit für die Verarbeitung. Frühren Partnern, Freunden, Bekannten, Bekanntschaften, Kollegen, Vorgesetzten habe ich bisher immer irgendwann vergeben, egal was Alles vorgefallen ist. Mir selber anschließend auch ( hat länger gedauert als den Anderen zu vergeben).
Bei meinen Eltern habe ich mich mit Vielem schon aussöhnen und auch vollständig vergeben können, es gibt aber immer noch ein paar Aspekte, an denen ich noch arbeite Das waren sehr tiefgreifende Thematiken, von denen ich dachte ich hätte Sie ausreichend bearbeitet, die aber doch wieder hoch kamen und mir somit bewußt wurde, daß ich da noch etwa zu bearbeiten habe. Wohin ich möchte weiß ich, mit der Umsetzung hakelt es aktuell noch.
GiuliettaV
Zitat von Summer_rain:
Das finde ich absolut nachvollziehbar! Wenn man dem Modell Glauben schenkt, dass einem das Gegenüber immer eigene Anteile spiegelt, wird für mich auch deutlich warum Vergebung schmerzhaft bis unbehaglich werden kann.
Zitat:Hinzu kommt glaube ich auch immer eine gewisse Erwartungshaltung, ich hatte das bei mir lange bei meinem Vater. Er hat das typische Männerbild erfüllt - für das materielle Wohl der Familie sorgen, überschwängliche Gefühle hatten da keinen Platz. Ich sah die Unterschiede bei Vätern meiner FreundInnen und war lange traurig darüber, dass mein Vater sein Wohlwollen nicht so gezeigt hat.
Zitat:Mittlerweile ist dem Verständnis gewichen, was einerseits daran liegt, dass es angesichts seiner Biografie nicht verwunderlich ist andererseits aber auch an seinem echten Bemühen in den letzten Jahren. Klar, er wird nie mit buntem Schild am Flughafen sitzen oder seinen WhatsApp Status mit Familienbildern zupflastern, ist er nicht, dafür hab ich gesehen mit welcher Hingabe er meine Mama pflegte als sie krank war, sich Infos geholt hat worauf er achten muss und ohne zu meckern Frauenaufgaben im Haushalt übernommen hat. Da fällt mir auch ein, dass ein Ich liebe dich auch mal in Form von Meld dich wenn du angekommen bist kommen kann.
Zitat:Ich denke die Bereitschaft etwas zu ändern muss aus einem selbst kommen und gleichzeitig sollte man nicht immer eine Schablone drüber legen und urteilen inwiefern diese Bemühungen den Erwartungen entsprechen.
Zitat:Das Gefühl etwas aufgearbeitet zu haben und dann zurück geworfen zu werden kenn ich nur allzu gut... Ist beinahe wie wenn die da oben/das Universum wie auch immer sagt: So, du denkst also du hast es durch, na schau ner mal, hier der Test zum Exempel... (;
Zitat von GiuliettaV:Ja, das stimmt. Aktuell bin ich einfach nur froh und dankbar, wenn es mal eine zeitlang keine Überfälle, Vorwürfe und emotionalen Erpressungen hagelt, weil ich dafür momentan keine Kraft über habe.
Zitat von GiuliettaV:Ganz besonders bezüglich meiner Mutter die Thematik, daß ich weder gewünscht war, noch wirklich je willkommen geheißen wurde auf dieser Welt und die Geschichte rund um meinen leiblichen Vater.
Hatte Akzeptanz und Vergebung versucht und kam doch unerwartet wieder hoch.
Super und wieder Baustelle. Schön wärs gewesen.
GiuliettaV
Zitat von Summer_rain:Hallo GiuliettaV,
Ja das kenne ich gut, man fühlt sich schnell durch all die Verdrehungen, Anschuldigungen, obskuren Vorwürfe, die Piesackerei...leer - so richtig abgekämpft. Da ist dann immer immer die Frage, ob der Kampf lohnt. Leicht gesagt, nicht einfach umgelernt...
Zitat:
Das ist ganz schlimm, dieses Gefühl nicht willkommen zu sein, quasi keinen Platz auf Erden haben zu dürfen. Andererseits, du musst ihr schon etwas bedeuten wenn du sie so beschäftigst und vermutlich hilft auch hier nur an seinem eigenen Selbstwert zu arbeiten, sich freizuschwimmen und unabhängig von dieser Meinung zu wissen man darf sein. Gerade in Bezug auf die Mutter ist das ein schmerzhaftes Thema, weil damit ja auch die ewige Frage zusammenhängt wo ist sie und wo beginne ich (da erste und wichtigste Bezugsperson). Fühl dich virtuell umarmt
victim_reloaded
Zitat:Nun kommen wir zu Neurose und Psychose:
Psychose: alle 3min werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dieses Verhalten sei vollkommen normal und das Gegenüber sollte es besser auch so tun weil alle anderen es falsch machen.
