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Religion, Liebe oder zu sich selbst stehen?

CocosPool
@HerrZ gut erklärt danke dafür.
Erklärt auch wieso der Rabbi und auch der Freund so handeln. Stresstest. Dadurch soll es sichergestellt sein, das die TE wirklich hinter im steht.
In der Religion ( oder vielleicht nur in der Gemeinde?) geht's um Qualität und nicht im Quantität im Bezug auf die Mitglieder.
Das finde ich an sich gut. Daher wird nicht missioniert, sonder man soll sich frei entscheiden dahinter zu stehen.

Und da ist der Knackpunkt. Ich glaube du @marie4333 hast diese Hingabe zur Religion einfach nicht so verinnerlicht wie er. Daher kannst du sein Verhalten vielleicht nicht nachvollziehen.

Andererseits hätte ich das Gefühl das mit mir gespielt wird, wenn mit mir solche Tests gemacht werden. Vor allem seitens des Rabbis.

Schön fände ich das nicht. Würde mich fühlen als wäre ich als Mensch nichts wert, wenn ich nicht genau das glaube und Lebe was andere für Richtig halten.

Und da würde es bei mir aufhören.

Sie IST doch schon dabei zu konvertieren. Irgendwo wird ihr unterstellt es nicht ernst zu meinen

22.07.2022 06:54 • x 3 #16


HerrZ
Moin @CocosPool

So recht Du hast, so sehr ist Deine Denke durch den westlichen, freiheitlichen Individualismus geprägt. Nix dagegen - denke ähnlich - aber orthodoxe Juden ticken ganz anders. Wenn man eine Frage hat, die religiöse Regeln betrifft, entscheidet der Rabbi über die Auslegung. Und diese religiösen Regeln betreffen das ganze Leben. Wann man was isst. Wann man elektrische Geräte (nicht) benutzt. Und und und. Mit wem wo wann wie was.

Das Judentum ist seit Urzeiten nahezu unverändert. Die mündlichen Überlieferungen decken sich heute noch praktisch auf's Wort mit dem, was man in Ausgrabungen an alten Schiften findet.
Diese Qualitätskontrolle - das sind die Rabbis.

Und ja, wer konvertiert der unterwirft sich dem. Den 10 Geboten, den 613 Mizwot (Regeln, Gebote, Verbote). Den unzähligen Auslegungen. Der Auslegungshoheit durch das Rabbinat. Dem Ersetzen individueller Kontrolle durch die gemeinschaftlichen Regeln. Über die der Rabbi wacht, zu denen er berät.
Zitat von CocosPool:
Würde mich fühlen als wäre ich als Mensch nichts wert, wenn ich nicht genau das glaube und Lebe was andere für Richtig halten.

Nein. Aber man ist (oder wird) halt kein Jude, wenn man nicht glaubt und lebt, was Juden glauben und leben. Das hat nix mit dem Wert als Mensch zu tun - aber alles mit dem Wert für die /den Fortbestand der/ Gemeinschaft.

22.07.2022 07:21 • x 3 #17


A


Religion, Liebe oder zu sich selbst stehen?

x 3


Heffalump
Zitat von HerrZ:
Das Judentum ist seit Urzeiten nahezu unverändert.

das trifft, glaub ich, auf einige andere Religionen auch zu

22.07.2022 07:31 • #18


C
Marie was sagen denn deine Eltern dazu, dass du die Religion wechselst? Liest sich auch leider so, dass du das nicht so ganz aus der Religion wegen würdest, daher macht das völlig Sinn was der Rabbi sagt.

Zitat von marie4333:
Er hatte paranoide Anfälle, z.B hat er wahrgenommen, dass Menschen vor ihm die Schlange überspringen, obwohl das nicht so war und er hat die Menschen dann darauf angesprochen oder als wir im Urlaub waren hat er das Gefühl gehabt die Menschen starren ihn an und er rennt einfach zu Leuten hin und sagt sie sollen ihn nicht so anstarren. Als wir im Zug sassen, dachte er, dass der Typ neben ihn ihn anstarren würde und er dachte der Typ wäre gleichgeschlechtlich und würde ihn deswegen anstarren, obwohl das überhaupt nicht so war. Mir hat das Angst gemacht, da er offensichtlich Aggressionsprobleme hat.


