Scheidungsdilemma/Trennungsunterhalt,Haushaltaufteilung

W
Hallo liebe Community,

ich stecke in einem Dilemma (das ich mir teilweise selbst eingebrockt habe) und ich hoffe, dass ich hier evtl. ein Paar Tipps bekommen kann, wie ich das am besten lösen kann.

Ich bin seit einem Jahr getrennt von meinem (noch) Ehemann. Die Trennung war ziemlich unschön und ging von ihm aus. (Ich kam nach Wochen aus dem Krankenhaus und fand etwas, was keiner sehen möchte)
Wir waren fast 10 Jahre zusammen und die Hälfte davon verheiratet.
Es ist leider so, dass ich bereits eingetragene Rentnerin bin (Erwerbsminderung). Ich leide unter einer chronischen Krankheit. Rente habe ich aber keine bekommen, obwohl ich von der DRV als dauerhaft voll erwerbsunfähig eingestufft bin (ja es gab Widersprüche usw.). (Das muss keiner wirklich verstehen). Trotzdem versuchte ich immer wieder Fuss in dem Arbeitsleben zu fassen, auch wenn es nur kurzfristig war.

Ich bin nach der Trennung ausgezogen, da ich es dort nicht mehr aushielt. Ich ließ dort alles zurück, außer meinem persönlichen Gut. Wie Kleidung, Bilder, Dokumente usw.
Ich überlies meinem Ex alles. Und verlangte nicht mal den Unterhalt. Ich bin lieber auf der Strasse gelandet, als etwas von ihm zu verlangen. Obwohl ich später eine Wohnung fand, und wochenlang auf dem Boden schlief, manchmal keine Medikamente hatte und sogar mal in der Notaufnahme gelandet bin, wollte ich einfach nichts. Einfach aus dem falschen Stolz. Und das war falsch.

Ich bekam zwar etwas Geld von dem Staat. Aber das war gerade so, dass ich was zu essen hatte. Ich musste aber teilweise Kosten für meine Behandlungen zahlen und andere Sachen. (schulden wuchsen wie unkraut).
Naja kurz und knapp. Ich hatte nichts, brauchte aber viel. Ich habe einfach dumm gehandelt.
Als ich dann kaum was zu essen hatte und mich die Schulden fast erdruckten, kontaktierte ich meinem (noch) Ehemann wegen etwas Geld. Ich habe gehofft, dass er sich das zu schätzen weiß, dass er alles behalten durfte und ich nicht mal Unterhalt gefordert habe.
Ich muss sagen, vor einem Jahr hatte ich alles. Neuwertig ausgestattete Wohnung, tolles (teueres) Auto und musste mir nicht großartig Gedanken machen, ob ich mich eine Woche lang nur von Kartoffeln ernähren muss. Ich konnte ausgehen oder etwas unternehmen.
Mein Ex verdient ca. 2500 Netto. Es ist nicht viel, aber auch nicht gerade wenig. Während ich im Obdachlosenheim schlief oder auf der Matraze in meiner neuen Wohnung, genoß er sein Leben. (inkl. einen urlaub bei meer. auch wenn er meint, es war ein billigurlaub). Ich weiß, ich bin da selberschuld.

Naja, ab und zu hat er mir etwas gegeben (ich stellte mich oft dumm da, und rechtfertigte mich für alles und sagte immer wieder, dass es mir leidtut, dass ich nach etwas fragen muss)
ich musste auch häufig hinterher rennen und beinahe betteln. Ich hoffte, wenn er meine Situation erkennt, dass er mir etwas hilft. Wir haben uns ja nicht gehasst und es gab keinen Rosenkrieg.
Aber da lag ich ziemlich falsch.

Vor kurzem sagte er, er wird mir nichts mehr geben. Er möchte seine alte Schulden komplett abzahlen, damit er endlich ruhe hat. Da kann er nicht noch nach mir schauen. Der hat jetzt auch eine neue feste Freundin (das juckt mich nicht besonders, aber ich merke, wie sie sich da einmischt)
Wenn ich in einem Jahr zusammen 1500 € bekommen habe, ist das schon zu viel.

