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Religion: Mit einer Gläubigen in einer Beziehung

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Die Bibel widerspricht sich in vielen Punkten. aber ist das in deinem Kontext wirklich wichtig? Vieles in unserer Kultur basiert auf den 10 Geboten und viele christliche Feste fußen auf dem heidnischen Kalender. Ich finde es persönlich sehr wichtig, Kindern die Bedeutung des christlichen Kalenders und der Liturgie nahezubringen. Einfach, damit sie wissen, worauf ein großer Teil unserer Kultur und unserer Gesellschaftsform aufgebaut ist. Wer sich Morgen an die Straße stellt und die Horden Bollerwagenfahrer fragt warum sie frei haben, wird in den seltensten Fällen auf Menschen treffen, die ihm erzählen können, dass es nicht Sankt Vaterbesäufnistag ist, sondern Christi Himmelfahrt. Man kann sich nur entscheiden, wenn man weiß wofür oder wogegen.

Der am christlichsten handelnde Mensch, den ich kenne ist mein Vater. Und der ist Atheist. Wenn du ihm erzählst, dass sein gesamtes Handeln im Einklang mit den 10 Geboten ist und dem Mitgefühlsgebot Christi, wirst du wildeste Empörung hören und eine Stunde Zitate aus den blutrünstigsten Stellen im AT.

29.05.2019 17:25 • x 1 #76


W
Du hast das wirklich nicht verstanden.

Glaube ist auch in den Kirchen nichts Statisches.

Das ist so, als würdest du die heutigen deutschen Gesetze ausgehend von ihrer Urfassung von 1871 beurteilen.

Die Katholiken haben in Konzilen u d Erlässen vieles schon a geändert von den Inhalten der Bibel, beispielsweise die von dir genannten Stellen.

Die Evangelen genauso. Genauso wie die antisemitischen Texte Luthers, die mit seiner Lehre verbunden sind und damals, als sie entstanden sind, dem Zeitgeist entsprachen, heute nicht mehr anerkannt werden.

Es ist also ein Prozess. Der genauso eben vom Islam eingefordert wird, der im Gegensatz zum Christentum eben heute noch in einigen Ländern die Todesstrafe praktiziert, bei Unzucht in der Ehe oder wenn man konvertiert.

Anhand solcher Stellen, mit denen man sich auseinandersetzt, schult man auch seinen kritischen Geist, sein moralisches und ethisches Empfinden, man lernt, nicht blind zu glauben, sondern eine eigene Meinung zu entwickeln und im Austausch mit anderen zu vertreten und man lernt, dass man etwas im Grundsatz annehmen, dabei aber trotzdem kritisch bleiben kann, nach Verbesserung zu streben und eben nicht alles in diesem Bezugsrahmen kritiklos anzunehmen.

Das alles ist wichtig und wertvoll.

Und so individualisiert sich mit der Zeit entweder der Glaube oder man verwirft ihn.

29.05.2019 17:33 • #77


A


Religion: Mit einer Gläubigen in einer Beziehung

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W
Und gerade in Bezug auf deine Beispiele mit Fremden und Ungläubigen:

Mach mal die Augen auf. Vom Papst bis hin zu Synode, Bischöfen, Kardinälen und Pfarrern beider christlichen Kirchen sind das mit die lautesten Stimmen, die sich für Flüchtlinge und Migranten einsetzen, deren Organisationen wie die Caritas genau für diese Gruppen sehr aktiv sind und in deren Kitas, Krankenhäusern, Kleiderkammern und Altenheimen da auch kein Unterschied gemacht wird.

Obwohl die Christen laut Wikipedia die derzeit am stärksten verfolgte Religionsgruppe der Welt sind.

Und Misereor und Brot für die Welt helfen auch nicht nur Christen, sondern grundsätzlich Armen.

Mütter Teresa war auch egal, ob sie Fremden, Christen oder sonst wem geholfen hat.

