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Scheidung - Mein Mann hat kein Interesse an mir & Tochter

A
Hallo,
ich bin neu hier und will euch meine Geschcihte erzählen. Wir sind fast 20 Jahre verheiratet, unsere Töchter sind 18 und 12. Mein Mann fuhr anfangs zur See, hat später eine Umschulung gemacht und ist nun als Messebauer ständig unterwegs. Ich habe mich um alles meist allein kümmern müssen, habe unsere Kinder eigentlich auch allein groß gezogen. Mein Mann verlor mit den Jahren immer mehr Interesse an uns.

Das zeigte sich auch darin, dass er mich finanziell kaum unterstützte und ich alles allein bezahlen musste. Seit ca. 5 Jahren gibt es keine Zärtlichkeiten zwischen uns, keinen S., keine gemeinsamen Unternehmungen. Was habe ich um unsere Ehe gekämpft, aber er lehnte jede Hilfe ab. Letztendlich bin ich allein zur Therapie gegangen und musste erkennen, dass wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben.

Er hat keine Interesse an mir als Frau und traurigerweise auch absolut kein Interesse für seine große Tochter, die gerade ihr Abitur macht. Ich weiß allerdings nicht, was sie ihm getan hat, dass sie ihm so gleichgültig ist, es macht mich als Mutter aber sehr traurig. Wenn er von Montage kommt, hängt er nur noch in der Garage, Gespräche sind kaum möglich. Das Einzige, was er mal geäußert hat, ist, dass er niemals hätte heiraten und eine Familie gründen dürfen. Das tut weh! Nun habe ich die Entscheidung getroffen, mich scheiden zu lassen. 5 Jahre lang habe ich um seine Liebe und Anerkennung gebettelt und was ist dabei raus gekommen? Nichts, ich bin nach wie vor unglücklich. So sollte doch keine Beziehung sein!

Nun ist also die Scheidung am Laufen. Mir geht es viele Tage gut und ich weiß, ich habe die richtige Entscheidung für mich getroffen, denn so kann es einfach nicht weiter gehen. Aber dann gibt es Tage wie heute, an denen ich weine, weil ich einen lieben Mann an meiner Seite vermisse. Dann bin ich ganz durcheinander. Liebe ich meinen Mann noch oder ist es die Sehnsucht nach einem Partner an meiner Seite?
Ich habe ganz liebe Freunde, die für mich da sind, und hier im Forum habe ich gelesen, dass es vielen von euch nach einer Trennung auch so geht. Also werde ich versuchen, nach vorn zu schaun, es muss ja weiter gehen.
anne-carmen

13.03.2011 10:20 • #1


Morgenstern
Liebe anne-carmen,

es ist ein guter und mutiger Schritt gewesen dich von jemandem zu trennen der dich offenbar seit Jahren nicht mehr liebt, ich glaube die Sehnsucht die du empfindest ist nicht direkt nach IHM sondern danach wie es mit ihm war als alles noch gut lief und natürlich nach JEMANDEM an deiner Seite der dich liebt und unterstützt.
Es ist hart wenn der Mensch mit dem du alt werden wolltest die Ehe bereut, ich hoffe für dich dass du so schnell wie möglich mit allem durch bist und die Kraft findest alles gut zu meistern...

Liebe Grüße...

13.03.2011 10:29 • x 1 #2


A


Scheidung - Mein Mann hat kein Interesse an mir & Tochter

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sanne
Hallo,

ich möchte dich auf diesem Weg auch darin bestärken, dass dein Schritt auf jeden Fall richtig war.

Ich bin mir sehr sehr sicher, dass es keine Liebe ist sondern nur die Umstellung.

Eine Unglückliche Beziehung bzw. das Bauchgefühl in dieser zeit verwechselt man sehr oft mit Liebe...es ist aber nur kränkung und trauer wegen der vergangenen Zeit.

Wenn du wieder einen Mann kennenlernt, der dich in den Arm nimmt, dir sagt wie sehr er dich liebt. Dich unaufgefordert küsst oder einfach beim auto fahren deine hand hält, dann weisst du, dass ich recht hatte.

gibt dir bisschen Zeit und sehe es als chance, in diesem leben nochmal die möglichkeit zu bekommen, das gefühl zu erfahren, richtig gewollt zu werden.

alles liebe von mir...
in der nächsten zeit, kannst du ja hier bisschen schreiben. Dadurch lindert sich der Schmerz..ich kann ein lied davon singen.

eine umarmung für dich
sanne

13.03.2011 12:22 • x 1 #3


A
Hallo Morgenstern,
herzlichen Dank für deine lieben Worte. Du hast recht, es ist schwer, etwas aufzugeben, von dem man glaubte, dass es bis ans Ende hält.
LG anne-carmen

