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Scheidung nach 2 Monaten Ehe

A
Hallo,
ich schreibe hier, weil ich absolut traumatisiert bin.

Ich habe 2020 jemanden online kennengelernt, der leider in Mexiko wohnte. Das hat uns dennoch nicht davon abgehalten, eine Beziehung zu starten. Wir waren drei Monate zusammen und haben unsere Besuche geplant, bis er das erste Mal an Silvester 20/21 mit mir Schluss gemacht hat (dazu hatte ich hier auch ein Thema erstellt).

Folgendes ist dann passiert:
Ich hatte es geschafft, relativ zeitig wieder Kontakt zu ihm herzustellen, sodass wir Anfang Januar 2021 wieder geschrieben haben. Ich habe ihn quasi angebettelt, die Trennung zurückzunehmen. Seine Worte: Möchtest du wirklich mit so jemanden zusammen sein? Der dir das angetan hat?
Und ich doofe Nuss habe ja gesagt, weil ich dachte, dass er einfach kalte Füße bekommen hat. Dass dies ein Omen für mein künftiges Leben sein sollte, hätte ich wirklich nie gedacht.

Januar 2021 wurde es dann recht schnell wieder sehr schön und ich sah, dass er plötzlich wieder aufblühte. Er meinte selber, dass er sich nach der Trennung sch. gefühlt und mich zu sehr vermisst hat. Ich hatte im Januar und Februar mit dem Vertrauensbruch der Trennung zu kämpfen, habe es aber mit der Zeit und seiner Hilfe hinbekommen. Es wurde wirklich schön mit ihm, sodass ich ihn im März 2021 in Mexiko besucht habe.
Es war nicht alles schön und es war befremdlich, plötzlich vor ihm zu stehen, aber ich habe darüber hinweggesehen, weil ich es so sehr wollte. Und dann habe ich mich nur noch mehr in ihn verliebt und war traurig als ich zurück nach Deutschland musste.

Er wollte dann im April für drei Monate nach Deutschland kommen! Ich hatte bis zum Schluss gerechnet, dass das nicht passiert, da er ein ängstlicher Typ ist und noch nie alleine gereist ist. Doch er kam! Wir haben den Sommer in Deutschland verbracht und ich habe mich nur noch mehr in ihn verliebt. Und dann kam er noch mal für drei Monate im Winter! Und dann hat er mir im Dezember 2021 einen Antrag gemacht!
Schließlich war die Coronasituation für mich unerträglich in Deutschland geworden, sodass ich ihn gefragt habe, ob ich nicht zu ihm nach Mexiko ziehen soll. Wir haben lange darüber geredet, das Für und Wider abgewägt und am Ende meinten sogar seine Eltern, dass ich kommen soll.

Ich habe also all meinen Besitz verkauft, meine Wohnung aufgegeben, mich abgemeldet und bin zu ihm gezogen. Und dieses halbe Jahr war für mich eines der schönsten! Wir haben viel unternommen, das Haus auf Vordermann gebracht und Kurzurlaube gemacht.
Mein Visum war für ein halbes Jahr bewilligt und es stand dann die Frage im Raum, ob wir es verlängern, ich zurück nach Deutschland ziehe und wir wieder eine Ferbeziehung machen oder heiraten!
Er entschied sich für das Heiraten! Ich habe ihn mehrmals, immer wieder gefragt, ob er das wirklich möchte. Ja, er möchte.

Gesagt, getan. Wir hatten eine kleine, private, wunderschöne Hochzeit in unserem Lieblingsurlaubsort.
Dann fuhren wir nach Hause und ich bekam eine Gastritis, die mich 3 Wochen ans Bett gefesselt hat. In der Zeit musste er sich ein wenig um mich kümmern (Tee, Arzt, nichts weltbewegendes, ich wollte sogar öfters meine Ruhe). Doch das war auch die Zeit, wo er komisch wurde.
Plötzlich hat er aus nichts ein Drama gemacht, wurde ständig grübelig, verschlossen und hatte Heulanfälle. Ich wusste nicht, was los ist, habe es mit Trost und Reden versucht, doch es hörte nicht auf. Ich dachte dann, dass er Aufmerksamkeit möchte und habe ihm gesagt, dass ich das so nicht mehr mitmache, er solle das bitte lassen oder sich HIlfe suchen. Er ist dann auch in Therapie gegangen. Die Therapeutin meinte, dass er unterdrückte Gefühle hat und diese schwer kommunizieren kann und offener sein muss.

