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Scheidung nach Reha! Fassungslos und ganz allein

G
Hallo IRobot,

Danke fuer deine Denkanstösse!
Du hast sicherlich recht, dass eine Krankheit nicht rechtfertigen darf, dass andere Menschen schlecht behandelt werden und dadurch selbst vielleicht krank werden. Hier muss der Selbstschutz einsetzen. Nur wenn man emotional verstrickt ist, fällt dies sehr sehr schwer.. Leider.. Und daher finde ich es hilfreich hier in Forum auch darauf hingewiesen zu werden, um nicht dauerhaft das Opfer zu sein.
Zu den Psychologen habe ich eine geteilte Meinung. Ich war vor Jahren schwerst depressiv und habe eine tolle Psychologin gehabt, dir mit über viele Jahre rausgeholfen hat..gegen Ende dieser Phase lernte ich später übrigens auch mein Noch-Mann kennen und ich habe ihn nie verletzt, jedoch war ich sicherlich nicht immer einfach und teilweise während eines Rückfalls auch emotional nur schwer zugänglich und fast innerlich tot... Das wünsche ich niemanden und ich denke Martha wird dies in ihrem Beruf leidvoll mitansehen...
Genau aus diesem Grund habe ich Verständnis für psychische Erkrankungen und auch dafür, falls mein Mann vielleicht nun einfach Zeit für sich braucht, um sich zu sortieren, hoffentlich gesund zu werden und emotional sich mir im Moment nicht so verbunden fühlen kann... ich hoffe, dass es so ist und er sich noch rechtzeitig auf uns als Paar besinnt. Ob dies so ist, wird nur die Zeit zeigen
Die andere Seite sind diese Rehas. Hier habe ich inzwischen den Eindruck, dass die Therapie ohne Rücksicht auf Verluste und Realität in der Psyche in wenigen Wochen tiefgreifende Prozesse anstösst. der Patient wird dann nach wenigen Wochen entlassen, ist dann draussen heillos überfordert und ist in einer tiefen Krise zwischen Vorsätze, Entwickelten Phantasien und realen Umfeld. Dies halte ich für unverantwortlich! Ich war Jahre in Therapie und konnte so in langsamen Tempo meinen Weg finden. Ich kenne inzwischen x Beispiele, deren Ehe nach Reha unerwartet in einer tiefsten Krise ist und auffällig sind die sich in Abstufung wiederholende Themen wie Selbstfindung und Selbstverwirklichung in starker bis hin zu übersteigerter Ausprägung, Absoluter Freiheitsdrang, Wunsch nach tiefgreifende Änderungen, die teilweise existenzgefährdend sind, ablehnen von Verpflichtungen und das ganze manchmal noch wie in meinem Fall mit neuer Flamme garniert...
Martha habe ich als sehr reflektiert in ihrem Thread erlebt und ich denke daher, dass sie durchaus nicht in einer Phantasie lebt, jedoch auch die Krankheit zu recht nicht ausblendet...sie ist leider Teil unsere Noch Männer, die wir lieben oder geliebt haben...

26.01.2016 20:10 • x 1 #121


S
Hallo Grace,

ich finde, du machst das echt toll und du bist nach so kurzer Zeit schon sehr abgeklärt. Du hinterfragst viele Situationen...
Kann mich sehr oft hineinversetzen in Deine Lage...
Dein Abschnitt über Rehas sagt , denke ich, so viel wahres.

Mein Mann war auch 2 Monate in einer psych. Klinik , hatte davor schon eine S. Beziehung und hat mir dann gesagt, dass er mich nie geliebt hat und er sich trennen wird. Wir haben 2 Kinder und es hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen.
Und die Psychologin hat auch gesagt, er soll sich trennen.
Dieser Wunsch nach Veränderung ist sehr stark bei meinem Mann. Endlich sollte alles richtig sein. Die Depressionen haben ihn all die Jahre aufgefressen.
Jetzt lebt er mit seiner neuen zusammen.

Es wurde alles aufgearbeitet in der Klinik und vielleicht gibt es dann kein zurück mehr in den Alltag.
Er hatte Angst, konnte nicht mehr zurück zu uns. War wie in einer Blase dort. Kennst du das?

Man sollte mit solchen Entscheidungen warten und nicht während eines Klinikaufenthaltes treffen.
Aber die Psychologen machen auch nur ihre Haken und geben den Bericht ab, wo draufsteht. Alles gut, der Patient geht in ein neues Leben.

Wie stehst du alles durch im Moment?