Neurose: alle 3 Minuten werden die Hände gewaschen, nichts wird ohne Schutz angefasst. Darauf angesprochen erwidert der/die Betroffene dass ihn/sie das Verhalten selbst quält und er/sie es einfach nicht lassen kann.
Unterschiede existieren in der Einsicht über das krankhafte Verhalten. Gemeinsamkeiten darin, dass es nicht kontrolliert werden kann UND vermutlich (schwere) Traumata die Begründung für solche Verhalten liefern.
Zitat:Unterschiede existieren in der Einsicht über das krankhafte Verhalten. Gemeinsamkeiten darin, dass es nicht kontrolliert werden kann UND vermutlich (schwere) Traumata die Begründung für solche Verhalten liefern.
Zitat:Psychotische Schübe sind übrigens ebenfalls Bestandteil vieler Persönlichkeitsstörungen und Erkrankungen. Während dieser dissoziert der/die Betroffenen= spaltet ab.
Zitat von GiuliettaV:Abkämpfen lohnt sich nicht und löst die Ursachen nicht. Im Laufe der Jahre hat sich bereits Vieles im Umgang verändert und ich habe versucht andere Wege zu finden und ausprobiert. So langsam zeichnet sich für mich immer deutlicher ein Weg und ein Ziel, der noch einiges an Arbeit erfordert. Sowohl tiefgreifend weitere Aufarbeitung als auch umlernen in Bezug auf Verhaltenstraining.
Zitat von GiuliettaV:Werde mich künftig auch noch mit der Kommunikation noch intensiver befassen, ua. auch gewaltfreier Kommunikation.
Zitat von GiuliettaV:Ja, es war schlimm. Inzwischen gehe ich damit schon deutlich anders um. Im Grunde ist für mich auch schon Vieles geklärt, sowohl meine Mutter als auch Stiefvater haben genauso Ihre Themen und Ursachen und stecken in Ihrer Haut. Was die Thematik angeht, daß ich so sein darf wie ich bin, wurde mir das vor vielen Jahren bewußt. Und in dem Zusammenhang wurde mir auch klar wie wichtig es ist den Selbstwert nicht mehr vom Außen abhängig zu machen. Je weiter ich mich weiter entwickelt habe, desto größer wurde die Kluft zwischen mir und meinen Eltern. Da eine Brücke zu bauen, funktioniert nur Beidseitig. Bereit dazu bin ich, akzeptiere es aber auch, wenn Sie es nicht können und/oder wollen.
Zitat von GiuliettaV:Denke ich bin auf dem richtigen Weg und werde es schaffen in eine vollständige Aussöhnung zu gehen, nicht nur im Ego, sondern auch liebevoll im Herzen. Das ist meine Intention und mein Ziel.
Zitat von GiuliettaV:Vielen lieben Dank für die virtuelle Umarmung. Fühle Dich bitte auch von mir virtuell umarmt.
Zitat von victim_reloaded:Außerdem liegen zwischen einen (neurotischen) Waschzwang und einem (psychotischen) paranoiden Wahn, der sich bei dem Betroffenen durch das Waschen äußert, Welten
Zitat von victim_reloaded:So ein Käse!
Nicht jede neurotische oder psychotische Störung muss ihre Ursache in Traumata haben.
Zitat von victim_reloaded:Und noch mehr Käse!
Psychotische Symptomatiken sind in der Art manchmal auch im Rahmen von PS zu sehen - z.B. bei Borderlinern.
Aber Dissoziation ist was vollkommen anderes - nämlich ein Schutzmechanismus (das dritte der 3 Fs: Fight, Flight, Freeze).
Eben, die Übergänge sind fließend wie ich bereits schrieb. Jein, eigentlich gehört dissozieren sogar zur normalen menschlichen Palette an Verhaltensformen, bspw. fährst du zu ner Fete, kommst dort an aber kannst dich garnicht mehr so recht erinnern welche Strecke du jetzt genau gefahren bist. Im Rahmen von Traumata (Fight, Flight, Freeze) ist es ein Bestandteil, aber auch bei Psychosen kann dissoziert werden, ich erinner mich da immer an eine Klientin, die bei einem Schub wieder 14 Jahre alt war und niemanden von uns erkannte.
Alles in allem schon wieder allerlei gefährliches Halbwissen
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