So. zwei Monate nach der Hochzeit hatte er wieder so ein Gefühlsdrama, auf das ich mich nicht einlassen wollte. Er war dann 6 Stunden außer Haus spazieren und ich kam dann sogar zu dem Punkt, seine Mutter um Rat zu fragen. Sie meinte, er ist Autist, vermutlich mit Asperger, was ich bis dahin nie mitbekommen habe. Und nach dem Gespräch mit seiner Mutter (er hat auch noch mal mit ihm gesprochen), schien es okay zu sein. Er hat bitterlich geweint und gedacht, es wäre aus zwischen uns.

Dann, nur eine Woche später, war wieder eine Streitsituation, dessen Inhalt zu unbedeutend war, als dass ich ihn hier niederschreiben muss. Aber er hat mich daraufhin bei WhatsApp blockiert. Ich geriet in Panik (Verlustangst) und habe ihm eine böse Mail geschrieben, was der Sch*iß soll.
Daraufhin kam er nicht mehr von der Arbeit nach Hause und ich wurde den ganzen Tag (12 Std) in Ungewissen gelassen!
Um 22:30 kam er zusammen mit seiner Mutter und Bruder nach Hause, doch niemand hat mich beachtet. Alle haben Blickkontakt zu mir gemieden und ich habe mich so alleine gefühlt. Ich durfte nur 10 Min mit ihm reden und er sagte, er sieht keine Zukunft mehr mit uns. Zwei Monate nach der Hochzeit und es lief doch erst ein paar Wochen schlecht, durch sein Drama.

Ich wollte seine Worte nicht überbewerten, doch am nächsten Tag hielt er an seiner Entscheidung fest. Er liebe mich, aber er sehe keine Zukunft für uns. Warum hat er mich dann geheiratet? Warum hat er den Antrag gemacht? Warum hat er ja zum Umzug nach Mexiko gesagt?
Er meinte, er hatte oft das Gefühl, unter Druck zu stehen (mit dem Antrag, obwohl ich ihn nie gezwungen habe) und er hatte viele Ängste. Ich denke auch, dass ich ihn zu sehr an seine Mutter erinnere.

Dann, an diesem Tag haben wir haben noch zwei oder drei Stunden gekuschelt, uns geküsst und er hat auch geweint. Er kam sogar in der Nacht rüber, als ich meinte, ich vermisse ihn.
Am darauffolgenden Tag wurde es wieder schlimmer. Er hielt an seinen Worten fest und wollte, dass ich Mexiko verlasse! Einfach so!
Ich überlegte und dachte, dass es vielleicht besser ist, ihm Zeit zu geben (er hat auch mit seiner Doktorarbeit zu tun) und dann können wir über die Situation ja noch mal sprechen. Für mich war es so unwirklich, dass es aus sein sollte!

Doch mein Flug wurde gestrichen (Lufthansastreik) und war für mich ein Zeichen, dass es nicht sein soll. Ich bat ihn darum, uns Zeit zu geben, denn ich hatte ja auch keine Wohnung mehr in Deutschland. Da schien er sich in die Enge getrieben gefühlt, denn er wurde kalt, abweisend, wir hatten Streit und er buchte einfach einen neuen Flug. Er meinte auch, er hätte sich wegen der Scheidung erkundigt und die könne man in Mexiko einfach so veranlassen, ohne meine Unterschrift. Er hat sogar gedroht, die Immigrationspolizei anzurufen, wenn ich den nächsten Flug nicht nehme.
Er wurde wirklich sehr, sehr hässlich und ich dementsprechend emotional. Ich kann nicht verstehen, dass er so etwas mit mir abzog!
Die einzige Erklärung, die ich habe, ist, dass er mit dem Stress überfordert war (seine Dramaanfälle und die Doktorarbeit und vielleicht auch die Verantwortung der Ehe).