LG

26.01.2016 21:25 • x 2 #122


A


Scheidung nach Reha! Fassungslos und ganz allein

x 3


G
hallo Susi,
Ach herrje... Und das auch noch mit Kindern im Spiel. Das macht mich unendlich traurig... Wie lange ist es her und habt ihr Kontakt? Hast du noch Hoffnung oder abgeschlossen?
Ja ich kann diese Blase nachempfinden... Das meinte ich mit diesem Realitaetsschock. Mein Mann war bei der Rückkehr total von der Rolle, fast panisch. Je mehr wir danach gesprochen haben, um so mehr kam er ins Nachdenken, weil so vieles ganz verdreht von ihm interpretiert worden war. Dies legte sich dann und ich hatte auch das Gefühl, dass er Angst hatte einen Schritt auf mich zu zu machen, um ja nicht was falsches zu tun und eventuell wieder in meinen Fängen zu landen. Er sprach und spricht auch nicht mehr mit mir, wobei wir frueher vor der Krankheit und Reha täglich 1-2Stunden(!) über Themen sprachen, die uns beschäftigten..
Auch hier habe ich das Gefühl dass er fast Angst hat von mir irgendwie beeinflusst zu werden..(?).keine Ahnung mit wem er sich nun austauscht. Es scheint mir, als sind da auch viele neue Bekannte (Reha, ueber Dritte) ins Leben getreten, die ich nicht kenne.
Wie ich das schaffe? Gefuehlt gar nicht... Ja ich kann dies einerseits sachlich reflektieren, andereseits leide ich unendlich und habe grosse Angst vor der Zukunft und dass dies wirklich das Ende ist.
Heute Abend bin ich im Status verschrecktes Kaninchen und fuehle fast nichts, wahrscheinlich weil meine Gefühle die letzten Tage wie Monsterwellen auf mich einschlugen und nichts mehr uebrig liessen.

26.01.2016 22:12 • x 1 #123


W
Zitat:
Wie ich das schaffe? Gefuehlt gar nicht... Ja ich kann dies einerseits sachlich reflektieren, andereseits leide ich unendlich und habe grosse Angst vor der Zukunft und dass dies wirklich das Ende ist.
Heute Abend bin ich im Status verschrecktes Kaninchen und fuehle fast nichts, wahrscheinlich weil meine Gefühle die letzten Tage wie Monsterwellen auf mich einschlugen und nichts mehr uebrig liessen.

Hallo Grace, es tut mir Leid, dass es Dir heute nicht gut geht, aber Du schaffst es! Es kommt Dir vielleicht nicht so vor, aber Du bist ganz stark, alleine durch Deine Beiträge kann man sehen, dass Du Dich eben nicht in einem Erdloch verkriechst Die Situation ist einfach furchtbar belastend und wenn es Dir nichts ausmachen würde, wärst Du gar kein menschliches Wesen, finde ich...
Lass Dich mal drücken

26.01.2016 22:27 • x 1 #124


M
Hallo

Ich stelle hier niemanden an den Pranger! Ich wollte nur Denkanstösse geben sorry. Wahrscheinlich war das falsch.

Martha

26.01.2016 22:35 • #125


I
Hallo Grace,

schön das du meine persönliche Erfahrungen als Denkanstoss siehst.
Ich denke man sollte nach so einer Schocksituation wieder anfangen, sich um die ganz banalen Dinge im Leben
zu kümmern. Der Schock sitzt tief, aber das eigene Leben geht trotzdem weiter.
Man sollte keine Zeit verlieren, um zu sinnieren und sich immer wieder Vorwürfe zu machen oder sich immer dieselben Fragen zu stellen.
Ein Grossteil der Partnerschaften/ Ehen, die in diese Situation geraten sind finanziell oder durch gemeinsame Kinder tief miteinander verstrickt.

Und genau das ist der Punkt. Hier gibt es nur Verlierer. Die Kinder leiden und gemeinsam angeschaffte Dinge kommen unter den Hammer. Warum? Wegen Egoismus und ausblenden der Konsequenzen. Einfach nur nachgedacht von der Wand bis zur Tapete. Emotionen kochen hoch und machen alles nur schlimmer.
Man erlebt Dinge, die man nur aus dem Fernsehen kennt.

Mittlerweile schüttele ich nur noch den Kopf.

@Martha
Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin hart im nehmen.
so wie man in den Wald hinein hustet, so hustet es wieder heraus

IRobot

26.01.2016 23:10 • x 2 #126


G
Hallo!
Ich hatte heute meinen ersten Therapietermin, scheint ganz nett zu sein. Was ich spannend fand war ihr Gesuchtsausdruck als ich einen Schnellabriss dieser Geschichte gab..Ich glaub sie wirkte etwas angespannt.
Mir gehts durchwachsen. Mein Ex oder Nochmann hat mir heute eroeffnet dass er wohl einen neuen Job hat... In einer Anderen Stadt, noch weiter von der Anderen entfernt (!?) aber dort wo ich auch nach Arbeit suche... Ist wahrscheinlich Zufall bevor ihr das ueberbewertet...
Habe nun Angst dass ich hier nun bald wirklich alleine sitze und es kein zurueck gibt. Ansonsten wirkte er aeusserst gut gelaunt.

