Zitat von Waldfee47:Du hast mich weichgekocht und in dein Netz aus lieben Worten und Zärtlichkeiten gesponnen, ich war so lange cool, du derjenige mit den so großen Gefühlen...
doch dann hat sich das Blatt gedreht:
Sich aus der Deckung hervor wagen! Irgendwann müssen wir diese Entscheidung treffen. Sie kann falsch sein, selbst, wenn wir alle Vorsicht walten lassen. Aber wir kommen nicht drumherum. Es sei denn wir weichen zurück, aber die Coolness würde nachher trotzdem nicht dieselbe sein wie zuvor, weil etwas nicht wirklich ausprobiert wurde.
Der Spieler, der in der Liebe mit ehrlichen Karten spielt, verliert, wenn der andere sein Blatt aufdeckt, es umdreht und du klar siehst, das du ausgepokert wurdest. Dabei ist es meines Empfindens nach unerheblich, ob der andere aus nachvollziehbaren oder weniger nachvollziehbaren Gründen gehandelt hat.
Für dich ist das Ergebnis bitter und es tut mir leid. Jedes Ende hat aber auch etwas Gutes, einen möglichen Neuanfang, der vielleicht viel, viel besser sein kann. Jenen wünsche ich dir von Herzen.
Zitat von Waldfee47:Ich habe mich so in dich verliebt, dich in mein Herz und in meine Seele blicken lassen, schon wissend, dass das schief gehen kann...
Ja, du wusstest um das Risiko, das zeigt deine Reife in der Geschichte. Das du dich verliebt hast, war einfach so. Mach dir deshalb keine Vorwürfe. Der Blick in die Seele ist wie der Blick ins Blatt des anderen. Deine Schwächen liegen offen und nur ein sehr charaktervoller Mensch wird das nicht gegen dich nutzen, sondern dich dafür achten, dass du ihm deine wahre Seite/Seele offen gezeigt hast. Wer deswegen spielt, spielt nicht um Liebe, sondern um eine vermeintlich bessere Position.
Anscheinend hatte ER dieses innere Bewusstsein nicht und zog es vor, dich im Stich zu lassen.
Zitat von Waldfee47:Lange habe ich auf mein Herz aufgepasst, dann habe ich es riskiert...
Das ist der point of no return. Vorher das Abwägen, das Herantasten, irgendwann stürzt du dich ins Abenteuer oder nicht, gehst zurück. Aber wenn du es tust, tust du es konsequent. Darin liegt aber die eigene Verletzlichkeit, weil du den Ausgang nicht berechnen kannst. Das ist auch gut so, sonst wäre es öde. Das mit dem Aufpassen danach, also mitten drin, geht nicht mehr so leicht. Warum? Dann kommen die Unwägbarkeiten, die von außen, aber auch deine eigenen, die Reaktionen, Gefühle, die du nicht von dir selbst erwartet hast, die Unsicherheiten, die du erst dann in dir entdeckst, wenn verschiedene Situationen auftreten.
Ich kenne das von mir selbst, eine 100% sichere Beziehung gibt es nicht. Selbst wenn alles danach aussieht, schleichen sich ständig Hürden ein, und schon hängen 50% wieder am seidenen Faden und es braucht nicht wenig Energie, die Waage wieder in den Gleichklang zu bringen.
Es ist eigenartig, aber in Beziehungen, die tieferen Wert haben, bin ich mit eigenen Schwächen mehr konfrontiert als sonst. Vielleicht, weil ich diese mehr schätze, hier gibt es wirklich etwas zu verlieren.
Leider ist der Grat zwischen Liebesglück und unglücklich verliebt sein, sehr schmal. Noch ist nicht aller Tage Abend und vielleicht wartet die entscheidende Begegnung auf dich. Ist immer alles möglich, weißt du.