Sachverhalte und Realitäten

S
Hallo allerseits

Während ich hier mit einem leckeren Dickmann sitze, schreibe ich einfach mal über einige Gedanken zum Thema Beziehung, Trennung, Sachverhalte und Realitäten.

Ein Mann und eine Frau entschließen dazu, dass es wohl eine gute Idee ist sich zusammen zu tun und fortan eine sogenannte Beziehung zu führen. Soweit so gut. Alles klasse. Bis... na ja. Bis nun einer der beiden findet. Alles Kacke. Und sich halt trennt. Nix mehr alles klasse. Riesenkacke. Findet nun der Verlassene auch, denkt kurz nach und entschließt sich fortan zu Leiden.

Was ist da nun eigentlich passiert? Genau das, was dir dein ganzes Leben lang passiert. Wir treffen Entscheidungen und sind für unser Handeln selbst verantwortlich. Die Konsequenzen sehen wir manchmal mehr oder weniger deutlich, früher oder später. Aber im Endeffekt kommen wir nicht umhin, diese Entscheidungen zu treffen.

Eine Beziehung einzugehen ist eine solche Entscheidung. Zugegeben mit sehr viel Gefühl verbunden. Jeder der beiden Beteiligten hat Träume, Wünsche und Vorstellungen. Ob diese mit dem tatsächlichen Ich konform sind, mag an dieser Stelle einmal dahin gestellt sein. Und Boshaftigkeit wollen wir bei unserem Pärchen jetzt nicht unterstellen. Man verlebt nun also eine schöne Zeit miteinander. Und irgendwann in dieser Zeit stellt einer der beiden fest. Hmn! Das war es ja eigentlich doch nicht. Also wird sich getrennt. Cut!

Welche Gründe hatte die Person, die sich nun trennte? Es ist lapidar gesagt egal! Fest steht, dass diese Gründe den Verlassenden bewogen haben zu gehen. In dessen Augen und für sein Gefühl waren sie ausreichend. Und sei es einfach, dass einer der beiden sich verändert oder mittlerweile andere Wertvorstellungen und Sichtweisen hat. Oder eigentlich schon immer hatte. Ob man nun spekuliert, ob dies und das ein wirklicher, echter und guter Grund ist, liegt immer in der subjektiven Sicht des Betrachters. Und manchmal ist auch eine Frage von Sympathie und den eigenen Zielen des Beurteilenden.

Also wird die Beziehung nun beendet. Auch hier gibt es viele Facetten, wie man sich trennt. Brutal oder rücksichtsvoll, schnell oder langsam, persönlich oder per SMS. Jeder hier kann an dieser Stelle wohl sofort eine eigene Geschichte erzählen. Tatsache ist, dass die Beziehung nun beendet wird und jeder der beiden fortan einen eigenen Weg geht. Wir stellen also fest. Wie der Verlassende es macht. Es ist egal! In allen Fällen steht am Ende die Trennung. Das WIE ist einzig und allein eine Spiegelung des Verlassenden als Mensch und der augenblicklichen Emotionen.

Werfen wir nun noch einen Blick auf den Verlassenen. Dieser mag überrascht sein oder es auch schon erwartet haben. In den meisten Fällen stürzt er in ein verdammt tiefes Loch. Der Schmerz scheint kein Ende zu nehmen. Die Gedanken rasen und überholen sich sogar bisweilen. An dieser Stelle sei Tato zitiert: ´Gedankenkarussell`. Aber was in dem Verlassenen auch vorgeht und welche Gefühle ihn regieren. Es ist egal! Denn am Ende steht nur eine Tatsache. Er muss da durch. Und keiner kann es diesem Menschen abnehmen. Wir können den Verlassenen trösten und Ratschläge erteilen. Aber wie er damit umgeht und wie es für ihn am besten ist, muss er einzig und allein selbst entscheiden. Mit allen Konsequenzen!

Wobei wir nun bei der Essenz der ganzen Sache angekommen sind. Und mancher Leser mag begeistert zum bevorstehenden Ende in die Hände klatschen.

Fest steht. Wir werden allein geboren. Müssen unsere Entscheidungen alleine treffen und wenn irgendwann D-Day ist, werden wir auch wieder allein sein. Was danach ist? Wer weiß das schon wirklich?