Da er die Scheidung so schnell wie möglich wollte, wollte ich so schnell wie möglich nach Deutschland. So hat er mir einen früheren Flug gebucht, viel Geld verloren und ich bin nach langem Drama seit gestern wieder in Deutschland. Bin bei meiner Mutter gestrandet, zu der ich kein gutes Verhältnis habe. Es ist ein absoluter Albtraum! Ich habe nichts, absolut nichts! Er hat mir mein ganzes Leben entrissen, meine Träume von einem gemeinsamen Leben, wir hatten sogar Pläne gemacht.
Er hat die Scheidung vor meinem Abflug unterzeichnet, wovon ich erst am Flughafen erfahren habe (seine Mutter hat mich hingebracht).

Ich fühle mich wie ein Stück Müll, das er entsorgt hat, bzw. die Verantwortung dafür hat er seiner Mutter zugeschoben. Er hat das Haus verlassen und bei Freunden geschlafen. Seine Mutter hat versucht, sich so gut es geht um mich zu kümmern. Sie versteh ihren Sohn auch nicht, schiebt es auf seinen Autismus und meinte, er hat wahrscheinlich auch wieder Depressionen. Er sei blockiert und könne keine klaren Entscheidungen treffen.

Ich weiß, dass alles kaputt ist, ich brauche mir keine Illusionen zu machen. Es ist zu viel passiert, als das es ein Zurück gäbe, aber ich leide wie ein Hund. Es geht mir so elend. Es passierte für mich auch so plötzlich. Ich habe niemals an Trennung oder Scheidung gedacht. Ich esse nicht, schlafe nicht, habe Weinkrämpfe, denke an Selbstmord. Ich war mir so sicher mit der Heirat und mit ihm, weil 1,5 Jahre alles gut zwischen uns war. Mir war es immer wichtig, offen zu kommuizieren und er hatte immer die Möglichkeit nein zu sagen. Nein zur Verlobung, nein zum Umzug, nein zur Heirat. Doch er sagte immer ja.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er mich nicht vermisst, dazu waren wir zu eng. Wir haben wirklich alles zusammen gemacht und er wollte das immer, vieles kam von ihm aus. Wir haben so viel gekuschelt und waren innig. Deshalb verstehe ich nicht, wie seine ganze Persönlichkeit plötzlich umgeschlagen ist!
Ist es doch eine Depression? Eine Phase? Eine Psychose?

Ich verstehe es nicht und suche nach Meinungen von euch. Bitte seid nicht zu hart zu mir, ich weiß, dass ich ihm wohl keine zweite Chance nach Silvester hätte geben sollen, aber ich war so verliebt und bin es ja immer noch und danach war es auch so schön!
Jetzt ist alles aus, doch ich leider so sehr.

05.09.2022 18:00 • #1


U
Hey Ally..

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht sicher bin, was ich schreiben soll. Deine Geschichte klingt extrem hart und es tut mir leid, dass du so auf die Nase gefallen bist. Ich denke, es ist tatsächlich das beste, dass du zurück in Deutschland bist. Ich mein, wenn er nach so kurzer Zeit die Trennung ausspricht, beweist er damit eine extrem (in meinen Augen zumindest) unausgeglichene Persönlichkeit.. wenn er sich nicht jetzt von dir getrennt hätte, dann definitv irgendwann, wenn du dich an das neue Zuhause gewöhnt gehabt hättest. Also lieber jetzt, als später.

Wie ich schon geschrieben habe.. ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Es tut mir leid, dass du diesen Schmerz durchleben musst. Aber ich denke, du hast das ein oder andere fürs Leben gelernt. Und das allerwichtigste ist: du warst mutig. Du hast es versucht und am ende ist es eben in die Hose gegangen. Du hast absolut keinen Grund dazu, dich wie Müll zu fühlen..

Fühle dich bitte mal gedrückt okay ? Ich werde mir die Tage mal Gedanken machen, vielleicht fällt mir trotzdem etwas Sinnvolles zu deiner Geschichte ein .. Tut mir leid, dass ich im Moment nicht viel Hilfestellung leisten kann...

Ich wünsche dir erstmal alles Gute und viel Kraft.. Du packst das es tut weh. Aber du packst das!