Und jetzt ist mir der Kragen geplazt. Auch wenn ich an meiner Situation selberschuld bin, reicht es mir.
Der Mann kann zwar nicht großartig das Geld aus dem Fenster schmeißen, aber er kann sich auch nicht beschweren.
Er hat eine voll neuwertig ausgestattete Wohnung, teueres Auto (er hat ein Geschäftsauto, und Privatauto), und dazu kommt natürlich die Lohnsteuerklassevorteil (+300€ weil er verheiratet ist).
Ich habe nichts.
Ich sagte ihm nun, dass ich dann die Hälfte von allem haben will, das wir zusammen während der Beziehung gekauft oder geschenkt bekommen haben und die Differenz von der Lohnsteuerklasse, die er hat, als ein Teil des Unterhalts (wenn er ledig wäre, gäbe es ja nicht).
Ich sagte ihm, dass wenn ich einen Unterhalt bei Jobcenter melden würde (ich bettelte eine Weile, dass sie ihn nicht anschreiben. Er wurde nicht mal geprüft), würde er viel schlimmer rauskommen. Da nur ein Teil der Schulden angerechnet wird, aber das Auto z.b. nicht mehr, da das als Luxusgüte angesehen wird.
Er meinte, er würde mir was von der Einrichtung geben, Geld krieg ich aber nicht. Angeblich sieht die Sachlage ganz anders aus, und ich würde noch viel weniger bekommen, als wenn er offiziel einen Unterhalt zahlen müsste. (Was denn? weniger als 100 € monatlich?).

Weiß jemand wie es ca. rechtlich aussieht?
Er gab mir ab und zu etwas auf die Hand, damit ich Teil meiner Schulden bezahlen konnte (und mein PC zu Reparatur bringen konnte).
Er wird es wohl dann auch bei Jobcenter erwähnen und ich muss dann wohl einen Teil zurückzahlen oder ich kriege nichts mehr. Aber da ich eben NICHTS habe, müsste er es doch übernehmen oder? Da wir noch verheiratet sind und er für mich theoretisch zustädig ist? Da würde er sich doch selbst ein Bein stellen oder?

Bitte versteht es nicht falsch. Ich wollte nichts von ihm. Ich schaute, dass ich so schnell es geht, etwas arbeiten kann, aber es ist mit der Krankheit überhaupt nicht einfach, dazu kommt, dass ich mich absolut nicht stabiliesieren kann, weil es immer Stress gibt. Und ich kann einfach nicht mehr so weiter

10.04.2015 13:10 • #1


VictoriaSiempre
Liebe was nun?,

Du musst zu einem Fachanwalt für Familienrecht, und zwar so schnell wie möglich! Wie es mit der Kostenübernahme funktioniert, weiß ich nicht, da solltest Du nachfragen, z. B. im Jobcenter.

Es ist leider so, dass Du Trennungsunterhalt nicht nachträglich einfordern kannst. Die Frage ist aber, ob Du aufgrund Deiner Krankheit nachehelichen Unterhalt bekommst, Trennungsunterhalt ja sowieso. Aber das alles kann Dir nur ein Anwalt verbindlich sagen.

Ich möchte Dir keinen Vorwurf machen, wo das Kind ja sowieso schon in den Brunnen gefallen ist: Aber grundsätzlich finde ich es nicht in Ordnung, dass Du aus falsch verstandenen Stolz Deinen Nochmann nicht in die Pficht und statt dessen Geld von der Allgemeinheit nimmst. Ich finde es gut und richtig, dass es hier ein soziales Netz für Bedürftige gibt, auch wenn es leider immer dünner wird. Aber das sollte nicht genutzt werden dürfen, wenn es andere Schuldner gibt. Dein Mann und Du, Ihr habt mit der Ehe einen Vertrag abgeschlossen. Und die daraus entstehenden Rechte und Pflichten sind einzuhalten, bis er aufgelöst wird.

Ach so, vielleicht googelst Du auch mal nach Selbsthilfegruppen o. ä. für Arbeitslose in Deinem Ort. Die können Dir bestimmt auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

10.04.2015 13:27 • #2


A


Scheidungsdilemma/Trennungsunterhalt,Haushaltaufteilung

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E
Manche Menschen , sollten echt das Leben mehr wertschätzen und auch mit wenig Geld versuchen das Leben schön zu gestalten und zu genießen , manche die eben zu viel Geld haben , machen sich keinerlei Sorgen um andere Menschen , weil Sie einfach zu viel des Guten haben .

Auch mit wenig Geld kann man ein schönes Leben haben und genießen , im Leben ist Geld nicht alles .

Geld sollte nur zum Schutz dienen , mehr nicht .

Ich würde an deiner Stelle , mir einen guten Anwalt suchen und lerne daraus , kümmer dich um dich Selbst .

