Ich auch was dazu sagen wollen ;D!
Das mit der Selbstliebe kann ich nur zum Teil bejahen. Doch ist der Mensch wirklich dazu geboren, alleine glücklich zu sein? Ich denke, dass die Gene ebenso einen sehr starken Einfluss ausüben. Es gibt Grundbedürfnisse - durch die Gene gesteuert - dass wir uns vermehren. Das geht, soweit ich informiert bin, nur zu zweit ;). Ich will ja jetzt nicht vom Mittelalter anfangen. Jedoch ist es erwiesen, dass unsere Gene mit der heutigen modernen Zeit ziemlich inkompatibel sind und sich der heutigen Zeit nicht ausreichend angepasst haben. Soll heißen: Unabhängigkeit, Emanzipation, Freiheit, Treue sind nur schwer zu realisieren.
Ich persönlich hatte auch gerade eine Trennung hinter mir. Ich versuchte ebenfalls, mich auch mich selbst zu konzentrieren und darauf hinzuarbeiten, alleine glücklich zu sein.
Ich war über mehrere größere Zeiträume bereits allein (ohne Liebeskummer). Ich kam klar und war auch zufrieden. Aber so richtig glücklich war ich dabei nicht.
Ich sehe natürlich die Gefahr, sich in einer Beziehung abhängig zu machen. Ich habe mich das in meiner letzten Beziehung auch gefragt. Ich denke, wenn man jemanden wirklich liebt, dann will man viel Zeit mit ihm/ihr verbringen und jede Sekunde genießen. Trennt man sich, tut es natürlich weh. Abhängig ist man aber dann, wenn man sich nach so einer Trennung regelrecht aufgibt und sich lähmt.
Ich war sehr traurig, dass sich meine Freundin von mir getrennt hat und benötigte sogar Medikamente. Aber ich habe mich selbst aus diesem Sumpf der traurigen Gefühle herausgeholt und habe erfolgreich versucht, das Leben wieder positiv zu betrachten - allein!
Mir fiel es sehr schwer, die Trennung zu akzeptieren, da ich trotz der Probleme, die wir hatten, viele positive Potenziale gesehen habe. So hatten die Probleme doch mehr mit dem einzelnen selbst zu tun als direkt mit der Beziehung. Sie haben sich nur auf die Beziehung ausgewirkt.
Meine Freundin und ich haben in den drei Monaten seit der Trennung viel über uns nachgedacht, sind in uns gegangen, haben viel Gespräche mit Freunden und Psychologen geführt, haben Bücher gelesen.
Wir kamen beide darauf, dass wir die klassischen Fehler gemacht haben, die auch bei vielen anderen Paaren, zur Trennung geführt haben. Es sind noch nicht einmal große Fehler gewesen sondern eher die Tatsache, dass die so kleinen und doch wichtigen Gesten und Aktivitäten, die eine Beziehung beleben, durch den alltäglichen Druck (durch Beruf etc.) vergessen wurden. Bedauerlich, dass man erst durch ein Buch wieder darauf aufmerksam gemacht wird.
Für uns gab es ein Happy End: Wir haben uns nach den drei Monaten wieder gefunden und sind nun wieder zusammen (damit hatte ich wirklich nicht mehr gerechnet, aber die Hoffnung war noch da). Uns ist beiden klar, dass es nicht einfach sein wird. Und ich habe große Angst davor, dass wir es nicht schaffen. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir Chancen haben. Und die wollen wir beide nutzen.
In diesen drei Monaten haben wir viel nachgedacht, aber auch gemerkt, wie sehr wir uns wirklich lieben. Und wenn wir es schaffen, diese Liebe immer mit neuer Energie zu bereichern (und dazu bedarf es nicht all zuviel), können wir unsere Probleme viel besser lösen. Auf der anderen Seite hilft auch mehr Toleranz und Verständnis gegenüber seinem Partner.
Ich weiß, es hört sich alles so einfach an. Aber ich denke, man kann es schaffen, wenn man es wirklich will und sich sicher ist, dass man sich liebt.
Liebe Grüße
Tutangus