Hallo Sandra,
wie geht es Dir heute? Deine Worte:
Zitat von sandra3333:Ich bin immer noch bei meinem Mann.. hab es nicht geschafft, ist wohl so dass es nicht immer gut wird....
Meine Ängste haben mich blockiert......
klingen sehr traurig und resigniert.
Der erste und wichtigste Schritt in einer schwierigen persönlichen Situation ist oft, sich selbst und anderen einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Diesen hast Du schon getan, also Kopf hoch.
Ich möchte Dir den Rat geben, der hier schon öfter genannt wurde: hol Dir professionelle Hilfe. Das, was Du schilderst: die persönliche Mehrfach- und Überlastung durch Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung, Haushalt ..., die Antriebslosigkeit, (Zukunfts-)Ängste, sich nicht abgrenzen zu können, mangelnde Eigenfürsorge klingen für mich schon nahe an einer Erschöpfungsdepression (umgangssprachlich bzw. neudeutsch auch Burnout). Jetzt bin ich ja weder Arzt, noch Psychologe und auch ganz weit weg von Dir, deshalb eben mein Rat zur professionellen Hilfe.
Übrigens auch bei Depressionserkrankungen besteht die Möglichkeit, eine Kur in Anspruch zu nehmen. Die Rentenversicherung kann in einem solchen Fall eine Kur von bis zu 5 Wochen gewähren. Über die endgültige Dauer entscheidet dann die Kureinrichtung selbst. Sie kann die Zeit verkürzen (kommt eher selten vor) oder sogar verlängern.
5 Wochen klingen jetzt erstmal nicht so lange, können Dir aber die Gelegenheit geben, aus Deiner unmittelbaren Situation heraus- und zur Ruhe zu kommen. Es gibt dort gruppen- und einzeltherapeutische Betreuung, sehr viel Beratung (auch zu einer beruflichen Neuorientierung, so man das denn will), Sport- bzw. Bewegungstherapien, Ergotherapie, ärztliche /physische Unterstützung (Massa.n etc.) und nicht unerheblich, MitpatientInnen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Das würde Dir vielleicht die Möglichkeit und den Abstand geben, in Ruhe zu überlegen, was Du für Dich möchtest. Zumindest aber kannst Du Kraft für Dich und Deinen weiteren Weg schöpfen, egal, welche Entscheidung Du triffst.
5 Wochen sind andererseits eben auch kurz genug, um die Betreuung von Kindern und Schwiegereltern für diese Zeit zu regeln.
Ich wünsche Dir vor allem Mut, Geduld mit Dir und Zuvertrauen in Dich selbst. Ich zitiere jetzt mal: Oft sind wir nur deshalb nicht so mutig, so stark und so schön, wie wir sein könnten, weil wir glauben, wir wären nicht so mutig, so stark und so schön, wie wir in Wirklichkeit doch sind.
Du bist viel stärker, als Du glaubst. Du managst eine Familie inkl. Haushalt, Kindererziehung und die Pflege Deiner Schwiegereltern, das ist doch keine Kleinigkeit!
Liebe Grüße,
Rosalie