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Scheiden lassen oder nicht?

N
Hallo ihr,

ich bin noch ganz neu und habe mir nun endlich einen Account erstellt um selbst eine Frage stellen zu können. Ich hoffe ich bin hier thematisch richtig, andernfalls gebt mir gerne Bescheid, dann suche ich nach einem passenderen Oberthema.

Und zwar habe ich folgendes Problem: Mein Mann und ich haben uns vor zwei Jahren getrennt, weil wir nur noch am Streiten waren und es wirklich nicht mehr auszuhalten war. Den Kontakt haben wir aber nie wirklich abgebrochen, es war aber immer eine sehr emotional aufgeladene Stimmung zwischen uns. Auch nach der Trennung haben wir uns einerseits häufig gestritten, aber konnten andererseits auch nie ganz loslassen, sodass es irgendwie immer wieder dazu kam, dass wir einander geschrieben haben.

Nun habe ich, nachdem wir uns mal wieder heftig gestritten und angezickt hatten, den Entschluss gefasst endlich einen klaren Schlussstrich zu ziehen und habe ihm gesagt, dass ich nun die Scheidung einreichen möchte. Das hat ihn jedoch offensichtlich ziemlich schockiert und seit dem hat er sich richtig ins Zeug gelegt und möchte, dass wir es doch noch mal probieren und meinte man könne doch nicht einfach alles wegwerfen

Jetzt weiß ich zurzeit gar nicht mehr was ich denken soll. Einerseits bin ich mir sicher, dass es nicht funktionieren wird. Schon vor der Trennung haben wir uns immer wieder derart gestritten, dass einer von uns ausgezogen ist, Geschirr auf dem Boden gelandet ist und wir wochenlang nicht miteinander reden konnten und auch nach der Trennung hat sich dies nicht wirklich geändert.

Anderseits merke ich natürlich, dass von beiden Seiten noch Gefühle vorhanden sind und dass diese natürlich auch der Grund sind, dass die Situationen oft so eskalieren. Und dann denke ich, dass man eine Ehe ja nicht einfach aufgeben kann, wenn doch noch die Gefühle im Kern vorhanden sind.

Allerdings hat sich der Entschluss endlich die Scheidung einzuleiten und einen Schlussstrich zu ziehen für mich auch so befreiend angefühlt, dass ich das alles nicht für einen ohnehin zum Scheitern verurteilten Versöhnungsversuch aufs Spiel setzen möchte, denn ich habe mich bereits beraten lassen und dort wurde mir erklärt, dass Voraussetzung für die Scheidung eine Trennung von mindestens einem Jahr wäre. Wenn wir uns jetzt doch wieder zusammenraufen würden und es am Ende dennoch nicht funktioniert, dann müsste ich ja wieder ein ganzes Jahr warten

Ihr seht, ich bin wirklich unentschlossen, irgendwie klingt beides für mich logisch, denn ich will weder ganz loslassen, noch die Chance vertun endlich einen Schlussstrich ziehen zu können
Vielleicht war hier ja einer schon mal in einer ähnlichen Situation oder hat sonst gute Tipps, sich das ganze einfach mal von der Seele zu schreiben hat jedenfalls für den Moment schon mal ein wenig das Chaos im Kopf beseitigt.

Vielen Dank schon vorab und liebe Grüße!

19.08.2021 13:39 • #1


B
wie wäre es mal mit kompletter Kontaktsperre, kein Schreiben, kein ANrufen, kein Sehen? So mal 3 Monate...denn dann habt ihr vielleicht beide ein viel klareres Bild von der Situation...und womöglich vermisst ihr euch in der Zeit gar nicht und weitere Fragen wären dann geklärt?

19.08.2021 13:46 • x 1 #2


A


Scheiden lassen oder nicht?