05.09.2022 18:18 • x 3 #2


A


Scheidung nach 2 Monaten Ehe

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Gorch_Fock
Hey Ally, schon ziemlich heftige Geschichte. Mexiko ist verdammt weit weg und schon eine große Umstellung. Du hast auf jeden Fall Erfahrungen gemacht. Ob sie gut oder schlecht waren, wer kann das beurteilen? Hast Du denn noch etwas von Deinem Ersparten übrig behalten? Ansonsten wird es natürlich eine Hausnummer, bei dem angespannten Wohnungsmarkt zeitnah etwas zu bekommen im Moment. Dazu wirst Du ja auch wieder eine Arbeit brauchen, um Deine Leben hier mit aktuell fast 10 Prozent Inflation zu bestreiten. Hier solltest Du Schritt für Schritt vorgehen, um wieder selbständig zu werden.

05.09.2022 19:53 • x 1 #3


A
Hallo ihr zwei,
ja, es ist gerade alles furchtbar. Ich habe ein paar Termine in nächster Zeit und hoffe, dass ich schnell wieder auf eigenen Beinen stehen kann. Allerdings kenne ich in meiner Studienstadt niemanden mehr und bin allein. Das macht mir jetzt schon Angst. Ich muss auf jeden Fall stabiler sein, wenn ich dort hinziehe.

Mein Ex und ich hatten ein Onlinedokument angelegt, damit wir dort im Zuge unserer Fernebeziehung reinschreiben konnten, wenn wir uns vermissten. Dort habe ich letzte Nacht gelesen und gesehen, dass er einen neuen Eintrag geschrieben hat!
Im Endeffekt hat er mir seine Gründe für die Trennung genannt, die in meinen Augen lächerlich sind. Natürlich bin ich nicht perfekt, habe meine Macken und manchmal Ängste, aber wir haben immer darüber gesprochen und er meinte, er ist für mich da. Genau so, wie ich für ihn da war, wenn er seine Probleme hatte. Er meinte, dass er sich schon ein Jahr so fühlte und es ignoriert hat, doch wenn das schon eine Weile so lief, warum hat er dann dem Umzug und der Heirat zugestimmt und das sogar selbst in die Wege geleitet? Dann hätte er doch zumindest die Hochzeit hinauszögern können?! Und vor allem mit mir reden! Er hat nie gesagt, was ihn stört, so konnte ich auch nie etwas ändern, das ist unfair.
Für mich hört es sich beinahe so an, dass er nach Gründen für seine Entscheidung und sein Verhalten sucht. Niemand heiratet, wenn er tatsächlich nicht glücklich wäre.

Ich habe auf seinen Eintrag mit einem Gegeneintrag reagiert. Habe gesagt, dass er seinen Ängsten und Sorgen in dieser stressigen Zeit zu viel Raum gegeben hat und dann quasi geflohen ist, anstatt mit mir zu reden. Vielleicht hat er auch Panik nach der Hochzeit bekommen, weil ihm die Verantwortung erst recht bewusst wurde... so ganz weiß ich es nicht und verstehe ich auch immer noch nicht.
Ich habe dann eine Benachrichtigung bekommen, dass er das Dokument bei sich in den Papierkorb gelegt hat. Das ist für mich auch ein Zeichen, dass er meine Worte, die bestimmt einen Funken Wahrheit tragen, nicht ertragen konnte. Und bestimmt ist er es leid zu diskutieren und zu streiten, ich auch, es hat ja auch keinen Sinn mehr.
Aber es macht mich so unendlich traurig, dass er mich einfach entsorgt hat, vor allem, nachdem ich noch mal ein bisschen in den anderen Einträgen gelesen habe und wie sehr er mich geliebt hat. Er meinte immer, dass wir alles überstehen, jede dunkle Phase, etc. - Nun weiß ich, dass das nur schöne Worte und Wunschdenken von ihm waren, denen ich nicht hätte trauen dürfen

06.09.2022 10:44 • #4


Ayaka
Zitat von Ally89:
Im Endeffekt hat er mir seine Gründe für die Trennung genannt, die in meinen Augen lächerlich sind.

ich denke den besten Dienst tust du dir im Moment, wenn du mal damit beginnst seine Entscheidung zu akzeptieren. Er will nicht mehr, das hat er klar genug gezeigt. Ob die Gründe jetzt für dich ausreichend sind oder nicht, spielt da keine große Rolle. So komisch wie er sich verhalten hat wirst du wohl nie vernünftige, zufriedenstellende Antworten finden.

