Schaut Ihr in das Handy Eures Partners/Partnerin

Zitat von Alduin:

nwiefern ist das respektlos?
Ich gehe transparent mit meinen Anforderungen an meine Partnerin bzw. eine potenzielle Partnerin um und kommuniziere die frühzeitig.
Respektlos wäre es meine Anforderungen nicht zu kommunizieren und dann im Zweifelsfall in ihrem Handy zu schnüffeln oder die ganzen anderen Dinge zu tun, die vermeintlich Betrogene halt tun.
Ganz im Gegenteil respektiere ich den freien Willen und die Zeit jeder Frau und gebe ihr die Möglichkeit zu entscheiden ob sie damit einverstanden ist oder nicht.

Respektlos, nach meinen altmodischen Begriffen, ist allein schon, solche Anforderungen zu haben.
Mich würde ja nur mal interessieren, ob schon je eine Frau, da Du Deine Anforderungen ja bald einmal kommunizierst, darauf eingestiegen ist. Ich kann es mir kaum vorstellen und will es mir nicht einmal vorstellen.
Würde ich auf eine solche Kontrollfreakin stoßen, wäre der Ofen auch schon aus. Denn ich finde das wirklich absolut unerhört. Was soll denn das dann für eine Beziehung sein? Entweder, man ist sich zugeneigt, und dazu gehört auch , ganz wesentlich, Vertrauen, oder man ist auf eine Gefangennahme aus (was dann wiederum aber nichts mit Beziehung und Liebe zu tun hätte).
Was machst Du denn, wenn Deine Freundin/Frau einmal alleine aus dem Haus geht? Rüstest Du sie dann mit einem Peilsender aus?

Zitat von Alduin:

Vielleicht arbeitest du einmal an deiner Wortwahl und wechselst bei einem Thread, der eindeutig als Meinungsaustausch angelegt ist nicht in die persönliche Ebene.

Also ich glaube, gerade an meiner Wortwahl habe ich schon genug gearbeit, schon seit mehr als 40 Jahren.
Wenn ich in dem Fall auf die persönliche Ebene abgeglitten bin, dann deshalb, weil es eben auch um Dich persönlich gegangen ist. Aber natürlich könnte ich auch von Wuff und Wuffin schreiben, das wäre dann unpersönlicher, aber auch etwas gar abstrakt.

Zitat von Alduin:

Ist es eigentlich in deinem Weltbild so, dass, nur weil jemand ein Passwort kennt, er dieses auch benutzt? Ständig?

Nein, so ist das nicht. Ich habe nur noch nie jemanden nach seinem Passwort gefragt - denn schon allein das ist für mich ein Tabu. Ich habe stets und ausnahmslos die Privatsphäre meiner Partnerinnen respektiert, und daher wäre es mir auch gar nie eingefallen, nach einem Passwort zu fragen oder einen an die Frau gerichtet Brief zu öffnen usw.

Zitat von Alduin:

Oh Gott jetzt kommt die Alterskarte....
Ganz im Ernst und persönlich gemeint: Mir sind Leute zuwider, die Meinungen mithilfe des Alters framen.

Ja, das stört mich nun wieder weniger, dass Dir Leute wie ich zuwider sind. Das ist ja Dein gutes Recht.
Aber mit dem Alter hat es, ob Dir das nun zuwider ist oder nicht, sehr wohl etwas zu tun. Als ich so alt war wie Du, gab es tatsächlich noch unausgesprochene und ganz selbstverständliche Regeln zwischen den Menschen, und dazu gehörte eben auch, die Sphäre des anderen zu respektieren (Passwörter gab es dazumal ja noch nicht, aber eben Briefe, Anrufe usw., und das waren Privatangelegenheiten). Ich gestehe Dir aber natürlich zu, dass das heutzutage anders sein mag und sich die Frischverliebten nicht erst einmal ein paar Liebesbriefchen schreiben, sondern als alleresteres die Passwörter für alle ihre Accounts. Möglich, gerade das ist heute der Liebes- und Vertrauensbeweis schlechthin.

Zitat von Alduin:

Nur deine Wortwahl passt mir nicht. Statt ständig andere abzuwerten könntest du auch einfach akzeptieren, das andere Menschen andere Vorstellungen haben.

