Richtige Kommunikation

A
Nein, ich bin nicht (mehr) glücklich. Und er auch nicht.

Ja, U. hat auch viele Baustellen. Im Grunde ähnliche Ängste wie ich. U,. ist ein schwieriger Mensch.

In dem einen Moment total begeistert von einer Sache im nächsten Moment genau das Gegenteil. So ist das auch wenn wir streiten. Er kann mir in dem Moment sagen, dass er mich liebt, aber wenn wir uns 5 Minuten später streiten würden, könnte er auch sagen, dass er es plötzlich nicht mehr tut. Egal was er macht, es ist immer extrem. Entwerder in die eine Richtung oder aber eben in die andere...

Und so spiegelt sich das bei uns wider. Ich bin grundsätzlich ein sehr bodenständiger Mensch und sehr realistisch. Leider bin ich aber auch (eigentlich wie er auch) himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Es sind ganz starke Schwankungen auf beiden Seiten.

Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt, es ist zermürbend.

U. sagte noch in der vergangenen Woche wie schön er es findet, dass wir auf Augenhöhe kommunizieren. Da lief es aber ja auch gut. Ich habe mir nur gedacht, dass wir die Augenhöhe doch schon lange zueinander verloren haben. Auch der Respekt leidet, logischerweise.

Deswegen überlege ich halt, ob es überhaupt noch Sinn macht, um etwas zu kämpfen oder ob nicht einfach schon viel zu viel passiert ist. Daher auch die Frage, ob ich überhaupt zum Termin erscheinen soll, oder es es für meine Seele nicht besser ist, wenn ich mich auf meinen großen Braunen schwinge, statt mich wieder dieser negativen Energie auszusetzen.

Wisst ihr, dass es mich diesmal so getroffen hat, dass es irgendwie schon gar nicht mehr weh tut? Hab das Gefühl, dass ich immerlich bereits abgestumpft bin.

05.08.2013 15:16 • #16


A
guten morgen zusammen,

wir haben uns nun gestern bei der beratung getroffen. was jeder für sich sagen konnte war, dass es so nicht mehr weiter geht und wir uns gegenseitig und jeder für sich kaputt macht.

u. ist gefühlsmässig auf dem absteigenden ast, noch viel zu sehr verletzt von dem vorfall und auf abstand. aber dass er dort aufgetaucht ist zeigt, dass es ihm nicht egal ist.

von meiner seite aus ist es so, dass ich bereit bin weiter zu arbeiten, aber auf dieser basis nicht mehr weiter mache. dass eine trennung in ordnung ist, wenn er aussteigen möchte undich halt nun auch mal zeit brauche, weil ich spüre, dass mir das so in den knochen sitzt, so dass ich emotional auch ziemlich raus bin aus der nummer derzeit.

wir haben mit hilfe der therapeutin eine auszeit besprochen wo sich jeder über seine wünsche und den fortbestand der beziehung gedanken machen soll. bei dem gespräch kam heraus, dass unsere ziele nach wie vor die gleichen sind und dass da immer noch sehr viel gefühl drin steckt bei jeden, auch, wenn diese grad überschattet sind.

die auszeit wird 2 wochen gehen (bis nächste woche freitag). wir haben uns darauf verständigt, dass wenn einem vorher klar wird, dass er diese beziehung nicht mehr möchte er den anderen nicht schmoren lässt bis zum termin, sondern dass unter den umständen der kontakt gesucht werden muss. allerdings habe ich gesagt, dass wenn eine trennung ausgesprochen wird, ich keine aussprache mehr möchte, weil ja jeder von uns weiß wieso wir uns getrennt haben.

Sollte keiner die trennung aussprechen, werden wir uns an einem neutralen ort treffen zum reden. wir waren beide damit einverstanden, wobei ich zu u. sagte, dass ich selbst zu meinem geburtstag (der genau in die sendepause fällt) keinen kontakt haben möchte.

wir sind und trotz allem so nah und auch beim gespräch gestern kam heraus, dass wir nach wie vor die gleichen ziele haben, nur die vorstellung von der verwirklichung halt unterschiedlich ist. das spielt aber derzeit keine rolle.

ich muss nun für mich sorgen, mir ein guter freund sein und mir den halt geben, den ich vermeintlich beim anderen einforderte. ich muss wieder lernen, dass ich mich selbst bestätige und nicht die bestätigung beim anderen suche und enttäuscht bin, wenn diese ausbleibt.