Aber wie unser Leben auch abläuft. Es ist ausschließlich das Resultat von Entscheidungen und deren Konsequenzen. Und es ist an uns, damit umzugehen auf die eine oder andere Weise.

An dieser Stelle sei ironischerweise angemerkt, dass mir diese Gedanken in einem sehr intensiven Gespräch mit einer Person kamen, welche wohl in näherer Zukunft jemanden verlassen wird.

Schräge Welt!!



20.01.2004 22:46 • #1


E
ja, es ist rationell geschrieben. Vielleicht von der oberen Seite gut beleuchtet, evtl. war auch etwas grünes mit im Spiel.

Allerdings wirst Du mit Worten Liebe nie ganz erklären können. Kam Liebe in Deinen Gedanken vor? Im Text zumindest nicht.

[shadow=red,left,300]Gib Die Hoffnung nicht auf, glaub daran, dann ist einem sowieso alles zum Besten [/shadow]

21.01.2004 00:07 • #2


A


Sachverhalte und Realitäten

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E
Hallo Fremder,

denn so wirkst du auf mich.

Die Nacht ist dunkel, draußen ist es kalt und du liegst jetzt warm, still und fest schlafend, deinen Dickmann verdauend, in deinem Bett und schläfst. Das einzige was dich bewegt, sind deine Verdauungsstörungen, welche dein Dickmann in dir auslöst, welchen du in einer gelangweilten Stunde genossen hast, während andere Menschen, welche nicht in deiner Situation waren und vor lauter Kummer und Gram keinen Bissen hinunter bekommen haben.

Aus deiner Sicht der Dinge und aus deinem Gefühlsleben heraus, stellt sich Liebeskummer und Trennungsschmerz so dar, als ob man ihn mit einem großen Biss und einem Eischnee umrundeten Mund einfach runterschlucken kann.

Mir scheint, als ob du noch nie das Gefühl der Verwirrtheit gefühlt hast. Die Logik sagt dir, dass dir dieser Mensch nicht gut tut und du weißt wohl, dass es besser wäre, wenn du von ihm lassen würdest.

Aber ich bin mir sicher, dass du noch nie an einen geliebten Menschen gedacht hast, während aus den Boxen deine Lieblingsmusik leise säuselt und du an diesen Menschen denkst.

Wenn dir der Wein langsam zu Kopf steigt und du dich an die wunderbaren Stunden mit diesem Menschen erinnerst. Gefühle und Neigungen sind so nah, dass du sie ganz nah spüren kannst. Es gehört keine große Fantasie dazu. Du musst dich nur fallen lassen und dich diesem herrlichen Gefühl zugänglich machen können.

Alles dies jedoch, ist dir beim Schreiben dieser Zeilen versagt geblieben. Du weißt nicht, wie es ist, wenn man liebt und man sich bewusst ist, dass der Mensch, welchen man geliebt hat oder noch immer liebt einem sehr nahe ist. Du hast kein Gefühl dafür, wie es ist, wenn man diesem Menschen so nahe ist, dass man ihm seine Fehler und Fehltritte verzeihen mag. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, wenn man keine Entscheidungsmacht hat, wenn man vor eine Entscheidung gestellt wird und jemand die Entscheidung für dich getroffen hat, eine Liebe zu beenden.

Du bist arm. Arm an Gefühlen und arm an Anteilnahme. Dein Denken und handeln ist lediglich rationell gesteuert. Während ich hier sitze, Projekt Rilke höre und versuche, diese schweren Worte zu verdauen, verdaut dein gequälter Körper lediglich einen Dickmann. Du kommst mir vor, wie die Frankfurter Börse, welche von der Wallstreet abhängig ist und nie ein eigenes Leben, leben wird.

Ich bin dir dankbar für deinen Eintrag, weil er mir auch nach so vielen Jahren der Trennung immer noch zeigt, dass ich nie so werden, handeln und denken möchte wie du.

Heute, wenn der Tag hell strahlt, dann wirst du diese Zeilen lesen. Verstehen wirst du sie nicht oder nur bedingt, weil du nicht das fühlen und spüren kannst, was ich in diesen Stunden spüren werde.