Ich rate dir auch nach Möglichkeit den Kontakt gänzlich abzubrechen und mit der Schreiberei in der Datei oder sonstwo aufzuhören - selbst wenn es noch mal ein Revival gibt habt ihr hier Muster in der Beziehung die immer wieder auf eine Komplettzerstörung durch ihn hinsteuern - war ja auch jetzt nicht das erste Mal.

06.09.2022 11:02 • x 6 #5


Heffalump
Zitat von Ally89:
Im Endeffekt hat er mir seine Gründe für die Trennung genannt, die in meinen Augen lächerlich sind.

In seinen Augen aber sehr real.

Wenn das für die angeblich liebende Partnerin lächerlich sind - dann hat er doch somit Recht, in seiner Entscheidung
Zitat von Ally89:
dass er meine Worte, die bestimmt einen Funken Wahrheit tragen, nicht ertragen konnte

Hat was von, Du teilst aus - und er muss kuschen

06.09.2022 11:11 • x 2 #6


D
Liebe @Ally89,

man kann deine große Verzweiflung sehr gut rauslesen - erstmal mein vieles Mitgefühl für dich.

Du hast dich sehr auf deine großen Gefühle verlassen und spürst jetzt leider heftig, dass dieser Weg nicht gerade der stabilste, vernünftigste oder zuverlässigste gewesen ist.

Ich möchte dich bitten gegen deine große Verzweiflung und seelischen Schmerzen zum Arzt zu gehen. Am besten zu einem Facharzt, einem Psychiater. Oder auch in die psychiatrische Notfallambulanz.

Dort wird man dich verstehen, dir professionell helfen, dir etwas zur Stabilität und Beruhigung geben, damit du wieder Boden unter deinen Füßen und Gefühlen gewinnst.

Es lässt sich alles regeln. Auch mit Hilfe von einem Fachanwalt für Familienrecht. Und auch für eine gute Zukunft für dich.

Aber bitte lass‘ dir von Fachleuten etwas helfen. Deine Erfahrung kannst du nicht alleine stemmen und tragen.

Ich hoffe, ich kann dir mit meinen Zeilen ein kleines Stückchen weiterhelfen - und sende dir jetzt sehr viel Kraft und wünsche dir von Herzen alles Liebe.

06.09.2022 11:12 • x 1 #7


tina1955
@Ally89 , warum akzeptierst Du es nicht einfach, dass er nicht mehr mit Dir zusammen sein möchte ?

Ob das nun von seiner Seite aus fair gelaufen ist oder nicht, sei dahin gestellt.

Fakt ist, Du als reife Frau hast unüberlegt all Deine Zelte in Deiner Heimat abgebrochen und bist zu einem Mann in ein fremdes Land gezogen, der selbst nicht mal in der Lage ist, einen klaren Gedanken zu fassen.


Nun quäle Dich nicht mehr mit dem Gedanken, schau in die Zukunft und setze Dir dafür Ziele.

Erkundige Dich, ob diese Ehe in Deutschland anerkannt wurde, wenn nicht dann sei froh, es bewahrt Dich vor weiteren Kosten.

Der Weg aus dem Nichts in eine Zukunft zu blicken wird für Dich vielleicht recht steinig sein, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

06.09.2022 11:31 • x 7 #8


A
Zitat von Heffalump:
Wenn das für die angeblich liebende Partnerin lächerlich sind - dann hat er doch somit Recht, in seiner Entscheidung

Sie sind in meinen Augen lächerlich, weil er meinte, er denkt so schon seit einem Jahr und in der Zeit hat er mir einen Antrag gemacht, ich bin ausgewandert und wir haben geheiratet. Da sind so Gründe wie Ich hab immer so viel gekränkelt oder Ich habe so viele Ängste vor der Zukunft, schon lächerlich. So etwas wusste er von mir schon von Anfang an. Er hätte dann einfach vorher Schluss machen müssen.