nach dem termin sind wir gemeinsam zur straße gegangen. u. hat mich angesehen und man merkte, wie gern er mich in den arm genommen hätte. ich habe mich aber sofort umgedreht und bin heim gefahren. das konnte ich nicht ertragen. ist zu viel für mich.

er meinte zur thera, dass er mich so klar in meine aussagen wie gestern noch nie erlebt hat und spürt, dass auch ich innerlich weit weg bin von ihm. das kennt er so nicht, denn egal wie sehr wie uns stritten, ich habe halt dennoch viel herz gegeben und immer gesagt, dass ich den fortbestand dieser beziehung möchte. und gestern habe ich zum ersten mal meine bedenken geäußert und gesagt, dass diese quälerei ein ende haben muss.

ich habe keine ahnung wie das nun weitergeht. schanke logischerweise hin und her und habe ein wechselbad der gefühle. ich habe angst vor seiner entscheidung - obwohl ich mich nun ausschließlich um mein seelenleben kümmern sollte und nicht um seines. auf der anderen seite bin ich dankbar, dass ich mich mal nicht klein gemacht habe, sondern auch mal klipp und klar gesagt habe, dass ich auch wer bin und nicht mehr hinter ihm herlaufe wie ein kleines treudoofes hündchen.

nun gebe ich mir zeit, werde nachdenken aber auch einfach freude am sein haben.

liebe grüße
ari

06.08.2013 07:26 • #17


A


Richtige Kommunikation

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T
Hallo Ari,

es freut mich, dass ihr den Termin gestern noch wahr genommen habt. Und so wie du schreibst war er auch sehr ergiebig.

Am wichtigsten wird es sein, dass DU FÜR DICH eine Entscheidung fällst, ob du die Beziehung weiter führen möchtest! Unabhängig davon, wie er sich entscheiden wird.

DU musst DIR darüber klar werden, ob DU willst. Nutze diese Sendepause einzig und allein dafür und denke nicht darüber nach, was er denken könnte oder wollen würde etc.

Ich glaube übrigens, dass es auch andere Männer gibt, die die gleichen Ziele haben wie du und mit denen die Verwirklichung sich wesentlich einfacher gestaltet, weil man sich näher ist oder die Chemie besser stimmt oder wie auch immer man es nennen mag.

Plane deinen Geburtstag heute schon ohne ihn, so dass du an diesem Tag nicht die Krise bekommst. Oder lasse ihn einfach mal ausfallen. Das sind nur 24 Stunden, die gehen vorbei...

06.08.2013 11:48 • #18


A
Liebe tabuwu,

vielen, vielen Dank für deine Worte. Das tut so gut. Ich gebe dir Recht. Es geht hier nur noch darum, dass ich mir Gedanken mache was ich eigentlich will.

Heute kann ich es def. noch nicht sagen. Aber bis Freitag der kommenden Woche werde ich sicherlich Klarheit haben.

An meinem Geburtstag werde ich ganz normal arbeiten und abends ins Training gehen und anschließend im Club einen ausgeben. Dann ist das auch erledigt. Es war ja mein expliziter Wunsch, dass er sich nicht meldet.

Ja, es gibt auch noch andere Männer auf dieser Welt. Im Moment habe ich nur das Bedürfnis nach Ruhe. Innerlich bin ich wie ausgebrannt. Mir ist das alles viel zu viel.

Vielleicht ist zwischen uns auch mittlerweile einfach viel zu viel passiert und die Dinge lassen sich nicht mehr kitten.

Bin mir nicht sicher, ob man die Art der Kommunikation noch mal verändern kann oder ob nicht jeder so in seinem Muster drin steckt, dass das gar nicht mehr geht. Unsere Streits tauchen ja wirklich wie aus dem Nichts auf. Ohne Vorwahrnung...

Habe der Dame gestern gesagt, dass ich wirklich keine Ahnung mehr habe wie ich etwas sagen soll, weil wirklich ALLES derzeit als Vorwurf gewertet wird.

Schreibe/spreche ich in der Ich-Form heißt es ich sei egoistisch und würde nur an mich denken. Schreibe/spreche ich in der Du-Form klage ich ihn an. Ja, wie soll ich es denn sagen?

