Zitat von Alessia:Nur er hat mich nicht das erste Mal so angebrüllt, daher überlege ich ob er überhaupt in der Lage ist das abzustellen.
Das mit dem Zahn war jetzt für mich eine Situation in der ich das Rumbrüllen einfach übrthaupt nicht verstanden habe.
Ausrutscher wäre was anders aber da es nicht das erste Mal war, bringt es mich durchaus zum Nachdenken aber ich machr jetzt nicht weiterhin auf beleidigt oder sonst iwas.
Ich sehe ihn ja auch erst heute Abend wieder aber auch nur kurz, weil er zu einem Kumpel will.
Ich denke am Wochenende werde ich in Ruhe das Gesperäch suchen
Es geht bei Euch um etwas Grundsätzliches. Er hat nicht nur mal so rumgemault wie man es manchmal macht, wenn man Ärger hatte oder in seinem Fall noch Schmerzen.
Das Problem ist , dass sich das Verhaltensmuster schon eingeschlichen hat. Er brüllt öfters rum, wenn ihm etwas nicht passt.
Und Du gibst in der Regel klein bei oder ziehst Dich einfach zurück, bis er sich wieder beruhigt hat. Schon weil Du die Situation nicht eskalieren lassen willst und weil er, wenn er cholerisch ist, sowieso nicht erreichbar ist.
Wenn Du dann noch mehr Öl ins Feuer gießt, läuft es völlig aus dem Ruder.
Dennoch musst Du das bald mit ihm klären:
1. Er hat Dich massiv verletzt und Dir absolut ehrverletzende Äußerungen vor die Füße geschmissen. Aussagen wie So eine Frau brauche ich nicht oder Du kannst ja ausziehen stellen den Partner auf gemeine Art und Weise ins Abseits. Der Angeschriene nimmt wahr, dass er nicht geachtet und respektiert wird.
Solche Aussagen kann man m. E. in Beziehungen nicht machen, denn man stellt damit schon eine Trennung in den Raum. Die Aussage ist: Du taugst nichts, Du bist blöd, Du kriegst nichts auf die Reihe, Du kannst nie was Richtiges von Dir aus machen usw.
Das ist destruktiv und ich spreche dem Partner seine Würde und auch seine Position als Lebenspartner ab.
2. Es passiert immer wieder. Der Anlass ist egal, denn jede Kleinigkeit kann zur Eskalation führen. Also ist er ein Wiederholungstäter wie derjenige, der seine Frau schlägt und dann wieder ankrieicht und auf Schönwetter macht und beteuert, es wird nicht wieder vorkommen. Nur dass Deiner (noch)keine körperliche Gewalt anwendet, aber es gibt eben auch psychische Gewalt, die genauso weh tut.
Doch, es wird wieder vorkommen, denn er ist verzogen und hat vermutlich schon zu Hause bei Mama gelernt, dass Brüllen erlaubt ist und zum Ziel führt. Er hat eine mangelnde Impulskontrolle, er kann sich nicht beherrschen, er gerät außer sich und dann greift er noch zu Worten, die in ener Beziehung nichts verloren haben. Niemals würde ich zu meinem Partner sagen: Du bist unmöglich, so einen Mann brauche ich nicht!
Er hat ein Problem mit der Achtung. Er kann im Freundeskreis und im Beruf ganz anders sein, aber zu Hause zeigt er sein wahres Ich. Freunde würde er wahrscheinlich nicht so mies behandeln, denn die könnten sich abwenden.
Bei Dir aber braucht er diese Grenzen nicht einzuhalten, denn Du bist ihm sicher. Du schluckst es und wehrst Dich nicht.
Mit einem Butterbrot als Friedensangebot ist es hier nicht getan. Das ist zwar nett gemeint wie auch seine Äußerung Lass uns nicht mehr streiten. Was sagt er damit aus? Lass UNS nicht mehr streiten. Heißt er übernimmt nicht die Verantwortung für seinen Auftritt, sondern nimmt Dich mit ins Boot.
Richtig wäre es gewesen zu sagen: Es tut mir leid, dass ich gestern aus dem Ruder gelaufen bin. Bitte komme mir ein Stück entgegen, ich bereue das und möchte mich ausdrücklich bei Dir entschuldigen. Am liebsten würde ich manches ungesagt machen.
Damit würde er die Verantwortung für sich übernehmen, so aber bist Du praktisch zur Mitschuldigen geworden. Du hast aber nicht gestritten, Du hättest ihm was zu essen gemacht, Du hast seine Worte ertragen müssen. Schmerzen sind grausam, aber sie sind kein Grund, den Lebenspartner zu disqualifizieren.
Die Machtstrukturen sind schon eingefahren. Er, der Cholerische, der brüllt ohne Rücksicht auf Nachbarn, seinen Ruf, die Uhrzeit und auf die Frau. Seine Wut kennt keine Grenzen . Er hat nicht gelernt, sich zu zügeln. Und vor allem, er lässt dem Gegenüber die Würde nicht, sondern wertet es ab. Damit stellt er sich über Dich. Und er hat generell wenig Achtung vor Frauen.
ich weiß nicht, ob er sich davon jemals verabschieden kann. Er macht jetzt ein Friedensangebot und beim nächsten Anlass bricht es wieder aus ihm hervor.
Entweder Du lebst damit oder Du ziehst irgendwann Konsequenzen.Ich bezweifle, dass er das abstellen kann. Im Grund genommen ist er ein Kandidat für ein Antiaggressionstraining.
Wenn mein Partner zu mir sagen würde so eine Frau brauche ich nicht - ich könnte es nicht vergessen und auch nicht verzeihen.
Das wäre für mich ein massiver Bruch und ein Grund zur Trennung, weil er damit keine Achtung vor mir hat und nicht sieht, was ich im Alltag alles auch für ihn leiste.