Hallo zusammen,
ich führe an sich ein ausgeglichenes und glückliches Leben. Seit 3 Jahren spielt das Leben allerdings ein komisches Spiel mit mir, was die Liebe angeht. Es fällt mir aktuell schwer, klare Gedanken zu fassen und es gibt auch nicht so viele Leute, mit denen ich ernsthaft darüber sprechen kann. Ich bin also so verzweifelt, sodass ich hoffe, hier etwas Mut, Zuspruch und Hilfe aber auch gut gemeinte Ratschläge zu erhalten.
Natürlich weiß ich, dass ich bei vielen Sachen nicht einwandfrei gehandelt habe und mich die größte Schuld wahrscheinlich selber trifft. Aber ich bitte euch, mich nicht zu hart zu verurteilen. Gefühle und gewisse Augenblicke bringen eine gewisse Eigendynamik mit sich. Ich bin 30 Jahre, seit 2013 verheiratet und habe eine Tochter (4).
2016 hatte ich auf einmal verstärkt Kontakt zu einer Frau, die ich seit meinem 16. Lebensjahr kenne und mit der ich befreundet war. Wir schrieben viel und es kam dann auch zu mehreren freundschaftlichen Treffen. Sie selbst war da bereits ca. 2 Jahre in einer Beziehung mit jemanden und Sie ist auch damals relativ schnell bei ihm eingezogen. Sie war aber unglücklich. Und ich eben auch Unsere Treffen wurden immer vertraulicher, bis zu dem Tag, wo ich Sie einfach küsste. Sie verließ daraufhin am Folgetag ihren Freund und zog am darauf folgenden Wochenende bei ihm aus in eine freie Wohnung bei ihrem Onkel. Die Zeit schien nicht leicht für Sie, doch wir trafen uns immer weiter, es kam zum ersten Mal und wurde intensiver.
Nun zum ersten massiven Fehler. Ich ging davon aus, dass Sie über Facebook die Hochzeit etc alles verfolgt hat, schließlich waren wir dort befreundet und ich hatte da nie ein Geheimnis draus gemacht. Allerdings war meine Vermutung falsch Mir war auch nicht bewusst, dass ich beim 1. Treffen ihr davon hätte noch mal erzählen müssen, da unsere Themen andere waren und das treffen freundschaftlich war. Ich hab es schlichtweg unabsichtlich verpennt (so doof das klingt). So beichtete ich ihr, dass ich bereits in Kind habe und ihre Welt brach kurz zusammen gefolgt von dem Spruch, dass ich wenigstens nicht verheiratet bin Dieser Satz hielt mich von dem 2. Teil der Wahrheit ab (Sie verzieh mir, dass ich das Kind erst da beichtete), die ich aber aufgrund von Gewissensplagen 2 Wochen später kundtat. Wir schrieben wie wild Whatsapp-Nachrichten danach hin und her und 3 Tage später trafen wir uns, Sie verzieh mir und die Beziehung ging los. Dass ich mich in der Zwischenzeit von meiner Frau getrennt habe, muss ich hoffentlich nicht erwähnen auch kümmere ich mich um mein Kind!