13.03.2011 12:55 • #4


A
Hallo Sanne,
herzlichen Dank für deine aufmunternden Worte. Mit dem Gekränktsein hast du bestimmt recht. Ich habe in den letzten Jahren viele Demütigungen durch meinen Mann erfahren. Aussagen wie: pass auf deine Figur auf (1,64 m groß und 60 kg), dein Brust hängt (nach 2 voll gestillten Kindern kein Wunder oder), das tut ganz schön weh und hätte mir schon längst zeigen müssen, dass mein Mann mich nicht mehr liebt. Ich musste auch zu den Feiern in meinem Familien- und Freundeskreis allein gehen, weil er diese Menschen plötzlich nicht mehr mochte. Sogar in den Erlebnispark nach Rust bin ich mit meiner Freundin und ihrer Familie und meinen Kinder allein gefahren, weil ihm irgendetwas nicht passte. Aber ich bin halt kein Mensch, der so schnell aufgibt. Deshalb habe ich so viele Jahre ausgehalten. Aber nun geht es nicht mehr. Ich wünsche dir alles Liebe.
LG anne-carmen

13.03.2011 13:01 • #5


A
Ui Anne- Carmen, ich musste jetzt ja auch mal deine Geschichte lesen, weil du bei meiner geantwortet hast. Du hast ja wirklich viel ausgehalten in den Jahren, wenn es wirklich schon soweit war, dann hast du wirklich endlich den richtigen Schritt getan.
Ich wünsche dir viel Glück in deiner neuen Zukunft.
*ganz lieb knuddel*

13.03.2011 19:47 • #6


A
Hallo,
bin gerade ziemlich am Boden zerstört. Morgen haben wir den Termin beim Notar, um alles gütlich regeln zu können. Heute kommt mein Mann und sagt, er wolle das ja alles nicht, aber er muss meine Entscheidung akzeptieren. Dann habe ich gefragt, ob er noch Interesse an mir hat. Nein, er sieht mich nur noch als Mutter seiner Kinder, aber man kann doch auch freundschaftlich zusammen leben und muss sich nicht gleich trennen. Bin ich denn im falschen Film? Für mich gehört zu einer Beziehung Nähe,Wärme, Geborgenheit, Interesse aneinander. Und das kann er mir nicht mehr geben und will aber bei uns bleiben und neben mir her leben. Wie soll man das denn aushalten? Bin schon wieder total fertig, obwohl ich mir in meiner Entscheidung absolut sicher war. Es tut weh, zu hören, dass man für einen Menschen, den man liebt, nicht mehr gut genug ist. Aber ich ziehe mein Ding jezt durch, ich bin doch nicht die billige Pension, in der mein Mann, wenn er mal von Montage kommt, absteigen und es sich gut gehen lassen kann. Ich fühle mich so verletzt und gedemütigt.
LG anne-carmen

15.03.2011 13:33 • #7


A
Hey du, *feste knuddel*
Fühl dich nicht verletzt und gedemütigt, das sollte dich nach vorne schauen lassen und dir zeigen, das du mit so einem Mann unter keinen Umständen mehr zusammen leben möchtest.
Du hast es verdient das man(n) dich liebt und die Aufmerksammkeit gibt, die du verdienst.
Sei nicht traurig, wandel diese Traurigkeit mal um in Kraft, die dich weiter nach vorn bringt und dich bestärkt auf deinem neuen richtigen Lebensweg.

Lg Sassi

15.03.2011 18:00 • x 1 #8


wolfsherz
Liebe Anne-Carmen,
von mir auch ganz fest gedrückt. Dein Schritt ist mutig. Viele bleiben in so einer Situation. Ich wünsche Dir alles Gute für einen Neuanfang! Lass´Dich nicht von schlechten Stunden, Tagen oder Wochen runterziehen. Mach´Dir in jeder guten Sekunde den Glauben ganz fest verankert, dass Du ohne ihn glücklicher werden kannst!:gruppenkuscheln:

LG wolfsherz

15.03.2011 18:26 • x 1 #9


A
Hallo ihr,
erst mal lieben Dank an Sassi und Wolfsherz für die lieben Worte. Hab nun den Termin beim Notar hinter mir, es ist alles gut gelaufen. Aber es tut so weh, 20 Jahre Ehe mit einer einfachen Unterschrift fast zu beenden (Scheidung kommt ja auch noch). Und dann mein Mann, der mir immer wieder sagt, er ist eben ein Zigeuner, man kann ihn nicht halten, er fühlt sich hier nicht wohl, er liebt mich nicht mehr. Außerdem meint er immer, keiner versteht ihn und alle Menschen sind sowieso schlecht und egoistisch. Und Kompromisse muss man im Leben nicht schließen. Manchmal denke ich, meine Psychologin hat recht und mein Mann leidet an Depressionen o.ä. Er wollte ja nicht mit zur Paartherapie, er braucht ja keine Hilfe. Alle anderen benötigen Hilfe, er macht ja alles richtig.
LG anne-carmen

