Hallo zusammen,
ich versuche es jetzt mal in einem Forum, alles niederzuschreiben. Vielleicht hilft es ja:-)
Ich bin seit 2 1/4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Die ersten paar Wochen lief es super, dann fingen die Probleme aber auch schon an. Er hat eine kleine Tochter und seine Exfrau hat verweigert, sie ihm zu geben (immer noch vor Gericht-er sieht sie immer noch nicht). Ab diesem Zeitpunkt war er ein anderer Mensch. Frustriert, meiner Meinung auch zeitweise depressiv. Aber natürlich braucht er keine professionelle Hilfe.
Ja, und ab diesem Zeitpunkt kam ich mir immer vor wie sein Ventil, an dem er seine schlechte Laune auslassen kann. Ich habe mich 2 mal getrennt und wir sind wieder zusammengekommen - ich hatte immer das Gefühl es geht mir mit ihm besser als ohne und ich hatte Angst, dass ich es bereue weil ich immer darauf gehofft habe, dass, sobald er seine Tochter wieder sehen kann, es besser wird.
Vor einer Woche habe ich ihm gesagt, dass ich Abstand brauche. Sind dann so verblieben, dass wir uns 2 Wochen lang nicht sehen/hören (Wir wohnen ca. 30 min entfernt und sehen uns meistens am WE oder auch mal unter der Woche). Nun zerbreche ich mir den Kopf.
Jeder sagt, ich soll mich trennen, weil er mir nicht guttut. Ich merke selbst, dass ich ich zeitweise schon wieder depressiv bin (hatte schon Depressionen) weil er mich immer wieder aufs Neue verletzt. Nun ja, was macht er?
Jedes Gespräch endet im Streit, weil ich immer an allem Schuld bin. Er dreht es sich so hin, dass er fein raus ist und ich die Schuld habe. Das lasse ich mir natürlich nicht gefallen.
Wenn es mir schlecht geht, ist er nicht für mich da, weil es ihm ja viel schlechter geht. Ich wisse ja gar nicht was wahre Probleme im Leben sind.
Vor Kurzem ist eine Bekannte gestorben (schon älter, aber trotzdem eine gute Bekannte) und ich hab geweint. Seine Reaktion war, ob ich immer psychisch immer so labil bin. Keine Umarmung, kein Drücker, nichts.
Jeder unserer Urlaube ging bisher in die Hose und ich kam weinend zurück. Einmal haben wir auch frühzeitig abgebrochen. Wir waren in Kroatien und jede Unterkunft die ich ausgesucht hatte war falsch. Ich hätte mich vorher erkundigen sollen, dass die Unterkunft am Berg liegt, dass die Straße dorthin zu eng ist, dass es dort kein gutes Frühstück gibt, dass in dem Ort so viele Touristen sind etc.
Wenn er Auto fährt und ich navigiere und ich mache einen kleinen Fehler, fragt er gleich wie das sein kann, dass ich das nicht gescheit lesen kann. Sag ich, dann tauschen wir und ich fahre, macht er genauso mal einen Fehler aber das macht dann nichts.
Ich ernähre mich vegetarisch und wenn ich bei ihm bin sagt er, ich muss erst einkaufen fahren, für mich hat er nichts daheim.
Ich könnte tausende GEschichten aufzählen, er verletzt mich so oft, ich glaube, ich habe noch nie so viele Tränen vergossen in einer Beziehung.
Ach ja, beim S gibt es kein Vorspiel, auch, wenn ich darum bitte. Wenn er fertig ist, ist Ende. Nachdem ich verschiedene Pillen ausprobiert habe und keine vertragen habe, wollte ich Kond. nehmen. Will er nicht. Dann hat er lieber keinen S..
Sein Standardspruch ist ich hätte kein Verständnis für ihn. Ich hatte immer Verständnis für ihn, weil ich weiß, wie sehr ihn die Sache mit seiner Tochter belastet. Ich war mit ihm beim Anwalt, hab ihm geholfen, die Schreiben zu verfassen, war bei ihm wenn es ihm schlecht geht. Aber auch ich habe mal die Schnauze voll.
An meinem Geburtstag (es gab nur vegetarisches Essen, ist ja meine Feier und niemand wird sterben, wenn er mal kein Fleisch bekommt) fragte er mich ob es denn nichts Gescheites zum Essen gäbe. Er war dann die ganze Feier über sauer.
Ich bekomme NIE ein Kompliment. NIE. Wenn ich ihn darauf anspreche sagt er , ich würde ihm ja auch keins machen. Stimmt so. Aber Frauen wünschen sich halt von Männern mal ein Kompliment.
Je mehr ich hier schreibe (und es ist nur sooooo ein kleiner Teil von allem) merke ich, dass er eigentlich nichts von dem hat, was ich mir von einem Mann wünsche: Respekt, Zärtlichkeiten, Empathie etc.
Er will mich ständig sehen, was unternehmen usw. aber wenn wir uns sehen streiten wir. Ich mag schon gar nicht mehr zu ihm fahren. Trotzdem kann ich mich nicht lösen. Oder will ich es nicht? Ich weiß es nicht! Ich habe Angst, dass ich es bereue. Dass nichts besseres nachkommt. Alleine sein ist ok, aber da setzt bei mir zugegebenermaßen die Angst ein, dass in dem Alter nichts Besseres nachkommt. Und wenn ich rational nachdenke, weiß ich, dass das kein Grund ist, mit ihm zusammen zu bleiben.
Als ich ihm verkündet habe, dass ich Abstand brauche, hat er sich nur lustig gemacht, warum ICH Abstand brauche wenn ER doch derjenige ist, der von mir kein Verständnis bekommt etc.
Ich habe immer noch die Hoffnung, dass, wenn er endlich sein Kind wieder sehen darf, dass alles wieder so gut wird wie die ersten Wochen(Wie lächerlich merke ich gerade beim Schreiben-ein paar WOCHEN war es nur gut. ).
Er will auch , dass ich zu ihm ziehe, aber für mich kommt das nicht in Frage. Ich habe ihm gesagt, solange wir keine funktionierende Beziehung haben, mache ich das auf keinen Fall. Wenn ich ihn frage, warum er eigentlich noch mit mir zusammen ist, sagt er immer, weil der Anfang so schön war, und er daran festhält und er der Meinung ist, dass die Basis einfach stimmt. Der Meinung bin ich mittlerweile eigentlich nicht mehr. Würde die Basis stimmen, könnten wir z.B. vernünftig miteinander reden.
Vermutlich werdet ihr schreiben, dass ich laufen soll. Und vermutlich habt ihr damit auch recht. Vielleicht hilft es mir, wenn ich es auch hier lese. Die Zeit tickt. Nächste Woche ist die 2 Wochen Pause vorbei und ich muss mir bis dahin irgendwas überlegen.
18.08.2023 11:55 •
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