Es ist spät und langsam werde ich müde. Die Finger wollen nicht mehr so, wie ich es mir wünsche und ich muss öfter korrigieren um dieses Posting zu Ende zu bringen. Kannst du das fühlen?

Nein, dass kannst du sicher nicht und du wirst auch nie wissen und fühlen, was ich empfinde oder je empfunden habe. Ich jedoch weiß, dass einige andere hier diese Zeilen nachempfinden werden, so, wie ich sie schreibe und fühle.

Du hast mein tiefes Mitgefühl und ich wünsche dir von Herzen, dass du niemals diesen Schmerz, welchen viele hier sehr intensiv gespürt haben, verspüren mußt.


Ernste Stunde
Wer jetzt weint irgendwo in der Welt,
ohne Grund weint in der Welt,
weint über mich.
Wer jetzt lacht irgendwo in der Nacht,
ohne Grund lacht in der Nacht,
lacht mich aus.

Wer jetzt geht irgendwo in der Welt,
ohne Grund geht in der Welt,
geht zu mir.

Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt,
ohne Grund stirbt in der Welt:
sieht mich an.

Rainer Maria Rilke


21.01.2004 02:59 • #3


E

Lieber ,

eigentlich wollte ich ja selber auf diese unglaublich schlaue Analyse antworten, habe dann aber bemerkt, daß du meinen Gedanken viel besser Ausdruck verliehen hast. Danke!

Und an Micha67: Wie wärs mit einer Umbenennung in Homo Faber? Dein Text zeigt, daß du die Dimension einer Trennung überhaupt nicht verstanden hast. Wenn es nach dir ginge, müsste man die Trennung ja fast schon erfinden, so logisch und sinnvoll erscheint sie. Wie ein mechanischer Vorgang, den man mit der richtigen Gebrauchsanleitung in der Hand problemlos verarbeiten kann.

Sorry, kein Blumentopf für diese Arroganz. Du musst offenbar noch viel über Gefühle lernen.

Gruß,
Thorsten

21.01.2004 07:40 • #4


E

Es stimmt, diese Gedanken sind rationell geschrieben. Aber was ist schlimm daran ? Es gibt fast kein besseres Beispiel als eine Beziehung/Partnerschaft, wo man beide Seiten, die emotionale und die rationale, deutlicher beschreiben kann. Und dieser Fremde, der mir persönlich ganz und gar nicht fremd ist und wie selten ein anderer Gefühle auch leben kann, hat eben nur diese eine rationale Ebene betrachtet. Na und ?!

Stimmt Micha, es ist so, dass das ganze Leben aus Entscheidungen besteht. Aus eigenen und welchen, die andere für einen treffen. Es wird von einem verlangt, damit umzugehen. Und wenn ein Partner für sich entscheidet, die Beziehung nicht fortsetzen zu wollen, dann muss der andere Part das ihm Aufgezwängte eben akzeptieren, möglichst wenig nachfragen, die damit verbundenen Emotionen verdrängen, sich einfach damit abfinden, und bald wieder aufm Damm sein - rational betrachtet. Dass das alles so einfach gar nicht ist, weißt du selbst gut.

Wenn zwei Partner sich gefunden haben, sich lieben und gemeinsam eine Entscheidung treffen, eine Beziehung zu leben, dann heißt das nicht gleichzeitig, dass es für immer ist. Schade! Jetzt kann man den Spruch mit dem langen Bart hervorzaubern: wenn du eine Garantie willst, kauf dir ne Waschmaschine, aber das klingt für mich mal richtig daneben.

Was sollen wir also machen ? Ich hab mal an anderer Stelle gelesen Habe die Angst und tue es .... es könnte ja auch gut gehen. :)

Alles Liebe für dich, Micha!

Tini

@ war das denn nötig, hier gleich so schwere Geschütze aufzufahren ? Meinungen sind nunmal unterschiedlich, sonst wären es ja keine. Überdenke doch mal deine Wortwahl und ob es richtig ist, hier Schreiber verbal so hart anzugreifen ::)



21.01.2004 10:39 • #5


E
Hallo an alle,

auch ich fand den Beitrag von Micha67 recht interessant!! Gerade weil er so rational ist und das ganze mal völlig ohne Gefühle betrachtet.
Dass bei jedem - sicher auch bei Micha - trotzdem noch Gefühle dazukommen, ist doch eigentlich klar.