Ich glaube, Du machst Dir gar keine Vorstellungen davon, was ich alles akzeptieren kann. Aber eine kritische Betrachtung der diversen Ansichten wird hoffentlich ja doch noch erlaubt sein. Was soll daran eine Abwertung sein? Deutliche Worte, ohne die es bisweilen eben nicht geht, will man nicht um die Dinge herumschleimen, haben ja noch lange nichts mit einer Abwertung zu tun.
Auch sehe ich keinen Grund, dass meine Wortwahl Dir passen muss. Aber wenn Dir die so zusetzt, so entschuldige ich mich für meine offenbar manchen nicht erträgliche Deutlichkeit bei Dir.
Du kannst Dir sicher sein: Ich will niemandem mit Absicht verletzen oder beleidigen, aber wenn mir etwas als irre erscheint, dann erscheint es mir eben so - was ja nicht heißt, dass ich Dich insgesamt für irre halte, ganz und gar nicht - aber dieser Anspruch im Beziehungsfall, dass jemand seine Passwörter rausrücken soll, ist eben - wie sage ich es? - verhaltensoriginell. Und zwar so originell, dass ich persönlich das Weite suchen würde, noch ehe mir die eigenen Passwörter selber eingefallen sind.

Und, abschließend, welche Frage ich mir da grundsätzlich stelle: Meinst Du ernsthaft, dass das irgend etwas bringt? Wenn Deine Frau/Freundin weiß, dass Du jederzeit Zugang zu ihrem Handy und ihren Accounts hast, dann wird sie ja höchstwahrscheinlich nicht auf diesen Wegen mit einem anderen Kanditaten kommunizieren.
Wenn Du in der IT-Branche tätig bist, dann wäre es - in Deinem Sinne - doch wesentlich klüger, Du würdest die Passwörter nicht erfragen, sondern knacken. Dann würdest Du doch eher fündig werden, als wenn die Frau weiß, dass Du Zugänge hast.

Zitat von Blind-Meg:

Es geht doch hier im Thema darum, im Handy des Partners nachzuschauen, wenn man den Verdacht hat, dass selbiger unerlaubte Kontakte pflegt, zB wenn man verdächtigt, er könnte eine Affäre haben. Auf der Suche nach Beweisen würde man doch dann die Chats ansehen, mit wem schreibt er so und warum geht es da. Und das geht kaum, ohne auch Infos von harmlosen Kontakten mitzubekommen.

Ja, ich verstehe das alles nicht. Dazu bin ich eindeutig zu blöd.
Wenn man mit jemanden wirklich verbunden ist, so spürt man es ja, wenn da etwas abseitig läuft. Und was will man dann noch mit irgendwelchen Beweisen?
Die Menschen sollten einfach offen sein und miteinander reden, auch und gerade in prekären Situationen. Aber dieses Detektivische, das da in eine Beziehung kommt, scheint mir wirklich völlig absurd. Das kann ja nur zerstörerisch sein - und dann braucht man auch keine Beweise mehr für Affären oder unstatthafte Äußerungen. Sondern das Zerstörerische ist ja schon das Misstrauen.
Was will man denn dann noch? Wenn in einer ernsthaften und liebevollen Beziehung dieser Wurm einmal drinnen ist, dann wird er sie ohnehin zerfressen.

Zitat von Balu85:

ja ,deswegen will man ja wissen was dahinter steckt.
Ich weiß nicht ob diejenigen die sich dann wegen dem komischen Gefühl trennen weil es dann ja eh kein Sinn mehr hat wirklich mehr verloren haben als vielleicht ne schicke Mietwohnung.
Hängt da aber evtl alles dran was in 15 oder 20 Jahren aufgebaut wurde und Kinder ist das was ganz anderes.
Ist dann etwas schwieriger als sich zu überlegen welche Grünpflanze man mitnimmt.
Da würde ich zumindest wirklich erst einmal Gewissheit haben wollen.

Ich muss Dir ehrlich sagen, mir ist all das tatsächlich völlig fremd.
Eine tiefe seelische Verbindung hat man doch nicht, weil eigene Ansprüche erfüllt zu werden scheinen. Und geht dann etwas schief, haut man gleich ab.
Natürlich - Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine Entscheidung, wenn man zu jemandem dieses umfassende Ja sagt. Das hat weder mit irgendeiner Mietwohnung oder sonstigen Habseligkeiten zu tun. Es geht doch um dieses Ja zu einem Menschen und nicht um Mietwohungen, Waldvillen, Schlösser oder sonst etwas.
Und ich würde da eben keine Gewissheit haben wollen, außer, die Tatsachen sind vollendet, dann ergibt sich alles Weitere ohnehin von selber. Aber dass sich jemand mal fremdverliebt oder fremdbegehrt - wozu sollte man das wissen wollen, wenn es keinen Konsequenzen im Sinne der Liebe hat?