Es geht also kaum noch, dass normale Kommunikation stattfindet. Und ob sich DAS nochmal ändert, das weiß ich wirklich nicht. Daran habe ich starke Zweifel. Und immer und immer wieder diese Spirale, die macht mich ebenfalls kaputt.

Ich liebe U. wirklich. Er wohnt ganz tief in meinem Herzen. Da wird er auch immer sein, egal was mit uns wird. Aber diese Schmerzen in der Seele bei jedem Streit sind einfach noch viel, viel stärker.

Das geht so nicht.

Liebe Grüße!
Ari

06.08.2013 13:52 • #19


T
Liebe Ari,

du hörst dich sehr abgeklärt an und das hört sich gut an.

Die Achterbahnfahrt der Gefühle wird dir nicht erspart bleiben, aber wenn du das Wesentliche nicht aus den Augen verlierst, bleibst du auf dem richtigen Weg.

Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass bei uns selbst ein halbes Jahr nach der Trennung immer noch der Wurm drin ist. Da genügt eine Kleinigkeit und sofort hängt man wieder in dem alten Muster. Völlig unbeabsichtigt, es genügt ein Wort, eine Tat... Diese Wunden müssen erst völlig abheilen. Und das dauert einfach seine Zeit!

Klingt bei euch genauso. Lass' mal etwas Zeit vergehen und Gras über die Sache wachsen. Mit Abstand sieht man einiges klarer.

Mir wurde übrigens empfohlen, erstmal ohne Partner zu bleiben und zu mir selbst zu finden. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit würde mir ähnliches erneut wiederfahren. Deine Historie kenne ich nicht, aber vielleicht hast du auch schon mehrmals gleiches erlebt?

Die Idee mit deinem Geburtstag hört sich gut an!

Ich denke, dass du aufgrund der Sendepause automatisch zur Ruhe kommen wirst. Diese Streitereien fressen einen auf, sie rauben enorm viel Energie.

Ich mag einfach nicht glauben, dass Beziehungen so anstrengend sein müssen!

06.08.2013 14:19 • #20


A
tabuwu, ich habe dein Erlebtes leider nicht gelesen. Magst du es mir erzählen?

Ich bin so aufgeräumt, weil U. ja damals einfach mal für 7 Wochen abgetaucht ist und ich in dieser Zeit wirklich durch die Hölle gegangen bin.

Es war nur eine Kleinigkeit (nicht mal mehr ein Streit, eher ein Missverständnis) und weg war er. Keine Erklärung, kein Anruf, keine Mail, keine SMS - der Mensch war einfach weg. Nach 7 Wochen hatte ich mich wirklich gefangen und war damals bereit, mein Leben wieder zu genießen, was auch geklappt hat. Ich war für alle Männer zwar verschlossen (war völlig ok) aber ich konnte wieder lachen und das Leben leben... Und ich habe mir eine Strategie zurecht gelegt, wie meine Zukunft aussehen sollte. Habe es akzepiert, dass ich mich nicht verlieben kann und will, sondern mich um mich kümmere.

Ich glaube da habe ich eine Strategie entwickelt, so dass ich mich nun einfach schütze. Er sagt ja selbst, dass er mich so wie gestern Abend noch nie erlebt hat. So rational und aufgeräumt.

Hey, ich habe auch noch ein Leben was auch ohne Mann lebenswert ist. Und ja, wenn es in die Brüche geht dann will ich vorerst alleine bleiben. Ich habe mich ja nicht mal entliebt. Bislang war er der Mensch mit dem ich mein restliches Leben verbingen wollte. Und mich trösten, das mache ich nicht, weil es dann irgendwann mit geballter Ladung zurück kommt. Nicht aufgerabeitet Dinge sind eben aufgeschobene Dinge.

In meiner letzten Beziehung hat der Abschiedskampf weit über ein Jahr gedauert. Aber als ich dann aus der gemeinsamen Wohnung auszog war ich innerlich clean. Habe den Trennungsprozess innerhalb der Beziehung abgeschlossen, wobei ich zugeben muss, dass als ich mit U. zusammen kam, mein Ex noch immer in meinem Kopf herum schwirrte. Nur eben ohne Schmerzen.

