ach anne... laß dich mal drücken...
weißt du, du mußt in jedem fall deine hoffnung erstmal begraben. egal was in der zukunft passiert.
ich persönlich denke, daß deinem ex jetzt erst so richtig bewußt wird, daß ihr getrennt seid. er muß ausziehen. die scheidung war ein blatt papier, aber er hat immernoch bei dir gewohnt. mit dir zusammen und seinen töchtern.
also kann es sein, daß er es gar nicht so recht realisiert hat, was eine scheidung eigentlich bedeutet.
nun ist der tag X da. er muß ausziehen. und vielleicht merkt er zum ersten mal, daß er nun alleine ist. daß du deine konsequenzen gezogen hast. er muß nun sein gewohntes umfeld verlassen und vielleicht gibt ihm das mittlerweile zu denken. und allein sein heißt auch, daß er anfangen muß, sich mit sich selbst zu befassen und das könnte ihm gar nicht so lieb sein...
aber dieser schritt ist für euch beide wichtig! er setzt noch seinen hundeblick auf, weil es ja auch bequem war zu hause. nicht allein sein, wenn man nicht wollte - seine familie um sich haben - den frust noch schön am partner auslassen..
jetzt merkt er, daß es nichts bringt, dir ein schlechtes gewissen zu verpassen, weil du eben zu stark dafür geworden bist. du läßt dir nicht mehr die schuld in die schuhe schieben und das ist auch gut so!
also kommt nun der dackelblick..vielleicht läßt sie sich ja doch noch erweichen. wenn sie sieht, wie ich leide...
aber bleibe standhaft. er MUSS einmal in seinem leben erleben was es heißt, verantwortung für sein handeln zu übernehmen. er hat sich jahrelang in der ehe ausgeruht. und nun spürt er die konsequenzen. er zieht sich nicht zurück in eure garage, weil ER will, sondern er muß euch verlassen, weil DU es willst. das ist eine neue erfahrung. und auch eine endgütligere.
im allergünstigsten fall erkennt er langsam, was er verloren hat. aber damit es nicht getan! es ist nicht mit einer entschuldigung seinerseits getan! und auch nicht mit ein paar wochen in der eigenen wohnung!
er muß endlich mal erkennen, daß er einen wesentlichen anteil an der jetzigen situation trägt. er muß anfangen, sich seine fehler einzugestehen. und an sich arbeiten!
du darfst jetzt nicht nachgeben, nur weil er noch ein letztes mal versucht, dich mit seinem hundeblick zu erweichen. ihm schwimmen die felle davon! du handelst anders als er es bis jetzt gewohnt war. und das macht ihm angst und zum ersten mal in seinem leben muß er sich wirklich damit auseinander setzen, alleine zu wohnen.
reden kann man viel. ich wollte keine familie...hätte ich das nie gemacht...blabla aber danach zu handeln und sich auf einmal in dieser realität wiederzufinden, die er sich ja, laut seiner aussagen herbeigesehnt hat - das ist etwas vollkommen anderes.
trotzdem mußt du ihn erstmal aufgeben. selbst wenn ihr im optimistischsten fall in ein paar monaten euch wieder annähert.. ihr braucht die zeit für euch alleine! er muß eine menge auf die reihe kriegen und wenn ihm noch etwas an euch liegt, dann muß er dafür kämpfen! und keinen dackelblick aufsetzen. das heißt schon wieder: sieh, was DU mir antust!
nein nein nein!
er ist selbst schuld daran! und das muß er erstmal erkennen und selbst dann wird es noch ein weiter weg. er muß sich hilfe suchen und endlich selbst verantwortung für sein leben übernehmen! erst dann könnte es überhaupt noch eine chance für euch geben!
und bis dahin mußt du so denken und handeln, als wären hopfen und malz verloren!
klar bist du traurig...jetzt wird es ernst! deine gewohntes leben ändert sich, auch wenn er oft unterwegs war. seine sachen waren da. sein zu hause war bei dir und das ändert sich jetzt und von diesem leben verabschiedest du dich jetzt mehr als je zuvor. denn nun wird es realität! da darfst du in ein loch fallen, weil es einfach traurig ist.
aber es ist nicht das ende. du weiß nicht, wie sich das ganze weiterentwickelt. aber wenn du euch noch eine chance geben willst, dann wird das erst in ferner zukunft überhaupt möglich sein, um nicht wieder in alte verhaltensmuster zurückzufallen.
ich wünsche dir ganz viel kraft! das ist eben nochmal eine große veränderung in deinem leben, der du dich nun stellen mußt. aber denke auch an deine töchter! sie sind für dich da! und auch für sie ist es vielleicht eine erleichterung. eine räumliche trennung führt eben auch manchmal zu entspannteren verhältnissen untereinander.
alles liebe!
12.05.2011 14:16 •
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