266

Schaut Ihr in das Handy Eures Partners/Partnerin

Blindfisch
Zitat von Alduin:
Wer nichts zu verbergen hat, hat mit Transparenz kein Problem.

Das sehe ich genauso. Wer wenn nicht der eigene Partner ist Ansprechpartner Nr.1 wenn es Probleme oder Sorgen gibt. Privatsphäre per Handy heißt doch das man mit Anderen über Probleme und Sorgen kommuniziert. Das ist der eigentliche Vertrauensbruch und nicht das Schnüffeln was man natürlich nicht tun sollte. Es geht ja nicht um Kontrolle sondern meistens ist es das Gefühl der Unsicherheit welches der Partner mit Absicht hervorzuruft indem dieser plötzlich Geheimnisse hat.

27.12.2024 10:23 • #106


PsychoMantis
Zitat von Blindfisch:
Das sehe ich genauso. Wer wenn nicht der eigene Partner ist Ansprechpartner Nr.1 wenn es Probleme oder Sorgen gibt. Privatsphäre per ...

Freunde? Menschen die vor dem Partner da waren? Familie?

Ich finde es bedenklich wenn man meint der Partner dürfte keine Geheimnisse haben und müsste einem alles erzählen. Klingt symbiotisch und ungesund. Und gibt mir auch nicht das Recht private Chats zu lesen.

27.12.2024 10:28 • x 1 #107


A


Schaut Ihr in das Handy Eures Partners/Partnerin

x 3


Blind-Meg
Zitat von Wurstmopped:
wer schon einmal betrogen wurde

Um misstrauisch zu sein, muss man nicht betrogen worden sein, und um vertrauen zu können, muss man nicht noch nie betrogen worden sein.
Das eine hat mit dem anderen nur bedingt zu tun, sondern scheint mir eher eine generelle Persönlichkeitseigenschaft zu sein.

Zitat von Wurstmopped:
jedoch ist man schon ein wenig vorsichtiger und aufmerksamer, wenn der Partner sich dann verdächtig verhält

Das sollte ja immer gelten, dass man aufmerksam miteinander umgeht und registriert, wenn der Partner sich verändert. In einer gesunden Beziehung sollte dann aber ein Gespräch folgen und der Blick in die Augen des Partners statt in sein Handy.

Zitat von Wurstmopped:
Gott sei Dank, sage ich jetzt mal, einige sagen vielleicht, doof das man sich nicht mehr so unbeschwert und mit diesem Urvertrauen in eine Beziehung fallen lassen kann?!

Wie gesagt, glaube ich nicht an einen zwingenden Zusammenhang. Wobei Erfahrung natürlich prägt und man daraus Dinge lernt, die man mit anderen Erfahrungen anders gelernt hätte, das ist klar.
Vertrauen ist ja aber auch kein An/Aus-Zustand und nicht von 0 auf 100 plötzlich da, sondern wächst über die Zeit und anhand der Erfahrungen, die man mit diesem speziellen Menschen, um den es geht, gerade macht.
Also die Chance, das Vertrauen zu erwerben, sollte jeder bekommen, aber es darf natürlich länger dauern, wenn man ungute Erfahrungen gemacht hat.
In seinem Misstrauen zu bleiben und sich hinter der Aussage Ich wurde betrogen, ich kann nicht anders zu verstecken finde ich allerdings falsch.

Zitat von Wurstmopped:
Ich denke mit dem Alter und der Erfahrung, ist das halt so, die Jugend ist halt noch unbeschwert und darf die eigenen Erfahrungen sammeln.

Ach, die Alterskarte mal wieder.
Die meisten Menschen, die ich kenne, die übermäßig eifersüchtig sind, sind 30 oder jünger. Vielleicht weil man im jüngeren Alter generell unsicherer ist. An den vielen schlechten Erfahrungen wird es in so jungem Alter ja eher nicht liegen.

Zitat von PsychoMantis:
Wenn ich wegen früherer Beziehungen Vertrauensprobleme gegenüber Partnern habe die mit dem alten Geschichten nichts zutun haben, dann sollte ich doch eher erstmal die Baustellen bearbeiten

Das Problem ist, dass man Baustellen, die in Beziehungen entstanden sind, in aller Regel auch in Beziehungen bearbeiten oder heilen muss. Ohne einen Partner kann man nicht lernen, dem Partner zu vertrauen. Im luftleeren Raum kann man nicht daran arbeiten.
Ich meine, wer betrogen wurde und sich mit neuem Vertrauen bei einem neuen Menschen schwertut, sollte dies dem neuen Partner erklären und dessen Geduld einfordern und dass er behutsam mit einem ist (nicht Samthandschuhe!) und Zeit gibt. Die größte Arbeit hat der Nicht-Vertrauende freilich selbst und es geht nicht darum, es dem neuen Partner aufzubürden. Aber dieser neue Partner sollte halt nicht jemand Betrogenen und entsprechend Misstrauischen mit dem selben Maßstab messen wie jemanden, dem noch nie was ungemütlich passiert ist.