Ich als absoluter Gefühlsmensch fand diese reine Präsentation der Fakten mal ganz interessant und stelle fest: Es ist tatsächlich im Nachhinein so: die Gründe der Trennung waren nur am Anfang großes Thema, irgendwann stellte ich fest, da muss ich einfach durch. Fertig. Irgendwann hat man keine große Lust mehr, alles zu hinterfragen. Man lebt mir der Entscheidung, fertig. Mann muss da durch. Egal wie.
Und man schafft es.
Und darauf kann man stolz sein.

Wobei: Das WIE der Trennung ist für mich persönlich doch auch im Nachhinein wichtiger als von Micha dargestellt. Es ist schon etwas anderes, wenn man auf eine einigermaßen faire Trennung zurückblicken kann als wenn man sein Leben lang bei einem Rückblick sich daran erinnern muss, wie mies man abserviert wurde... (zum Glück mir in der Form nicht passiert...).

Grüße
maryleen




21.01.2004 12:24 • #6


E
Hallo Maryleen,
hallo Tini,

na, wenn ich eure beiden Einträge so lese, dann muss ich ja feststellen, dass ihr beide eure Trennung gut verarbeitet habt.

Und wenn ich mir dann vorstelle, dass wir uns vor zwei Jahre über die Trennung als solches, ganz rationell unterhalten hätten, dann würdet ihr schon lange nicht mehr hier sein, oder wie bitte schön.

Es ist doch immer wieder schön zu lesen, wie sich das Forum und vor allem die älteren Teilnehmer hier verhalten und auch verändert haben.

Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Veränderung, im Gegenteil sie gehört einfach zu unserem Leben dazu. Jedoch frage ich mich, ob sich dann auch diese Sichtweise der Gefühle und der Einstellung zu einer Sache, welche uns mal hierher geführt hat, so verändert hat, dass wir sie als einen rationalen Prozess in uns aufgenommen haben.

Dann ist also die logische Konsequenz daraus, dass man sagen und denken kann:

Je mehr Beziehungen um so mehr Trennungen und diese kann ich dann ganz rationell erklären und abschütteln.

Vielleicht ist es ja an der Zeit bei euch, dass ihr mal darüber nachdenkt, wie widerlich dieses Gefühl war, als ihr nächte- und tagelang damit umhergelaufen seid.

Und dann denkt ihr vielleicht auch mal an die Leute, welche hierher kommen, weil sie genau diesen Schmerz heute empfinden, welchen wir doch schon lange nicht mehr so empfinden können.

Viele von uns kommen doch nur noch der Unterhaltung wegen hierher und sie fühlen sich auch wohl hier, mich eingeschlossen. Aber wie fühlen und denken denn dann die Menschen, welche einen Schmerz in sich tragen, welchen wir doch gar nicht mehr kennen?

Klar, Standardsprüche:

Die Zeit heilt alle Wunden, kommt Zeit kommt Rat, auch andere Mütter haben schöne Söhne oder Töchter usw.

Sicherlich kommen diese nicht hier aus dem Forum aber die sogenannten Ratschläge und Hilfestellung sind doch nur bedingt verwertbar.

Klar gab es hier mal Meinungsfreiheit aber dass ist doch wohl schon lange her.

Zudem scheint mir, dass dieser Beitrag auch eher provokant und ironisch gemeint ist.

Vielleicht sollte man auch mal die Hintergründe mit einfließen lassen, welche den Schreiber dazu veranlasst haben diesen Text so zu schreiben, wie er ihn geschrieben hat.

Könnte ja sein, dass da auch Verbitterung drin steckt und wenn dem so sein sollte, dann ist er in diesem Teil des Forum sehr schlecht plaziert.

Als Diskussionsgrundlage, würde ich ihn vielleicht als Anregung betrachten, aber so stellt er eine Sichtweise dar, welcher ich einfach mit meiner Art widerspreche.