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alleswirdbesser
Zitat von Niffler:
Allerdings hat sich der Entschluss endlich die Scheidung einzuleiten und einen Schlussstrich zu ziehen für mich auch so befreiend angefühlt,

Die Scheidung an sich ist ein rein formeller Akt. Was wird dieser an eurer Situation ändern? Ihr seid doch getrennt. Dass ein Stück Papier es bestätigt, ihr die Finanzen endgültig klärt und die Rentenanwsrtschsft, wird nichts daran ändern, dass ihr weiterhin Kontakt habt und euch dabei streitet. Es liegt an euch den Kontakt zu beenden. Eine Scheidungsurkunde regelt den tatsächlichen Umgang miteinander doch nicht wirklich.

Ich lebe seit 3 Jahren getrennt, Kontakt nur wenn es um die Kinder geht, wir sehen uns kaum und Streit ist schon lange Geschichte.

19.08.2021 14:09 • x 3 #3


P
Zitat von Niffler:
oder hat sonst gute Tipps, sich das ganze einfach mal von der Seele zu schreiben hat jedenfalls für den Moment schon mal ein wenig das Chaos im Kopf beseitigt.

Hallo Niffler,

ich persönlich bin immer für klare Verhältnisse. Du bist der Meinung, dass es einfach nicht funktionieren kann, also leite für dich selber die Scheidung ein.

Und wenn ihr dauernd immer wieder streitet, solltest du für dich die Entscheidung dann auch treffen, keinen Kontakt mehr zum Exmann zu wollen, damit deine Seele Frieden findet.

Denn so wird es immer ein Chaos bleiben.

Falls ihr Kinder miteinander habt, dann nur noch auf Elternebene kommunizieren, aber nicht mehr auf der Paarebene.

L G Pinkstar

19.08.2021 14:14 • x 2 #4


OneDay
Er liebt es sich mit Dir zu zoffen, mit niemandem würde er lieber streiten als mit Dir, so wirkt es auf mich. Die Dumpfbacke liebt Dich und verzweifelt an der Aufgabe Dir dies zu vermitteln. Wenn es nicht so traurig wäre....

19.08.2021 14:17 • x 5 #5


B
Ich sehe es anders.
Ihr habt keinen Weg gefunden, Eure konflikte fair und wohlwiollend auszufechten. Wochenlanges Schweigen ist nämlich kein Zeichen reifen Handelns.
Nun habt ihr Euch getrennt und könnt nicht loslassen. Und so wie es sich liest, ist das nicht der Wunsch nach Verharren im Gewohnten, sondern da scheint es noch etwas zu geben.
Für Dich fühlt sich der Gedanken nach Scheidung befreiend an, weil es neu ist. Nicht weil es ganz bestimmt die Lösung ist. Ihr streitet Euch dauernd, weil ihr so eng miteinander verbunden seid. Klingt ein wenig paradox, aber denke noch einmal darüber nach.
Würdet ihr einen Weg aus dem ständigen destruktivem Streiten finden, stünde doch vorraussichtlich einer Versöhnung nichts im Wege.

Von daher würde ich Euch folgendes raten:
Geht noch einmal in eine Paarberatung und eruiert gemeinsam, ehrlich und offen, was Euch noch verbindet und ob das für eine gemeinsame Zukunft reichen könnte.Wenn nicht kann man die Paarberatung auch in eine Trennungsberatung überführen. Eine wertschätzende Trennung ist wesentlich besser als Rosenkrieg und in meinen Augen die zweitbeste Lösung.
Der Trick und die unbedingte Voraussetzung lautet: Wirklich ergebnisoffen und ohne Erwartung in solch Gespräche gehen. Im Zweifel hat man nämlich etweas gelernt und hat sich weiter entwickelt.

19.08.2021 14:19 • x 3 #6


B
Zitat von Pinkstar:
Denn so wird es immer ein Chaos bleiben.

Nur, wenn man keine neuen Wege findet. Ich gebe zu, das ist schwer, aber sehr lohnend.