16.03.2011 16:06 • #10


wolfsherz
Anne-Carmen,
schön, dass Du weiter berichtest. Es wird immer mal wieder ein schwierigeres Tief geben und dann wieder bessere Stunden. Es kann auch passieren, dass Du mitbekommst, dass er sich vll neu bindet (auch wenn Du das nicht glauben kannst) und das wird Dir dann vermutlich wieder neu wehtun. Es hilft ja aber nun alles nichts, damit zu hadern.

Für ihn ist das was er macht richtig und das ist, was für ihn zählt. Lass´es seine Angelegenheit sein. Niemand kann für einen anderen beurteilen, was für ihn das Beste ist. Selbst wenn er eine medizinisch fassbare Störung hat, ändert sich daran nichts.

Gräm Dich bitte auch nicht so wegen Deiner Tochter. Du hast sie ganz doll lieb und zeigst es ihr. Es gibt ganz viele, die haben nicht mal einen Elternteil, der ihnen das zeigt. Es ist schlimm, aber es wird schlimmer, wenn Du zuviel daran denkst.

Wünsche Dir Kraft!

LG wolfsherz

16.03.2011 17:11 • x 1 #11


A
Hallo wolfsherz,
du hast sicher recht. Davor, dass er eine neue Frau an seiner Seite hat, habe ich total Angst. Dann frage ich mich bestimmt, was hat sie, was ich ihm nicht geben konnte. Und das wird bestimmt noch mal schmerzlich werden. Auf alle Fälle hilft mir das Schreiben und Lesen hier im Forum sehr, man trifft so viele Gleichgesinnte. Und e s hilft auch schon, wenn man einem anderen Menschen schreiben und vielleicht ein wenig helfen kann. Sei herzlichst gegrüßt und nochmals vielen Dank für deine lieben Worte!
anne-carmen

16.03.2011 18:43 • #12


T
Ich denke du hast die richtige Entscheidung getroffen .Nichts ist schlimmer als ignoriert zu werden und du hast ein Anrecht auf ein neues Glück eine neue Liebe.Daß es sicherlich nach all der Zeit auch weh tut wenn man sich trennt ist normal ,aber ich bin sicher du machst das richtige .Viel Glück

17.03.2011 16:49 • x 1 #13


A
Hallo Tränchen,
lieben Dank für deine aufmunternden Worte. Ja, ich sage mir auch immer wieder, dass ich es nicht verdient habe, mit einem Mann zu leben, der mich gar nicht mehr als Frau wahrnimmt. Und für mich gehört zu einer Partnerschaft auch Zweisamkeit und nicht nur nebeneinanderher leben. Und trotzdem ist es so, wie viele hier schreiben, man weiß, dass die Trennung richtig ist und trotzdem bleiben die Gefühle von Trauer und Verletztheit. Und ich möchte nichts mehr, als auch noch mal jemanden finden, der an meiner Seite ist und mit dem ich die Zweisamkeit entdecken kann. Aber ich habe auch die Befürchtung, dass das nicht so einfach ist.
LG anne-carmen

18.03.2011 11:25 • #14


wolfsherz
Hallo Anne-Carmen,

hoffentlich hast Du nicht Rons thread gesehen, auf den sanne mit mit Beitrag Nordpol und Hundebiss geantwortet hat?

Ok, es mag nicht leicht sein, jemanden kennen zu lernen, mit dem man glücklich ist. Aber die Wahrscheinlichkeiten bleiben im Grunde das ganze Leben lang die Gleichen (Sofern kein Krieg uns einseitig unserer besseren Hälften beraubt hat.)
Möchte Dich nicht sagen hören Ich habe die Befürchtung, dass das nicht so einfach ist.

Du hast recht, was wertvoll ist, findet man nicht einfach. Du kannst Dich auf Dein Glück verlassen oder Dich bemühen. Für Letzteres spricht folgender Satz:

Was nicht daher schwimmt, schwimmt auch nicht davon.

Bitte nimm´in Kauf, dass es vll anstrengender wird, aber glaube an Dein Glück!

Es mag statistisch schlecht aussehen, aber eine Statistik sagt NICHTS über das Leben aus. Jedes Kind weiß, traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, oder nicht?

LG wolfsherz

18.03.2011 13:45 • #15


A


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