Zitat von aequum:@Wapiti wie schaut's aus und wie geht es Dir?
Zitat von PsychoMantis:Ich befürchte er fährt noch eine Runde ..
Hallo ihr Lieben,
nein ganz im Gegenteil. Innerlich habe ich immer mehr abgeschlossen mit dieser Ehe. Ich lenke mich aktuell mit Sport ab und gehe jeden freien Tag, selbst wenn meine Geschwister nicht gehen.
Ich merke, dass es mir körperlich immer und immer besser geht und sehe unfassbar viele Fortschritte in so kurzer Zeit. Ich habe heute morgen mein Urlaubshemd von vor einem Jahr angezogen, was ich weder zuletzt einfach angezogen noch geschlossen bekommen habe und ratet, wer es jetzt wieder anziehen kann. Ich sehe langsam meine Gesichtskonturen wieder
Ich führe dieses 6-Minuten Tagebuch, was mich animiert jeden Tag etwas Gutes für einen Menschen zu tun und mich dazu zwingt die positiven Aspekte des Tages reflektieren zu lassen.
Ich merke auch, dass ich entspannter im Umgang mit Menschen bin. Ich muss nicht mehr befürchten, dass ich mich schlecht fühlen muss, weil ich zu nett zu einer weiblichen Person war. Mittwoch hatten wir einen Stammtisch nach einem Lehrgang von einer wild zusammen gewürfelten Gruppe. Die Chemie war klasse und auf einer freundschaftlichen Basis sehe ich da unfassbar viel Potenzial. Jedoch waren von den 6 Personen 5 Frauen. Ein Ding der Unmöglichkeit in meiner Ehe.
Vorgestern Abend habe ich mit einer Arbeitskollegin telefoniert, die im Januar ebenfalls die Entscheidung getroffen hat, sich nach drei Jahren Ehe Scheiden zu lassen. Etwas, was mich auch überrascht hatte, da diese erst vor kurzem ihre offizielle Hochzeitsfeier hatte. Auch wieder ein Kontakt, der in der Ehe niemals in dieser Form möglich geworden wäre.
Ich merke einfach durch diese Veränderungen, grade mit dem Sport und meiner Abnahme, dass ich immer mehr zu mir finde. Ich fühle mich vom Kopf aus her besser, Gesünder. Ich bin selbstsicherer, ich genieße die Zeit mit meiner Familie, mit meinen Eltern, meinem Bruder, meinen Schwestern. Ich sehe eine Perspektive. Frühestens nächstes Jahr werde ich es schaffen können mir eine eigene Wohnung zu suchen.
Dennoch gibt es auch Tage, wie heute. Ich habe das letzte Mal am Montag oder Dienstag wegen ihr geweint. Heute früh zieht es mich auch wieder runter. Denke an die Vertrautheit, die wir hatten und ich frage mich immer noch ab und an, ob ich am Ende alles falsch gemacht habe... damit habe ich die letzten Tage auch mit einem Arbeitskollegen geredet. Und seine Worte klingen mir nach: Sie kann nicht die richtige Gewesen sein, wenn sie wusste, dass sie dir damit wehtut das mit der Scheidung auszusprechen. Nach dem ersten Mal, okay, aber drei Mal und in dieser Härte? Das hast du nicht verdient.
Trotzdem habe ich ab und an Angst, nicht mehr jemanden zu finden und vielleicht mit ihr die beste Chance verpasst zu haben... schwierige dieses Gefühl genau in Worte zu fassen.
Ich habe auch immer noch keinen Termin bezüglich meiner Sachen. Das nervt mich aktuell richtig. Ich werde aller spätestens Morgen eine E-Mail schicken mit einer Frist für die kommende Woche mir meine Sachen auszuhändigen. Letzter Stand war, sie müsste dies im Hintergrund abklären, mit den Personen die dann anwesend wären. Sollte dies nun nicht zeitnah passieren, werde ich meine Rechtsanwältin darum bitten die weitere Korrespondenz zu führen. (Sie wollte dies nur im äußersten Notfall übernehmen).
Ihr merkt also, ich entwickle mich weiter nach vorne und begreife auch langsam, dass ich wieder ich werde und mich die letzten Jahre stark beeinflussen haben lassen. Egal wie sehr vielleicht irgendwo tief in mir drinnen ist, dass es wieder so wird, wie es mal war, so weiß ich auch, dass einfach viel zu viel passiert ist. Diese Ehe ist gescheitert. Es ist keine Schande. Es definiert mich nicht als Mensch.
Ich bin genug, so wie ich bin.