29.05.2019 17:43 • #78


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Also ich bin gläubig und nicht nur sonntags sondern ich lebe das auch im Alltag. Mein Exmann war anfangs nicht gläubig (so wie du)
Es war furchtbar ... nie wieder würde ich mit einem Ungläubigen in eine Beziehung gehen. Das gab so viele Probleme und Diskussionen.
Jetzt weiß ich natürlich nicht wie wichtig ihr der Glaube im Alltag ist ... Wertevorstellung, vielleicht mal Kindererziehung. Also meine Meinung ist dass es sehr schwierig wird wenn sie es ernst nimmt ....

29.05.2019 17:49 • #79


W
Und im Übrigen, wenn du Wissenschaft so hoch bewertest, dann sei gesagt, dass gerade die Wissenschaft im Sinne evolutionspsychologischer und -biologischer Erkenntnisse die Todesstrafe für sehr hilfreich und kulturfestigend beurteilt.

Try and error. Wenn Individuen übermäßig oder unbelehrbar antisoziales oder aggressives Verhalten zeigen, werden sie getötet. Das schreckt andere ab, führt also zu einem gesellschaftlichen Lernerfolg und hält diese Individuen hoffentlich noch davon ab, die eigenen Gene und evtl. solches unerwünschte, destruktive Verhalten weiterzugeben.

Nicht meine Meinung. Aber eine wissenschaftliche Perspektive.

Das moderne Christentum lehnt die Todesstrafe ab, hat sich also weiterentwickelt, genauso wie Feuerbestattung inzwischen akzeptiert ist und Obduktionen klargehen, was noch vor wenigen Jahrzehnten nicht akzeptiert war. Das nur als Beispiele.

29.05.2019 17:55 • #80


W
Zitat von nalea:
Die Bibel widerspricht sich in vielen Punkten. aber ist das in deinem Kontext wirklich wichtig? Vieles in unserer Kultur basiert auf den 10 Geboten und viele christliche Feste fußen auf dem heidnischen Kalender. Ich finde es persönlich sehr wichtig, Kindern die Bedeutung des christlichen Kalenders und der Liturgie nahezubringen. Einfach, damit sie wissen, worauf ein großer Teil unserer Kultur und unserer Gesellschaftsform aufgebaut ist. Wer sich Morgen an die Straße stellt und die Horden Bollerwagenfahrer fragt warum sie frei haben, wird in den seltensten Fällen auf Menschen treffen, die ihm erzählen können, dass es nicht Sankt Vaterbesäufnistag ist, sondern Christi Himmelfahrt. Man kann sich nur entscheiden, wenn man weiß wofür oder wogegen.

Der am christlichsten handelnde Mensch, den ich kenne ist mein Vater. Und der ist Atheist. Wenn du ihm erzählst, dass sein gesamtes Handeln im Einklang mit den 10 Geboten ist und dem Mitgefühlsgebot Christi, wirst du wildeste Empörung hören und eine Stunde Zitate aus den blutrünstigsten Stellen im AT.


Sehe das genauso wie du. Ich würde natürlich wollen, dass sich Kinder damit intensiv beschäftigen. Absolut. Genauso gerne mit jeder anderen Religion, u.ä. Vermutlich bin ich dann ähnlich veranlagt wie dein Vater. Ich mag nur diese Diese Sicht ist richtig und keine andere nicht. Das würde ich ja von mir und meinen Ansichten auch nie behaupten, religiöse Menschen, die das weitergeben wollen, aber schon. Oder sehe ich das falsch?

Und versteht mich nicht falsch: Auch mir sind schon christliche Personen begegnet, die absolut im Einklang mit den humanistischen Grundwerten handeln. Genauso aber auch Hindus, Moslems, Atheisten, Agnostiker, usw...

Zu Whaaat kann ich nur sagen, dass das nun wirklich langsam am Thema vorbei und nirgendwo hin führt. Eine Sache aber noch: Atheisten und Agnostiker zählen tatsächlich zusammen mit Christen und Muslimen zu einer der meistverfolgten Gruppen auf dieser Welt. Lange musste beispielsweise auch für sie das Asylrecht erkämpft werden (in Deutschland ist dies erst in den letzten Jahren erfolgt). Und warum? Weil sich die Kirche oder christliche Politiker dagegen verwehrt haben.