Ich habe ihn immer dazu ermutigt, mir zu sagen, was er denkt und fühlt und er hat das nicht gemacht. So hatte ich keine Zeit, mein Fehlverhalten in der Beziehung zu ändern (mir war es nicht ganz bewusst, was er dachte und fühlte). Gegenfrage: Verhält sich so ein liebender Partner? Seine Gedanken und Gefühle zu verschweigen, mir nicht auch einmal die Meinung zu sagen, etc.?

06.09.2022 11:35 • #9


A
Zitat von tina1955:
@Ally89 , warum akzeptierst Du es nicht einfach, dass er nicht mehr mit Dir zusammen sein möchte ?

Weil ich ihn kenne und ich weiß, dass er mich noch liebt und er mal wieder im Affekt und aus Stress und Angst reagiert hat. Natürlich wollte ich kämpfen und tue es irgendwie noch immer, obwohl ich weiß, dass zu viel passiert ist, als das man das reparieren kann.
Aber ich war zwei Monate verheiratet und war in dem Glauben, dass es für immer ist, denn mir bedeutet die Ehe etwas. Ich kann mein Gehirn nicht einfach umswitchen und denken: Ah okay, jetzt sind wir geschieden., wenn ich weß, dass er mal wieder überreagiert hat.
Ich akzeptiere seine Gründe, aber es ist schwer zu akzeptieren, dass er deswegen alles in den Sand setzt und zerstört.

Ja, ich muss nach vorn blicken, aber ich bin ja erst zwei Tage hier! Habe immer noch mit Heulkrämpfen zu tun, kann schlecht schlafen durch Jetlag, Gastritis, usw. Ich brauche Zeit um zu verstehen, was hier passiert ist. Es ist ein absolutes Trauma für mich.
Ja, ich habe nächste Woche einen Termin bei meinem Psychiater - der ist übrigens auch der Meinung, dass mein Exmann im Affekt gehandelt hat, weil er mit stressigen Situation nicht klar kommt und manche dann die Flucht ergreifen. Ich spreche meinem Exmann die Gefühle nicht ab, aber ich habe ihm immer gesagt, er soll offen kommunizieren und mir sagen, wenn ihn etwas stört, denn ich wollte eine harmonische, glückliche Beziehung auf beiden Seiten. Und das ist, was ich ihm vorhalte.

06.09.2022 11:40 • #10


Heffalump
Zitat von Ally89:
Er hätte dann einfach vorher Schluss machen müssen.

wie alt ist er denn?
Kulturell, ähnlich oder völlig anders?


Zitat von Ally89:
Ich habe ihn immer dazu ermutigt, mir zu sagen, was er denkt und fühlt und er hat das nicht gemacht.

Wenn man nicht so erzogen wurde, kann es durchaus sein, das man möchte, aber nicht kann.


Zitat von Ally89:
mir war es nicht ganz bewusst, was er dachte und fühlte

das ging ihm bestimmt ebenso


Zitat von Ally89:
Seine Gedanken und Gefühle zu verschweigen, mir nicht auch einmal die Meinung zu sagen, etc.?

Muss man das? Muss man sich von rechts auf links drehen, nur damit der Partner alles weiß? Wenn man es selbst nicht mal weiß?

Ich leb ja schon recht lang mit mir, und überrasche mich immer noch

Zitat von Ally89:
war in dem Glauben, dass es für immer ist, denn mir bedeutet die Ehe etwas

den Traum hatten schon viele - und sind nun geschieden



Zitat von Ally89:
der ist übrigens auch der Meinung, dass mein Exmann im Affekt gehandelt hat, weil er mit stressigen Situation nicht klar kommt

Normal sollte ein Psychiater nicht so reden, wenn er dich bzw. ihn nur aus Schilderungen kennt

06.09.2022 11:43 • x 3 #11


tina1955
@Ally89, Du kannst einem Mann von fast 30 Jahren nur vor die Stirn schauen, nicht seine Gedanken lesen.

Und so, wie Du hier beharrlich seine Liebe zu Dir schilderst, hast Du noch lange nicht begriffen, dass es für ihn nicht so war.