Das hat sich in Luft aufgelöst?

22.07.2022 07:42 • #19


Heffalump
Marie,

erst deine toxische Erfahrung, dann der Schizo und nun ein Jude? bist du wenigstens echt? So als Medizinstudentin, oder auch Fake?

Möchte ich gern wissen, weil wenn in drei Wochen die nächste Räuberpistole kommt - schreib ich dann anderswo

22.07.2022 07:57 • x 1 #20


FrauDrachin
Mir fällt es hier echt schwer, respektvoll und neutral zu antworten, so sehr verwirrt und ja, schockiert es mich, dass junge Frauen bereit sind, sich derart striktem, patriarchalem ... zu unterwerfen.

Darf ich fragen, ob du mit dem Prozess schon begonnen hattest, bevor du ihn kennengelernt hast? Und was dich an dieser Religion angezogen hat?

Herr Z hat es hier respektvoll und neutral formuliert:
Zitat von HerrZ:
Und ja, wer konvertiert der unterwirft sich dem. Den 10 Geboten, den 613 Mizwot (Regeln, Gebote, Verbote). Den unzähligen Auslegungen. Der Auslegungshoheit durch das Rabbinat. Dem Ersetzen individueller Kontrolle durch die gemeinschaftlichen Regeln. Über die der Rabbi wacht, zu denen er berät.


Was ich im Zusammenhang mit dem da:
Zitat von marie4333:
Er ist aber modern orthodox und weicht da von der Regel ab, kann aber nicht von der Regel abweichen, wenn es um mich geht.


extrem kritisch sehe.

Wenn man sich schon strikten Regeln unterwirft, dann weiß man ja immerhin vorher, welchen Regeln man sich unterwirft, und die Regeln schützen einen ja auch bis zu einem gewissen Grad, wenn auch das Umfeld daran gebunden ist.

Modern orthodox bedeutet ja, so wie du es ja auch formuliert hast, dass man viele Regeln befolgt, aber von einigen auch Abweicht. Welche Regeln befolgt werden und von welchen Abgewichen wird, entscheidet aber nicht ihr als Paar, sondern entscheidet ER zusammen mit seinem Rabbi. Was du meinst, oder auch was dein Rabbi meint, ist nicht relevant. Was, wenn er von einer Regel abweichen will, die dir wichtig ist? Du und deine Bedürfnisse bleiben ja jetzt schon auf der Strecke, weil er meint, sich genau hier orthodox verhalten zu wollen, aber du befürchten musst, dass er sich modern verhält, was Dating in der Zwischenzeit angeht. Könnte im Falle einer Ehe und gemeinsamer Kinder eher schwieriger werden.
Zitat von marie4333:
Ich weisst auch gar nicht, wie ich ihm das verklickern soll, dass es für mich so nicht passt, ohne, dass er denkt, ich verpasse ihm eine Absage, weil ich kalte Füsse bekomme und mich nicht an die Regeln halte.

Jetzt schon ist es so, dass du dich eigentlich nicht richtig verhalten kannst...

Oder wie Hr. Z wieder neutral formuliert hat, deine westliche Prägung, mit individueller Verfolgung deiner Ziele, mit der hier traditionell geforderten Unterwerfung unter die Gebote der Gemeinschaft kollidiert.

Wobei ich dir folgende Sichtweise ans Herz legen möchte:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist ein wichtiges Argument für dich, dass dir die Lebensweise und die Regeln zusagen. Dann möchtest du ja sicherlich auch einen Mann, der das genauso sieht, und dem Lebensweise und Regeln genauso wichtig sind.
Entweder er ist so ein Mann, dann ist er in einem Jahr auch noch da.
Oder er ist es nicht, dann bist du in einem Jahr frei, einen Mann zu wählen, mit dem es besser passt.
Ich würde sagen, das würde deine Behauptung, du konvertierst aus eigenem Wunsch und nicht wegen ihm, mit Leben füllen.

Zitat von marie4333:
Dass ich die Kinder richtig erziehe.

Darf ich nochmal? Arg... So eine Aussage/Befürchtung/Forderung ist sowas von gruselig...