Das ging noch bestimmt 2 Jahre so. Aber heute ist da gar nichts mehr (zumindest bei mir. Mein Ex kann bis heute nichts loslassen und die Trennung ist 5 Jahre her). Noch immer ruft er ständig an (gehe nicht ran) und schreibt... Aber ich blocke alles ab.

Es ist ok wie es ist. Vielleicht fahre ich am We nach Hause und lasse die Seele baumeln. Habe so tolle Freunde... Oder ich were viel Zeit mit meinem Pferd verbingen. Der Hof ist wie meine Ersatzfamilie. Ich bin quasi die nie gehabte Tochter

Mal schauen. Aber ich werde mich def. nicht hinsetzen und Trübsal *beep*.

Liebe Grüße
Ari

06.08.2013 14:48 • #21


T
Liebe Ari,

ein kurzer Abriss zu meiner Geschichte. 2 Jahre Fernbeziehung über 400 km, dann Umzug zu ihm, neuer Job, neue eigene Wohnung.... es war für sich schon sehr schwierig und dann kamen noch die Beziehungsprobleme dazu. Es war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe lange gebraucht, um hier irgendwie anzukommen.

Er hat sich dann 1 1/2 Jahre nachdem ich zu ihm gekommen bin, ziemlich plötzlich von mir getrennt. Ohne Vorwarnung. Hätte mir angesichts der Tatsache, was ich alles auf mich genommen habe, darüber gefreut, wenn wir gemeinsam das Gespräch bei einem Experten gesucht hätten, um zu schauen, ob noch was geht mit uns.

Leider hat er aber einen sehr einfachen Weg gewählt und statt dessen recht schnell Zuflucht bei einer anderen Frau gesucht. Nachdem er fast 10 Jahre lang alleine war, hätte ich das niemals vom ihm erwartet.

Die Trennung war Ende Feburar, die Neue kam 6 Wochen später, sie hat sich mittlerweile nach knapp 2 Monaten von ihm getrennt

Ich kann Gott sei Dank wieder in die alte Heimat ziehen, behalte meinen Job in der Firma und arbeite einfach nur von einem anderen Firmenstandort aus. Viel Geld in den Sand gesetzt und auch Nerven gelassen.

Ich habe gedacht, dass ich das nicht überlebe. Aber ich habe überlebt und bin reicher an Erfahrung. Ich habe sehr viel über mich selbst gelernt!

Auf mich wartet auch ein ZU HAUSE, FREUNDE und FAMILIE und ich freue mich auf mein neues Leben in der alten Heimat!

Ich habe mir so sehr ein gemeinsames Leben mit diesem Mann gewünscht. Aber es hat einfach nicht richtig gepasst, sonst wäre es nicht so schwierig und anstrengend gewesen. Ich hätte mich verbogen, um es passend zu machen. Es gab viele schöne Momente und es ist ein toller Mann mit dem Herz am rechten Fleck. Aber irgendwie lebt er in einer anderen Welt und spricht eine andere Sprache. Und wenn ich ehrlich bin, war das von Anfang an so. Aber irgendwie hofft man ja...

Bei mir ist es so, dass ich mich jetzt auch erstmal um mich selbst kümmern und meine Probleme (Verlustängste) aufarbeiten werde. ich habe mir ganz fest vorgenommen, nicht mehr in einer Beziehung zu bleiben, die mir nicht gut tut. Denn das war jetzt die dritte, wo mir mein Bauchgefühl von Anfang an sagte, dass das nicht wirklich gut ist. Dieses Muster soll sich nicht mehr wiederholen.

Dir wünsche ich viel Kraft auf deinem Weg zu dir selbst. Aber du klingst positiv und scheinst ja auch ein soziales Umfeld zu haben, das dich auffängt. Das ist soooo viel wert!

Viele Grüße und alles Gute!