19.08.2021 14:23 • x 1 #7


P
Zitat von BernhardQXY:
Nur, wenn man keine neuen Wege findet

Dazu müssen beide Partner wollen und nicht nur einer

19.08.2021 14:26 • x 1 #8


OneDay
Zitat von Pinkstar:
Dazu müssen beide Partner wollen und nicht nur einer

Ja, enthält Wahrheit.
Obwohl die nicht immer schön ist, auf den ersten Blick.

19.08.2021 14:31 • x 1 #9


B
Zitat von Pinkstar:
Dazu müssen beide Partner wollen und nicht nur einer

Natürlich. Im Ursprungspostiung stand doch:
Zitat von Niffler:
dass ich nun die Scheidung einreichen möchte. Das hat ihn jedoch offensichtlich ziemlich schockiert und seit dem hat er sich richtig ins Zeug gelegt und möchte, dass wir es doch noch mal probieren und meinte man könne doch nicht einfach alles wegwerfen


Zitat von Niffler:
nderseits merke ich natürlich, dass von beiden Seiten noch Gefühle vorhanden sind und dass diese natürlich auch der Grund sind, dass die Situationen oft so eskalieren. Und dann denke ich, dass man eine Ehe ja nicht einfach aufgeben kann, wenn doch noch die Gefühle im Kern vorhanden sind.

Dies klingt nicht nach rien ne vas plus

19.08.2021 14:48 • #10


B
Zitat von Niffler:
e, denn ich habe mich bereits beraten lassen und dort wurde mir erklärt, dass Voraussetzung für die Scheidung eine Trennung von mindestens einem Jahr wäre. Wenn wir uns jetzt doch wieder zusammenraufen würden und es am Ende dennoch nicht funktioniert, dann müsste ich ja wieder ein ganzes Jahr warten

Komische Beratung. Ganz grundsätzlich sind Versöhnungsversuche nicht hinderlich für das Trennungsjahr.
Bei Euch weiß ich nicht, wie das mit den bereits 2 Jahren Trennung ausschaut (Naja, niemand prüft, ob wirklich eine Trennung durchgeführt wurde, solange beide dasselbe aussagen), aber bzgl Versöhnungversuche gilt:
https://www.haufe.de/recht/deutsches-an...68574.html

19.08.2021 14:52 • x 1 #11


P
Zitat von BernhardQXY:
Dies klingt nicht nach rien ne vas plus

Stimmt, aber sie sucht einen Lösungsweg für sich, damits ihr wieder besser geht Und es kann einem nur besser gehen, wenn man eben auch klare Striche zieht

19.08.2021 14:54 • #12


Plentysweet
Zitat von Pinkstar:
Und es kann einem nur besser gehen, wenn man eben auch klare Striche zieht

Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich würde sagen, es geht einem besser, wenn man die Lösung für sich gefunden hat, mit der man sich gut identifizieren kann und leben kann. Und die kann für Jeden unterschiedlich sein. Eine Scheidung kann, muss aber nicht immer die Lösung sein. Sie kann auch mehr Leid heraufbeschwören, als man mit ihr vermeiden wollte.
Es ist eben immer, individuell .

19.08.2021 14:58 • x 3 #13


B
Zitat von Pinkstar:
Stimmt, aber sie sucht einen Lösungsweg für sich, damits ihr wieder besser geht Und es kann einem nur besser gehen, wenn man eben auch klare Striche zieht

Da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Der Status Quo ist unbefriedigend. Aber eine Scheidung sollte immer nur die letzte Lösung sein. Von daher wäre ein neuer Weg auch eine Möglichkeit, aus diesem Sumpf herauszukommen.

19.08.2021 14:59 • x 1 #14


Plentysweet
Zitat von BernhardQXY:
Der Status Quo ist unbefriedigend.

Genau. Und das macht die Qual aus: Dieser Schwebezustand, das Ungewisse. Aber um diesen zu beenden oder zu besiegeln, braucht es nicht unbedingt den formellen Akt. Man kann auch zusammen sein ohne Eheschließung und auseinander gehen ohne Scheidung. Alles ist möglich.

19.08.2021 15:02 • x 1 #15


A


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