29.05.2019 18:01 • #81


W
Zu dir kann ich nur sagen, dass du 25 bist, in einer frischen Beziehung bist, dich ganz offensichtlich mit gelebten Glauben in Deutschland abseits der Bibelzitate noch nicht auseinandergesetzt hast, von Kindern keine Ahnung hast, deine Freundin recht intolerant als eine Gläubige auf diesen einzelnen Aspekt reduziert, deinen pot. Kindern vorschreiben willst, was sie glauben oder gut finden, dabei einen auf Humanist machst und noch viel reifen solltest, bevor du an Kinder denkst.

Wenn es dem lieben Gott denn gefallen wird, dich mit welchen zu segnen, hoffe ich, dass sie dich nicht allzu sehr als Strafe empfinden werden.

29.05.2019 18:07 • #82


W
Puh, danke. Aber das kann ich dann auch nicht mehr ernst nehmen. (Btw. habe ich die 25 schon lange hinter mir gelassen, schlecht geraten. Und den Großteil meines Lebens war ich auch Mitglied des Vereins, ich glaube schon, dass ich eine gewisse Ahnung davon habe ). Und dieses - dein Verhalten - ist nun tolerant?

29.05.2019 18:09 • #83


W
Muslime gehören nicht zu den am meisten verfolgten Religionen u d wo sie verfgt werden, werden sie überwiegend von anderen Muslimen verfolgt, die behaupten, sie seien keine richtigen Muslime.

In Myanmar geht es darum, eine Muslimische Spaltung wie z. B. in Indien/Pakistan, im Sudan oder in Nigeria zu verhindern, nachdem die buddhistische Bevölkerung mehrfach Terroranschlägen durch die ursprünglich aus Bangladesh illegal eingewandert Rohingya ausgesetzt war.

Keine Ahnung, aber viel Meinung.

29.05.2019 18:13 • #84


W
Sie stehen auf Platz zwei der am meisten verfolgten Religionsgruppen der Welt.

Aber können wir bitte wieder zum Thema kommen? Danke.

29.05.2019 18:15 • #85


W
Ja, trotzdem werden Muslime in der Regel von anderen Muslimen verfügt, die sich für richtigere Muslime halten.

In der Regel werden sie nicht von Christen verfolgt.

In Deutschland auch nicht von Christen, sondern vom Verfassungsschutz, wenn sie ihre religiösen Gesetze über das Grundgesetz stellen

29.05.2019 18:18 • #86


W
Mimimi

Da zeigt sich wieder, wer wirklich intolerant ist, wenn ihm die Argumente ausgehen und er mit anderen Meinungen konfrontiert wird.

Das es dir in Wahrheit um Machtspielchen geht, hatten ja auch schon andere erkannt.

29.05.2019 18:20 • #87


W
Zitat von wheresizzy12:

Aber können wir bitte wieder zum Thema kommen? Danke.


Es gab hier durchaus auch ein paar konstruktive Ansätze und ich habe ja zuletzt die Situation Stand jetzt nochmal geschildert. Eine Diskussion über verschiedene Weltanschauungen in diesem Rahmen ist müßig. Hier wäre wirklich etwas mehr Toleranz wünschenswert.

29.05.2019 18:22 • #88


T
Das einzig traurige ist, dass es im Jahr 2019 immer noch Diskussionen wegen von Menschen erfundenen Götzen gibt...

29.05.2019 18:27 • x 1 #89


W
@TraurigeWelt

Das ist doch nur vorgeschoben. In Wahrheit geht's eigentlich immer um Macht und Einfluss, Geld, Land...

Wie man am TE sieht, sind Menschen, deren Realität ohne Gott auskommt in Wahrheit auch nicht toleranter, offener oder friedlicher.

Der Gottesbegriff wird dann durch was anderes ersetzt, wie im Kommunismus, in Sozialismus oder im Nationalsozialismus.

Es sind die Menschen, nicht die Götter.

29.05.2019 19:07 • x 5 #90


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