27.12.2024 10:40 • x 1 #108


Blindfisch
Zitat von PsychoMantis:
Ich finde es bedenklich wenn man meint der Partner dürfte keine Geheimnisse haben und müsste einem alles erzählen.

Es geht nicht darum seinem Partner jede Einzelheit zu erzählen oder chats bis aufs letzte durchzulesen. Es geht darum es heimlich machen zu wollen. Wenn man transparent macht, das es da Person x und y von früher gibt, mit denen man regelmäßig per Handy kommuniziert aber dennoch dem Partner sagt, es geht dich nichts an, dann ist es sein/ihr gutes Recht. Aber auf der anderen Seite ist es dann auch legitim zu sagen, daß ein solches Verhalten ein Ausschlusskriterium sein kann.

27.12.2024 10:45 • x 1 #109


Blind-Meg
Zitat von Blindfisch:
Es geht ja nicht um Kontrolle sondern meistens ist es das Gefühl der Unsicherheit welches der Partner mit Absicht hervorzuruft indem dieser plötzlich Geheimnisse hat.

Aber was, wenn es nicht plötzlich ist?
Mein Partner würde sich wahrscheinlich sofort trennen, wenn ich heimlich in sein Handy schauen würde, und zwar egal ob ich da was finde oder nicht. Und das, obwohl er mir anfangs seinen Code sogar genannt hat.
Er dreht das Handy nicht absichtlich weg, aber benutzt es schon oft so, dass ich es nicht sehen kann. Wenn man hier so liest, sind das ja schon schlimme Alarmsignale. Er macht das aber von Anfang an so, es gibt kein plötzliches Geheimnis, was vorher keins war.
Ich selbst handhabe das auch anders, aber ich kann doch nicht von ihm jetzt erwarten, dass er sein Verhalten, was er hat, seit es Handys gibt, für mich ändert, nur weil ich selber andere Gewohnheiten habe?!

Und das Problem, dass man sich selbst am Vertrauen hindert, indem man schaut, bleibt halt trotzdem bestehen, egal in welcher Konstellation, ob der Partner damit ein Problem hat oder nicht. Wer schaut, braucht kein Vertrauen mehr (und hat folglich auch keines mehr) und wer vertraut, braucht nicht zu schauen.

27.12.2024 10:48 • #110


Blindfisch
Zitat von Blind-Meg:
Aber was, wenn es nicht plötzlich ist?

Dann hat man es von Anfang an so akzeptiert und darf sich später nicht beschweren. Das ist in meinen Augen auch völlig legitim. Es kann jeder so machen wie er möchte.

27.12.2024 10:53 • x 1 #111


S
Zitat von whynot60:
Wenn solche vorauseilenden Verdächtigungen in eine Beziehung kommen, dann ist doch ohnehin schon ein gewaltiger Wurm drinnen.



Zitat von Blind-Meg:
Und es untergräbt das Vertrauen. Vertrauen ist überflüssig wenn man kontrolliert, oder auch wenn man die Gewissheit braucht, bei Bedarf kontrollieren zu können.

Würde es noch schärfer ausdrücken:
Untergräbt nicht nur das Vertrauen, sondern Vertrauen ist nicht mehr vorhanden. Warum in in einer Beziehung festhalten, wenn das Vertrauen nicht gegeben ist.
Vertrauen ist ja Grundlage. Wenn die Grundlage wegbricht, dann ist das der Grund, warum man sich trennen sollte.
Was bezweckt denn eigentlich die Kontrolle?
Das Bauchgefühl hat angeschlagen und man möchte Beweise haben, um dann sagen zu können, das Bauchgefühl hatte Recht.
Warum nicht auf sich und das Bauchgefühl gleich vertrauen?

27.12.2024 11:23 • x 1 #112


A
Zitat von Blind-Meg:
Das Problem ist, dass man Baustellen, die in Beziehungen entstanden sind, in aller Regel auch in Beziehungen bearbeiten oder heilen muss. Ohne einen Partner kann man nicht lernen, dem Partner zu vertrauen. Im luftleeren Raum kann man nicht daran arbeiten.