Hätte er Dich tatsächlich geliebt, würdest Du jetzt noch bei ihm sein.

Du wolltest ihn überzeugen, Du hast ihn nicht ermutigt!

Ein Psychologe kann auch nur mit dem Material und den Infos arbeiten, die ihm erzählt werden.

06.09.2022 11:50 • x 3 #12


A
Zitat von tina1955:
@Ally89, Und so, wie Du hier beharrlich seine Liebe zu Dir schilderst, hast Du noch lange nicht begriffen, dass es für ihn nicht so war.


Er war derjenige, der mir all die Dinge in das Onlinedokument geschrieben hat. Wie sehr er mich liebt und immer für mich da sein wird. Er hat quasi dieses Lovebombing betrieben und gemeint, wie dankbar er ist, dass ich jetzt in seinem Leben bin.
Er war erjenige der mir einen Antrag gemacht hat und er war derjenige, der sich um die Hochzeit gekümmert hat, auch wenn ich ihn gefragt habe, ob er das wirklich möchte, denn ich wollte, dass er sich sicher ist.

Also ja, er hat mich extrem geliebt und deshalb über meine Fehler hinweggesehen. Diese hält er mir nun aber vor und ich glaube, weil er nach Gründen für seine Entscheidung sucht und selbst nicht so recht mit der Trennung klarkommt, wie schon beim ersten Mal.
Sicherlich ist das nur meine Vermutung, aber es macht mich so wütend, wenn da ein Funke Wahrheit hintersteckt. Leichtfertig Schluss machen, Scheidung einreichen, etc.

Ja, wir müssen auf Abstand gehen, aber ich hatte ja kaum Möglichkeiten, mich zu seinem Entschluss zu äußern, weil er mich abgespeist hat. Deshalb war es mir ein Bedürfnis, ihm zu sagen, was ich denke.
Es wird jetzt auch nicht mehr viel passieren... der Kontakt wird abgebrochen und vielleicht wird er sich nach seiner Doktorarbeit wieder melden, vielleicht auch nicht. Aber es ist klar, dass zu viel passiert ist, als dass man das kitten könnte.

06.09.2022 12:06 • #13


A
Zitat von Heffalump:
wie alt ist er denn? Kulturell, ähnlich oder völlig anders? Wenn man nicht so erzogen wurde, kann es durchaus sein, das man möchte, aber nicht kann. das ging ihm bestimmt ebenso Muss man das? Muss man sich von rechts auf links drehen, nur damit der Partner alles weiß? Wenn man es selbst nicht mal weiß?

Er wird 30, kulturell ähnlich gestrickt, also kein streng katholischer Mexikaner, sondern sehr westlich und modern gestrickt.

Allerdings hatte er in der Kindheit viele Trauma durch seine Mutter erlitten, was wohl auch ein Grund ist, warum er mit manchen Verhaltensweisen von mir nicht klar kam. Und ja, er KANN nicht, aber er hätte zumindest die Verlobung, den Umzug und die Heirat verhindern müssen.

06.09.2022 13:50 • #14


Unhinged
Hallo @Ally89,

das ist eine böse Geschichte, die du da mitbringst.

Zitat von Ally89:
Aber es macht mich so unendlich traurig, dass er mich einfach entsorgt hat, vor allem, nachdem ich noch mal ein bisschen in den anderen Einträgen gelesen habe und wie sehr er mich geliebt hat.

Dann lies' da nicht mehr. Es tut dir doch nicht gut

Zitat von Ally89:
Nun weiß ich, dass das nur schöne Worte und Wunschdenken von ihm waren,

Und auch von dir, weil du trotz der Vorerfahrung mit ihm alle Bedenken in den Wind geschlagen hast. Sein Verhalten will ich gar nicht entschuldigen oder erklären. Aber du bist ebenfalls Mitwirkende.

Eine Trennung ist schwer zu verarbeiten. Ich bin selbst erst seit knapp 5 Monaten nach 13 Jahren dabei. Nicht immer ist nur der andere Part der Schurke.

Ob er dich noch liebt, ist unwichtig. Ihr seid getrennt. Das ist der Fakt.

Es tut mir leid.

06.09.2022 14:01 • x 1 #15


A


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