Hallo!
Ich habe vor etwas über drei Wochen einen Mann (31) kennengelernt, wir haben uns noch nicht getroffen. Wir kennen uns im Moment nur vom Telefonieren und vom chatten per WhatsApp.
Mehrere Fotos haben wir natürlich schon ausgetauscht, Videoanrufe gab es auch einige.
Ich bin seit sieben Monaten single, habe ca fünf Monate gebraucht, um über diese schreckliche Trennung hinwegzukommen. Natürlich denke ich noch heute mal daran zurück, würde aber nicht sagen, dass ich noch immer sehr leide. Mein Ex und ich haben seitdem gar keinen Kontakt mehr, da er ihn abgebrochen hat, er hatte wohl auch sofort eine Neue, er hat sicher warm gewechselt.
Für mich ist dieser Mann eigentlich ganz interessant, er scheint ganz lieb und vernünftig zu sein, auch wenn man es nach so kurzer Zeit und per Chat/Telefon noch nicht wirklich beurteilen kann.
Er ist nicht ganz mein Typ, dafür scheinen wir aber viele Gemeinsamkeiten zu haben, was für mich deutlich wichtiger ist.
Jetzt kommt mein Problem, anfangs war ich ziemlich überzeugt, sonst hätte ich diesen Kontakt gar nicht erst so intensiv begonnen.
Mittlerweile fühle ich mich aber nicht mehr so wirklich wohl damit, ich weiß selbst nicht so genau, was plötzlich los ist, das ist seit ca einer Woche so.
Er schreibt mir mehrmals täglich, schickt nette Grüße am Morgen, schreibt mir mittags viele Nachrichten, abends geht es dann weiter, im Moment bin ich komischerweise nur noch genervt. Ich würde ihn nichtmal als richtig aufdringlich sehen, aber es löst keine positiven Gefühle mehr in mir aus, eher Angst.
Ich habe kaum noch Lust zu schreiben, bin froh, wenn er sich mal wenige Stunden nicht meldet.
Ich sagte ihm heute, dass ich zutun hätte, weil ich keine Lust zu telefonieren hatte. Ich ziehe mich im Moment deutlich zurück, da ich gerade nicht damit umgehen kann.
Mir ist das auch schon mit anderen Kontakten aufgefallen, war ganz interessant, mein Interesse eigentlich vorhanden, aber plötzlich dieses beklemmende Gefühl. Ob das an meiner Trennung liegt? Ich frage mich, ob ich doch noch nicht soweit bin? Es war eine ziemlich schmerzhafte Trennung, die Beziehung war extrem toxisch, mein Ex (bestätigt) Narzisst.
Eigentlich wollen wir uns endlich am Samstag treffen, alles ist längst geplant, er freut sich sehr, ich bin kurz davor, diesen Kontakt ganz abzubrechen, ihm abzusagen. Nur schaffe ich es irgendwie nicht, ich habe Angst, dass ich einen Fehler mache und natürlich fällt es mir auch schwer, ihn so plötzlich zu enttäuschen.
Da wir auch noch 95 km voneinander entfernt wohnen, möchte ich jetzt eigentlich kein Risko eingehen. Hinterher fährt man diese Strecke und ich bemerke sofort, das ich nicht will.
Mein Interesse an das Treffen verschwindet von Tag zu Tag etwas mehr, ich bin mittlerweile genervt, obwohl er eigentlich nur starkes Interesse zeigt, was ich ja sogar schön finde und ihn ganz positiv macht. Von meinem Ex bekam ich in den letzten Monaten der Beziehung kaum noch etwas, außer Kritik und Ablehnung. Aber irgendwie macht mir gerade das Sorgen, ich habe das Gefühl, dass es mir zu eng wird, schon vor dem Treffen, dass ich das nicht kann und hinbekomme. Ich wüsste gar nicht, was ich ihm sagen sollte, warum ich plötzlich nicht mehr möchte, da ich es selbst nicht weiß.
Ich weiß, dass mir keiner diese Entscheidung abnehmen kann. Doch kennt hier jemand dieses Gefühl? Doch nicht über den Ex hinweg? Ich kann es mir nicht mehr erklären.
16.01.2020 18:15 •
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