07.08.2013 14:46 • #22


A
das klingt ja wie bei mir

deine geschichte könnte ja aus meiner feder stammen...

mit dem einzigen unterschied, dass ich hier bleibe und nicht nach köln zurück gehe. ich habe stadtleben in landleben getauscht.

habe sehr viel verloren - aber auch sehr viel gewonnen.

mittlerweile denke ich, dass in den 3 jahren wo ich nun hier bin, sich die uhren weiter gedreht haben und ich in köln niemals wieder da anknüpfen könne wie damals, als ich weggezogen bin.

wobei meine freunde und ich noch immer sehr, sehr oft telefonieren und ich oft hoch fahre.

aber jetzt habe ich auch hier freunde gefunden. und ein ganz wesentlicher faktor ist mein pferd und der hof. das ist meine familie geworden, also die menschen dort. da kann ich immer hin.

wenn ich mal ein paar tage verschluckt bin, ruft mich der hofbesi an und fragt wo ich bin, er macht sich sorgen... das ist ein schönes gefühl!

ein halt, den ich nie hatte.

und ich kämpfe wie du mit enormen verlustängsten.

ich drücke dich mal!

ari

07.08.2013 15:46 • #23


W
Hey, ich geb auch mal meinen Senf dazu, wenn ich darf!
Ich sehe das alles ganz anders.

Es tut mir leid, wenn ich jetzt Dinge sage, die Du nicht gerne hörst.

Liebe brauch Luft zum Atmen. Sonst wird die Liebe erstickt.
Ich habe das Gefühl, dass Du liebessüchtig bist.

Dein Partner bleibt, obwohl er gehen möchte, weil er co-abhängig ist.

Es mag ein weitverbeiteter Irrtum unserer Gesellschaft sein, dass sich die Welt um jeden Wähler, Liebenden, Alleinerziehenden, Patienten und Beziehungskämper drehe, dem ist nicht so.

Daher wirst Du auch hier viele finden, die auch meinen, Du hättest ein Recht auf einen passenden Partner, Mr. Right, oder so´n Sch..., und dann bekommst Du Deine faule Glückseeligkeit geschenkt.
Nee, das ist ARBEIT.

Ich empfinde Deine Art zu lieben als egoman.

Dieser arme Mann ist nicht Dein Bedürfnisbefriedigungsautomat!
Wie kannst Du seine - von Dir erzwungenen Liebesdienste nur annehmen.
Sie sind nichts wert, darum machen sie Dich auch nicht satt und ihm treiben sie den letzten Rest Liebe aus der Seele.
Wäre es nicht schöner für beide, wenn unängstlich gegenseitig freiwillig geschenkt würde?
Wie viel an Nutzen Du dabei erhälst?
Naja, weniger oder mehr, was weiß ich.
Aber es ist der einzige Weg zum GLÜCK und zur LIEBE.

Mein Rat:
So unreif kannst Du mit niemanden LIEBEN.

Komm alleine klar.
Verzeihe erst Dir selbst, das meine ich ernst!

Arbeitsblatt zur Selbstvergebung (Die Tipping-Methode)

Dann verzeihe allen - auch Ex-Partnern, ggf. Eltern usw.
Befreie Dich davon um deines Glückes wegen.

Sieh, dass jede Beziehung eine Dynamik hat.
Glaube, dass weder Du noch er böse sind.
Bedenke, was DU alles durch Deine Ängste, die er gar nicht zu vertreten hat, aus ihm heraus gekitzelt hast, was Dich dann verletzt hat.

Wenn Du mal Deinen Egoismus für kurze Zeit aufgeben magst:

Wenn Du es schaffst für einen Moment diesen Mann wirklich zu LIEBEN, dann erlöse Ihn von Dir.

Lerne, mach Deinen Job und versuchs DANACH nochmal, wenn er dann noch will... dann von mir aus auch mit Ihm.

Ich glaube aber, dass er für Dich austauschbar ist. Es wird sicher ein anderer sein. Dann mit dem.

Es tut mir leid, das war nicht nett, aber so sehe ich das.
Ich musste auch diesen Weg gehen, hart, aber der einzige Weg zu DEINEM Glück.

LG

07.08.2013 16:31 • #24


A
Hallo W_W,

danke für deine Zeilen. Würdest du mir sagen oder zitieren, was ich geschrieben habe, was dich zu dieser Erkenntis kommen lässt?

Ich würde es nämlich gerne verstehen.

Was meinst du mit Bedürfnisbefriedigungsautomat? Wir leben beide ein autonomes Leben, haben unsere Jobs, Freunde und Hobbies. Wir sehen uns abends - wenn überhaupt - nur kurz und sprechen dann meist über seinen Job oder Weltliches. Dass es um mich/uns geht ist jetzt nicht so oft, es sei denn, dass es etwas zu besprechen gibt. Ansonsten hat wirklich jeder von uns seine Freiheit. Ich unterstütze ihn bei der Verwirklung seiner Wünsche und er mich.