Vielleicht schreibt Micha ja noch ein paar Zeilen und dann haben wir ja vielleicht die Möglichkeit zu erörtern, was, wie gedacht oder gemeint war oder ist.

Schönen Tag noch.

Gruß


21.01.2004 14:24 • #7


E
Hi ,

ja, ich bin einfach mal ganz optimistisch davon ausgegangen, dass Micha nur die rationale Sichtweise beschrieben hat, wohl wissend, dass dies nur die eine Seite ist - und dass die rationale Sichtweise - insbesondere direkt und auch noch eine ganz schön lange Zeit nach der Trennung - niemals losgelöst von der emotionalen Seite ganz allein für sich stehen kann.

Davon bin ich ausgegangen und daher fand ich die Sichtweise auch interessant.

Nichtsdestotrotz bin ich mir trotz meiner abgeschlossenen Trennung sicher, dass ich das nächste Mal (welches es hoffentlich nicht mehr gibt ) genauso wieder durchhänge, insbesondere als sehr emotionaler Mensch.

Ich persönlich habe meine Trennung weitgehend abgeschlossen, doch ich erinnere mich sogar allerbestens daran, wie furchtbar diese Zeit war. Es war die Hölle und ich hoffe wirklich sehr, sowas bleibt mir in dieser Intensität fürs ganze weitere Leben erspart.
Aber ich kann mittlerweile rational darüber nachdenken und da stimmen einige Fakten von Micha tatsächlich.

Ich wäre nun auch mal gespannt, wie Micha seinen Beitrag nun genau gemeint hat - ich habe ihn einfach wertneutral als ein paar rationale Hirngespinste verstanden
Möglicherweise wäre er im Neuanfangs-Forum besser aufgehoben gewesen.

Grüße und schönen Tag noch
maryleen

21.01.2004 15:19 • #8


E
, na dann hör mal das letzte lied auf deiner CD.
Du Hast Deine Meinung zum Besten gegeben und trotzdem nur einseitig gedacht. Von Dir AUS!

Ich bin wie eine Fahne, von Fernen umgeben.

Die Türen schließen noch sanft, da ahne ich die Winde schon.

21.01.2004 16:10 • #9


E
Einseitig?

Hm, mag ja sein aber dein Kommentar glänzt auch nicht gerade.

Zudem scheinst du dich ja in der Anonymität wohlzufühlen.

Ach ja, und so eine Vorahnung, die habe ich immer. ;D

Öffne erst mal dein Visier und gib dich zu erkennen, dann hätten wir eine Möglichkeit, die Sache auszudiskutieren.

Ansonsten, ist es für mich nicht reizvoll, ich diskutiere nicht mit Windmühlen. ;)

Schönen Tag noch.

Gruß



21.01.2004 16:19 • #10


M
Kommentar zu s Äußerungen:

Aber ich bin mir sicher, dass du noch nie an einen geliebten Menschen gedacht hast, während aus den Boxen deine Lieblingsmusik leise säuselt und du an diesen Menschen denkst.

Wenn dir der Wein langsam zu Kopf steigt und du dich an die wunderbaren Stunden mit diesem Menschen erinnerst. Gefühle und Neigungen sind so nah, dass du sie ganz nah spüren kannst. Es gehört keine große Fantasie dazu. Du musst dich nur fallen lassen und dich diesem herrlichen Gefühl zugänglich machen können.

Du scheinst das ja ganz bewusst zu tun, und du scheinst es zu genießen. Also redest du gar nicht von Trennungs*schmerz*, sondern Trennungs*freude*, oder?

21.01.2004 16:32 • #11


E
Bei mir ist dieses Gefühl schon ewig her.

Wenn man sich aber die Zeit nimmt, dann gibt es eben auch Stunden, in denen man sich dieser Situation wieder voll bewusst wird.

Diese Stunden sind ein Schmerz und alles andere als Freude.

Als ich die letzte Nacht hier vor dem Computer gesessen habe, da kommen eben hin und wieder auch mal wieder andere Gedanken auf.

Das war aber auch nur als Beispiel gedacht.

Hast du dich noch nie in deinen Kummer reinfallen lassen, eine Flasche Wein dabei geleert, deine Lieblingsmusik gehört und dich treiben lassen?

