Hallo,
ich bin neu hier und weiß grad nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich brauche Rat von außen.
Hier mal meine Geschichte:
Mein Ex und ich sind beide 31 Jahre alt, zusammen gekommen sind wir nach dem Abitur (kannten uns vom sehen aus der Schule) vor 13 Jahren!
Wir haben viel zusammen durch gemacht, meist war er die Stütze, da ich einige familiäre und damit psychische Probleme hatte. Er hat stets zu mir gestanden und mir geholfen, ich selbst zu werden. Wir waren immer füreinander da und ein großer Bonus unserer Beziehung war, dass wir immer über alles geredet haben, manchmal auch zuviel
Bis vor 4 Wochen war soweit alles ok, wir hatten Pläne, neue größere Wohnung, endlich Nachwuchs. Klar haben wir Probleme, v.a. Was den Alltag nach so einer langen Zeit angeht. Aber bis heute haben wir ein fantastisches S., welches beide so erleben (wenn auch nicht mehr so häufig wie früher), Respekt und ein ganz tiefes Vertrauen ineinander. Es war schon mehr als eine Jugendliebe. Die Vergangenheit wollten wir ruhen lassen.
Vor 4 Wochen nun redeten wir darüber, dass wir den Alltag wieder spannender gestalten müssen und auch mal jeder was für sich allein macht. Soweit ging ich mit, damit hatte er vollkommen recht. Hinzu kommt, dass er momentan eine Sinnkrise hat, da sich sein beruflicher Traum nicht erfüllt hat und er diesen aufgeben muss und er mit 31 einfach schon woanders stehen wollte. In seiner jetzigen Arbeit ist er unterfodert und absolut unzufrieden. Dann gibt es da eine weibliche Kollegin, mit der er seit einiger Zeit häufig über Handy chattet, schließlich versteht sie seinen Arbeitsfrust nur zu gut. Sie hatten nun vermehrt Kontakt, weil auch sie Beziehungsprobleme hatte, inzwischen ist auch sie getrennt. Er hat dies nie getan, war immer der Ansicht, platonische Freundschaften zwischen Mann und Frau seien problematisch. Ich war verwundert und bat um Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass die beiden nun befreundet sind. Er hat es stets als Eifersucht abgetan. Wir haben in den letzten 4 Wochen sehr viel geredet, darüber, was wir ändern müssen und er hat mir einmal gesagt, seine Gefühle wären da, aber von den Sorgen verschüttet, zwischenzeitlich aber auch mehrfach, dass er mich liebt, ich mir keine Sorgen machen muss, er mich vermisst. Vom S. ganz zu schweigen....
Vor 2 Wochen nun kam er heim, komisch drauf, ich sah ihn an und meinte zu ihm: „du überlegst, dich zu trennen, oder?“ Wir sprachen kurz, dass wir noch nichtmal angefangen haben, so richtig was zu ändern, und dass es sich lohnt, nach 13 Jahren nicht überstürtzt eine Beziehung weg zu schmeißen, vor allem wenn die „Eckvariablen“ (Treue, s.uelle Anziehungskraft, Kommunikation, Vertrauen, Respekt) stimmen. Mein Vorschlag war dann eine längere Auszeit, habe dafür extra meinen Jahresurlaub genommen, komplette Kontaktsperre. Aus irgendeinem Grund habe ich aber unsere Kond. gezählt und hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er sich schon entschieden hat.
Vergangenes Wochenende redete er dann mit mir, ich hatte keine Chance zu kämpfen, er trennte sich, nahm alle Schuld auf sich, hatte ein tierisch schlechtes Gewissen, will befreundet bleiben usw....
Wir wollten uns dann zwei Tage später in der Wohnung treffen, um alles zu klären (ich war bis dato bei meiner Mutter). Ich bin aber dann schon einen Tag eher in die Wohnung, da offenbarte mir sich folgendes Bild: Bettwäsche und 2 noch feuchte Badetücher in der Waschmaschine vorbereitet, dunkle lange Haare in Waschbecken und Dusche, und es fehlten ca. 10 Kond.. Ich schrieb dann einen Zettel, dass er sich sparen kann, dass alles zu beseitigen, dass er aber bitte am nächsten Tag da sein soll und mit mir reden soll. Abends kamen dann die Nachrichten und versuchte Anrufe. Er entschuldigte sich, er wäre mir aber in unserer Beziehung immer treu gewesen, alledings bezweifelte ich schon, dass er all die Kond. in nur einer Nacht verbraucht hätte. Im Gespräch schließlich offenbarte er mir, dass es bereits in unserer Auszeit „einfach so passiert sei“. Sie seien kein Paar, aber es wären Gefühle da und dass die Liebe zu mir weg sei. Die Spannung zwischen uns war aber den ganzen Abend merklich zu spüren und er sagte auch, am S. lag es definitiv nicht. Und seine Blicke bestätigten dies auch....
Fakt ist, mein ungutes Gefühl bezüglich der Arbeitskollegin hat sich bestätigt. Was ich nicht verstehe, ist, dass er bis vor der Auszeit noch von Liebe spricht, ich mir keine Sorgen machen muss, sie eh nicht sein Typ ist und er hofft, dass ich wieder merke, welchen Platz ich bei ihm habe. Kann man sich in 2 Wochen entlieben?
Ich versuche nun so schnell wie möglich raus aus der Wohnung zu kommen, haben nur 1,5 Zimmer, aus dem Weg gehen ist da nicht drin -.- Um Abstand zu bekommen.
Er sagte auch, dass er gezweifelt hat und da auch immer noch Zweifel sind, dass es sich aber richtig anfühlen würde, ich einen besseren verdient habe...In unserer „Aussprache“ gestern war ich stark und er war davon so beeindruckt, hat es auch geäußert, so selbstbewusst hätte er mich lange nicht erlebt und der Gedanke an mich und eine anderen Mann sei auch nicht schön.
Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen, hin und her gerissen. Wir beide sagen uns, dass dies mehr als eine Jugendliebe ist/war. Und er leidet auch ganz deutlich. Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren. Kann man so langer Zeit wieder zueinander finden, mit langem Abstand? Ich liebe ihn, will ihm aber nicht hinterher rennen, denn augenscheinlich sucht er Distanz.
Wie seht ihr das? Hat einer von euch Erfahrungen, nach längerer Auszeit wieder mit dem Ex zusammen zu kommen? Tipps?
16.07.2014 16:58 •
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