27.01.2016 17:32 • x 1 #127


G
Ich finde diese ganze Sache mit der Anderen immer seltsamer... Sie scheint ja nicht so wichtig oder der ausschlaggebende Punkt zu sein. Ist das jetzt gut fuer mich? Oder eher schlecht, da er sich ja ohne Plan B trennt...Immer dieses grübeln..

27.01.2016 18:38 • #128


S
Hallo Grace,

Mein Mann behauptet noch heute, dass SIE nicht der Grund für die Trennung ist...
Wer´s glaubt... vielleicht muss er sich das selber schön reden.

Die meisten wechseln sehr gern warm... und alleine in der Wohnung fand mein Mann es ganz schrecklich.
Das ist auch echt schwierig nach der Reha..

Hast du echt gut beschrieben... ich hatte auch den Eindruck, dass er sein Programm, welches er wohl mit seiner Therapeutin besprochen hat, durchzieht.
Er ist zwischendurch für ein Wochenende nach Hause gekommen, aber er hat es nur bis Samstag morgen ausgehalten. Er hatte wieder Kopfschmerzen , schlief schlecht usw...
Er wollte wieder in die Klinik zurück, aufgefangen werden.

LG

27.01.2016 18:55 • x 1 #129


W
Hallo Grace
Zitat:
Ich finde diese ganze Sache mit der Anderen immer seltsamer... Sie scheint ja nicht so wichtig oder der ausschlaggebende Punkt zu sein. Ist das jetzt gut fuer mich? Oder eher schlecht, da er sich ja ohne Plan B trennt...Immer dieses grübeln..

jetzt mal eine ganz blöde Frage (sorry, wenn es schon irgendwo steht): Würdest Du denn wieder mit ihm leben wollen?
Drück Dich ganz

27.01.2016 21:31 • #130


G
Hallo Waldfee,
Eine sehr gute Frage. Ja und nein und vielleicht... Das Chaos ist bei mir angekommen
Ja, ich liebe meinen Mann noch und wuensche mir eine zweite Chance
vielleicht, weil ich davon ausgehe, dass wir uns erst neu finden muessen und dabei auch eine Erkenntnis sein kann, dass wir nun nicht mehr zusammen zu recht kommen
Nein, wenn er mich weiter so behandelt wie die letzten Wochen, wovon ich nicht ausgehe will

27.01.2016 22:36 • #131


W
Zitat:
Hallo Waldfee,
Eine sehr gute Frage. Ja und nein und vielleicht... Das Chaos ist bei mir angekommen

Ach Du Arme
Wahrscheinlich geht es definitiv aufwärts, wenn zumindest das mal entschieden ist.
Wünsche Dir ganz viel Kraft hierzu

27.01.2016 22:48 • #132


G
Die Frage ist wie lange dies dauert...
Mir gehts nicht gut. Ich schlafe nur noch 4-5 Stunden und werde noch zwischendurch wach. ich komme morgens kaum noch aus dem Bett, mein Haushalt sieht aus, usw.
Ich habe Angst vor den naechsten Wochen und dann fragt er mich per WA wie es mir geht. Kapiert er nix oder schlechtes Gewissen beruhigen?
Ich habe richtig Angst vor dem naechsten Wiedersehen, da ich nicht wie ein hilfsbeduerftiges Etwas wirken will waehrend er vor guter Laune sprueht. seine AD wirken wohl richtig gut... Aber verbergen kann ich das kaum noch. Dann kann ich meine letzte Hoffnung ganz begraben.

28.01.2016 07:50 • #133


G
So ein weiterer Tag geht zu Ende in den ich schlecht gestartet bin. Ich habe heute mal angefangen meinen Haushalt wieder in den Griff zu bekommen.. Das hat gut getan und hat abgelenkt..
So viel Einsamkeit tut nicht gut...
Habe heute die gleichen AD wie mein Mann verordnet bekommen. Bringt uns das jetzt näher?
Mal schauen ob ich sie nehm. Vielleicht befinden wir uns dann wieder auf dem gleichen Level. Zumindest fördere ich gerade die Umsätze im Gesundheitssystem. Wenn es nicht so traurig wäre, fänd ichs sehr lustig...

28.01.2016 22:13 • #134


W
Hallo Grace,
weißt Du was ich total postiv finde? In Deinem letzen Beitrag spürt man Deinen Humor, den Du bestimmt hast und der langsam zurück kommt
Zu den AD kann ich nur sagen, dass es wohl schon Momente im Leben gibt, an denen man auf solche Hilfe zurück greifen kann und auch sollte, wenn es einem gut tut.
Öhm, und außerdem stelle ich gerade fest, dass ich mich auch mal um meinen haushalt kümmern sollte
Ich wünsche Dir eine ruhige Nacht und dass ganz bald mal etwas Licht in diese ganze dunkle und chaotische Situation bei Dir kommt!
Alles Liebe
Kristin

28.01.2016 22:35 • x 2 #135


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