22.07.2022 08:00 • x 4 #21


FrauDrachin
Und wenn das der Typ aus deinem anderen Thema ist, dann würde ich vermuten, dass das mit dem aus eigenem Antrieb konvertieren, sorry, selbstver@rsche ist.
Und dann ist die unterschiedliche Religion euer kleinstes Problem.
Was sagt denn das Regelwerk zu Graskonsum?

22.07.2022 08:13 • x 1 #22


CocosPool
@HerrZ
ja es liegt wahrscheinlich daran, das ich mich in meinem Wert als Mensch nicht mehr wahrgenommen fühlen würde, da ich mich GARNICHT in diese Denkweise, die Mentalität hineinversetzen kann.

Und das meine ich nicht als Bewertung, sondern schlicht das ich nicht dazu fähig bin dies zu verstehen.
Und den Ansatz den ich davon verstehe lehne ich ab.
Eben genau aus diesen Gründen weil ich es nicht für Richtig empfinde einen Mensch danach zu beurteilen welche Religion, Hautfarbe und S. Zugehörigkeit er hat.
Oder als was er geboren ist, weil die Mutter es mitgeben hat (jüdischer Glaube in dem Fall) oder nicht.

Und die TE WIRD bewertet. Das ist Fakt.

Und deshalb bin ich auch glaube ich nicht in der Lage hier wirklich was zu raten was Sinn macht.

Finds aber äußerst intressant und lese weiter mit.

22.07.2022 08:20 • #23


CocosPool
@marie4333 ich habe mir deine anderen Themen durchgelesen.

Ich habe dadurch den Eindruck gewonnen, das du eben NICHT aus voller Überzeugung konvertieren willst. Ich kann natürlich falsch liegen, aber BIITE denke noch einmal über deine Gründe nach (für dich) und sei WIRKLICH ehrlich zu dir selbst.

Zum zweiten, und diese Meinung sage ich dir, während ich das komplette Religionsthema ausser vor lasse:

Ich glaube nicht das du mit diesem Mann jemals eine glückliche Partnerschaft führen kannst.

Du hast sie selbst aus toxisch bezeichnet, und für toxische Beziehungen wurde noch kein Gegengift erfunden.

22.07.2022 08:35 • #24


FrauDrachin
Oder, um es nochmal anders zu formulieren:

Für mich wäre ein Kerl nichts, der nicht zu einer klaren Aussage über gemeinsame Perspektiven fähig ist.

Genausowenig wäre eine Religion was für mich, wo ich, wie du in der Überschrift schreibst nicht zu mir selber stehen kann, ohne in die Zwickmühle zu geraten.

22.07.2022 08:51 • #25


HerrZ
Zitat von CocosPool:
das ich mich in meinem Wert als Mensch nicht mehr wahrgenommen fühlen würde, da ich mich GARNICHT in diese Denkweise, die Mentalität hineinversetzen kann.

Ich denke, also bin ich?

Zitat von CocosPool:
Eben genau aus diesen Gründen weil ich es nicht für Richtig empfinde einen Mensch danach zu beurteilen welche Religion, Hautfarbe und S. Zugehörigkeit er hat.

Da kann ich Dir nicht folgen. Eine solch generelle Beurteilung findet nicht statt.

Zitat von CocosPool:
Oder als was er geboren ist, weil die Mutter es mitgeben hat (jüdischer Glaube in dem Fall) oder nicht.

Jede Glaubensrichtung vererbt sich. Dass im Judentum nicht der Vater, sondern die Mutter weitervererbt, finde ich gar progressiv.

Zitat von CocosPool:
Und die TE WIRD bewertet. Das ist Fakt.

So wie alle, die sich für etwas bewerben. In dem Fall wird Wissen und Hingabe von/auf jüdische Tradition geprüft.
Ich persönlich finde den Ansatz Warum das denn? sehr viel besser und ansprechender/sympathischer, als z.B. christliche Missionare oder gar das altchristliche Willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein.

22.07.2022 08:58 • #26


CocosPool
@HerrZ ich sage ja ich kann mich da nicht reinversetzen, also denke ich in dem Fall nicht.
Zitat von HerrZ:
Da kann ich Dir nicht folgen. Eine solch generelle Beurteilung findet nicht statt.

Natürlich findet die statt. Sie ist nicht gut so wie sie ist, weil sie KEINE Jüdin ist.

Zitat von HerrZ:
Jede Glaubensrichtung vererbt sich. Dass im Judentum nicht der Vater, sondern die Mutter weitervererbt, finde ich gar progressiv.

Stimmt doch auch nicht.
Und ich hatte dich so verstanden, daß es der Gemeinschaft lieber ist wenn jemand von Geburt an jüdisch ist, als aus Überzeugung, und konvertieren möchte.
Das könnte ich dann falsch verstanden haben, falls es nicht so ist.

Zitat von HerrZ:
So wie alle, die sich für etwas bewerben. In dem Fall wird Wissen und Hingabe von/auf jüdische Tradition geprüft.
Ich persönlich finde den Ansatz

Ja das finde ich doch auch sehr gut. Habe ich doch geschrieben. Das es dabei nicht um Quantität geht sondern Qualität (blöde Beschreibung wenns um Menschen geht, aber ich denke du verstehst was ich meine) das finde ich positiv.
Da war jetzt der Zusammenhang zum Thema Bewertung von dir falsch geknüpft.

22.07.2022 09:14 • #27


I
Zitat von Heffalump:
Marie, erst deine toxische Erfahrung, dann der Schizo und nun ein Jude? bist du wenigstens echt? So als Medizinstudentin, oder auch Fake? Möchte ich ...


Ich vermute fast, der hier behandelte Ex ist die toxische Beziehung von vor einem Jahr...
Scheis*s auf die Religion, aber erinnern dich zurück, was passiert ist. Und das willst du wieder?

Zitat von marie4333:
Wir passen sehr gut zusammen


Das hier, würde ich Mal ganz massiv in Frage stellen, wenn die Zugehörigkeit zu einer Religion, Ethnie, Haarfarbe, Körbchengrösse oder sonst was dafür Voraussetzung ist!

22.07.2022 09:30 • #28


HerrZ
Zitat von CocosPool:
Sie ist nicht gut so wie sie ist, weil sie KEINE Jüdin ist.

Doch ist sie als Mensch. Aber ein orthodoxer Jude wird eben jüdisch heiraten. Das ist zwar in den Traditionen begründet - aber seine persönliche Entscheidung. Da gibt es auch keinen Druck.

Zitat von CocosPool:
Und ich hatte dich so verstanden, daß es der Gemeinschaft lieber ist wenn jemand von Geburt an jüdisch ist, als aus Überzeugung, und konvertieren möchte.

Juden verstehen sich nicht als Religion, sondern als Volk. Ist also so, wie wenn ein Fremder sagt ich will Deutscher sein. Da gehört dann auch ein Staatskundetest zu den Voraussetzungen. Und das beherrschen der deutschen Sprache,. und und und.

Konvertiten werden mit anderen Augen gesehen. Kritischer. So wie wer Neues auf Arbeit. Nur gibt es keine Probezeit, daher wird vorher ein scharfes Assessment vollzogen. Ohne das wahrlich vergleichen zu wollen oder zu können - aber beim Thema Transgender ist der kritische Blick und die Akzeptanz als vollwertiges Mitglied zumindest in den Grundzügen ähnlich (ja, ich weiß, ganz dünnes Eis). Oder mit dem südländisch wirkenden Deutschen, der immer noch gefragt wird wo kommen sie denn her?

Aber das schweift zu sehr von der TE ab.

Werte Marie - Jüdisch zu sein ist ein Leben voller fremder Regeln. Dafür ist man Mitglied einer Gemeinschaft, die m.E. im Kibbuz ihre passendste Lebens-/Ausdrucksform gefunden hat. Muss man wollen. Muss man können. So für sich selbst und gegen Widerstände - sei es in der eigenen Familie oder eben auch durch den kritischen Blick auf den Neuankömmling.
Wenn, dann tu das weil Du es für Dich willst. Nicht für ihn, nicht für irgendwas anderes als da bin ich zuhause, so will ich leben und sein.

22.07.2022 09:32 • #29


CocosPool
@HerrZ
Ich danke dir das du dir die Mühe gemacht hast mir das ganze etwas näher zu bringen, und zu erläutern.

Aber du hast recht es weicht vom Thema ab.

22.07.2022 09:37 • #30


A


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