Unsere Beziehung kam allerdings nie so richtig in fahrt, es gab schöne Momente, aber auch oft Streit wegen so ziemlich allem was es gibt. Es ging um S. (der gut war), das ich oft zu kindisch sei (weil ich über Ihren Hund abwertend sprach) und viele weitere Themen die sich in Summe so aufsummierten, dass Sie mir eines Tages mitteilte, dass Sie sich komisch fühlte, dass Sie Zeit braucht. Dies löste in mir Panik aus, ich schrieb sie jeden Tag zu, mehrere Sprachnachrichten. Ich bettelte, ich versprach mich zu ändern und vieles mehr. Es gab Tage wo ich Hoffnung hatte und sie anflehte, aber auch Tage wo ich Sauer war und Nachrichten in Vorwürfe endeten und grenzwertig waren. Höhepunkt war, dass ich mit Blumen bei ihr auf der Arbeit auftauchteman war die sauer! Ich habe so ziemlich jeden Fehler gemacht, den mach nach einer Trennung machen kann. Sicherlich haben diese Aktionen sie zunächst noch weiter von mir entfernen lassen nach 2-3 Wochen war der gröbste Schmerz vorbei, es wurde ruhiger aber Sie war nach wie vor in meinen Gedanken. Es ging hin und her, von bei Facebook und Whatsapp löschen/blockieren bis hin zur Nachricht, dass ich über Sie hinweg sei und wir wieder Freunde sein könnten (ca. 3 Monate nach der Trennung). Wir addeten uns, schrieben normal und nach kurzer Zeit fragte Sie nach einem Treffen am Wochenende. Ich willige ein. Wir waren sehr unsicher als wir uns sahen, spazierten und sprachen viel. Am Ende sagte ich ihr, dass es sich komisch anfühlte, dass ich Freundschaft noch nicht kann und einfach immer noch Gefühle hatte und mir nach wie vor wünschen würde, mir ihr den Rest meines Lebens zu verbringen und was aufzubauen. Sie wirkte traurig, ich weiß nicht was in ihr vorging, wir gingen den Weg zu Ende, verabschiedeten uns und fuhren jeder nach Hause. Am nächsten Tag schrieb sie, dass Sie es auch komisch fand, Sie nicht weiß was die Zukunft bringt etc am gleichen Abend kam Sie noch zu meinem Freund (wo ich eingeladen war) und wir verbrachten den ganzen Abend gemeinsam. Wir sahen uns von da an jeden Tag, spazierten viel mit ihrem Hund abends nach der Arbeit und redeten viel. Bis Sie nach ca. 3-4 Wochen nach dem erneuten persönlichen Kontakt einen 2. Versuch mit mir einging. Wir waren wieder zusammen! Und das nach all dem Schmerz, all den Qualen und Problemen beim 1. mal. Es war unglaublich und ich war unglaublich Glücklich.
Der 2. Versuch war super. Die Harmonie stimmte, wir waren glücklich. Wir unternahmen viel, zumeist jedoch zu zweit und ihrem Hund. Wir haben jede Halde, jeden See im Umkreis umrundet. Waren schön essen. Die gemeinsame Zeit war sehr gut. Es passte S., wir hatten kaum nennenswerte Streits, die Welt schien perfekt. Bis auf 4 Wochen bevor Sie es beendete führten wir auf ihren Wunsch hin ein gemeinsames Gespräch, beim dem wichtige Punkte von ihr angesprochen wurden. Ändern konnte ich erstmal jedoch nicht viel, denn wir sahen uns nur 4,5vielleichtauch 6 mal in der Zeit, da ich beruflich in den USA, Spanien und Schweden war. Es ist eine Ausnahme, dass so viele Termine in so kurzer Zeit zusammenfallen und ich viel unterwegs war. An einem Samstag war Sie dann mit ihrer Freundin feiern, Sonntags hatte ich einen kurzen Tag mit meiner Kurzen da ich Sie sehen wollte. Doch statt sich zu sehen schrieb sie mir, dass ihr das Feiern gut tat den Kopf freizubekommen. Ich fragte ob das eine Anspielung ist wir fingen an zu streiten (aber mit Niveau) und zack, hat Sie es beendet über Whatsapp Sie sagte nicht, dass Sie keine Liebe mehr empfinde, aber eben auch nicht, dass Sie mich noch liebt. Nach 1 Jahr und 2 Monate im 2. Versuch machte Sie dann wirklich endgültig Schluss.
Es gab etwas, was Sie mir (zurecht) Vorwarf und was unserer Beziehung im Weg Stand:
Sie wollte integriert werden, sprich, meine Familie und Freunde kennen lernen. Mal etwas gemeinsam mit Freunden unternehmen. Wenn ich sonntags meine Tochter abhole, auch mal mit dabei sein. Sie wollte mal zu mir. Das ich mehr bei ihr schlafe. Sie wollte verstehen, was an meiner Scheidung so lange dauert. Sie wollte Teil meines Lebens sein, was ich verstehen kann und was auch so sein soll/muss.