Oder gehörst du zu den Leuten, die eine Trennung rationell erläutern können, die einen Hebel umlegen und sich dann von Gefühlen einfach so verabschieden?

Sicherlich ist man sich des Schmerzes bewusst, aber nichts und niemand kann dich davon ab bringen, es nicht zu machen.

Krank?!

Ja, teilweise ja.

Wenn man einen Ansatz hätte, aus diesem Karussell auszusteigen, dann würde man es machen.

Damals wusste ich nicht wie und wenn es mir heute widerfahren würde, dann würde ich es auch nicht wissen.

Na, vielleicht wirst du diese Gefühl mal ganz intensiv spüren und dann wirst du mich besser verstehen.

Gruß



21.01.2004 17:03 • #12


E
@ Mathes,

Ich denke, das was damit sagen wollte, hat nichts mit Trennungsfreude zu tun, sondern mit der Fähigkeit, sich einfach mal total seinen Gefühlen zu überlassen und die Schmerzen, die mit dem Verlust des Partners einhergehen, ganz bewusst zu erleben.
Wenn diese Gefühle auch aus Trauer entstehen, so können sie jedoch durch ihre Intensität und Tiefe zwar nichts Schönes, wohl aber etwas ganz Besonderes sein.

Grüsse, taka

21.01.2004 17:12 • #13


E
so wie sollte es anders sein die sabs muss sich auch mal wieder einmischen und ich gestehe, ich sehe das hier nicht so verbissen, wie ich manch anderen thread verbissen sehe *andienasegreifundschmunzel....

ich fand das was Micha sagte als rückblick sehr wichtig, eine zusammenfassung der gedanken ohne emotionen, die einfach tatsache sind. vielleicht hätte er es besser im neuanfang posten sollen, denn ich denke dort sind die leute weiter als hier im trennungsschmerz. wenn ich hier frisch reingekommen wäre, hätte ich gedacht, boaaaaah watt für ein rationaler schei., danach ist mir gerade gar nicht, weil die emotionen achterbahn fahren, ich nichts mehr essen und nicht mehr schlafen kann, ich leide wie die sau was will der mir vermitteln, mit nem dickmann in der hand. heute kann ich seine zeilen sehr gut verstehen.

aber ich gebe auch recht (wohl das 1. mal in diesem forum aber man hat uns schon mal verglichen mein lieber ) dass manche ausführungen für frisch getrennte null nachvollziehbar sind und das wir alle wie wir hier sind gelitten haben wie irre und wir uns daran wohl nur noch schwach erinnern können - will mich gar nicht mehr erinnern.

ein freund hat mir gleich am anfang der trennung mal gesagt, nichts ist für ewig, alles ist auf eine gewisse weise nur geliehen, ich dachte mir, na bravo der depp, was will der mir sagen....ich denke nicht so. mit meinem heutigen wissen weiss ich, jede beziehung, jede liebe zu einem menschen ist nur geliehen auf zeit und diese bestimmt auch, wann es zu ende ist....evtl. ganz schnell, evtl. auch erst mit dem tod.......aber nichts ist für ewig. das klingt super ernüchternd und heute muss ich diesem freund recht geben, aber wenn man sich das mal vor augen hält, dann geht man glaube ich auch ganz anders mit dieser sache um.

in diesem sinne.....

lg
sabs

21.01.2004 17:14 • #14


S
Hallo, Ihr lieben

Interessante Resonanz und auch konträre Meinungen. Und alle Antworten hatten eines gemeinsam. Sie wurden unterstrichen mit Gefühl. Das ist schön und es ist auch gut so.

Zugegeben. Ich habe den Beitrag bewusst provokativ gestaltet und mich insbesondere bemüht, Emotionen in irgendwelcher Form außen vor zu lassen.

Irgendwo las ich einmal, dass eine Trennung gleichauf mit dem Tod eines geliebten Menschen auf der Stressskala ganz oben stehen. Ich habe beides schon erlebt und immer die gleiche Erfahrung gemacht. In dieser Zeit des aufgezwungenen Loslassens wirft solch klare Blicke auf sein eigenes Ich, in die eigene Seele und darauf wie die Welt tickt und funktioniert. Dieser Zustand wird ansonsten sehr selten im Leben erreicht.

Thorsten:

Habe ich um einen Blumentopf gebeten? Nein. Ich glaube nicht. Aber gegeben hast du mir mit deinen wenigen Zeilen trotzdem etwas. Sogar etwas sehr wertvolles.
Du hast mir Arroganz zugesprochen.
Ein Attribut, welches in jedem von uns steckt. Und in der richtigen Dosierung eine durchaus positive Eigenschaft ist. In diese Kategorie fällt nebenbei bemerkt für mich auch Egoismus.
Da mir bisher bescheinigt wurde, dass genau dieses in meinem Ich zu wenig oder gar nicht vorkommt, kannst du dir sicher vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe!

, mein Freund. Und auch natürlich Thorsten:

Was wollt ihr hören?

Wollt ihr hören, wie ich unter der Trennung leide?

Dass ich seit diesem Tage keine Nacht durchgeschlafen habe. Wenn sich irgendwann in der Nacht dann endlich der ersehnte Schlaf einstellt, ich Augenblicke später senkrecht im Bett sitze und der Gedanke des Vermissens wie Blei den ganzen Raum ausfüllt?

Dass ich tagsüber mechanisch funktioniere, weil ich meinem Job nachgehen muss und ich auch Verantwortung für andere Menschen habe. Aber jeder Augenblick ohne Beschäftigung die Gedankenmühle in Bewegung setzt und mein Kopf einem Ameisenhaufen wirrer Gedanken gleicht, welche mit Lichtgeschwindigkeit ziellos umherrasen?

Dass es der Seele im Moment eigentlich egal ist, wie es weitergeht. Der Körper jedoch seinen Tribut fordert. Der Blick auf Nahrung Ekel und Würgen hervorruft, man sich Bissen für Bissen wiederwillig in den Mund zwingt, bis dem absolut erforderlichen Genüge getan ist?

Dass die Seele auf Krücken der Realität hinterherhinkt und laut in die Welt schreien möchte. Warum konnte ich dir nicht genügen? Wieso war es dir nicht möglich, mich zu lieben? Wo ist die Leichtigkeit der schönen Monate geblieben? Wann endlich hört dieser endlose Schmerz auf?

Dass es Augenblicke gibt, in denen ein Ereignis oder Gegenstand, Gehörtes oder Gesehenes dich an sie erinnert. Du spürst, wie du erstarrst und mit aller dir möglichen Anstrengung die aufkommenden Emotionen zu unterdrücken versuchst. Ihr wieder so nahe bist und meinst, dass sie neben dir steht? Um dann zu erkennen, dass sie weiter wie je zuvor ist?

Nun. Das ist die andere und vorherrschende Seite meiner selbst. Nur wenige Augenblicke des Tages ist es mir vergönnt, von diesem Schmerz und der damit verbundenen Trauer verschont zu bleiben. Ich weiß, dass auch dies irgendwann ein Ende haben wird. Doch im Moment habe ich den Eindruck, dass ich einen Schritt Richtung Normalität mache. Nur um festzustellen, dass es zwei Schritte zurück waren.

@Maryleen:

Auch ich hatte das Glück, dass sie sich fair von mir getrennt hat. Auch mir blieben Demütigungen und Beleidigungen erspart. Und es ist mir durchaus bewusst, dass dies nicht die Regel ist.

Natürlich sind Gefühle mit dabei. Ganz ohne Zweifel *schräglächel*
Es ist nur halt einfach so, dass speziell DIESE Trennung nicht in dieses Forum gehört. Also kann ich nur das zum Ausdruck bringen, was sachlich ist und nichts direkt mit dieser Trennung zu tun hat. Und mit diesem Beitrag hab ich diese Grenze ja schon überschritten.

@Anwender

Grün?
Wo war was grün?
Ich wünschte mir, ich könnte im Moment das Fenster hinausblicken und nicht tristes Schwarz und Weiß sehen.
Ich will grüne Bäume wahrnehmen und mich am Schnee an den Wiesen sattsehen können.
Ich will dass die Welt wieder Bunt und schön ist und ich wieder lachen kann.
Ich will diesen Schmerz vergessen!

21.01.2004 17:22 • #15


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