Das ist aus meiner Sicht nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.
Man kann sehr wohl an Vertrauen oder besser an Bewältigungsstrategien bei mangelnden Vertrauen arbeiten.
Beispielsweise in dem man seine Grenzen neu justiert, sich Gedanken über die Art der gewollten Partnerschaft macht, den Selbstwert steigert,...
Das Vertrauen fassen beim neuen Partner wird schwieriger sein als vorher. Daran zu arbeiten geht nur in der Beziehung.
Das ersetzt aber nicht die Selbstreflektion.

27.12.2024 11:24 • x 1 #113


Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
Ach, die Alterskarte mal wieder.
Die meisten Menschen, die ich kenne, die übermäßig eifersüchtig sind, sind 30 oder jünger. Vielleicht weil man im jüngeren Alter generell unsicherer ist. An den vielen schlechten Erfahrungen wird es in so jungem Alter ja eher nicht liegen.

Kann ich für mich nicht bestätigen.
Liegt vielleicht daran, dass die Jugend mit den social Media Plattformen sozialisiert worden ist, die Möglichkeiten mehrgleisig zu fahren sehr groß und Betrug eigentlich an der Tagesordnung....also was ich so mitbekomme

27.12.2024 11:26 • #114


Wurstmopped
Zitat von Blind-Meg:
Wer schaut, braucht kein Vertrauen mehr (und hat folglich auch keines mehr) und wer vertraut, braucht nicht zu schauen.

Wer sehen kann, läuft nicht Gefahr überrascht zu werden, hat mein Therapeut zu mir gesagt.
Bedeutet, allzu romantische Sicht und Erwartungen entsprechen nicht der Realität, es verhindert das Sehen.
Ich vertraue, bin mir aber bewusst, dass Menschen zu vielen fähig sind...
Ich traue den Menschen fast alles zu

27.12.2024 11:30 • #115


PsychoMantis
Jeder Mensch mit dem ich in eine Beziehung gehe bekommt einen 100 prozentigen Vertrauensvorschuss.

Was er dann damit macht ist wieder etwas anderes.

27.12.2024 11:31 • x 2 #116


A
Zitat von Blind-Meg:
Er dreht das Handy nicht absichtlich weg, aber benutzt es schon oft so, dass ich es nicht sehen kann. Wenn man hier so liest, sind das ja schon schlimme Alarmsignale. Er macht das aber von Anfang an so, es gibt kein plötzliches Geheimnis, was vorher keins war.

Nein, das sind keine Alarmsignale.
Du schreibst selbst: Es war von Anfang an so und es passt in euren Beziehungsrahmen.
Problematisch sind plötzlich auftretende Verhaltensänderungen, die in einem Kontext stehen. Bei meiner Ex war es auch nicht nur der neue PIN. Das alleine würde mich heute auch nicht in die Trennung treiben (aber in ein ernsthaftes Beziehungsgespräch).


Zitat von Blind-Meg:
Ich selbst handhabe das auch anders, aber ich kann doch nicht von ihm jetzt erwarten, dass er sein Verhalten, was er hat, seit es Handys gibt, für mich ändert, nur weil ich selber andere Gewohnheiten habe?!

Du kannst alles von deinem Partner erwarten was du willst.
Ob er das macht ist eine andere Frage....

Zitat von Blind-Meg:
Und das Problem, dass man sich selbst am Vertrauen hindert, indem man schaut, bleibt halt trotzdem bestehen, egal in welcher Konstellation, ob der Partner damit ein Problem hat oder nicht. Wer schaut, braucht kein Vertrauen mehr (und hat folglich auch keines mehr) und wer vertraut, braucht nicht zu schauen.

Also mir hatte damals das wissen, dass ich im Zweifel nachschauen kann, schon geholfen. Meiner Ex auf jeden Fall auch.
Das ich zum Ende hin das nicht mehr konnte hatte mich schon gestört, ich habe es nur (leider) nicht kommuniziert (da Angst vor der Reaktion).

Zitat von StrahlendeSonne:
Was bezweckt denn eigentlich die Kontrolle?

Andersherum gefragt: Was bezweckt die Kontrolle des Zugangs deines Partners zu deinem Handy?

Es ist schlicht ein Problem der Perspektive bzw. ein Henne-Ei.