Ich zwinge ihm nichts auf. Zumindest nicht bewusst. Dass ich nach all dem Geschehenen ein Problem habe zu vertrauen finde ich nicht verwunderlich. Aber ich arbeite ja dran. Nun kommt tatsächlich erschwerend hinzu, dass ich von einigen Ängsten heim gesucht werde. Aber ich finde sie nun nicht so unendlich ausgeprägt. Ich kann Menschen, die ich in mein Herz geschlossen habe, nicht so leicht gehen lassen. Hm, ist das wirklich so schlimm? In mir ist die Angst, nicht genug zu geben. Das hat mich aber mein Leben so gelehrt, denn es war noch nie genug. Da bin ich dabei den Schalter zu finden, dass es mir wenigstens genug ist.

Und ich habe Existenzängste. Dabei bin ich finanziell autark und müsste mir darum keine Gedanken machen. Will ja auch gar nichts von seinem Geld. Habe aber dennoch das Gefühl, dass er mich finanziell für berechnend hält. Lasse mich nicht in Urlaube einladen, sondern sage es, dass ich es mir in diesem Jahr nicht leisten kann (akzeptiere, dass er dann alleine fährt), habe es abgelehnt, dass er mir einen Wagen zur Verfügung stellt auf seine oder auf Firmenkosten, habe eine mietfreie Zeit in seiner Wohnung abgelehnt. Dennoch habe ich diese Angst, dass wenn ich mal meinen Job verliere, ich eben nicht mehr autark bin. Möchte mich nicht abhängig machen von irgendeinem Menschen. Das liegt vielleicht daran, weil ich nicht glauben kann, dass ein Mensch bedingungslos zu mir stehen kann und wird, was wiederum wohl damit zu tun hat, dass ich mir selbst nicht vertraue.

Wieso meinst du, dass er bleibt, obwohl er gehen möchte? U. ist ja 2x gegangen. Aber er war auch derjenige, der 2x zurück kam, obwohl er ja völlig frei gewesen ist. Ich habe ihn komplett in ruhe gelassen und mich nur noch auf mich konzentriert. Von meiner Seite aus gab es absolut keinen Kontakt. Wieso ist er dann nicht weggeblieben sondern beide Male wieder gekommen?

Ich glaube eher, dass er ein Bindungsängstler ist. Wenn es zu viel/zu eng wird, bekommt er Angst, weil er in dem Moment Verantwortung übernehmen müsste.

Das konnte er für seine Familie damals nicht und bei mir kann er es auch nur schwer (wobei er mir schon mehr gibt als seiner Familie).

Ich kann wunderbar alleine sein und brauche keine Dauerbespaßung.
Das sieht bei ihm ein bisschen anders aus. U. sagt zwar er ist ein Einzelgänger, doch in Wirklichkeit braucht er ständige Ablenkung.

Keine Ahnung. Heute ist wieder ein total ratloser Tag. Im Moment bin ich emotional weit weg. Oder anders gesagt: ich glaube, dass ich die Hoffnung so gut wie aufgegeben habe.

Die Kommunikation können wir vielleicht fein schleifen, aber die Grundcharaktere bleiben ja. Ich bin aufbrausend - er zieht sich zurück - damit komme ich nicht klar und klammere - was ihn noch mehr wegtreibt - dann schaffe ich es innerlich Abstand zu gewinnen und mich wieder auf mich zu fokussieren - dann kommt er wieder.

Das ist unser Muster. Ob wir das ändern können? Ich kann es mir fast nicht mehr vorstellen.

So lange das so bleibt, werden wir keine Chance haben. Da sind wir einfach grundverschieden.

U. ist ein wundervoller Mensch. Und wir haben es beide verdient, glücklich zu sein. Auch wenn das bedeutet, dass wir diesen Weg nicht gemeinsam beschreiten können. Ich wünsche es mir zwar, aber nach über 4 Jahren habe ich keine Kraft mehr.


LG
Ari

08.08.2013 07:32 • #25


T
Guten Morgen Ari,

bei mir war die Zeit noch nicht so fortgeschritten, die Brücken nach Hause noch nicht so sehr abgebrochen. Außerdem sind Job Wohnung leider nicht so erfüllend, dass es ausgereicht hätte zu sagen, dass ich hierbleibe. In der Zeit nach der Trennung habe ich mir ein eigenes soziales Umfeldeld geschaffen und unheimlich viel unternommen. Mittlerweile gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn eigentlich gefällt es mir hier sehr gut... Hätte, wenn und aber... Ich habe mich entschieden. Und nun geht es zurück aus dem Schwabenland in das Rheinland. In Köln habe ich auch mal eine Zeit gelebt. Coole Stadt.

Was du beschreibst, kann ich nahezu 1:1 übernehmen. Ich bin auch aufbrausend, mein Ex eher ein sehr ruhiger Vertreter. Je mehr ich mich in rage redete umso dichter machte er und wenn es ihm zu viel geworden ist, tauchte er ab. Dieses Verhalten hat mich verrückt gemacht.

Er ist und war schon immer ein Einzelgänger, ließ sich aber auch immer gerne bespaße, folgte fast jeder Einladung, war selbst aber selten der aktive Part, der selbst organisierte. Dafür hatte er meistens keine Zeit, weil seine höchste Priorität der Arbeit galt. Außerdem war er total verpeilt.

Darüber hinaus war er zwar nach außen ein sehr ruhiger Vertreter aber er ruhte nicht in sich selbst. Und das kollidierte mit meinen Verlustängsten. Die Beziehungsprobleme haben sich aufgrund der persönlichen Probleme potentiert. Und ich denke, dass es bei euch ähnlich gelagert ist.

Und irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob es nicht besser ist, die Beziehung zu beenden, weil man sich auf Dauer einfach kaputt macht. Gegenseitig!

Du kennst deine Probleme und kannst daran arbeiten. Er müsste es für sich genauso tun. Vielleicht bekommt man es mit sehr viel Mühe und Arbeit auch gemeinsam hin.

Vielleicht ist es aber auch besser, sich zu trennen. Weil es einfach in dieser Konstellation nicht funktioniert, so sehr mich es sich auch wünscht.

Ich versuche es so zu sehen wie du. Ohne Hassgefühle. Wir haben es beide verdient, glücklich zu sein und schaffen es nicht gemeinsam. Wäre ich mutiger gewesen, hätte ich die Beziehung sicherlich zu einem früheren Zeitpunkt selbst beendet. Das habe ich aber nicht getan und er hat sich auch einfach zu viel gefallen gelassen, nicht gewehrt und keine Grenzen gesetzt. Bis das Fass dann übergelaufen war. Das sind keine gesunden Muster. Das ist klar wie Kloßbrühe.

Liebe Ari, ich glaube, dass wir den richtigen Weg kennen und ihn gehen. Vielleicht machen wir manchmal Umwege. Aber alleine die Erkenntnisse, die wir haben, bringen uns weiter. Ich bin jetzt 45 Jahre alt und ich hoffe, dass es mir irgendwann in meinem Leben gelingen wird, in meinem Leben angekommen zu sein. Das bin ich nämlich noch nicht.

08.08.2013 08:49 • #26


A
tabuwu,

danke für deine offenen zeilen... ja, es ist verblüffend, diese ähnlichkeit.

Zitat:
Vielleicht ist es aber auch besser, sich zu trennen. Weil es einfach in dieser Konstellation nicht funktioniert, so sehr mich es sich auch wünscht.


genau das denken wir beide, also u. und ich. und u. sagt das gleiche wie du, nämlich:
Zitat:
Wäre ich mutiger gewesen, hätte ich die Beziehung sicherlich zu einem früheren Zeitpunkt selbst beendet.


er sagt sogar, dass er sich vorstellen kann, dass wir die allerbesten freunde sein können, weil wir uns gegenseitig so unendlich schätzen und gerne haben uns nicht verlieben wollen, es aber mit den bedürfnissen eben überein stimmt.

du gehst vom schwabenland ins rheinland zurück? cool. ich bin ins badener land gezogen

Zitat:
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und ich hoffe, dass es mir irgendwann in meinem Leben gelingen wird, in meinem Leben angekommen zu sein. Das bin ich nämlich noch nicht.

ich bin heute 34 geworden und bin auch noch nicht bei mir angekommen. frage mich wie man das fühlt. mir gehts, wenn ich außerhalb einer beziehung lebe total super. bin wirklich selbstbewusst und autark, habe keine ängste sondern lebe einfach. sobald ich in einer partnerschaft bin geht das weg und ich werde zum hündchen.

wir sind ja neben der beraterin auch b ei einem heilpraktiker, der mit hochpotenzen arbeitet. die gespräche finden einzeln statt. der herr hp sagt, dass u. noch viel größere konflikte in sich trägt als ich es tue. ich sei ihm einen riesen schritt voraus, weil ich mich zu meinen ängsten bekenne und diese versuche aufzulösen. aber er ist auch dabei, seine innerlichen konflikte aufzulösen...

hab wirklich keine ahnung... es war schlimm heute morgen, alleine aufzuwachen. heute vor einem jahr waren wir im urlaub und er lies uns frühstück ans bett bringen

wir sind ja verblieben, dass wir uns kommende woche freitag zu zwiegespräch treffen. es sei denn, einer entscheidet sich eher, aus der beziehung auszusteigen. dann muss er es dem anderen sagen.

habe manchmal das gefühl, dass er sich nun entschieden hat und mich quasi heute schonen will, dass der tag nicht ganz so schlimm wird und am we, spätestens montag, die e-mail kommt, dass er nicht mehr will.

aber das ist nun auch eine ausnahmesiuation und da drehen die gedanken schon mal durch. und selbst wenn: dann hat es so sollen sein.

völlig wirre und verdrehte gedanken. schwankt wirklich minütlich...

08.08.2013 09:02 • #27


T
Meine beste Freundin hat mal zu mir gesagt, dass ich immer total cool bin, wenn ich keinen Freund habe! Geht mir nämlich ganz genauso wie dir.

Gott sei Dank habe ich, so schlimm das jetzt alles war, endlich mal erkannt, was eigentlich mein Problem ist. Das das was ist, das habe ich gespürt, aber ich konnte es nie konkret benennen und somit nicht daran arbeiten.

Und bei uns ist es auch so, dass es ihm garnicht bewusst war, dass er überhaupt ein Problem hat. Das hat er nämlich jetzt auch erkannt, nachdem sich die Neue von ihm getrennt hat und es scheinbar einige Parallelen mit der Beziehung zu mir gab.

In den letzten Tagen haben wir sehr viel miteinander geredet. Wir gehen jetzt erstmal jeder seinen eigenen Weg, wollen aber in Kontakt bleiben. Und wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Das Schwanken kenne ich auch. Würde er mir ein Zeichen geben, wäre ich sofort wieder bei ihm. Aber das wäre nicht gut.

Ich glaube, dass man es merkt, wenn man angekommen ist. Eine Beraterin sagte mir, dass es nie zu spät ist im Leben!

08.08.2013 09:14 • #28


A
Zitat:
In den letzten Tagen haben wir sehr viel miteinander geredet. Wir gehen jetzt erstmal jeder seinen eigenen Weg, wollen aber in Kontakt bleiben. Und wir werden sehen, was die Zukunft bringt.


auch wie bei uns. ich bin ja ausgezogen aus der gemeinsamen wohnung. habe ein paar monate bei seinen eltern gelebt und mir dann was eigenes gesucht. habe den kontakt eingestellt zu ihm und angefangen, mir mein leben wieder aufzubauen.

und dann kam er und bat mich um eine 2. chance. nur haben wir diese auch nicht zu unserem vorteil nutzen können, weil sich zwar einige probleme gelöst haben, aber neue entstanden sind.

dann kam der erneute bruch und er kam wieder nach 7 wochen... unter tränen sagt er, ich sei die liebe seines lebens etc. vor freunden sagt er, dass er mich nie wieder verlieren will... aber wir schaffen es nicht, einen gemeinsamen nenner zu finden.

es kann alles harmonisch sein und aus heiterem himmel haben wir stress und alles wird in frage gestellt. jedes mal...

das macht uns beide fertig. und ob wir DAS ändern können, das glaube ich einfach nicht.

und ich habe das komplette vertrauen verloren - u. auch ;(

08.08.2013 09:24 • #29


T
Wäre es dann nicht am vernünftigsten, die Beziehung zu beenden?

08.08.2013 09:39 • #30


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