Liebe Geo
wenn es für dich so besser ist und dir hilft loszulassen, ist es ja in Ordnung, für dich ist ja auch gesorgt, auch Dank deiner Betriebsrente, was mir aufstößt ist eher auch der Umgang deines Mannes mit dir, ich finde das sowas von respektlos und unfair, schliesslich hast du noch 4 Jahre deines Lebens mit ihm verplempert und ihm gedient.
Eine Jugendfreundin von mir war dir ähnlich, ihr Mann hatte auch fast 2 Jahre eine heimliche Geliebte, er hat schon vorher gut für sich selbst gesorgt und alles, was möglich war, zur Seite geschafft. Es hiess dann, als sie dahinter kam, es wäre davon nichts mehr vorhanden, was sich aber viel später als Unwahrheit herausstellte.
Sie hat auch auf alles verzichtet, sie hat mit 18 Jahren geheiratet und war bei der Scheidung 46 Jahre, bekam später Krebs und wurde erwerbsunfähig, jetzt muss sie von ihrer kleinen Rente leben, die fast auf Hartz4-Niveau ist, während er wie die Made im Speck lebt. Jetzt bereut sie ihre Großzügigkeit weil sie es sich nicht mal mehr leisten kann Therapien, die ihr Leiden lindern könnten, selbst zu bezahlen und die Kassen übernehmen die Kosten nicht, weil nicht anerkannt, an Urlaub ist überhaupt nicht zu denken.
Jeder Fall ist anders, du hast ja all die Jahre selbst gut für dich gesorgt und kannst bald die Früchte ernten.
Wenn beide sich einig sind, dass die Ehe zerrüttet ist und keine Ansprüche gegen den anderen gestellt werden weil ungefähr ein Gleichgewicht besteht, ist eine Schnellscheidung möglich.
In deinem Fall vielleicht auch besser so, so hast du Zeit dich jetzt um dich selbst zu kümmern, an dir und an deinem Selbstvertrauen und an deiner Selbstachtung zu arbeiten, damit deine kommenden Jahre leichter und erfreulicher verlaufen können.
Du hast mindestens 29 Jahre zu lange gehofft, dass mal etwas von ihm kommt, was dich stützen kann vor allem hast du es unterlassen, es ihm zu sagen, was du brauchst von ihm.
Der Text von Brocher ist gut, weil auf viele von uns zutreffend, besonders für Frauen, die zum dienen erzogen wurden und auch hirntechnisch darauf programmiert werden.
Es gehört aber auch zu unserer Verantwortung für uns selbst gut zu sorgen und nicht auf den Anderen zu schauen, damit er all unsere geheimen unausgesprochenen Wünsche und Sehnsüchte erfüllt.
Unsere Grund-Sehnsucht ist Verbundenheit und Freiheit, leider finden wir das nur selten in unseren Beziehungen.
Deshalb klammern wir oder der Freiheitsdrang läßt uns auf-und-davon zu Anderen flüchten, beides tut weh.
Zu oft nehmen viele von uns es lieber in Kauf das zu nehmen, was wir bekommen können, als dafür zu sorgen, dass zu bekommen, was wir wirklich brauchen um aus unserer prägenden Kinderstube herauswachsen zu können.
Du gewinnst jetzt auch etwas, Freiheit und die Chance jetzt zu wachsen indem du langsam lernst eine Maske nach der anderen fallen zu lassen, das schmerzt, tut weh weil du dir dadurch sehr bewusst wirst was du dir selbst immer wieder angetan hast, wie eng und trüb dein Leben überwiegend war, auch wenn du dich damit manchmal wohl gefühlt hast weil es dir so vertraut war.
Ich wünsche dir viel Kraft und Glück für deinen Neuanfang
und hoffe, du schaffst es jetzt dich mehr in den Vordergrund zu stellen
und verständnisvoll und fürsorglich mit dir umzugehen - sei dir das selbst wert!