Mein Gedankengang: Ich teile mit einer Partnerin mein Leben.
Ich steige mit ihr ins Bett und vertraue darauf, dass sie mich nicht mit Geschlechtskrankheiten ansteckt.
Ich vertraue ihr meine persönlichen Probleme und meine Lebensgeschichte (auch die Fehler) an und vertraue darauf, dass sie diese nicht weitererzählt (oder zumindest nicht öffentlich verbreitet).
Ich vertraue ihr (nach einiger Zeit) einen Zweitschlüssel für meine Wohnung an und vertraue darauf, dass sie mich nicht ausraubt.
Irgendwann könnte ich mit ihr zusammen Eigentum erwerben und/oder Kinder bekommen. Dann stecke ich unglaublich viel blindes Vertrauen in sie, nämlich dass sie mich nicht verlässt oder zumindest sich stets fair mir gegenüber verhalten wird.

Warum sollte ich jetzt beim Handy eine Grenze ziehen?
Wenn sie einen konkreten Verdacht hat soll sie halt reinschauen und dann mit mir reden. Die gefundenen Inhalte wird sie größtenteils kennen und mit dem Rest wird sie vertrauensvoll umgehen.

Der Zweck ist dem (unsicheren) Partner die Illusion der Sicherheit zu geben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Zitat von StrahlendeSonne:
Das Bauchgefühl hat angeschlagen und man möchte Beweise haben, um dann sagen zu können, das Bauchgefühl hatte Recht.
Warum nicht auf sich und das Bauchgefühl gleich vertrauen?

Weil das Bauchgefühl häufiger mal anschlägt und deswegen als einziger Entscheidungsfaktior zu unsicher ist?
Ich kann nur für mich und mein Umfeld sprechen, aber dort hat sich jeder (einschließlich mir) schon mal geirrt und bei einer Sache ein schlechtes Gefühl gehabt (in unterschiedlicher Intensität).
Dein Bauchgefühl ist erstmal nur eine körperliche Manifestation deiner eigenen Unsicherheit.

27.12.2024 11:44 • x 2 #117


S
Zitat von PsychoMantis:
Jeder Mensch mit dem ich in eine Beziehung gehe bekommt einen 100 prozentigen Vertrauensvorschuss.

Richtig.
Wenn man kein Vertrauensvorschuss gibt, dann kann man das auch gleich lassen, sich auf jemanden einzulassen.
Und umgekehrt, wenn ein Mann, mir von vornherein misstrauisch entgegentreten würde ,durch schlechte Erfahrungen, was sogar verständlich wäre, ist das trotzdem nicht meine Baustelle.
Was soll ich mit einem Mann, der mir kein Vertrauen entgegen bringen kann.
Zum Scheitern verurteilt.


Zitat von PsychoMantis:
Was er dann damit macht ist wieder etwas anderes.

Wenn der Mann / Frau das dann missbraucht, dann klare Konsequenzen ziehen.
Und das spürt man, auch ohne Kontrolle.

27.12.2024 11:46 • x 1 #118


PsychoMantis
Zitat von StrahlendeSonne:
Richtig. Wenn man kein Vertrauensvorschuss gibt, dann kann man das auch gleich lassen, sich auf jemanden einzulassen. Und umgekehrt, wenn ein Mann, ...

Ganz genau. Und wer der Meinung ist dass er nur durch Kontrolle eine anständige Beziehung führen kann der belügt sich im Endeffekt selbst.

27.12.2024 11:56 • x 1 #119


S
Zitat von Alduin:
Was bezweckt die Kontrolle des Zugangs deines Partners zu deinem Handy?

Mein Partnerschaften hatten immer Zugang zu meinem Handy und umgekehrt genauso.
Wir haben uns nie gegenseitig kontrolliert.
Klar, sind wir hier in einem Trennungsforum und was ich hier alles schon gelesen habe, wo es sehr geballt um Betrug und Lug geht.
Auch ich muss sagen, dass wenn ich hier weiterlese im Forum, dann fange ich an zu zweifeln und verliere stetig den Glauben an die große Liebe.
Aber grundsätzlich kenne ich das gar nicht. Es gibt auch Trennungen, die normal verlaufen und nicht mit Lug und Betrug zu tun haben.
Ich habe mich von meinem letzten Lebensgefährten getrennt, weil es irgendwann so gar nicht mehr gepasst hat. Sowas passiert auch, ohne dass jemand den anderen belogen und betrogen hat.

27.12.2024 11:57 • #120


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag