Update...
Ich war heute bei einer Beratungsstelle, was mich wirklich sehr aufgebaut hat. Der Berater, ein Mann von 65 Jahren, hat mir versucht die Situation meines Freundes zu verdeutlichen. Er vermutet, dass mein Freund weniger an der Beziehung selbst zweifelt, sondern im Moment nicht weiß, wie er sein und mein Leben zusammenkriegen soll. Sein erster Plan, also täglich zu pendeln, hat sich als dauerhaft nicht durchführbar erwiesen. Einfach umziehen kann er nicht, ich als Landesbeamtin ebenfalls nicht, jedenfalls nicht kurzfristig. Und meine Kinder aus ihrem vertrauten Umfeld herauszureißen ist ebenfalls ein riesiger Schritt, für den er nicht verantwortlich sein möchte. Eine Wochenendbeziehung hatte er noch nie, ich hingegen schon. Der Berater meinte, dass er einfach noch keinen Plan hat und sich damit bisher aufgrund seiner Jobverpflichtungen auch noch nicht auseinander setzen kann und will. Die Aussage, dass er noch nicht weiß ob und wie es mit uns weitergehen soll, findet der Berater nachvollziehbar und auch verantwortungsvoll... da er es im Moment tatsächlich noch nicht weiß. Er rät mir dazu meinem Freund einen Brief zu schreiben und ihm klar machen soll, dass ich für mich und meine Entscheidungen selber die Verantwortung trage und dass ich an der Beziehung festhalten möchte. Die Kontaktsperre hält er nicht für sinnvoll, nachdem er mich nach unserem letzten Treffen gefragt hat. Mein Freund war sehr liebevoll, wir waren mit den Kids im Kino, haben Händchen gehalten, uns geküsst und nach dem Kino noch lange unterhalten. Als er gefahren ist war er traurig, aber er sagte wenn er über Nacht bliebe wäre er noch trauriger. Er war also weder darauf aus mich nochmal zu vernaschen noch war er distanziert. Das hat der Berater als gutes Zeichen gesehen. Mein Freund hat während ich in der Beratung war angerufen und geschrieben und bat mich um ein Lebenszeichen. Als ich zurückrief war er ziemlich verunsichert, aber erleichtert dass es mir gut geht. Wir haben uns für Neujahr verabredet, für Silvester hatte ich die Einladung einer Freundin angenommen. Er weiß noch nicht was er macht.
Vielleicht ist es naiv, aber ich hoffe dass mit etwas Zeit sich alles irgendwie regelt. Ich werde jetzt allerdings mehr als vorher darauf achten mich von ihm abzugrenzen, denn so schlecht wie es mir die letzten Wochen ging darf es nicht wieder werden, auch wenn wir uns tatsächlich trennen.
30.12.2019 18:47 •
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