Ich kann das alles verstehen und nachvollziehen und wollte auch daran arbeiten. Warum habe ich diese an sich kleinen Dinge im Leben die verständlich sind nicht einfach geändert? Auch wenn 90% der Beziehung wirklich wie im Bilderbuch waren, so kann ich mir vorstellen, dass die u.g. fehlenden (komischen) 10% Sie sehr verletzt haben. Ich habe Ihre Gefühle anscheinend mit zerstört.:
- Wir waren beide mit Job gut ausgelastet und hatten zumeist nur den Abend miteinander. Ich bin als Vertriebsleiter (100km vom Wohnort) und Dualstudent ausgelastet, Sie hatte neben der Arbeit noch ihr Pferd. Die verbleibende Zeit verplanten wir mit gemeinsamen Sachen (Spazieren gehen, Essen gehen, ), wir feierten aber auch Silvester zusammen bei Freunden und waren 3-4 mal gemeinsam bei meinen Kollegen und 1 mal bei Ihren. Dazu kam, dass wir auch Zeit für uns wollten und mal alleine rausgingen. Klar, es war komisch gebe ich zu. Aber wir hatten es immer gemeinsam so festgelegt.
- Dass ich nicht oft bei ihr geschlafen habe, habe ich als nicht so schlimm empfunden. Wir sahen uns jeden Abend und ich fand es als aufwändig, Anzüge und Klamotten und alles für eine Nacht zu packen etc. , außerdem war ihr Bett nicht so gut (Ja ich weiß, auch komisch).
- Oft war Sie kaputt und müde, wir kuschelten dann immer viel auf Ihrer Couch
- Auch Sie hätte mal eine Aktivität vorschlagen können. Ich hätte zu nichts nein gesagt Kino, zu Ihren Kollegen, . Alles wäre okay.
- Meine Scheidung gestaltet sich als kompliziert. Nach dem Trennungsjahr verweigerte meine Ex-Frau die Zustimmung, was bedeutet, dass es nun bis zu 3 Jahre dauern kann. Außerdem gibt es immer mehr Streitpunkte und Anträge Und ich hatte Angst, dass wenn ich die kleine mitnehme, die kleine zu viel erzählt und die Mama mir daraus einen Strick dreht. Darüber hinaus versteht die Ex-Frau sich gut mit meiner Mutter, wo ich aktuell im Dachgeschoss wohne. Die Situation war ungünstig und ich habe ihr das nie so erzählt weil ich Angst hatte, dass ich Sie damit überfordere. Ich hätte Sie offen und ehrlich einbringen müssen ich weiß.
- Ich vermute, dass auch Zeit ein Problem war. Aufgrund einer Umstrukturierung im Unternehmen war ich die letzten 4 Monate dort sehr eingespannt
Ja, alles in allem berechtige Gründe es zu beenden. Auch komisch wie es war, ich kenne Beziehungen an sich auch anders. Aber aufgrund aller Umstände und das wir lange sehr glücklich waren wie es war fand ich es okay. Wir hatten uns, dass machte mich einfach Happy.
Sie hat, so denke ich, von dem ersten Gespräch über unsere Probleme 4 Wochen davor bis zum endgültigen Ende nachgedacht, innerlich gelitten und die Entscheidung getroffen, mich zu verlassen. Mich traf das Ganze natürlich wie ein Schlag.
Nach der Trennung per Whatsapp war ich aber reifer als zuvor. Ich schrieb ihr in den ersten 4 Tagen jeweils eine kurze Nachricht. Ich sagte, dass ich mir ein persönliches Gespräch gewünscht hätte, ich reflektierte mich und meine Fehler und das ich daran arbeiten möchte. Ich hatte nur einen Schwachen Moment, wo ich sie praktisch anbettelte, zurückzukommen. Allerdings habe ich alle Nachrichten kurz gehalten. Sie äußerte sich kaum, nur mit und tut mir leid. Dann eine Woche später eine Nachricht, auf der Sie zurückschrieb: sehr schöne Worte. Aktuell bin ich aber erstmal damit durch. Leider klingen die Worte wie beim letzten Mal und es hat sich nichts geändert. Es tut mir leid. Als Rhetorisch geschulter mit Hoffnung lege ich den Fokus auf Aktuell, erstmal, Leider aber das ist spinnerei. Danach noch eine Sprachnachricht (wo ich locker wirkte) von mir an Sie, ich reflektierte noch mal, erklärte ihr die Dinge wie Sie wirklich waren (Scheidung) und wie ich die Dinge sehe (Familie, Freunde, Zeit, Integretation,. ). Ich erklärte ihr, dass ich Angst hatte, mit ihr vorher offen darüber zu reden. Ich bettelte nicht etc. Ich sagte ihr auch, dass ich nicht weiß, ob ich iwann eine Freundschaft zu ihr kann und schon gar nicht weiß wie eine solche dann aussehen würde. Ich sagte auch, dass wenn wir uns dieses mal endgültig vergessen wollten, nicht wieder nach 3 Wochen treffen sollten. Ich sagte ihr, dass ich zu früh und die falsche geheiratet habe. Wenn ich gewusst hätte, was das Leben für mich bringt, hätte ich vieles anders gemacht. Tja, im Nachhinein weiß man dann immer was man will und machen müsste. Ich Idiot. Ich bat Sie, darauf nicht zu antworten da jede Antwort wehtun würde.
Allerdings hat Sie (wie auch nach der 1. Trennung) nie viel geschrieben, wenn überhaupt. Sie kann alles einfach ignorieren. Es wirkt, als sei sie darüber bereits weg. Als wäre ich Geschichte. Sie ist sicherlich sehr emotional (weint wenn ihr Pferd krank ist). Ich denke auch, dass ein anderer Mann hier keine Rolle spielt. Sie war immer ehrlich, teuer und ist ein herzensguter Mensch in meinen Augen.
Einen Tag nach der Sprachnachricht habe ich Sie bei Facebook gelöscht. Ich habe Ihre Handynummer gelöscht, damit Sie nicht mehr in Whatsapp auftaucht. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich sie praktisch stalkte, guckte ob und wann Sie online war. Ich war feiern, und sie war auch jede Stunde im Facebook-Messengerdas löst Gedanken aus wie die feiert und ist Happy ohne mich, Die tanzt gerade bestimmt mit einem anderen, Sie flirtet bestimmt. Sie zu löschen, war gut für mich, auch wenn ich deshalb nicht weniger an Sie denke.
Nun ja, da stehe ich nun. Das Chaos im Leben ist perfekt. Wenn man sich das selbst durchliest, schüttelt man nur mit dem Kopf. Was ihr nun wohl über mich und das alles denkt? Ich weiß aktuell nicht weiter. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe so viele unbeantwortete Fragen. Ich schwanke zwischen Trauer, Hoffnung, Wut auf mich, Motivation und vielen anderen Gefühlen Ich denke jede Sekunde an Sie. Und wenn ich mich mal gerade nicht ablenke und beschäftigt bin, dann sogar zu sehr. Es tut sehr weh.
Ich frage mich, was wirklich in Ihr vorgeht. Was sie noch fühlt. Ist Sie so eiskalt wie es wirkt und ich bin nach 2 Wochen bereits egal? Gibt es eine Chance, dass sie ein 3. mal zurückkommt? Zählt alles schöne nicht mehr? Hat Sie mich und die schönen Momente schon verdrängt? Idealisiere ich vieles? Bin ich emotional abhängig? Ist esvielleichtbesser so wie es ist?
Das schlimme ist, dass ich mir vorkomme wie ein Versager, ein richtiger Looser. Das Sie mich und alles schöne verdrängt auf ewig. Wir haben uns Traummann und Traumfrau genannt, wir sagten uns bis einen Tag vor dem Ende, dass wir uns über alles lieben (ich weiß, dass sollte man nicht überbewerten) und nun muss ich akzeptieren, dass es vorbei ist und alle unsere Träume nicht mit mir sondern einem anderen Kerl irgendwann realisiert werden.
Fakt ist, dass mir niemand mehr helfen kann. Ich muss auf mich gucken und das mache ich auch. Es tut sehr weh und es macht mich auch verrückt, aber ich stehe nicht kurz davor auf die Gleise zu rennen. Ich mache wieder Sport, ich kleide mich neu ein, unternehme was mit Freunden und lenke mich ab so gut es geht. Ich muss Sie vergessen Innerlich ist da jedoch immer noch die Hoffnung, dass Sie mich iwann vermisst, es noch einen Weg gibt gemeinsam Happy zu werden. Aber wie wahrscheinlich ist das schon.
Ich habe nun sehr viel geschrieben und mich dabei schon nur auf das wichtigste konzentriert. Gar nicht so einfach, alles wichtige zu schreiben. Hoffentlich ist es nicht zu durcheinander geworden und mein Problem verständlich.
Ich bin auf euer Urteil gespannt Danke.
02.11.2018 16:19 •
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