Wie hier schon angemerkt wurde: Ich finde es zwar interessant, welche unterschiedlichen Vorstellungen von Religiösität, Glauben oder Nicht-Glauben es hier zu geben scheint. Aber wirklich weiter bringt es mich nicht. Soll es wahrscheinlich auch nicht.
Weil mir hier von einigen Nicht-Toleranz vorgeworfen wird: Darüber habe ich tatsächlich viel nachgedacht und ich denke ich bin bereit, hier auch mehr Kompromisse einzugehen. Allerdings verstehe ich weiterhin nicht, wieso mir immer wieder gesagt wird, ich solle alles aufgeben was mir wichtig ist und sie nicht.
Übrigens erlebe ich sie durchaus als aufgeklärter Mensch, in jeglicher Hinsicht. Es ist nur dieser Glaubensaspekt vorhanden, der tatsächlich über Spiritualität hinausgeht. Das Problem ist denke ich auch, dass sie sich mit der christlichen Religion und der Bibel als Grundlage vermutlich weniger auseinandergesetzt hat als ich. Das hat sie auch so gesagt, sie kenne gar keine großartigen Bibelgeschichten - als die bekannten positiven. Für mich ist das aber eben auch mit der Verfolgung von Fremden, der Tötung von Ungläubigen und vielem schrecklichen mehr verknüpft. Das macht es mir so schwer, hier nur ihren positiven, rein privaten Gottglauben zu sehen, obwohl dieser bei ihr ganz sicherlich im Vordergrund steht. Ich verknüpfe ihn vermutlich nur mit der Kirchengeschichte und all dem Schrecklichen, was davon ausging. War jetzt ein wenig verschwurbelt, aber wie ihr merkt, beschäftigt mich das noch sehr.
Kenne mich jetzt selbst nicht so mit Kindererziehung aus . Aber schadet es wirklich so sehr, wenn nicht zumindest gesagt werden kann: Mama sieht das so, Papa sieht das so. Und wir haben uns trotzdem supergern?
Zitat von nalea:Ich erlebe Menschen mit klaren Wertvorstellungen auch nicht als immer vehement für ihre Sache eintreten und in ständiger Kampagnenlaune. Religiosität richtet sich oft nach Situationen im Leben. In Notlagen mag sie stärker in Anspruch genommen und gelebt werden, genauso wie Atheismus eine Grundtendenz ist, die nicht täglich mit der Belehrung aller einhergeht. Deshalb müssen die Unterschiede beider Auffassungen nicht täglich thematisiert werden; dazu gibt es auch viel zuviel Alltag. die Frage welche Socken das Kind angezogen bekommt, ist ja keine Basis für eine Wertedebatte.
Vielleicht sollten der TE und seine Partnerin Eckpunkte wie Taufe, Feiern etc im Kompromiss klären und dann vereinbaren, zu welchen Anlässen und in welchem Rahmen die Kids beide Weltbilder kennenlernen sollen. das könnten sie sogar schriftlich miteinander vereinbaren - plus Strafe, falls einem der beiden der dogmatische Gaul durchgeht. Tafel Schokolade z.B.
Danke dir für diesen Beitrag. Damit könnte ich absolut leben und das ist auch warum ich noch Hoffnung habe und das nicht einfach aufgeben will. Weil es in meinem Kopf funktioniert. Und ich tatsächlich glaube, dass es so schlecht nicht sein kann, Kindern die gleichen Werte zu vermitteln - sie nur woanders her abzuleiten. Weiß nur nicht, ob sie das kann. Sie möchte ja quasi schon zu einem gewissen Grad - oder zu einem gewissen Alter der Kinder - das ich auf meine Sichtweise verzichte und diese nicht äußern soll. Da war sie zuletzt sehr radikal, aber natürlich... vielleicht geht sie hier auch noch auf mich zu, ebenso wie ich auf sie zugehe. Das wäre natürlich schön, nur verlassen kann ich mich nicht drauf. Ich glaube ich habe einfach gerade Angst, weil ich mich mit ihr wahnsinnig sicher gefühlt habe - im Gegensatz zu meiner Ex, die z.B. emotional sehr wankelmütig war. Und diese Sicherheit ist dadurch nun irgendwie angegriffen bei mir.
Kurz zum aktuellen Stand:
Sie meinte, wir sollten erstmal auf das Thema verzichten und uns weiter kennenlernen. Da hat sie sicherlich Recht und eigentlich mag ich diesen Ansatz. Trotzdem denke ich einfach zu viel nach - das schwebt wirklich wie so ein Damoklesschwert über unserer Beziehung.
Wir haben uns nun auch darauf geeinigt, dass wir beide bis morgen Abend überlegen, ob es sinnvoll ist, dass ich am Wochenende zu der Hochzeit ihres Bruders mitkomme. Vermute, dass sie mich gerne dabei hätte. Und ich weiß nicht, ob ich einfach alles verdrängen und auf gute Laune machen kann. Will ja nicht, dass sie an einem der wichtigsten Tage im Leben ihres Bruders schlecht drauf ist und das nicht genießen kann.
Wäre btw die erste Hochzeit auf die ich gehe. Fände ich von daher schon interessant, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis spielt das so gut wie gar keine Rolle. Der einzige der geheiratet hat, hat das mit 58 gemacht - und ohne großes Tam Tam. Nur die beiden, im Urlaub. ^^ So stelle ich mir das eigentlich vor, sollte das mal so sein. Allerdings nimmt bei ihr Familie auch einen viel größeren Stellenwert ein als bei mir.