Zitat von SchlittenEngel: ….einer der Gründe, warum mir dieser Unsinn, den man leider auch hier im Forum 3x am Tag liest, so auf die Nerven geht.
Interessanter Punkt!
Ich habe dahingehend eine richtige Wandlung durchgemacht. In den ersten Monaten nach der Trennung habe ich die Welt nicht mehr verstanden.
Ich war in der Beziehung komplett aufgegangen. Ich redete mit ihr, war immer da, machte den Haushalt fast alleine, immer habe ich gekocht, alles habe ich organisiert. Nie war ich ablehnend, stets bemüht ihr eine schöne Zeit zu bereiten..habe zurück gesteckt und das gerne.
Dann die Trennung völlig aus dem Nichts, obwohl es gestern noch hieß ich liebe dich und lass uns zusammen alt werden.
Bis heute keine Erklärung. Keine Entschuldigung. Nichts. (Eher das Gegenteil).
Es hat sehr lange gedauert und gerade anfangs bin ich auch sehr wütend geworden wenn jemand meinte schade für euch, weil ich ja gemacht habe wie blöd.
Mit der Zeit habe ich aber gelernt und es ist km Grunde wie beim Schach. Man kann immer erst ein Zug machen, wenn der andere einen gemacht hat. Es gehören zwei dazu.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Schuld 50:50 ist. Ich bin immernoch der Meinung, dass es richtiger gewesen wäre von meiner Ex über ihre Probleme, die es ja offensichtlich gab, zu reden, zumal ich mich als eine Art Mann ansehe der das kann.
Ich wurde im Leben noch nie cholerisch und rede gerne auch vier Stunden in Ruhe wenn es sein muss und der Beziehung gut tut. Weil ernsthaft der Überzeugung bin, dass nur durch Kommunikation solche Sachen geklärt werden können.
Nun galt es aber das zu aktzeptieren...und dann halt die entscheidende Frage: warum hast du dir das alles angetan?
Solch Menschen verändern sich ja nicht über Nacht. Meine Ex zB war in der Trennung im Grunde genau so wie sie all die Jahre vor mir stand und wie sie gegenüber allen anderen Menschen war. Egal ob Familie oder Freunde.
Warum habe ich das aber alles nicht sehen wollen? Was sagt das über mich aus? Und was muss ich tun, um das anzugehen?
Diese Gedankengänge haben mir enorm geholfen.
Auch hilft der rationale Blick.
Menschen die sich trennen tun das ja eigentlich nur deshalb, weil sie glauben etwas besseres zu finden oder sehr oft denken schon zu haben (Warmwechsel).
Das ist einfach so.
Nun kann man daran verzweifeln und sich abgewertet fühlen...aber als Verlassener hat man einen großen Vorteil gegenüber dem anderen: das Leid.
Der Andere wird absolut gar nichts ändern und oft wird die alte Beziehung einfach nur mit neuem Personal weitergezogen. Warum sollte man auch was ändern? Im Grunde hat man doch zwei Menschen die einen wollen (der ex und der neue). So schlimm kann man ja nicht sein.
Also bleibt alles wie gehabt.
Auf der anderen Seite wird das ganze Leben umgeworfen, je nachdem wie verwurzelt die Beziehung war.
Alles wird neu justiert was unfassbar beängstigend wirken kann. Aber jede neue Seite bietet neues Potenzial!
Frei nach Kierkegaard: Erst durch die komplette Verzweiflung gelingt der Sprung ins Leben.
Oder wie sang schon Elemente of Crime:
Ich bin jetzt da, wo ich mich haben will
Und das ist immer Delmenhorst
Erst wenn alles sch.gal ist
Macht das Leben wieder Spaß
Ich glaube da ist viel dran! Wenn man es schafft eine Trennung als Chance zu sehen, als Möglichkeit der Zäsur, die sie ja sowieso ist, dann kann einen das gestärkt hervorgehen lassen für ein nun viel besseres Leben.
Hätte man mich vor genau ein Jahr gefragt, hätte ich gesagt dass ich nicht verstehe was passiert ist, ich sie ja vermisse usw.
Heute denk ich mir, dass es besser gewesen wäre, wenn ich mich schon vor Jahren getrennt hätte. Ich vermisse sie nicht, aber ich vermisse den Menschen den ich dachte in ihr zu sehen und weiß zeitgleich dass es diesen Menschen niemals gab, was wiederum an mir lag.
Soviel Text und eigentlich wollt ich nur sagen:
Trennungen können einen richtig umhauen und sind so mit das schlimmste was ein im Leben passieren kann (nach Tod und Krankheit).
Aber genau diese Energie kann man bündeln, wenn man versteht dass man am Ende alles selber in der Hand hat wie es weiter geht.