Versuche beim Jobcenter irgendwo Informationen oder Hilfe herzukriegen , was du in deiner Situation machen kannst .

Alles wird gut .
Liebe Grüße
Alex.W

10.04.2015 13:39 • #3


A
es wird dir nichts anderes bleiben als einen anwalt einzuschalten, und dir steht prozesskostenhilfe zu, aber so wie du es schreibst ist das trennungsjahr, indem du anspruch auf unterhaltszahlung hättest, inzwischen herum. da du aber erwerbsunfähigkeit bescheinigt bekommen hast, und du dich nicht in der lage siehst zu arbeiten kann dir unterstützung von deinem mann zustehen.

falscher stolz ist unangebracht, es geht schliesslich um deine existenz und du willst ja keine goldnen löffel, sondern nur das, was dir zusteht.

wenn deine rentenversicherungsanstalt dir keine rente zugestehen will, soll sie dir eine reha-massnahme anbieten um dich zu stabilisieren und berufsfähig zu machen.

für möbel gibt es sozial-kaufhäuser, wo du günstig möbel erwerben und die sogar bringen und aufbauen lassen kannst und es gibt suppenküchen und 1-euro-läden durch die du auch lebensmittel bekommen kannst.

fange an dich zu wehren, es steht dir hilfe und unterstützung zu, wenn du allein nicht dazu in der lage bist für deinen lebensunterhalt zu sorgen.

kontaktiere nicht mehr deinen mann wie einen bettler, sondern wende dich an einen anwalt.

alles gute!

10.04.2015 13:40 • #4


W
Vielen Dank für eure Antworten. Ja das mit dem Rechtsanwalt ist klar. Das mache ich sofort.

Victoria, ja du hast recht. Es ist aber nicht so einfach. Ich war jahrelang abhängig von ihm. Nach der Trennung hat er sich einen Dreck darum gekümmert, ob ich im Obdachlosenheim bin oder ob ich überhaupt lebe. Und nach der Trennung weitere Abhängigkeit?
Ich habe gehofft, dass ich mich da alleine rauskraben kann.
Was das Geld von der Allgemeinheit betrifft. Hartz4 ist Armut per Gesetz und alles andere, was so in den Medien und vorallem Asi-TV rübergebracht wird, sieht nicht mal annähernd der Realität ähnlich. Glaub mir, ich schäme mich ziemlich dafür, dass ich Hartz 4 nehme, und erzähle es kaum jemand.
Dafür nehmen die Politiker Gehälte von 100 fachen Höhe und das von der Allgemeinheit. Da machen aber nicht so viele rum. Da wären wir schon bei einer politischen Diskussion. Und das muss nicht sein. Dennoch danke für deine Mitteilung

Was die Rentenversicherung angeht. Das habe ich schon alles durch. Sie wollen mir nicht mal Reha bezahlen. Mit der Begründung: es bringt mir nichts. meine erwerbsfähigkeit ist nicht wiederherstellbar. Ich habe seit Jahren immer wieder Anträge und Widerrufe geschickt. Aber nichts kam raus.
Ich bekomme die Rente nicht, auch wenn ich die Wartezeit erfüllt habe, weil die Krankheit schon in der Pubertät vorhanden war...Vorschriften halt.

Und ich hole mir immer wieder Sachen in die Wohnung. Die ich überwiegend günstig bekommen kann.

Vielleicht kann ich keinen nachträglichen Unterhalt anfordern, aber Jobcenter schon oder? Vor ca. 3/4 Jahr, als ich noch woanders wohnte, musste er etwas an den Jobcenter abgeben (und das nachträglich).
Hier wurde er nicht mal geprüft. Ich habe lange dort gebettelt und vielleicht haben sie das dann auch vergessen.

10.04.2015 14:26 • #5


A
Zitat von was nun?:
Ich bin seit einem Jahr getrennt von meinem (noch) Ehemann. Die Trennung war ziemlich unschön und ging von ihm aus. (Ich kam nach Wochen aus dem Krankenhaus und fand etwas, was keiner sehen möchte)

Ich leide unter einer chronischen Krankheit.
Rente habe ich aber keine bekommen, obwohl ich von der
DRV als dauerhaft voll erwerbsunfähig eingestufft bin (ja es gab Widersprüche usw.). (Das muss keiner wirklich verstehen). Trotzdem versuchte ich immer wieder Fuss in dem Arbeitsleben zu fassen, auch wenn es nur kurzfristig war.

Ich musste aber teilweise Kosten für meine Behandlungen zahlen und andere Sachen. (schulden wuchsen wie unkraut).

PS : Wenn die Rentenversicherungsanstalt dir volle Erwerbsunfähigkeit zugestanden hat, MUSS sie dir auch deine Rente zahlen - tut sie es nicht, weiterklagen, anwalt einschalten.
auch rentenberatungsstellen bieten ihre hilfe an.

Ihr seid jetzt ein Jahr getrennt und du kannst die Scheidung einreichen, im Versorgungsausgleich werden dir auch erworbene Rentenanteile aus deiner ehe zugesprochen, zusätzlich mit der, die dir zusteht - kannst du damit vielleicht zurechtkommen.

dein selbstschädigendes verhalten ist nicht nachvollziehbar, du kannst es dir nicht leisten auf dir zustehende mittel zu verzichten und reisst dich selbst in die schuldenfalle hinein.

bei zu geringem einkommen kannst du dich auch von deiner KK befreien lassen sofern du ein härtefall bist und brauchst dann keine zuzahlungen für kassenärztlich zugelassenen therapien oder medikamente leisten.

gehe zum arzt, besprich deine situation und lasse dich fortlaufend krankschreiben, so bist du erstmal von möglichen sanktionen des jobcenters geschützt und kannst dich erstmal um dich und deine anstehenden dinge kümmern.

hole dir auch psychotherapeutische hilfe und wende dich an den psychosozialen dienst, die können dir auch sagen, was du in deinem falle tun kannst um wieder auf die füsse zu kommen und stellen dir möglicherweise hilfe an die seite - auch für behördengänge.
vielleicht können sie dir auch wegen der nicht gezahlten rente tipps geben.

10.04.2015 14:26 • #6


A
Zitat:
Ich bekomme die Rente nicht, auch wenn ich die Wartezeit erfüllt habe, weil die Krankheit schon in der Pubertät vorhanden war...Vorschriften halt.
dann müssten sie dir deine gezahlten beiträge zurückerstatten - lasse nicht nach und bleibe am ball.

es kann nicht sein, dass sie beiträge kassieren und dann nicht in die leistung kommen!

10.04.2015 14:29 • #7


L
Guten Abend liebe was nun,

wenn du wenig Einkommen hast, kannst du bei dem für deinen Wohnort zuständigen Amtsgericht einen sogenannten Rechtsberatungsschein beantragen und zu einem Anwalt oftmals kostenlos gehen.
Es kann sein, das er unter Umständen 15 Euro nimmt, habe ich mal gehört.

Auch kannst du dann anschließend Prozesskostenbeihilfe bei dem zuständigen Amtsgericht beantragen und die Scheidung, Unterhalt und so durchkämpfen.

Du musst nur dein Einkommen nachweisen. Dafür reicht der Arbeitslosengeld II Bescheid (Hartz IV) aus.

Hinsichtlich deiner Erkrankung solltest du bei dem zuständigen Versorgungsamt einen Antrag auf Feststellung einer Schwerbehinderung stellen. Dies kann dir womöglich Vorteile bringen, auch beim Jobcenter.

Liebe Grüße

Little Drummer Boy

10.04.2015 22:03 • #8


D
Mir kommt deine Geschichte sehr spanisch vor und da ich selbst vor paar Jahren für 6 Monate ArgeGeld in Trennungsphase bekam, weiß ich ganz genau wie der Hase bei Arge läuft.
So stimmt es doch gar nicht, dass man der Arge so etwas verschweigen kann. Wie hast du das erklärt, wo ist dein Nochmann und warum bekommst du von ihm keinen Unterhalt? Hat Arge keine Erklärung von ihm verlangt? Normaler Weise muss er alles offenlegen. Kannst sogar den Anwalt dir sparen, weil Arge weiß ganz genau, wie er die Hosen runterlassen hat. Das ist doch ein Prozess, was bei Arge gar nicht anders läuft. Bevor der Staat dir das Geld gibt, schaut man ganz genau, wer noch für dich zuständig wäre und was da zu holen gibt.
Gibt es da ein Ehemann, muss er zahlen, da gibt es kein Pardon! Und erst wenn es nicht reicht, dann zahlt die Arge was dazu. Bei 2,5 Netto und ohne Kinder musste das schon ohne Arge reichen.

12.04.2015 21:48 • #9


A


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