Nach 32-jähriger Ehe wurde ich vor 5 Jahren geschieden. Ich habe ganz lange gebraucht, um damals meinen Ex zu verlassen, aus Fucht davor, nicht alleine zurecht zu kommen.
Mein Ex hatte ein Verhältnis mit meiner damals besten Freundin. Zwar hat er mir geschworen, das seien alles nur Gerüchte, und ich habe für ihn die Hand ins Feuer gelegt. Bis ich durch einen Zufall dahinterkam. Dann, nach langem Hin und Her sagte er mir, er wolle mich an seinem Leben nicht mehr teilhaben lassen, die Kinder waren groß und aus dem Haus, seine letzte moralische Instanz gerade verstorben.
Ich bin gegangen und hatte mit 50 Jahren meine erste eigene Wohnung.
Alles schien zu klappen, und dann kamen die Phasen, in denen ich nur hätte weinen können. Ich fühlte mich als Versager, es war ein schlimmes Auf und Ab.
Heute, nach so langer Zeit, geht es mir noch nicht wesentlich besser. Ich fühle mich so einsam, habe mitunter regelrecht Heimweh. Nicht nach dem Mann, aber mein Sohn mit Frau und Neugeborenem wohnt im Haus, mein Ex und seine Tussi direkt nebenan. Ausgerechnet die nimmt die Stelle der Oma ein, damit komme ich nicht klar.
Ich fühle mich verraten, und meinen Geschwistern und den wenigen Bekannten, die mir geblieben sind, gegenüber muß ich immer so tun, als ginge es mir gut. Die sagen: du hast doch alles, eine schöne Wohnung, einen guten Job, du bist den Lügner los usw.
Ich habe keine Kraft mehr, zu gar nichts. Ich fahre zur Arbeit, immer mit einem Kloß im Hals. Am liebsten möchte ich alles hinschmeißen.
Was soll ich denn bloß tun?
06.10.2013 13:47 •
#1